Ich glaube nicht, dass ich in die Falle tappe - ich vergleiche Zahlen. Die Zuschüsse zur Rentenversicherung habe ich nicht beziffert. Und beim BSP habe ich deine Rechnungen übernommen.
Korrektur: Wie oben schon angedeutet, redet seit ca. 20 Jahren kein Mensch mehr vom BSP. Was du damit bezeichnest, ist das BNE (Bruttonationaleinkommen). Militärausgaben richten sich nach dem BIP (Bruttoinlandsprodukt) - erste wirtschaftliche Vergleichsgröße weltweit bei Entwicklung usw.
Wenn man mit Mrd. nur so um sich wirft, spielen solche Feinheiten vielleicht keine Rolle, ich halte sie aber für wichtig, weil ihnen verschiedene Berechnungen zugrunde liegen.
Die zehn Länder mit den höchsten Militärausgaben 2018
1) USA, 649 Milliarden Dollar
2) China, 250 Milliarden Dollar
3) Saudi-Arabien, 67,6 Milliarden Dollar
4) Indien, 66,5 Milliarden Dollar
5) Frankreich, 63,8 Milliarden Dollar
6) Russland, 61,4 Milliarden Dollar
7) Großbritannien, 50 Milliarden Dollar
Deutschland, 49,5 Milliarden Dollar
9) Japan, 46,6 Milliarden Dollar
10) Südkorea, 43,1 Milliarden Dollar
Wenn wir 2% vom BIP fürs Militär ausgäben, wären wir bei ca. 85 Mrd., also ca. 35 Mrd. mehr. Da ist man bisher - trotz zugesagter Aufrüstung - weit von entfernt. Die 150 Mrd., die du umverteilst, sind mal locker das Vierfache, außerdem wolltest du ja gerne noch einmal 150 Mrd. drauflegen.
Wenn man das Rentensystem komplett reformiert und alle einzahlen (in welcher Höhe?) und von Leistungspunkten nach Jahresverdienst auf BIP-Anteil umstellt und Rentenerhöhungen von Lohnerhöhungen abkoppelt, in Krisenzeiten auf die Gefahr hin, dass Rentner Kürzungen erleiden, was bisher nicht der Fall ist, dann kann man gerne über deine Vorschläge nachdenken. Dann kommt man allerdings schnell dahin, Einheitsrenten in den Blick zu nehmen.
Militärausgaben kann ich nach BIP-Prozentsatz je nach Wirtschaftslage berechnen und ausgeben, für die Rentner ist das ein unzuverlässiger Wert, zumal ja momentan noch weniger Rentner als künftig von immer weniger Beitragszahlern finanziert werden müssen. Wenn alte (vielleicht nicht mehr tragbare) komplizierte Systeme umfassend reformiert werden sollen, werden viele zum Widerstand neigen, denen man etwas wegnimmt, sie kehren den Rücken (oft sind es die "Leistungsträger", die mehr einzahlen als sie später bekommen) und suchen nach Wegen, sich aus dem System herauszuziehen. Andere Länder haben die Rentensysteme früher als wir besser aufgestellt, ohne einen gewaltigen Schnitt läuft das deutsche System sich in absehbarer Zeit tot, aber die Politik ist noch nicht reif für den großen Wurf. Momentan geht es der Mehrheit der Rentner eher gut (die Armen sind in der Minderheit und haben kaum Fürsprecher), diese Wähler will kein Politiker verprellen. Und diejenigen, die in den nächsten Jahren ins Rentenalter kommen, die Babyboomer, dürften auch noch gut über die Runden kommen mit Rente, (privaten / betrieblichen) Zusatzrenten, privaten Rücklagen, Erbschaften (nicht zu unterschätzen). Ich gehöre zu der Generation und habe durch verschiedene Reformen schon deutlich weniger Anspruch als Jahrgänge vor mir. Die sozialen Spannungen müssen wohl weiter zunehmen und eine steigende Wählerzahl der Unzufriedenen braucht neue politische Vertreter, aber bitte nicht die alternativen Chaoten und Volksverhetzer, die im Bereich Rente gewiss kein besseres System haben.