Beitragvon WhiteWarrior » 02.09.2022, 18:50
Wo jetzt investieren?
Ich möchte heute einmal zwei Möglichkeiten vorstellen die auch von Crashpropheten immer wieder vorgeschlagen werden und in die Menschen aus meinem Umfeld seit Jahren investieren. Ackerland und Wald. Man muss sich bei beidem im klaren sein welche Fussangeln und Fallen man dabei vermeiden muss. Generell würde ich Land nur dort kaufen wo ich langfristig meinen restlichen Lebensmittelpunkt habe. Beide Möglichkeiten sind für Auswanderer in meinen Augen überhaupt nicht zu empfehlen (manche wandern sogar in Länder aus, in denen "Ausländer" gar kein Land kaufen können). D.h. ich würde nie aus Deutschland auswandern, aber dann in Deutschland Wald oder Ackerland kaufen.
1.) Ackerland. Im Gegensatz zu Wiesen, Streuobstwiesen, Schafweiden usw. dient Ackerland dem Anbau von Getreide, Futtermais, maschineller Gemüseanbau. Jährlich wechselnde Pflanzen die angebaut werden sind typisch. Ackerland ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz äusserst knapp. Schon vor dem Kauf muss man nach einem langfristigen Pächter suchen, damit man in Deutschland nicht Zwangsmitglied in der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft (Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau) kurz SVLFG wird.
Dadurch spart man nämlich enorm Gebühren die sonst fällig werden. So übernimmt der Pächter die Gebühren. Auch entfallen viele Mitgliedschaften die für Waldbesitzer entweder notwendig sind, oder man wird automatisch Zwangsmitglied (Jagdgenossenschaft, Forstbetriebsgemeinschaft, Waldbauverein).
Der Arbeitsaufwand bei verpachtetem Ackerland ist sehr gering. Natürlich kann es immer mal sein, dass eine Wasserleitung oder Stromleitungen durch das Land gebaut werden. Auch muss natürlich Grundsteuer bezahlt werden, die aber auf den Pächter umgelegt wird. Dies ist bei der Festlegung der Pacht vom Investor zu berücksichtigen. Alles andere regelt ein guter Pächter ohne den Eigentümer. Das reicht vom Wildschaden den eine Horde Wildschweine im reifen Haferfeld angerichtet hat und der mit der Jagdgenossenschaft reguliert werden muss bis zu einer Hecke am Acker die geschnitten werden muss. Ich würde den Pachtvertrag wenn möglich über mehrere Jahre und unbefristet abschliessen. Lieber etwas günstiger verpachten und ein gutes Verhältnis zum Pächter aufbauen. Gutes Ackerland ist beim Kauf doppelt so teuer wie eine Wiese.
Allerdings gilt bei beiden Investments (Ackerland und Wald) dass die Preise relativ hoch sind und der Hunger vor allem nach Ackerland wird immer grösser. Durch politische Fehlentscheidungen wie z.B. dem Verbot Wiesen in Ackerland umzuwandeln gehen die Preise noch mehr ab. Gute grosse zusammenhängende Flächen sichern bei den Pachteinnahmen ein relativ arbeitsarmes gutes Nebeneinkommen. Häufig bekommen die Eigentümer vom Pächter auch noch 20 Kilogramm Kartoffeln, oder dürfen mit der Familie abgeerntete Erdbeerfelder kostenlos nachernten.
2.) Wald. Um es gleich offen zu sagen: Hier kommt eine enorme Arbeit auf den Eigentümer/Investor zu.
Der Eigentümer von Wald gilt als Unternehmer und ist Zwangsmitglied in der SVLFG mit jährlichen Sozialabgaben an diese Behörde. Es spielt keine Rolle in welchem Zustand der Wald ist. Ausserdem ist man in Württemberg automatisch Mitglied der Jagdgenossenschaft in der sich der Wald befindet. Auch eine Mitgliedschaft in der örtlichen Forstbetriebsgemeinschaft ist dringend zu empfehlen, da diese das Holz für einen verkauft/vermarktet und Preise mit den grossen Sägewerken für Ihre Mitglieder aushandelt.
Schutzausrüstung und Umgang mit Motorsäge sind Pflicht um den Wald instand zu halten. Pflanzen und Pflege von Bäumen, Wertästung, Borkenkäferkontrolle, Verkehrssicherungspflicht, Pflege der Grenze zu den Nachbarn, Durchforstung, Abtransport von Brennholz aus dem Wald, Rückschnitt von Unkraut und Brombeeren in Jungkulturen, Freischneiden von Wegen und Holzrückegassen müssen durch den Waldbesitzer durchgeführt werden. Ein entsprechender Allrad-Jeep sollte vorhanden sein. Eine grosse Holzernte wird von Unternehmern mit den entsprechenden Maschinen durchgeführt. Aber wer obige Massnahmen und die Pflege des Waldes nicht selbst machen kann und dafür Unternehmer beauftragt, der wird mit seinem Wald keinen einzigen Euro verdienen.
Auch muss bei Dürre, Stürmen, Borkenkäferbefall, Schneebruch der Wald kontrolliert werden und die entsprechenden Arbeiten ausgeführt werden. Wer 100 teure Walnussbäume setzt, der muss die diesen Sommer auch giessen- Der Wald sollte unbedingt da sein, wo ich auch wohne. Mit der Ehefrau muss geklärt werden, dass da jeden Monat unbezahlte Arbeitsstunden für den Besitzer für obige Arbeiten anfallen.
Auch ist als Waldbesitzer enger persönlicher Kontakt zur Jagdgenossenschaft, zum örtlich jagenden Jäger, zur Forstbetriebsgemeinschaft, zur Holzverkaufsstelle und zum örtlichen für den Privatwald zuständigen Förster äusserst wichtig. Das geht nur durch persönlichen Kontakt, nicht elektronisch. Das wichtigste beim Kauf eines Waldes sind zwei Dinge:
- Gibt es einen Weg in meinen Wald? Manche kaufen einen Wald zu dem Sie auch mit einem Allradjeep gar nicht hinfahren können. Deshalb ist dieser Wald auch so günstig und keiner will Ihn kaufen. Dort wird das Sägewerk kein Holz mit dem LKW abholen. Und jeder Meter den die Stämme geschleift werden müssen, muss bezahlt werden.
- Sind alle Grenzsteine im Wald vorhanden? Sind alle auf der aktuellen Waldkarte für Privatwaldbesitzer eingezeichneten Grenzsteine vorhanden? Seit der Privatisierung der Vermessungsämter in Württemberg durch grün-schwarz kostet das Vermessen und setzen eines Grenzsteines im Wald zwischen 1000 - 2000 Euro. Ein grosser Wald wo 5 Grenzsteine fehlen macht da schnell mal 10 000 Euro. Und wenn ich als Privatwaldbesitzer nicht genau weiss wo die Grenze meines Besitzes verläuft, ist grösster Ärger mit anderen angrenzenden Waldbesitzern so sicher wie das Amen in der Kirche.
Bei beiden Investments Ackerland und Wald ist also einiges zu beachten. Generell ist Ackerland ruhiger, mit weniger Arbeit verbunden und die Pacht kommt als planbares kleines Einkommen.
Beim Wald sollte ich privat mit Brennholz heizen können um Ihn auch zu nutzen. Der Holzpreis ist äusserst volatil und nicht planbar. Jeder Waldbesitzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat auch schon Jahre gehabt in denen er draufgelegt hat. Die Walnussbäume die ich gesetzt habe werden erst in 50 Jahren geerntet. Da bin ich nicht mehr unter uns. Wer nicht langfristig denkt, für den ist Wald nichts.
Stürme und Schädlinge, Schneebruch und Borkenkäfer sind dem Besitzer von Ackerland relativ egal. Er kassiert die Pacht so oder so. Ein privater Waldbesitzer braucht gute Nerven und sollte neben dem Wald keine anderen grossen "Hobbys" mehr haben.
Steuerlich ist es so, dass Pachteinnahmen aus Ackerland relativ einfach zu versteuern sind. (Miet- und Pachteinnahmen). Wer so intelligent ist, physisches Gold und Silber als Investor zu besitzen, der kann auch seine Pachteinnahmen selbst versteuern.
[b][b][b][b][u]Die steuerliche Behandlung von Forsteinkünften, erfordert vom privaten Waldbesitzer sich ausführlich mit[/b] der Materie zu befassen. Als kleiner privater Waldbesitzer in Württemberg sollte man den Wald als "Pauschalierer" mit der 55 % -Regelung abrechnen.
[/u][/b][/b][/b]Bei der steuerlichen Behandlung von Forsteinkünften gibt es auch je nach Bundesland völlig unterschiedliche Regelungen. Hier muss im Finanzamt (wo der Wald liegt) genau nachgefragt werden welche Masken man in ELSTER auffüllen muss
Wald oder Ackerland? Für jemand der auch für seine Familie vorsorgen will, sicher eine gute Entscheidung. Und wenn man einmal gestorben ist, sitzen die Erben (Kinder, Ehegatte) nicht mit leeren Händen da. Land kann man immer auch verkaufen.
Ich arbeite in meinem Umfeld mit Leuten zusammen die es auf zusammenhängende Flächen von 10 - 15 Hektar bei Wald oder Ackerland gebracht haben. Alles was angrenzt wird dazugekauft und so immer mehr Wohlstand und Sicherheit für die eigene Familie geschaffen.
Die Äcker und Wälder in Deutschland haben 2 Weltkriege und diverse politische Systeme überstanden. Sie werden auch in 100 Jahren noch da sein, wenn von den 40 DAX Unternehmen keines mehr (in heutiger Form) da sein wird.
Wer natürlich auf Wohlstand verzichten möchte und glaubt, dass die ganze Menschheit untergeht, der kann sich die ganze Arbeit sparen und weiter in den Tag hinein leben. Ich jedenfalls bin nicht bereit auf Wohlstand zu verzichten.
Für fleissige und kluge Investoren und Unternehmer sind Wald und Ackerland hervorragende Investments. Als Unternehmer kann man beides auch als Sicherheit bei der Bank hinterlegen, sollte man einmal einen grossen Kredit benötigen. So kann man Firmengebäude und Firmeneigentum vor dem Zugriff von Banken schützen.
Auch wird eine Tochter die als Kassiererin bei Aldi arbeitet, aber vom Vater 10 Hektar Wald oder Ackerland überschrieben bekommt ganz andere Heiratspartner finden als "nur" als Verkäuferin.
Diese Aussage mag manche hier triggern, aber die Welt ist nun einmal so wie sie ist.
Ein verstorbener Silberinvestor, von dem ich viel gelernt habe sagte einmal zu mir:
"Gott sei Dank regieren die schönen und die reichen die Welt und nicht die hässlichen und die armen, sonst wären wir alle im Gulag."
Wer an so einem Investment Interesse hat kann sich bei den örtlichen Forst- und Landwirtschaftsverbänden sowie bei Waldbesitzern und Landwirten ausführlich informieren.
Mein Beitrag ist als Denkanstoss gedacht und soll nicht eine sachfremde Diskussion in einem Edelmetallforum anstossen.
Fakt ist aber:
Die wirklich reichen Menschen die ich kenne, haben alle Landbesitz.
Ein Volk das keine Waffen tragen möchte, wird Ketten tragen.