lifesgood hat geschrieben:[
@Rheingold: Danke für Deinen sachlichen Beitrag
Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass
der Euro auch der Preis für die Wiedervereinigung war oder, wie Kohl es nach seiner Amtszeit mal bezeichnete "eine Frage von Krieg oder Frieden".
lifesgood
Genau das ist es...
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 19608.html...und aus meiner Sicht der entscheidende Schritt, dass wir den EUR heute überhaupt haben. Es ging und um einen Deal - und nix anderes.
Genau das findet auch heute noch permanent statt: Als das Spitzenkandidatenprinzip bei der letzten Wahl mal eben über Nacht abgeschafft wurde und von der Leyen Chefin wurde, wollte Macron Jens Weidmann als Vorsitzenden der EZB verhindern und lieber eine viel linientreuere Kandidatin durchsetzen. Weidmann ist bekannt dafür, dass er die Orgien der EZB immer wieder kritisch sieht. Das wäre für Frankreich und die Südländer fatal, sollte da jemand plötzlich sagen: So kann es nicht weitergehen.
Wie sagte Egon Bahr: "Es geht nie um Demokratie und Menschenrechte, es geht immer nur um Interessen und Geostrategie - egal, was in Schulbüchern steht". Sehr undrucksvoll ständig zu beobachten.
Wenn es auf der anderen Seite darum geht, die Grundlagen für eine wirkliche Gemeinschaft zu schaffen inkl. einer gemeinsamen Verteidigung, da sind die Franzosen als Atommacht plötzlich viel zurückhaltender als bei der Verteilung deutscher Gelder. Macron hat vor einigen Monaten sehr zurückhaltend darüber an einer Uni geredet. Aber genau das ist immer eine Basis für "vereinigte Staaten".
Komisch, was!?
Dementsprechend ist das ganze Konstrukt ein Fehler, sehr schön zu sehen an den permanenten Regelverstößen auf EU-Ebene. Aber wenn man seine eigenen Gesetze machen kann..... so what....
Womit wir beim EUR wären....
Auch ich hätte rein vom Verstand her nicht erwartet, dass die Währung so lange durchhält. Mittlerweile würde ich aber nicht mehr die Hand dafür ins Feuer legen, dass wir den EUR nicht auch noch in Jahrzehnten haben. Die hier aufgeworfene Frage ist völlig berechtigt: Was dann als Alternative???
Mir gefallen die Vergleiche mit Japan nicht so ganz, denn dort ist die Gläubigerstruktur ein ganz andere. Ich könnte mir 2-3 Szenarien vorstellen: 1. (und das findet schon statt) eine schlechende Enteignung durch Inflation (ich rede von der tatsächlichen) 2. Es wird auf Teufel komm raus unter Änderung von Gesetzen wie aktuell weiter gemauschelt und 3. in weiteren z. B. 10 Jahren merkt endlich der letzte Trottel, dass die Südländer mit dem EUR nie wieder wettbewerbsfähig werden und wir sowas wie einen Nord- und Südeuro brauchen oder diese Länder ihre Währungen zurückbekommen. Hans Werner Sinn bringt diese Variante gerne ins Spiel und ich kann dem einiges abgewinnen. Genau diese Gedanken hatten auch jetzt die Sparsamen bei den Verhandlungen über die EU-Hilfspakete. Auch sie hatten immer wieder die Frage gestellt: Und wenn auch das nicht hilft, dann reden wir in 10 Jahren zum dritten Mal über dieselben Probleme.
Und dann sagt Mutti: Scheitert der EUR, scheitert die EU.
So ein Quatsch. Eben wegen dem EUR scheitert die EU. Unter anderem zumindest...
Ich bin gespannt...