Beitragvon Nappo » 29.07.2021, 12:43
Na, dann melde ich mich auch - nach langer Zeit - hier nochmal und zu diesem Thema ,-) ... Weil ich gerade Lust hab´... ,-)
Wie man schon hier bemerkt hat, ist die Frage ein sehr individuelles Thema. Und niemand hier wird noch die Illusion haben, dass Auswandern ein leichter Schritt ist. Zu den Problemen wurde schon viel gesagt.
Und ja, auch ich habe zumindest schon einmal darüber nach gedacht. Obwohl die Allermeisten natürlich irgendwann einmal darüber nachdenken und es dann doch nicht tun. Auch ich bin sehr stark mit meiner Geburtsgegend verwurzelt, würde aber heute zumindest nicht mehr ausschließen, als mittlerweile Ü-50 evtl. das Auswandern zumindest in Betracht zu ziehen.
Oben las ich, dass einige älter werdende Menschen "Ruhe" suchen. Das ist vollkommen normal. Allerdings ist es so, dass die allermeisten Menschen etwas anderes meinen. Wenn jemand sagt, er suche "Ruhe", meint er eigentlich "Frieden". Das erste welches man sich bewusst machen muss ist, sich der Dinge bewusst zu werden und zu sagen, was man meint. Sagt doch "Frieden" statt "Ruhe". Du erkennst es, wenn Du dich in den Garten setzt und Deine "Ruhe" hast und bemerkst, dass irgendetwas fehlt. Deine Gedanken sagen Dir dann, was es ist.
Ich hole jetzt etwas aus:
Menschen - auch hierzulande - befinden sich in einer Ausnahmesituation. Diese Ausnahmesituation ist emotional und vom Verstand getrennt. Derzeit ist es der emotionale Zustand der Angst. Wer sich auf dieser Ebene befindet, kann auch nur auf dieser Ebene denken und ist von Außen für rationale und positive Argumente nicht mehr erreichbar. Jede Diskussion muss ins Leere laufen. Er muss es selbst bemerken, notfalls mit Hilfe Dritter, um diese Ebene verlassen zu können.
Menschen die derzeit zu demonstrieren versuchen, welche man als "Querdenker" bezeichnet, sind meist Leute, die da draußen herum laufen und von "Frieden", "Freiheit" und "Liebe" reden. Diese Menschen sind kein Problem. Sie sind nur ein Problem für jedes System. Denn Systeme benötigen Menschen auf der Ebene der Angst, der Eigenversklavung und der Abkehr eigenen Denkens.
Dann gibt es noch die, die sich ärgern und am System abarbeiten. Das ist auch ein Problem. Denn dann wirst du Dich immer mehr herunter ziehen. Genau ab dem Zeitpunkt, ab dem man merkt, dass man nichts um sich herum ändern kann.
Bevor man also einen großen Schritt macht, wie z.B. das Auswandern, sollte man sich darüber klar werden, wie man gerade gedanklich unterwegs ist. Ein mentaler Status bleibt nie gleich. Entweder es wird besser oder schlechter. Deshalb gibt es auch keine "Auszeit vom Leben" - es geht ja immer weiter.
Wenn ich also den großen Schritt des Auswanderns umsetzen will, muss ich mich - neben den rationalen Dingen wie der Finanzierung, Umsetzung, Familie etc... - vollkommen damit auseinandersetzen, was ICH will und ob ich mich aus Angst entscheide, oder meine Murmel noch funktioniert.
Du musst Dich selbst in den Mittelpunkt des Denkens setzen, ohne egoistisch zu sein, denn Du willst ja weiterhin allen Menschen mit Fürsorge, Hilfsbereitschaft und Wohlwollen begegnen. Du verstehst, dass sie sind wie sie sind. Nicht böse per se und auch nicht gut, sondern einfach Menschen. Die tragen nämlich alles in sich und sind wie sie sind.
In diesem Moment bist Du unabhängig. Der Ort Deines Lebens ist dann im Grunde egal und Du kannst auswandern nach Costa Rica, Neuseeland oder Finnland. Überall wird man viel Spannendes finden und auch Möglichkeiten. Nur weglaufen vor der Welt und den Systemen, das kann man nicht.
Dazu benutze ich einen Trick: Gib dem System das Minimum das es unbedingt will. Gegen das Du nicht ankämpfen kannst. Dann lässt es Dich in Ruhe. Darüber hinaus, kann es dir den Buckel herunter rutschen...
Die Ebene der Angst, die in Deutschland nun auch lange währen wird, zeigte sich gestern in einem Gespräch. Als Beispiel:
"Ich fahre nicht mit dem da im Taxi. Der war in der Türkei im Urlaub. Man muss da vorsichtig sein."
Ich (wohlwissend über die Wirkung und Nichtwirkung der Impfung): "Ja, ist der denn nicht geimpft?"
Sie: "Nein, der ist nicht geimpft."
Ich: "Ja, aber Sie sind doch geimpft?" (Wissend, dass es der Fall war)
Sie: "Ja, natürlich bin ich geimpft."
Ich: "Ja, aber wenn Sie geimpft sind, haben Sie dann trotzdem Angst?"
Sie: "Ja, man muss halt vorsichtig sein!"
Ich: "Ja, aber Sie haben doch Schutz."
Sie ignorierend: "Ich finde das unlogisch. Bei der Dialyse habe ich extra einen getrennten Raum genommen. Und dann habe ich gesagt, dass ich dann trotzdem mit dem ins Taxi steigen soll. Das ist doch unlogisch."
Ich: "Ja, aber Sie sind geimpft?!"
Sie: "Ich wäre, wenn ich etwas zu sagen hätte, sowieso für eine Zwangsimpfung."
Ich: "O.K, aber Sie haben jetzt also doch Angst mit ihm ins Auto zu steigen?"
Sie: "Ja, sicher. Man muss ja vorsichtig sein!"
Merkst Du was? Die völlige Irrationalität der implizierten Angst, macht diese Menschen völlig unerreichbar. Und die die es noch nicht sind, versuchen jetzt dagegen anzukämpfen, fühlen sich immer Unwohler und wollen dann - das kann man verstehen - in letzter Konsequenz auswandern.
Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens: Du nimmst die Dinge lediglich nur noch zur Kenntnis, gehst aber Deinen Weg. Du diskutierst nicht. Du machst keine Kompromisse. Du suchst Lösungen. Auch mit Deinen Mitmenschen. Die anderen lässt Du. Zweitens: Du willst tatsächlich auswandern, weil es Dir gut täte. Du checkst die Rahmenbedingungen. Gehst ins Auswandererforum, wo alles zu finden ist, und dann tust Du es. Punkt.
Das Land ist dann (fast) egal. Und es hat sicher viele viele Vorzüge, die das, was Du hier hattest und dort vielleicht nicht haben kannst, überwiegen.
Was Du nicht ändern wirst, sind die Menschen um Dich herum. Und die findest du überall - auch dort.
Trenne dich vom System und dann mach was Du willst. Ohne andere Menschen dabei zu verletzen. Und dann wandere meinetwegen auch aus. Warum auch nicht?
https://www.podcast.de/podcast/908466/