Ich habe heute durch einen Insider in Erfahrung bringen können, dass die neuartigen Goldbarren (Bilder siehe unten) anscheinend für weit über dem Goldpreis angeboten worden sind. Liegt der Goldpreis für eine Unze bei gut 40.000 Pesos, wurden diese Barren zuletzt für 52.000 Pesos angeboten (gut 2.000€). Ich fürchte daher, dass diese Goldunzen nur wenige Abnehmer finden werden.
Im Gespräch mit meinem Insider wurde deutlich, dass die neue Verwaltung der Casa de Moneda keinerlei Ahnung von Edelmetallen oder zumindest vom Edelmetallmarkt hat. In zahlreichen Interviews mit lokalen Medien gab der Direktor der CMM an, diese Medaillen (es handelt sich offiziell um Medaillen) seien als Goldinvestments gedacht. Nur leider ergibt das wenig Sinn, wenn die Preise gut 25% über Spot liegen. Selbiges gilt im Übrigen für das gesamte (nicht vorhandene) Inventar der Casa de Moneda. So wurden einfache Silber-Libertads zuletzt für umgerechnet 29€ pro Münze angeboten (quasi 100% über Spot). Selbstverständlich hat sich niemand mehr in die Läden verirrt und es wurden kaum noch Münzen verkauft. So kommt es, dass die Läden der Casa de Moneda mittlerweile vermehrt T-Shirts, Handtaschen und andere Accessoires mit ihrem Logo verkaufen als Münzen. Im Online-Shop gibt es seit 2018 nichts mehr zu bestellen ("kein Lagerbestand") und auch in den Läden sind nur selten überhaupt noch Münzen verfügbar. Nicht etwa, weil so viele Leute jene Münzen kaufen, sondern im Gegenteil. Die Preise sind überteuert und die Münzen finden keinen Absatz in Mexiko. Ausländische Großhändler scheinen von den wahnsinnigen Preisen nicht betroffen zu sein, obwohl es wohl auch hier einen Preisanstieg gab.
Ich habe in letzter Zeit einen regelrechten Goldrausch in Mexiko erlebt - abseits offizieller Bezugsquellen. Gerade über Facebook-Gruppen und Whatsapp-Gruppen wird so einiges an den Mann gebracht. In verschiedenen Auktionen wurden herkömmliche Goldpesos zu fast schon wahnsinnigen Preisen verkauft. Es wird einfach alles weggekauft, was auch nur nach Gold aussieht. Klar, die Casa de Moneda ist unfähig und verkauft nichts mehr, die Banken bekommen ebenfalls keine Goldmünzen ab und die Leihhäuser sind extrem teuer. Da bleibt nicht viel übrig, als privat zu kaufen. Ich selbst habe in den vergangen Wochen auch die ein oder andere Unze Gold mitgenommen, weil der mexikanische Peso sicherlich nicht mehr lange durchhalten wird, zumal die (inoffizielle) Quarantäne noch bis Ende Mai anhalten soll. Nicht wenige haben Angst vor einem zweiten Venezuela unter dem linkspopulistischen Präsidenten (der meines Erachtens immer skuriler wird, wobei die anderen Kandidaten der Wahl 2018 auch nicht viel besser waren). Kurz: Die Bevölkerung ist extrem verunsichert und möchte retten, was zu retten ist.
Sämtliche Minen und auch die Prägestätten sind zurzeit geschlossen, sodass keine Münzen hergestellt werden. Da überrascht es schon ein wenig, dass die Casa de Moneda heute gleich
eine neue Kollektion vorgestellt hat. Man darf wohl von einer Serie ausgehen, in der verschiedene Frauen mit geschichtlicher und/oder kultureller Bedeutung auf den klassischen Centenarios präsentiert werden. Wie hoch die Auflage oder die Preise sind, ist nicht bekannt. Ich hoffe, dass die Preise den normalen Centenarios entsprechen. Wo man an diese Münze herankommt, keine Ahnung. Ich hoffe mal, dass meine Insider mehr in Erfahrung bringen. Dies gilt natürlich auch für unsere Libertades 2020, von denen ich nach wie vor nichts gehört habe.