Als Jemand der diese Wortbildungen wie "Systemmedien" versuchte zu meiden und zu hinterfragen, werde ich immer mehr zwangsweise in die Richtung getrieben, bestätigen zu müssen, dass da mehr als nur ein bisschen dran ist.
Und es ist tatsächlich noch schlimmer, auch wenn Irres-Ding sich rhetorisch fachmännisch in Szene zu setzen weiß und sicher nicht zum intellektuellen Tiefflug vieler Erdenbürger beiträgt, so erkenne ich, ganz versteckt im Eckelchen des durchaus vorhandenen Intellekts, noch eine gewisse Systemtreue, welche beruhigend zu sein scheint, was verständlich ist, und irgendwie suggerieren soll, dass alles ja gar nicht so schlimm sein kann - weil nicht so schlimm sein darf.
Tatsächlich ist es noch viel Schlimmer! Und schreiben einige Schreiberlinge und Phrasendrescher vielleicht gerade mal nicht nach denen, die ihre Münder stopfen und füttern, so schreiben sie oftmals unreflektiert und rein auf ihre Quelle bezogen, und seien sie noch so idiotisch.
Und ja, sie kommen ihrem Auftrag nicht mehr nach. Das Verbreiten von Nachrichten wurde scheinbar solchen überlassen, denen als sogenannte Journalisten erlaubt ist, jeden Müll in die Welt setzen zu dürfen und zu können, ohne dass man sie wegen beruflicher Inkompetenz zur Rechenschaft zieht. Denn sie schreiben ja nur, was sie hören, sehen und zugetragen bekommen. Wer sollte ihnen das übel nehmen?
Nehmen wir ein vollkommen anderes Thema als Beispiel welches sich gerade abspielte. Vor ca. 14 Tagen fand auf Antrag der FDP im Bundestag eine Anhörung statt, bezüglich eines Themas des deutschen Familienrechtes - welches einer der größten produzierten Müllhaufen seit 1949 ist - indem man darüber sprach, ob man das "Wechselmodell" zukünftig als präferiertes Modell, dem "Residenzmodell" vorziehen sollte. Es geht jetzt für den Nichtwissenden nicht um die Defintion dieser Begrifflichkeiten....
Tatsächlich ist es in den vollkommen verkorksten und voll gefressenen Strukturen Deutschlands schon als Wunder anzusehen, dass es ein solches Thema nun tatsächlich überhaupt so weit brachte.
Die Retourkutsche der Besitzstandwahrer folgte auf dem Fuße. Innerhalb von wenigen Tagen erfolgte ein Stakkato quer durch die Medienlandschaft, bei BILD angefangen, über TAZ, FAZ, WELT, FOCUS, Süddeutsche bis zur ZEIT, dass man hätte denken können, es erfolgt eine Invasion der Alliierten.
Und JEDER dieser Artikel nahm sich zeitgleich den bösen unterhaltsverpflichteten Mann und Vater vor, wegen dem der ganze Staat bald zugrunde ginge und diese Hochkriminalität unerträglich sei. Völlig unreflektiert, hetzerisch bis ins Mark, populistisch, dass es die Röte des Neides in jedes Gesicht eines als Populisten bezeichneten treiben würde, wurde nicht nur über eine große Gruppe der Bevölkerung hergezogen, nein, es zeigte sich ein Tiefgang und eine Fachkenntnis, die mit der Zielstrebigkeit einer Billardkugel bei ALLEN Zeitungen im intellektuellen Dunkel landete.
Selbst dem treuesten deutschen Michel ging hier das Licht auf, dass es kein Zufall sein kann, dass flächendeckend und zeitgleich, jeder völlig schamlos den gleichen Müllhaufen über unvorbereitete Leser schüttete und dies doch komisch sein musste.
Nachdem es sich ein wenig beruhigt hatte, schrieb Thomas Fischer beim Spiegel-Online (Man wundert sich immer noch, dass er das durfte) einen kritischen und hinterfragenden Artikel. Ein hoch intelligenter und grundsolider Mann, der sich erlaubt, dieses breit getretene Thema kritischer zu beleuchten. Übrigens ein ehemaliger BGH-Richter...
Jetzt könnte man sagen: "Ja, siehste! Da wird doch differenziert." Naja, dazu müsste man einen kleinen Blick hinter die Kulissen werfen. Eben dieser Thomas Fischer hat auch schon für die Süddeutsche geschrieben. Dort wurde er höflich hinaus gebeten. Wegen "illoyalen Verhaltens." Noch Fragen?
Mal sehen, wie lange der Jügel, äh Spiegel, ihn behalten wird. Es gibt keine Systempresse? Ja, ja. Und Zitronenfalter falten bald wieder Zitronen. Der Frühling kommt ja bald.
Zum Schluß, wie immer unschlagbar erklärt, unser Günter Schramm:
https://www.youtube.com/watch?v=jitdvJ5U3I4