Whisky soweit die Nase riecht...
Es scheint so, daß sich das "Gold der Schotten" zumindest im Forum größter Beliebtheit erfreut. Sogar als Alternativanlage. Wie es um die Nachhaltigkeit des Whisky-Booms bestellt ist, wird die Zukunft zeigen.
Aber da wir schon bei goldenen Synonymen sind, wie steht es mit den anderen Ausformungen von "Gold"?
Schwarzes Gold I - Derzeit pendelt
Erdöl auf mehrjährigem Tiefstand wegen saudiarabischem Preisdumping und Nachfragerückgang. Meiner Einschätzung nach ein Kandidat für eine antizyklische Anlage, evtl. in den mit Erdöl korrelierten Erdgassektor, der auf Grund von Klimaschutzzielen begünstigt scheint.
Schwarzes Gold II - Wer Whisky hortet, dem schmeckt sicher auch Champagne und
Kaviar, oder? Dieser sündhaft teure Fischrogen muss nicht mehr unbedingt aus Russland oder dem Iran stammen. Die Zucht vor Ort in den Abnehmerländern verspricht ökologische Vorteile und wirbt auch gerne mit ökonomischer Perspektive. Zurecht?
Schwarzes Gold III - Ein Schulfreund hat Anfang der 90er Schallplattensammlungen, die damals en masse im Tausch gegen die CD entsorgt wurden, für einen Apfel und ein Ei aufgekauft. Heute betreibt er einen kleinen Plattenladen und lebt erstaunlich stressfrei von seinem früheren Sammlereifer. Wie das im ganzen antiquarischen Bereich üblich ist, zahlen die Kunden für besonders nachgefragte Platten ein kleines Vermögen.
Schwarzes Gold IV - Kohle, also die, die man aus den Tiefen der Erde schürft, um sie sinnlos zu verbrennen, wurde zu Zeiten des industriellen Aufbruchs auch mal als besonders wertvoll eingeschätzt. Klimaschutzziele lassen mMn den Glanz dieses alternativen Goldes gänzlich verblassen, oder liege ich mit dieser Einschätzung falsch?
Schwarzes Gold V - Eine Tasse
Kaffee am Morgen vertreibt alle Sorgen, sagt man. Jedenfalls ist ein Frühstück ohne dieses dunkle Heißgetränk für viele ein glatter Fehlstart. Mit der Ausbreitung des westlichen Lebensstils in die Schwellenländer hat auch der globale Kaffeeabsatz zugenommen. Den Produzenten hat das allerdings wenig genutzt, denn die dicken Margen fallen bei den verarbeitenden Konzernen an (z.B. bei der börsennotierten Nestlé
).
Schwarzes Gold VI - Auf der Suche nach Anlagealternativen zu Silber schweift der Blick weiter in die Ferne und sucht und sucht, bis er dort ankommt, wo der
Pfeffer wächst. Nur, sind wir da auch fündig geworden? Was war der doch wertvoll, früher, ich meine ganz früher, zur Zeit des antiken Gewürzhandels bis ins frühe Mittelalter.
Zitat Wikipedia: "Pfeffer war ein kostbares Gut und wurde zeitweilig mit Gold aufgewogen. Händler, die ihren Reichtum unter anderem dem Pfeffer zu verdanken hatten, wurden als Pfeffersäcke bezeichnet. Pfeffer war ein Luxusartikel, erhielt aber seine Bedeutung vor allem dadurch, dass mit seiner Hilfe Lebensmittel lange haltbar gemacht werden können. Darüber hinaus galt er auch als Heilmittel."
Auf die Idee, sich Pfefferkörner mit Gold aufwiegen zu lassen, käme heute höchstens noch die Pharmaindustrie...
Schwarzes Gold VII - Feine
Trüffel, manche schwören auf die schwarze Perigord-Trüffel, bringen bei guter Qualität über 1000 Euro je Kilogramm. Ein bedeutender Teil der Trüffelernte stammt mittlerweile aus Plantagen. Außerhalb der traditionellen Trüffelländer Frankreich und Italien hat man die Kultivierung als besondere Marktchance begriffen. Wie zuvor beim Rotweinanbau müssen sich die beiden Länder einer erstarkenden Konkurrenz aus Neuseeland, Australien und Kalifornien erwehren. Als Anlagealternative wohl nur etwas für den sehr speziellen Geschmack.
Und wer beim Schwarzen Gold nicht fündig wird, dem bleiben noch ein paar andere Farben...
Prosit!
Fin.