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Altersvorsorge

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KOCOS
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon KOCOS » 10.09.2021, 15:35

Eben mal auf die schnelle eine Hausfinanzierung "durchgerechnet".
Bei einem Kaufpreis / Wert der Immobilie von 200.000 und 180.000 Finanzierungsbedarf bekommt man bei 20jähriger Zinsfestschreibung aktuell einen Sollzins von ca. 1,5% geboten.
Bei 4% Tilgung ergibt das eine Restschuld nach 20 Jahren von 10-11.000 Euro, also fast vollgetilgt.
Die monatliche Rate beläuft sich auf etwas über 800 Euro.
Rechnet man mit einem Wertverlust des Gebäudes von ca. 2,5% pro Jahr, ist die Hütte in 20 Jahren noch etwa die Hälfte wert. Im Rahmen der "Altersvorsorge" könnte ich dann das Haus verkaufen und von dem Geld noch locker 10 Jahre in Miete wohnen (oder eine formidable Kreuzfahrt rund um die Welt machen).
Handwerker(lohn-)kosten kann ich bei eigengenutzten Immobilien auch steuerlich geltend machen.

Ob das jetzt für jeden der richtige Weg ist? Natürlich nicht, das kommt immer auf die weiteren Lebensumstände an, Familiengröße, persönliches Konsumverhalten, Handwerkliches Geschick für (kleinere) Schönheitsreparaturen uswusw. Da gibts m.E. keine pauschale Richtig/Falsch-Aussage. Problematisch wäre aus meiner Sicht, sich auf nur einen Baustein (egal ob jetzt Immobilien, EM, Aktien oder Bitcoin) für die Altersvorsorge zu verlassen.

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foxele
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon foxele » 10.09.2021, 15:40

KOCOS » 10.09.2021, 15:35 hat geschrieben:Eben mal auf die schnelle eine Hausfinanzierung "durchgerechnet".
Bei einem Kaufpreis / Wert der Immobilie von 200.000 und 180.000 Finanzierungsbedarf bekommt man bei 20jähriger Zinsfestschreibung aktuell einen Sollzins von ca. 1,5% geboten.
Bei 4% Tilgung ergibt das eine Restschuld nach 20 Jahren von 10-11.000 Euro, also fast vollgetilgt.
Die monatliche Rate beläuft sich auf etwas über 800 Euro.
Rechnet man mit einem Wertverlust des Gebäudes von ca. 2,5% pro Jahr, ist die Hütte in 20 Jahren noch etwa die Hälfte wert. Im Rahmen der "Altersvorsorge" könnte ich dann das Haus verkaufen und von dem Geld noch locker 10 Jahre in Miete wohnen (oder eine formidable Kreuzfahrt rund um die Welt machen).
Handwerker(lohn-)kosten kann ich bei eigengenutzten Immobilien auch steuerlich geltend machen.

Ob das jetzt für jeden der richtige Weg ist? Natürlich nicht, das kommt immer auf die weiteren Lebensumstände an, Familiengröße, persönliches Konsumverhalten, Handwerkliches Geschick für (kleinere) Schönheitsreparaturen uswusw. Da gibts m.E. keine pauschale Richtig/Falsch-Aussage. Problematisch wäre aus meiner Sicht, sich auf nur einen Baustein (egal ob jetzt Immobilien, EM, Aktien oder Bitcoin) für die Altersvorsorge zu verlassen.


Wobei wir aktuell keinen Wertverlust bei Immos haben, die Preise steigen momentan , und das nicht schlecht.
In manchen Regionen recht heftig.

Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Rhenanus » 10.09.2021, 15:45

Früher haben kluge Köpfe ganz sachlich durchgerechnet, dass der Mieter über Jahrzehnte hinweg dem Haus- / Wohnungseigentümer gegenüber finanziell im Vorteil ist. Keine Grunderwerbsteuer und Notar- / Grundbuchkosten, kein großer Kredit (mit Kosten der Eintragung) mit einst hohen Hypothekenzinsen usw. Der Mieter konnte sein Eigenkapital dafür mit guten Zinsen anlegen, hatte keinen Wertverlust und wichtige Neuerungen gingen auf den Vermieter (der die Kosten natürlich umlegte).
Nun gibt es seit einigen Jahren für eigenes Kapital auf der Bank eher Strafzinsen als Belohnung in Form von guten Zinsen und die Mieten steigen rasant, Modernisierungen schlagen voll durch bei der MIete usw. Dem Mieter gehört dennoch nichts. Und will er größere Veränderungen und Einbauten muss er um Erlaubnis fragen, bei Auszug zurückbauen oder fast ohne Auszahlung zurücklassen. Der Eigentümer, der in der Niedrigzinsphase gekauft hat, freut sich über den Preisanstieg bei den Immobilien und lacht sich einen bei steigenden Mieten. Wer vor 30 Jahren ein "Idiot" war, könnte sich im letzten Jahrzehnt zum Gewinner entwickelt haben. Platzt die Immoblase, verliert er nur Buchwerte wie bei EM, wenn er nicht verkaufen will. Dass die Mieten plötzlich ziemlich einbrechen, ist wohl eher unwahrscheinlich, wenn so viele nach Wohnraum brüllen: zentrumsnah und bezahlbar, versteht sich.

Fern des äußeren Zwanges, aus finanziellen Gründer Mieter bleiben zu müssen, spielt vielleicht auch die innere Haltung bei den beiden Parteien eine Rolle (für den Mieter siehe oben SCHUBIDU). Wer steuerliche Absetzbarkeit und Ungebundenheit usw. präferiert, mag das Eigentum als teuren Klotz am Bein - über Jahrzehnte - empfinden. Hauseigentümer hingegen fühlen sich als "Herr im Haus" nicht nur als Wohnungsmieter oder Platzhalter, den man auf die Straße setzen kann. Oftmals teilt er sich auch keine gemeinsame Wand mit dem Nachbarn. Und ein Garten ist auch nicht zu verachten (Corona hat vielen die Augen geöffnet, was Enge betrifft). Mich befällt immer das Grausen, wenn ich Balkone, gerade ausreichend für einen Tisch und 2-4 Stühle und einen Schirm, zur vielbefahrenen Straße hin sehe. Mich schüttelt es allein schon, wenn ein Haus nicht unterkellert ist. Anschlussraum, Wasch-/Trocken-/ Bügelraum, Lagerraum für Lebensmittel, Sanitärartikel, Werkzeug / Maschinen, großer Raum für Fitness / Akten / Bücher / Wein, Getränke etc. bieten mir Mietwohnungen eher selten. Und die Garage am / im Haus ist auch etwas anderes als eine dunkle (manchmal übelriechende) Tiefgarage oder ein steriler Garagenhof. Natürlich kann man solche Immobilien auch mieten, aber ist man dann auch bereit, sich die Sachen "schön zu machen", in den Garten zu investieren usw. - man ist schließlich nur zeitlich befristet Gast ...
Bei Wohnungen müssen die Leute oft das nehmen, was sie sich leisten können und was sie überhaupt bekommen können. Beim Hauskauf dürften sich keine 30, 50 oder 100 Interessenten versammeln und eine schnelle Entscheidung braucht es meist auch nicht. Die Auswahl ist somit beim Kauf wohl ungleich größer und die Kompromissbereitschaft geringer, zumal man im Laufe der Zeit selbst Änderungen vornehmen kann. Und Handwerkerkosten sind inzwischen auch für Eigentümer bei der Steuer wirksam.
So mag der Mieter ein steuerbegünstiger Pfennigfuchser mit Duldungsstatus in den vier gemieteten Wänden bleiben, ich pfeife auf die steuerliche Vergünstigung und lebe dafür das Gefühl von örtlich gebundener Freiheit und Selbstbestimmung aus, und sei es auch nur heimlich, ganz still und leise im Innern.

foxele
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon foxele » 10.09.2021, 16:10

Kann mich nur wiederholen.
Ein Bekannter hat vor kurzem eine Eigentumswohnung verkauft.
Innerhalb weniger Stunden 10 Interessenten und innerhalb 1 Woche verkauft.
Und das auch noch mit sattem Gewinn. smilie_01
Hier bei uns ist fast nichts zu bekommen.

Wenn ich die Immo Angebote der Banken hier durchlese, fällt mir jedesmal die Kinnlade runter was die so aufrufen.
Und bei 3/4 der Angebote ist ein Aufkleber drauf. " Verkauft"

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IrresDing
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon IrresDing » 10.09.2021, 17:43

Zur "Musterfamilie":

Arbeitnehmer netto 2500€
Frau 450€ Job
Miete kalt 800€,Auto 300€
[2 Kinder an anderer Stelle erwähnt]

Nun, welcher alte Mann hat denn dafür Modell gestanden? Eine Frau arbeitet heute. Ja, bei 2 Kindern locker möglich. Macht sie es nicht, dann bemitleide ich den Mann der sie durchfüttert.

Weiter wurden hier dann 2x Kindergeld vergessen.

Durch etwas Schmackes und Arbeitswilligkeit lässt sich die Familie Muster wie folgt aufpolieren:

Arbeitnehmer netto 2500€
Frau 1.100€ netto (lediglich 50%-Stelle)
418€ 2x Kindergeld
Miete kalt 800€,Auto 300€
2 Kinder

Sagen wir, dass die Familie monatliche Fix- und Lebenshaltungskosten von 2.500€ hat. Da kommt man schon wirklich weit und einschränken tun sich diese 4 nun wirklich kaum.

Dann sähe die Rechnung wie folgt aus:
2.500 + 1.100 + 418 - 2.500 = 1.518 € mtl. Überschuss

Dazu kommen locker ~100€ mtl. durch die jährliche Einkommensteuererklärung oben drauf.

Das bedeutet die Familie kann jeden Monat 1.600€ im Schnitt sparen. Dazu kommen noch ggf. Sonderzahlungen, wie Boni, VL-Zahlungen, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Tantiemen, usw.

Auf einmal sind so 20.000 - 25.000 € p.a. Sparleistung bei Familie Muster drin.

Wieso hat das die Familie Muster nicht?

Nun, ganz einfach: Sie jammern gern. Wo ist das Haushaltsbuch? Haben sie nicht? Fehler. Wieso sind Netflixabo und neue Unterhaltungsgeräte wichtiger als sparen? Wieso braucht es neue Kleidung, wenns die gleichen Klamotten auch bei Lidl oder bei Vintage in gutem Zustand gebraucht gibt? Wieso muss man immer Pizza kaufen oder Essen gehen, wenn man sich einfach Abends an den Herd stellen kann? Wieso braucht man zwei Autos? Wieso braucht man ein Premium-Auto? Wieso raucht man? Wieso braucht es ein neues Handy? Warum muss der Urlaub außerhalb Deutschland sein? Mittlerweile sind ja schon zwei, teils drei Urlaube im Jahr nicht selten. Wieso trinken sie teure Brause und Cola, die eh nur fett macht und trinken nicht Leitungswasser? Usw.

Das sind unangenehme Fragen, ich weiß. Aber meine Erfahrung sagt mir, dass immer diejenigen kein Geld trotz Arbeit haben, die sich die oben genannten Fragen nicht stellen wollen. Ja, ich rede hier vom Durchschnitt "Muster" und nicht von ausgebeuteten prekär angestellten Arbeitnehmern oder H4. Das ist eine andere Sache.

Die meisten Menschen können mit Geld einfach nicht umgehen und verweigern sich sinnvollen Maßnahmen. Bequemlichkeit ist ihnen wichtiger als den Aldi und Lidl nach Sonderangeboten zu prüfen oder andere wichtige Grundfertigkeiten zu beherrschen. Das ist meine Erfahrung.
„Plötzlich erkannte er, dass er die Welt entweder mit den Augen eines armen, beraubten Opfers sehen konnte, oder aber als Abenteurer auf der Suche nach einem Schatz.“
– Paulo Coelho: Der Alchimist

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon san agustin » 10.09.2021, 18:16

@ IrresDing

Sorry auf Papier geschrieben hört sich das prima an aber in der Realität weit weg

Wo bleibt DAS LEBEN wenn man spartanisch leben soll um sich eine 300K Immobilien anschaffen zu können?
Also dann lieber alle Vorzüge und Spass des Alltags genießen statt sich jahrelang jeden Cent ins Sparschwein zu werfen

Ist das der Sinn des Lebens: es muss ne Immobilie sein?

Muss jeder selber wissen. Kann ja auch ne günstige im Ausland sein ohne hohe Monatsbelastung und lange Laufzeit

Ach ja: vor kurzen ein Bekannter mit 69 an Krebs verstorben.
Fleißiger Mann und immer sparsam
Fast so wie ihn deiner,, Sparsam Bibel,,
Schönes Eigenheim, nur schade das er es nicht in vollen Zügen mehr erleben kann.

Ach was wollte er alles noch so unternehmen.
Scheisse sage ich nur
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Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Rhenanus » 10.09.2021, 18:20

@ Irres Ding

Ich bin dafür, preiswert und doch qualitativ ordentlich bis gut einzukaufen. Aber du rechnest die Sache doch sehr schön, wenn du die Ausgaben auf 2500 Euro bezifferst, worin Miete und Auto 1100 Euro ausmachen. 300 fürs Auto heißt schon Wenigfahrer, wenig Wertverlust (alte Karre), Haftpflicht steigt (bei 30'% kommt er vielleicht mit 250 Euro / Jahr weg, aber das ist dann schon eine Super-Einstufung). Größere Reparaturen darf er keine haben. Aber HU / AU (ca. 120 Euro für 2 Jahre), Ölwechsel mit Filter, Durchsicht (keine komplette Inspektion), Scheibenwischer, Frostschutz, Reifen, Innen- und Luftfiilter bzw. Klimaanlagenwartung und Waschanlage scheinen wenig berücksichtigt.
Die Kaltmiete ist ohne Heizung, Strom, Wasser/Kanal, Müllabfuhr (evtl, Hausdienste für Außenanlagen, Treppenhaus etc.). Hausrat- und Private Haftpflicht sowie einfache Rechtsschutzverischerung sollte er auch haben. Rundfunkgebühr, Internet / Telefon fallen regelmäßig an, da braucht es kein Sky oder Netflix.

Nach deiner Rechnung müssen 4 Personen bei 2 Kindern von ca. 1000 Euro leben, wenn man die aufgezählten Kosten auch nur günstig rechnet. Von 250 Euro / Monat ein Kind einzukleiden, Schulsachen, und evtl. Schulessen und Freizeit zu finanzieren (Verein, Hobby, Taschengeld, Klassenfahrten usw.) ist echt ambitioniert. Jetzt wird langsam klar, warum die Kinderarmut in Deutschland steigt. Eltern kassieren gut 200 Euro pro Kind und bringen es für 250 Euro im Monat durch - Applaus! Ich hoffe, keiner von der Familie muss mal zum Friseur ...

Da gesamte Einkommen mit Frau, Steuer, Zulagen, das veranschlagt wurde, ermöglicht der Familie ein anständiges Leben mit Miete, aber das errechnete Sparpotenzial scheint mir nur möglich, wenn das Haushaltsbuch große Lücken hat oder die Familie nach H4-Grundsätzen lebt.

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Schubidu
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Schubidu » 10.09.2021, 18:52

foxele » 10.09.2021, 16:10 hat geschrieben:Kann mich nur wiederholen.
Ein Bekannter hat vor kurzem eine Eigentumswohnung verkauft.
Innerhalb weniger Stunden 10 Interessenten und innerhalb 1 Woche verkauft.
Und das auch noch mit sattem Gewinn. smilie_01
Hier bei uns ist fast nichts zu bekommen.

Wenn ich die Immo Angebote der Banken hier durchlese, fällt mir jedesmal die Kinnlade runter was die so aufrufen.
Und bei 3/4 der Angebote ist ein Aufkleber drauf. " Verkauft"


... den Vorteil hat aber derjenige auch, der selbst zur Miete wohnt, aber vermietete Immobilien besitzt. Er hat sogar noch den weiteren Vorteil, dass er seine persönliche Wohnsituation nicht verändern braucht, wenn er die Immo verkauft.

Was den Duldungsstatus angeht. Der einzige Kündigungsgrund, wenn man regelmäßig pünktlich seine Miete bezahlt, ist die Eigenbedarfskündigung. Diese läßt sich weitestgehend vermeiden, wenn man bei der Wohnungsauswahl etwas mitdenkt. Ziehe ich in ein Zweifamilienhaus, wo eine Wohnung der Eigentümer mit Teenis als Kindern bewohnt, kann ich schon fast sicher davon ausgehen, dass in ein paar Jahren die Eigenbedarfskündigung kommt.

Habe ich einen Vermieter mit mehreren Wohnungn oder gar eine Kapitalgesellschaft als Vermieter ist die Gefahr der Eigenbedarfskündigung fast nicht vorhanden.

Das Schreckgespenst der Mieterhöung. Richtig teuer ist es nur, bei Neuvermietung, also wenn man in die Wohnung einzieht. Will der Vermieter im Bestand die Miete erhöhen, muss er sich (falls vorhanden) nach dem Mietspiegel richten. Mietspiegelpreise liegen 20 - 30% unter den Neuvermietungspreisen. Alternativ muss er 3 Vergleichsmieten benennen. Da muss er erst mal 3 vergleichbare Vergleichsmieten haben, die eine Mieterhöhung rechtfertigen. Mietangebote zur Neuvermietung sind keine gültigen Vergleichsmieten.

Da der Eigenheimbesitzer in der Regel für Zins u. Tilgung usw. deutlich mehr aufwendet als der Mieter an Kaltmiete (Nebenkosten zahlen ja beide, Eigentümer sogar mehr als Mieter), bleibt beim Mieter was zum Anlegen. In jüngster Zeit sogar mehr als früher, weil die Kaufpreise von Immobilien in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen sind als Mieten. Wenn er dies nicht gerade auf dem Sparbuch läßt, kommt da auch was zusammen.

Ob man lieber ein Haus haben möchte, oder eine Wohnung ist Geschmacksfrage. Ich wollte nie ein Haus, habe aber eingesehen, dass es mit Kindern im Haushalt die bessere Art zu wohnen ist. Jetzt wo die Kinder aus dem Haus sind, bevorzuge ich die Wohnung, nicht zuletzt deshalb weil ich in meinem näheren Umfeld mehrfach gesehen habe, wie das Haus mit zunehmendem Alter immer mehr zur Last wird.

Ich wollte meine aktuelle Wohnung eigentlich selbst kaufen, habe aber dann aus meinem näheren Umfeld das Angebot bekommen, dass man sie kauft und an mich vermietet. Die Anlagen, die ich für den Barkauf der Wohnung verkauft hätte, haben ein Vielfaches dessen, was ich in den 4 Jahren an Miete bezahlt habe, an Rendite/Wertsteigerung generiert und mein Vermieter hat die Wertsteigerung der Wohnung und die Miete. Eine klassische Win/Win-Situation.
Zuletzt geändert von Schubidu am 10.09.2021, 19:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Unzen999
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Unzen999 » 10.09.2021, 18:59

foxele » 10.09.2021, 15:40 hat geschrieben:
KOCOS » 10.09.2021, 15:35 hat geschrieben:Eben mal auf die schnelle eine Hausfinanzierung "durchgerechnet".
Bei einem Kaufpreis / Wert der Immobilie von 200.000 und 180.000 Finanzierungsbedarf bekommt man bei 20jähriger Zinsfestschreibung aktuell einen Sollzins von ca. 1,5% geboten.
Bei 4% Tilgung ergibt das eine Restschuld nach 20 Jahren von 10-11.000 Euro, also fast vollgetilgt.
Die monatliche Rate beläuft sich auf etwas über 800 Euro.
Rechnet man mit einem Wertverlust des Gebäudes von ca. 2,5% pro Jahr, ist die Hütte in 20 Jahren noch etwa die Hälfte wert. Im Rahmen der "Altersvorsorge" könnte ich dann das Haus verkaufen und von dem Geld noch locker 10 Jahre in Miete wohnen (oder eine formidable Kreuzfahrt rund um die Welt machen).
Handwerker(lohn-)kosten kann ich bei eigengenutzten Immobilien auch steuerlich geltend machen.

Ob das jetzt für jeden der richtige Weg ist? Natürlich nicht, das kommt immer auf die weiteren Lebensumstände an, Familiengröße, persönliches Konsumverhalten, Handwerkliches Geschick für (kleinere) Schönheitsreparaturen uswusw. Da gibts m.E. keine pauschale Richtig/Falsch-Aussage. Problematisch wäre aus meiner Sicht, sich auf nur einen Baustein (egal ob jetzt Immobilien, EM, Aktien oder Bitcoin) für die Altersvorsorge zu verlassen.


Wobei wir aktuell keinen Wertverlust bei Immos haben, die Preise steigen momentan , und das nicht schlecht.
In manchen Regionen recht heftig.


Foxele, da hast du recht momentan Verluste mit Immobilien wäre kurios oder es ist was passiert wie z.B die Flutkatastrophe im Ahrtal. Hier in Köln macht der "richtige" Stadtteil schon oft Unsummen aus. In Stadtteilen wie Marienburg, Junkersdorf, Lindenthal, bezahlt man locker 500.000€ für eine 100qm Wohnung, hochwertige Ausstattung, Erstbezug in einem Mehrfamilienhaus. Wohngeld kommt on Top. In Meschenisch, Bickendorf, Höhenberg kann man davon 200.000€ bei gleichen Vorraussetzungen abziehen. Miete gleiches Prinzip...
Ein rollender Stein kann kein Moos ansetzen!

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Schubidu
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Schubidu » 10.09.2021, 19:10

Wertverlust hat man derzeit mit einer Immobilie nicht (gab's aber auch schon). Allerdings wird ein Haus, das 200.000 € Kostet doch einen gewissen Erhaltungsaufwand in den nächsten 20 Jahren verursachen, den man zusätzlich zur Darlehenslast tragen muß. Ob sich bei den heutigen Preisen weitere Wertsteigerungen, wie in den letzten 10 Jahren realisieren lassen, muß die Zukunft zeigen.

Zudem kann auch eine energetische Sanierungspflicht innerhalb von 2 Jahren nach Kauf greifen.

https://www.effizienzhaus-online.de/san ... erwechsel/

foxele
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon foxele » 10.09.2021, 20:15

san agustin » 10.09.2021, 18:16 hat geschrieben:@ IrresDing

Sorry auf Papier geschrieben hört sich das prima an aber in der Realität weit weg

Wo bleibt DAS LEBEN wenn man spartanisch leben soll um sich eine 300K Immobilien anschaffen zu können?
Also dann lieber alle Vorzüge und Spass des Alltags genießen statt sich jahrelang jeden Cent ins Sparschwein zu werfen

Ist das der Sinn des Lebens: es muss ne Immobilie sein?

Muss jeder selber wissen. Kann ja auch ne günstige im Ausland sein ohne hohe Monatsbelastung und lange Laufzeit

Ach ja: vor kurzen ein Bekannter mit 69 an Krebs verstorben.
Fleißiger Mann und immer sparsam
Fast so wie ihn deiner,, Sparsam Bibel,,
Schönes Eigenheim, nur schade das er es nicht in vollen Zügen mehr erleben kann.

Ach was wollte er alles noch so unternehmen.
Scheisse sage ich nur


Zumal ich die veranschlagte Einkommen schon für Überdurchschnittlich halte.
Der grösste Teil wird nicht 2500 netto verdienen und die Frau in 50% auch keine 1100.
smilie_08

Panik95
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Panik95 » 10.09.2021, 20:34

@Irres Ding.
Hast Du 2 Kinder?
Sind beide Eltern berufstätig und kommen mit einem Auto klar?
Frag mal meinen früheren Chef was Weihnachtsgeld ist.
Frag mal eine Verkäuferin mit 50% Stelle was netto noch übrig bleibt.
Kindergeld: Frag mal im Kindergarten nach was 2 Plätze kosten.
Ehepaar mit 2 Kindern,beide berufstätig,wenn keine Oma da ist bleibt vom Familienleben nicht viel übrig.
.
Altersvorsorge,die Wohnfrage ist geklärt,wie geht es weiter?
Unser Musterpapa hat mit netto 2500€ einen Rentenanspuch von knapp 1400€.

rosab2000
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon rosab2000 » 10.09.2021, 20:36

smilie_08 sag mal irres Ding hast du kinder ?

Wir bekommen 214 Euro Kindergeld und lassen schon 200 Euro Kita und nochmal 115 Euro für das Essensgeld! Da hast du noch keine Kleidung Spielsachen, Windeln, da hast du NIX weiter ! Wo lebst du denn ? Sorry aber man sollte schon etwas realitätsnah seine Rechnungen aufstellen.

Mal noch zu einigen deiner anderen Punkte !
Ernährung: Es wird jeden Tag frisch gekocht und ausgewogen! Weißt du was frische Lebensmittel mittlerweile kosten ? Man kommt mit Sicherheit günstiger wenn man sich jeden Tag eine 3 Euro Pizza rein schiebt. Alleine eine Packung Heidelbeeren kosten mittlerweile mehr Geld!
Kleidung: kaufst du deinen Kindern diese chemische Kleidung aus kick und Co die schon nach Pestiziden stinkt förmlich und nachweislich zu Haut schäden führen kann bei kleinkindern ?
Das sind nur einige deiner Bsp. Die du dir vielleicht selber mal überdecken solltest.
Mit einigen deiner Sachen hast du schon recht. Viele haben netflix,disney und Co und leben großspurig. Aber es ist definitiv nicht so das man von nix leben kann. Und wenn man Kinder hat denkt man über Ernährung, Kleidung usw auch etwas anders außer nur billig billig ,denn da zählt dann Gesundheit usw !

rosab2000
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon rosab2000 » 10.09.2021, 20:59

@ Panik ich kann dir das mit dem Haus nur aus eigener Erfahrung sagen weil bei uns 2 befreundete Ehepaare gerade welche erworben haben. Die einen bauen seit einem Jahr die anderen haben gerade eine Ruine gekauft. Fazit : Die die bauen mussten nachfinanzieren! Alleine der Dachstuhl wurde um 15.000 Euro angehoben weil kein Holz mehr da ist. Entweder draufzahlen oder es geht nicht weiter, was alle anderen Gewerke hinterherzieht mit allen Konsequenzen! Die haben echt NUR noch Ärger! Keine Handwerker mehr da und wenn dann nur noch in halber Besetzung! Von Materialien gar nicht erst zu reden ! Selbst der Bauträger wollte schon aussteigen !

Die mit der Ruine ähnlich. 210.000 Euro. 100.000 ausbaukredit. Jetzt erste Kostenvoranschläge. Neue Heizung! 15.000 wurden angesetzt. Jetzt sagt der Klempner...nee das geht nur noch in Verbindung mit Solarthermie oder Luftwärme Pumpe. Peng 10.000 Euro Aufpreis im günstigen Falle! Aber dazu muss es erst einmal jemand bauen dann. Nächster Termin. Nächstes Jahr im Frühjahr! Und so zieht sich das alles hin. Deswegen kann ich es kaum glauben für 200.000 eine immo zu bekommen wo man die nächsten 10 Jahre leben kann ohne zu investieren! Und ich lebe in Sachsen, da ist es noch günstig!

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon IrresDing » 11.09.2021, 05:15

san agustin » 10.09.2021, 18:16 hat geschrieben:@ IrresDing

Sorry auf Papier geschrieben hört sich das prima an aber in der Realität weit weg

Wo bleibt DAS LEBEN wenn man spartanisch leben soll um sich eine 300K Immobilien anschaffen zu können?
Also dann lieber alle Vorzüge und Spass des Alltags genießen statt sich jahrelang jeden Cent ins Sparschwein zu werfen

Ist das der Sinn des Lebens: es muss ne Immobilie sein?

Muss jeder selber wissen. Kann ja auch ne günstige im Ausland sein ohne hohe Monatsbelastung und lange Laufzeit

Ach ja: vor kurzen ein Bekannter mit 69 an Krebs verstorben.
Fleißiger Mann und immer sparsam
Fast so wie ihn deiner,, Sparsam Bibel,,
Schönes Eigenheim, nur schade das er es nicht in vollen Zügen mehr erleben kann.

Ach was wollte er alles noch so unternehmen.
Scheisse sage ich nur


… der Moment im Leben in dem man feststellt, dass einen ständig neuer Plunder nicht glücklich macht…
Zuletzt geändert von IrresDing am 11.09.2021, 06:53, insgesamt 1-mal geändert.
„Plötzlich erkannte er, dass er die Welt entweder mit den Augen eines armen, beraubten Opfers sehen konnte, oder aber als Abenteurer auf der Suche nach einem Schatz.“
– Paulo Coelho: Der Alchimist


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