Beitragvon weissbart » 17.04.2019, 19:48
Moin,
die Münze Issyk-Kul aus der Seidenstraßen-Serien ist nicht unbedingt die schönste aus der Reihe.
dafür steckt hinter dem Motiv wieder eine schöne Legende.
Der Issyk-Kul ist der zweitgrößte Gebirgssee der Erde und befindet sich im Nordosten Kirgistans. Er ist 182 km lang, 60 km breit, bis 668 m tief und liegt 1.609 m über dem Meeresspiegel.
Die Legende des Issyk-Kul:
Vor langer Zeit lebte in einem Tal in Kirgistan ein wunderschönes Mädchen mit dem Namen Cholpon (Morgenstern/Venus). Ihre Schönheit war so groß, dass im ganzen Tal und darüber hinaus die Männer davon sprachen. Viele kamen, brachten Geschenke und wollten sie zur Frau nehmen. Sie aber wies alle ab, denn sie liebte einen armen Hirten.
Auch der Khan, der über das Tal herrschte, hörte von ihrer Schönheit und wollte Cholpon in seinem Harem haben. So schickte er Werber, die Geschenke überreichten und das Mädchen in den Palast einluden. Sie aber sagte: 'ich werde nie die Deine sein, denn ich liebe einen Anderen.' Der Khan hatte für diesen Fall Anweisungen gegeben und so packten die Männer Cholpon, fesselten sie und brachten sie in den Palast des Herrschers, wo sie in einem Turmzimmer eingesperrt wurde.
Zunächst versuchte der Khan ihre Zuneigung durch Freundlichkeit und durch Geschenke zu gewinnen, doch die Schöne wies ihn immer wieder ab. Endlich verlor der mächtige Mann die Geduld, wurde zornig und beschloss, sich mit Gewalt zu nehmen, was sie ihm verweigerte. Als der Khan das Turmzimmer betrat, erkannte Cholpon, was er vorhatte und stürzte sich mit den Worten 'Nie werde ich die Deine sein!' aus dem Fenster des Turms.
Dort wo sie aufschlug, öffnete sich die Erde und eine riesige Fontäne spie klares, warmes Wasser aus. Das Wasser überschwemmte den Palast in Windeseile und tötete alle Menschen, die sich dort befanden.
Weiter und weiter stieg das Wasser, bis der gesamte Talkessel gefüllt war. Die Menschen nannten den neu entstandenen See Issyk-Kul (warmer See).
Cholpons Vater aber, und sein Clan, entkamen den Fluten. Noch lange Jahre sah man ihn am Ufer des Sees sitzen und das Schicksal seiner schönen Tochter beweinen. An der Stelle, an der er saß, bauten seine Verwandten später eine Stadt, die sie Cholpon-Ata (Cholpons Vater) nannten.
Noch heute soll man an besonderen Tagen am Grunde des Sees die Ruinen des Khanspalastes sehen können, und so mancher Fischer schwört, auf dem See die Stimme Cholpons gehört zu haben, die ein trauriges Lied anstimmt.
gruss
weissbart
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