In den letzten Wochen lässt sich eine interessante Entwicklung am Silbermarkt beobachten: Der Spotpreis – also der Preis für physisches Silber – gewinnt spürbar an Einfluss gegenüber den spekulativen Futures-Märkten. Während früher vor allem große Händler und Algorithmen über Terminkontrakte die Preisbildung dominierten, scheint sich das Kräfteverhältnis zu verschieben.
Ein Grund dafür ist die zunehmende Diskrepanz zwischen physischer Nachfrage und den Papiermärkten. Die industrielle Nachfrage, insbesondere aus der Solarbranche und der Elektromobilität, steigt rasant. Gleichzeitig wird das weltweite Silberangebot knapper – 2025 wird ein weiteres (strukturelles) Angebotsdefizit von rund 149 Millionen Unzen erwartet. Diese reale Knappheit spiegelt sich stärker im Spotpreis wider als in den oft künstlich beeinflussten Futures.
Hinzu kommt ein wachsendes Misstrauen gegenüber den Derivatemärkten. Immer mehr Investoren bevorzugen physisches Silber oder ETFs mit echter Deckung, statt sich auf gehebelte Kontrakte zu verlassen. Das führt dazu, dass der Spotpreis – also das, was tatsächlich gezahlt wird – zunehmend als Referenz für den „wahren“ Marktwert dient.
Kurz gesagt: Die Preisfindung bei Silber wird wieder bodenständiger. Der reale Markt gewinnt an Gewicht, während spekulative Steuerung an Einfluss verliert. Wer den Markt genau beobachtet, erkennt darin einen möglichen Wendepunkt – und vielleicht sogar den Beginn einer fundamentalen Neubewertung dieses unterschätzten Edelmetalls.
Gestern konnten die Zocker die Preisentwicklung rückgängig machen (siehe meinen gestrigen Chart, copyright karmasilver). Heute läuft selbst zu meiner Überraschung ein weiterer Anlauf. Schaun mer Mal und good luck to all!
