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Edelmetall47 » 09.01.2021, 09:56 hat geschrieben: Da muss ich dich leider sehr enttäuschen, ich bin mit meinem Leben bis Dato
durchaus zufrieden. Trotzdem sehe ich eben manche Sachen sehr kritisch
in diesem System, das ganze Digitale wird uns mal erschlagen.......
Gehöre einer Generation an, die alles mit eigener Hände Arbeit aufgebaut haben, und
nicht durch Tippen am Computer reich geworden sind.
Maxe
Hallo Maxe,
ob Ost oder West - wir sind schon die Generation mit den gebrochenen Biographien. Der Arbeitsplatz fürs Leben war nur noch in Ausnahmefällen drin, auch im Westen. Ich habe meine geistige Arbeit bis zum Ende der Ausbildung in den Endachtzigern noch sämtlich mit einer Schreibmaschine (immerhin elektrisch) zu Papier gebracht. Das sind schon einige Tausend Seiten gewesen, die mit Tippex korrigiert oder komplett neu geschrieben werden mussten. Da ist der PC als bessere Schreibmaschine einfach besser und schneller - und die Datei ist lange verfügbar.
Und wenn man für viele Bewerber keine Plätze hatte oder öffentlich haben wollte, baute man Wartezeiten und Hindernisse in die Ausbildung ein, um einige Kandidaten abzuschrecken. Zuerst finanziert der Staat ein teures Studium, dann lässt er die Kandidaten im Regen stehen und sie dürfen sich nach Arbeitsplätzen umsehen, die wenig mit ihrer Ausbildung zu tun haben. Gesucht wurden oft auch Ingenieure, die mit 40 waren zu alt, die mit 30 hatten zu wenig Berufserfahrung. Und die dazwischen hatten schon einen Job.
Wollten wir in unserer heutigen Welt die ganze Lohnbuchhaltung, Steuer- und Zollverwaltung, Bestellungen und Bezahlung noch alles ohne Digitalisierung bewältigen, bräuchten wir Arbeitskräfte ohne Ende, die ihre ganzen Zahlen in Bücher schreiben würden. Deren Bezahlung, sofern keine Top-Mitarbeiter mit Verantwortung, läge aber wohl im Billiglohnbereich.
Natürlich ist heute vieles im Anlagebereich einer Luftnummer gleich, viel Brimborium und nichts dahinter. Und der gestrige Kursrutsch bei EM hat gezeigt, dass es auch hier immer wieder zu Turbulenzen kommt, doch wer lange genug an Bord ist, sitzt das mit einem lockeren Achselkzucken aus. An manchen Tagen gewinnt man ein Auto durch Kurssprünge, an anderen ist man es wieder los. Und? Was soll's? Das Leben geht weiter und bist jetzt hast du es gemeistert.