Beitragvon americaneagle » 30.08.2008, 15:45
Man macht sich ja Gedanken, wie man sein bißchen Geld möglichst gewinnbringend anlegen kann.
Und kommt aus dem Bauch heraus drauf: bei Edelmetallen ist derzeit was drin. Viel drin.
Nicht nur, daß die Edelmetalle hinter der allgemeinen Inflation seit Jahren hinterherhinken, und auch hinter der Entwicklung der Aktienmärkte, sondern daß Edelmetalle eben kein Versprechen auf irgendeine Firma sind, die möglicherweise in die Hände ganz unfähiger Personen gefallen ist, sondern daß den Edelmetallen eben kein Schuldner gegenübersteht und keine Versprechungen und Bilanzen, macht die Sache interessant. Ein Kilo Gold ist ein Kilo Gold, ein Vorstand von einem Unternehmen kann es auch bei guter Marktlage schaffen, Verluste zu produzieren. Aus welchen (!) Gründen auch immer.
Bei der Frage, was ist das Metall wert, drängt sich erstmal eine Beobachtung auf, über die man selten was liest:
Zwischen den Preisen für den tatsächlichen, physischen Edelmetallhandel und den Preisen an den Spotmärkten klaffen Welten. Die Spotmärkte haben sich also sozusagen vom wirklichen GEschäft verabschiedet.
Das ist eine bemerkenswerte Tatsache.
Es wäre so, als würde man Kartoffeln an der Börse handeln für 10 Euro den Zentner, während derselbe Zentner auf dem Wochenmarkt 22 Euro kostet, und diese auch bezahlt werden.
Wie ist das erklärbar?
Nun, womit an den Edelmetall-Spots gehandelt wird, das sind keine phyischen Käufe und Verkäufe, sondern Optionen, welche einen BARAUSGLEICH vorsehen.
Hier sitzt schon der erste kleine Splitter im Getriebe.
Und der Balken im Auge der "fachkundigen Experten". Das müßte denen doch eigentlich auffallen?
Was lesen wir eigentlich im Internet rundherum immer wieder? Die Leute sollen, so heißt es da, den physischen Markt der Edelmetalle leerkaufen, damit die Shorter an den Spotmärkten ausgequetscht werden.
Ja, aber, liebe Leute, das ist doch schon längst der Fall! Der Silber-Markt ist leergekauft. Was sich daran bemerkbar macht, daß man auf dem
SCHWARZEN MARKT = der Silbermarkt, physich,
50 Prozent Aufpreis auf den Spotmarkt zahlen muß. Eine Unze Silber Spot liegt bei 13,x Dollar, eine Unze Silber physisch liegt bei 12,x Euro.
Das verhält sich ungefähr so wie der Wechselkurs in der ehemaligen DDR, welcher 1:1 war, und dem Schwarzmarktwert für die Deutsche Mark, welcher ca. 4:1 war.
Der physische Silbermarkt ist quasi schon ein Schwarzmarkt, was darauf hinweist, daß da im System einiges im Argen liegt.
DENN: wenn die Spotmärkte 13,8 festsetzen, müßten sie doch EIGENTLICH auch für 13,8 liefern?
Soviel dazu, daß man den physischen Markt leerkaufen könnte, um DRUCK auf den SPOTmarkt zu machen.
Wie wir sehen, ist das ja der Fall, ohne daß dort ein Druck entsteht.
Trotzdem, wir lesen immer dasselbe. Wie unbelehrbar sind die LEute eigentlich? Es wäre so, als würde man sagen: kauft mal schön auf dem Schwarzmarkt die DM 4:1, dann wird sich der offizielle Umrechnungskurs ändern.
(Fts. folgt)