Lange war es
ruhig verhältsmäßig sicher in Mexiko, doch dieses Jahr nahm die Gewalt massiv zu.
Allein im Juni 2017 wurden über 2.200 Menschen ermordet - sprich im Schnitt 73 Morde pro Tag. Das ist der schlechteste Wert seit Beginn der Datenerfassung im Jahre 1997. Und die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher sein, da es sich bei diesen Zahlen um offizielle Zahlen der Regierung handelt. Bis Ende Juni kamen wurden demnach dieses Jahr bereits über 12.000 Menschen in Mexiko ermordet. Das entspricht einer Steigerung von etwa 30% im Vergleich zum Vorjahr.
Experten gehen davon aus, dass unter anderem die Legalisierung der Drogen in einigen US-Bundesstaaten dafür verantwortlich sein könne, da der Markt für illegale Drogen zusammenbricht und sich die Drogenkartelle nun wieder vermehrt auf Schutzgelderpressung und Entführungen spezialisieren.
Hinzu kommt, dass der Präsident Pena Nieto (PRI) seit 2012 107 der 122 "Top Wanted Verbrecher" "neutralisiert" hat. Dies führt dazu, dass die großen Drogenkartelle in immer kleinere Einheiten zerbrechen, die nun allesamt um die Vormacht kämpfen.
Im Jahr 2006 hat der Ex-Präsident Felipe Calderon den "War on drugs" erklärt, seitdem mindestens 250.000 Menschen ihr Leben ließen. Weitere 30.000 Personen werden vermisst.
Im nächsten Jahr sind Wahlen und die mexikanische Bevölkerung wird diesmal wohl eine revolutionäre Entscheidung treffen. Denn sowohl die PRI (von 1929 bis 2006 an der Macht, erneut seit 2012) als auch die PAN (an der Macht zwischen 2006-2012) haben die Gewalt nicht unter Kontrolle gebracht. Es wurde nur noch schlimmer. So wird ein Sieg von "MORENA" erwartet - einer linksalternativen Partei. (Quelle:
https://www.theguardian.com/world/2017/ ... -year-high)
Apropos Wahlen...
Die mexikanische Regierung will die Wahl in Venezuela nicht anerkennen. Grund? Gewalt seitens der Regierung, fehlende Pressefreiheit, fehlendes Versammlungsrecht, Wahlmanipulationen.
Wer im Glashaus sitzt... (Quelle:
http://www.proceso.com.mx/496886/gobier ... -represion)
Ach und da wäre ja noch der Ex-Ex-Präsident Vicente Fox. Er hat sich bei dem Referendum der Opposition in Venezuela aufgehalten und soll laut der venezolanischen Regierung "zur Gewalt aufgerufen haben". Ergebnis: Er wurde auf Lebenszeit aus Venezuela verbannt - also zur "Persona non grata" erklärt. (Quelle:
http://edition.cnn.com/2017/07/17/ameri ... index.html)
Irgendwie muss das so ziemlich sein Ego getroffen haben, denn auf Twitter geht er nun wie wild gegen den mexikanischen Präsidentschaftskandidaten für 2018 "AMLO" (MORENA) vor. Zitat gefällig?
"Du scheiß Wanze, eingeborene schwarze Schlange, Blutegel, giftige Eidechse, falscher Prophet, Dummenfänger. Mexiko ist nicht Venezuela. Du bist Chavez-Maduro. Halt's Maul!" (Quelle:
http://aristeguinoticias.com/3007/mexic ... ganabobos/)
Ob diese Taktik der Ex-Präsidenten funktioniert? Politisch funktioniert rein gar nichts. Und die Stimmung in der Bevölkerung wird bei diesen Kommentaren zu ihrem "Volkshelden" oder "Präsident der Herzen" wohl auch nicht helfen.