Silbersparer hat geschrieben:Der Beitrag den Tamme verlinkt hat bezieht sich auf einen Fall der Entgeltumwandlung, wohl ohne einen Zuschuss des Arbeitgebers. Ich kann jetzt nicht erkennen, wie der Arbeitgeber argumentativ einer Gehaltserhöhung wiedersprechen kann, da er in dem konkreten Fall keine zusätzlichen Aufwendungen hat. Insofern Frage ich mich wie dieser Beitrag deine Annahme bestätigt, das die Zuschüsse des Arbeitgebers den Gehaltsspielraum einschränken.
In dem Beitrag steht eindeutig, dass der AG den Betrag abzwackt! Das ist immer der Fall, egal wie man das kommuniziert. Auch wenn "zusätzlich" zu einer Gehaltserhöhung der AG einen "Zuschuss" zur bAV gibt.
Alle AG Leistungen sind Teil der Tarifverhandlungen. Man hört ja immer, dass es um "Pakete" geht, die insgesamt x% betragen. Da ist alles drin. Wie sie in den letzten 10 bis 15 Jahren ausgefallen sind, muss ich nicht wiederholen.
Silbersparer hat geschrieben:
Du beschreibst das deutsche Rentenversicherungssystem als ein System um das uns die ganze Welt beneidet.
gibt es hierüber Studien , weltweite Meinungsumfragen?
Studien? Solange Deutsche Rentner auf Malle am Gardarsee, Thailand etc (noch) zu treffen sind und nicht umgekehrt, braucht man keine Studien.
Man muss das Gesamtpaket der Rentner sehen, nicht nur Statistiken mit relativen Bezug zum Bruttolohn, die viele Dinge nicht berücksichtigen. Die Rundum gesundheitliche Versorgung z.B, die anderenorts unerschwinglich ist, die zusätzlichen Ersparnisse die möglich waren, etc. Es ist das Gesamtpakte das stimmt,
noch. Wie lange, dass wird sich zeigen, ob die Deutschen in der Lage sind, das gute System zu verteidigen und nur absolut notwendige Anpassungen in der Verteilung vornehmen, aber nicht das System in Frage stellen zu lassen. Warum das gut ist, erkläre ich im weiteren Verlauf.
Silbersparer hat geschrieben:
Ich zahle sehr ordentliche Beiträge in die Rentenversicherung? Die gleichen Beiträge von mir und meinen Arbeitgeber in eine private Police würden weitaus höhere Leistungen ergeben.
Theoretisch. Praktisch kann es auch mal 0 sein. Hat die Kriegsgeneration erlebt.
Silbersparer hat geschrieben:
Das deutsche Rentenversicherung System krankt daran, das zu viele Empfänger nichts oder wenig eingezahlt haben. Seien es Russland Deutsche , Mütter Rente oder auch die Einheitskosten. Alle diese Kosten müssten vom Steuerzahler bezahlt werden. Höhere Beiträge in die Rentenversicherung führen auch zu Leistungssteigerungen für diesen Personenkreis.
In diesem Satz sind gleich 3 Fehler.
Das deutsche Rentenversicherung System ist ein Generationenvertrag und NICHT eine beitragsfinanzierte Kapitalrente!
Sowohl Russland deutsche als auch Ostdeutsche sind als Gruppe dem System beigetreten, also
mit Einzahler und Bezieher, und haben sozusagen bei null gestartet wie die Westdeutschen nach dem Krieg. Sie standen vor leeren Kassen und hatten, dank des Generationenvertrages trotzdem eine Rente. Wer eine private Rente hatte, Stand vor einer großen NULL.
In diesem Generationenvertrag gibt es auch weitere "Leistungsmerkmale" nicht nur Beiträge. Nämlich die Mütter, die für den "Nachschub" sorgen, der das System am Leben erhält.
Höhere Beiträge stehen allen Rentnern zu. Einheitskosten? Komische Logik.
Was ist mit den Aktiva (inkl. Menschen) aus Ostdeutschland? Fallen sie unterm Tisch?
Silbersparer hat geschrieben:
Bei der betrieblichen Altersversorgung, welche ich auch habe, führen die für mich gezahlten Beiträge zu einer Erhöhung meines Anspruchs.
Richtig. Dieser Anspruch kann aber auf 0 fallen. Nicht unbedingt für jede Generation, aber statistisch so alle 20 bis 40 Jahre. Je größer diese Säule wird, desto mehr könnte man später der Allgemeinheit zu Last fallen, obwohl man, als man konnte, sie um diesen Betrag NICHT unterstützt hat.
Die Rentenversicherung ist eben eine VERSICHERUNG und keine Investition.
Als Bürger diese Landes ist ohnehin jeder sozial versichert, wenn er scheitert oder krank wird. Warum soll sich dann nicht jeder daran ordentlich beteiligen?
Niemand weiß im voraus ob er zu den Gewinnern oder verlieren zählen wird.
Viele Selbständige "genießen" inzwischen die Früchte ihres Egoismus aus der Vergangenheit wenn es um die private Krankenversicherung geht. Zum Schluss werden viele der Allgemeinheit zu Last fallen. Nach Deiner Logik müsste man sie sterben lassen.
Silbersparer hat geschrieben:
Der deutsche Staat kann gerne politische Ziele welche er umsetzen möchte über Steuern, finanziert von allen Bürgern und Unternehmen.
Ich traue dem Staat ebenso wenig, wie einer Kapitalrentenversicherung. Er ist willkürlich. Das RV System ist ein Vertrag zwischen den Generationen. Es ist ein Anspruch (eigentlich Gegenleistung für das Großziehen) der Alten an den Jungen, NICHT am Staat, der auch klamm sein kann. Dieser Anspruch kann nicht Inflationieren, kann nicht enteignet werden und ist immer verfügbar. Die Höhe kann schwanken, gewiss. Aber nie auf 0 fallen!
Die Gründe die zu fallenden Renten führt ist nicht nur die demographische Entwicklung, sondern insb. Lohnrückgänge und Abbau von Arbeitsplätzen aufgrund Automatisierung.
Der Ausgleich kann aber nicht durch Systeme erfolgen, die ebenso darunter leiden. Die Inflation ist doch die Auswirkung auf der Seite des Staates, der dadurch weniger Einnahmen hat und deshalb Schulden machen muss! Bei Aktien und Fonds wird irgendwann das Verhältnis zwischen "Einzahlern und Entnehmer" kippen und für Kursstürze sorgen. Noch ist das nicht der Fall, weil man in Deutschland damit gerade anfängt! Ein Blick in die USA zeigt uns, was passiert wenn der Dow fällt. Die Rentner sind plötzlich arm. Deshalb darf er nicht fallen. Wie lange noch wird sich zeigen.
Silbersparer hat geschrieben:
Du schreibst unter anderem besser noch transparent , mit wenig Kosten und ohne Gewinne für die Finanzwirtschaft. Du arbeitest doch bei einer Bank, laut früheren Aussagen. Was ist so schlimm daran das dein Arbeitgeber Gewinn macht ?
Ich zahle liebend gerne eine Erfolgsprovision an einen Fondsmanager, wenn die Rendite auch für mich stimmt. Geiz ist eben nicht immer Geil.
Die Bank und jedes Unternehmen kann Gewinne machen wie es möchte und kann. NUR DANN NICHT, wenn es um eine Gesellschaftliche Aufgabe (Notwendigkeit) handelt. Die Vorsorgesystem müssen auch frei von Gewinnen sein. Mindestens von Gewinnmaximierung auf Kosten der darauf angewiesenen Allgemeinheit. Als Monopolist lassen sich Gewinne leicht erwirtschaften. Jedenfalls sehe ich das so. Genauso haben Gewinne nicht bei der zwingen Notwendigen Infrastruktur verloren. Die Bahn ist ein Paradebeispiel.
Silbersparer hat geschrieben:
Dein letzter Satz verstehe ich nicht. Es gibt doch Riester und Rürup Rente mit der man Privat vorsorgen kann.
Diese werden steuerlich gefördert. Erwartest du etwa beim Kauf eines Wiener Philharmoniker eine Steuergutschrift?
Ok, ich war nicht eindeutig. Ich meinte die "reine" private Altersvorsorge, die sogenannten Schicht 3.
http://www.finanzen-versicherungen-blog ... -absetzbar
Beiträge zur privaten Rentenversicherung Schicht 3 in der Steuererklärung angeben
Bei der jährlichen Steuererklärung ist es möglich, die Beiträge zur privaten Rentenversicherung Schicht 3 im Rahmen der Sonderausgaben anzusetzen und so die Einkommenssteuer zu reduzieren. Die private Rentenversicherung ist also nicht voll steuerlich absetzbar, nur im Rahmen der Sonderausgaben und diese sind oft schon aufgebraucht durch die Beiträge z.B. zur gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung, Krankentagegeldversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung.[/b]
Es gibt eine logische Erklärung dafür. Zusätzlich zu der, die ich im Beitrag oben genannt habe (Rduzierung der Lohnstückkosten).
Der Staat als Handlanger der Finanzwirtschaft will, dass man in bestimmte Produkte spart! Es wird ein Oligopol geschaffen. Man hat dann die Wahl zwischen Pest und Cholera. Und, der Staat will das was er gibt weder zurückholen, in Form von Steuern.
Nehmen wir z.B. die Eigenheimzulage. Das war eine echte Förderung. Sie ging aber sowohl an der Finanzwirtschaft als auch später am Staat vorbei, weil keine Steuern und auch keine Beiträge in in die Sozialkasse fließen. Auch wenn letztere als gerecht erscheinen, gerechter wäre, ALLE in die Systeme einzahlen zu lassen! Man mogelt sich so am eigentlichen Problem vorbei.
Das Steuer-System muss reformiert und nicht an einem Funktionierenden System herum gedoktort werden.
Das Geld fließt anderenorts in Strömen, man muss nur die echten Sozialschmarotzer zu Kasse bitten. Sie können noch nicht einmal das Geld ausgeben, so viel ist es.
Für die "Kapitalisten" unter Euch. Man kann auch alles privatisieren. Aber dann bitte ALLES und für ALLE. Keine Steuern mehr. Nur noch Gebühren für staatliche Dienstleistungen, die in Relation zu den Kosten stehen.
Ich glaube, die größten Kapitalisten wären dagegen!