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Silber bald 4-stellig?

Physisches Silber, Silberaktien, ETF-Fonds oder Derivate? Austausch von Strategien und Erfahrungen zum Thema.

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lifesgood

Re: Silber bald 4-stellig?

Beitragvon lifesgood » 09.02.2020, 11:00

MaciejP hat geschrieben:Da Aktien langfristig eine höhere zu erwartende Rendite haben (Produktivkapital), würde ich eher den logarithmischen Chart betrachten, denn die Ratio entwickelt sich ebenfalls exponentiell. Das Ergbenis ist so weniger verzerrt. Ob dieser Bereich von unter 5 daher jemals wieder erreicht wird, finde ich alles andere als sicher. Außerdem fließen in diese Ratio auch nur US-Aktien ein, die aktuell im Gegensatz zum überwiegenden Rest der Welt historisch hoch bewertet sind.


Darum ging es mir gar nicht. Mir ging es nur darum, dass es eben Zyklen gibt, in denen sich Aktien besser entwickeln als Gold und Zyklen wo dies umgekehrt ist.

Mir ging es, um diese Aussage, die Du nicht mit zitiert hattest "Eine Vorsorgestrategie darauf auszurichten, dass die Aktien weitere 10-15 Jahre stark steigen und die Edelmetalle weiter stagnieren/sinken, halte ich für sehr gefährlich."

@Libelle: So in etwa wie in dem Link beschrieben, sehe ich das auch. Wobei die Aufteilung Gold/Silber von der persönlichen Risikobereitschaft abhängt. Der konservative Anleger wird Gold übergewichten, der eher spekulative Anleger eher Silber.

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Ishikawa
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Re: Silber bald 4-stellig?

Beitragvon Ishikawa » 09.02.2020, 11:59

lifesgood hat geschrieben:
Wer jetzt aus den Edelmetallen rausgeht, um in andere Anlagen, die in den letzten 10 Jahren geboomt hatten (Aktien, Immobilien usw.) könnte sich durchaus in 10 - 15 Jahren in den Allerwertesten beißen.

Momentan läuft die Party noch an den Aktienmärkten, da kann man ruhig noch etwas mittanzen, aber nur wenn man die Schwimmweste (Stopp-Loss-Absicherung) schon an hat. Das sieht zwar nicht sexy aus, aber beruhigt die Nerven ;)

Eine Vorsorgestrategie darauf auszurichten, dass die Aktien weitere 10-15 Jahre stark steigen und die Edelmetalle weiter stagnieren/sinken, halte ich für sehr gefährlich.

lifesgood


smilie_01 ..bisschen antizyklisches Denken kann nicht schaden.

Durch hohe (deflationäre) Lohnsteigerungen + Angebot/Nachfrage sehe ich aktuell weniger Gefahr bei Immobilien.
" Viele klettern so schnell, dass sie garnicht merken das sie auf den falschen Berg gestiegen sind "

lifesgood

Re: Silber bald 4-stellig?

Beitragvon lifesgood » 09.02.2020, 12:36

DEN Immomarkt gibt es nicht. In Ballungszentren gelten andere Regeln als in mittelgroßen Städten und dort wiederum andere Regeln als in der Pampa.

Bei Immos in Ballungszentren hängt vieles auch davon ab, ob der Berliner Mietendeckel den Klagen standhält. Sollte das der Fall sein, so gäbe es sicher einige Nachahmer und dies hätte dann auf die Immopreise in Ballungszentren doch eine erhebliche Auswirkung. Denn der Wert einer Immobilie bemißt sich ja nicht zuletzt durch die mögliche Rendite bei Vermietung, bzw. die gesparte Miete bei Eigennutzung.

Wenn man sich nun ansieht, dass der Berliner Mietendeckel bis Baujahr 2013 bei 9,80 € pro qm liegt, sind das knapp 120 € im Jahr. Es sollte ja zumindest eine 2%ige Rendite oder Mietersparniss bleiben, was den Kaufpreis pro qm auf 6.000 € begrenzen würde. Sahnestückchen, die von Millionären zur Selbstnutzung gekauft werden, mal ausgenommen.

In kleinen und mittelgroßen Städten ist diese Gefahr natürlich nicht gegeben. Hier halte ich das Risiko auch für begrenzt, aber andererseits kann ich mir auch keine großen Steigerungen mehr vorstellen.

Bestandsimmobilien haben das Damoklesschwert des Klimapakets (mit entsprechendem Investitionsbedarf) über sich schweben und Neubauimmobilien haben mittlerweile ein Preisniveau erreicht, wo es für Normalverdiener fast nicht mehr möglich ist, Eigentum zu schaffen.

Ich lebe in einer 30.000 Einwohner Hochschulstadt. Hier haben sich in den letzten 10 Jahren die Preise für Bestandsimmobilien aus den 90ern verdoppelt. Ich hatte noch 2011 für eine 56 qm-Maisonette-Wohnung mit TG-Einzelstallplatz aus den 90ern 75.000 € bezahlt. Momentan werden für diese Baujahre qm-Preise zwischen 2.300 und 2.600 € aufgerufen. Für meine aktuelle Wohnung hatte ich 2017 in sehr guter Lage mit hohem Standard als Neubau 3.650 €/qm bezahlt. Im Neubaubereich ist hier mittlerweile unter 4.000 € pro qm nichts mehr zu bekommen. Gute Lagen und/oder Ausstattungen sind schon über 4.500 €. Da ist man dann bei einer 80qm 3-Zimmer-Wohnung mit Tiefgaragenstellplatz und Erwerbsnebenkosten schon deutlich über 400.000 €. Bei solchen Summen sind selbst 10.000 € Eigenheimzulage und 18.000 € KfW-Förderung nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein.

Wenn ich mir dann ansehe, was hier für die nächste Zeit an Eigentumswohnungen bereits projektiert ist, habe ich langsam Zweifel, ob die Käufer in der Menge zu diesen Preisen dann auch noch da sind. Denn ein Großteil derjenigen die über entsprechendes Eigenkapital und/oder Einkommen verfügen, um sowas zu finanzieren, hat ja schon gekauft.

In der Pampa, ist erst seit drei, vier Jahren ein moderater Preisanstieg bei den Immos zu verzeichnen. Die Vermietbarkeit hat sich seit 2015 deutlich verbessert und auch das Mietniveau hat etwas angezogen. Hier rechne ich mittelfristig noch mit moderaten Steigerungen.

Für mich persönlich heißt das, dass ich mich im Privatbereich von der einen oder anderen Immo trenne. Im beruflichen Bereich kaufen wir noch. Allerdings wegen der Klimageschichte nur Neubau oder Fast-Neu. Das dann eben in recht kleinen Städten, wo man auch noch für gut 3.000 €/qm einen Neubau kaufen kann.

Hat aber natürlich nichts mit Silber 4-stellig zu tun, daher smilie_13 für off-topic.

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MaciejP
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Re: Silber bald 4-stellig?

Beitragvon MaciejP » 10.02.2020, 03:30

lifesgood hat geschrieben:Darum ging es mir gar nicht. Mir ging es nur darum, dass es eben Zyklen gibt, in denen sich Aktien besser entwickeln als Gold und Zyklen wo dies umgekehrt ist.

Mir ging es, um diese Aussage, die Du nicht mit zitiert hattest "Eine Vorsorgestrategie darauf auszurichten, dass die Aktien weitere 10-15 Jahre stark steigen und die Edelmetalle weiter stagnieren/sinken, halte ich für sehr gefährlich."

Bei der Existenz dieser Zyklen sind wir beide einer Meinung (siehe die langfristige Grafik von ganz am Anfang). Aus dem historischen Muster dieser Zyklen leite ich dagegen aber die deutlich höhere Wahrscheinlichkeit ab, dass dieses Jahrzehnt für Silber eher eine schwarze Null bringen wird als den großen Ausbruch nach oben. Ich halte Gold und Silber aktuell maximal für fair bewertet. Da nach einer starken Überbewertung normalerweise eine starke Unterbewertung folgt, müsste es dafür eben eine Zeit lang seitwärts gehen (oder direkt crashen). Restrisiko, falsch zu liegen, natürlich immer vorhanden. smilie_07

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Re: Silber bald 4-stellig?

Beitragvon Bumerang » 10.02.2020, 16:46

Für „Aktien“ ist es schon ein Armutszeugnis, dass sie überhaupt mit Gold verglichen werden, das man einfach nur in den Händen halten und sonst nichts tun muss. Trotzdem war Gold je nach Zyklus mal sogar besser mal schlechter oft gleich gut, also vergleichbar mit Aktieninvestitionen gewesen.  

 

Der Vergleich mit Aktien allein hinkt, insb seit den 90-ern, weil alle Grenzen/Regeln im Finanzsystem quasi aufgehoben sind.  

 

Zwar wirken QE und Staatsverschuldung ohne Grenzen grundsätzlich gleichermaßen auf alle Assets. Doch sind die Edelmetalle die einzige Rettung, wenn die Schuldenblase platzt. Es mag zwar sein, dass auch Edelmetalle in der Krise von Marktteilnehmern mit Problemen verkauft werden müssen. Aktien aber auch. Doch stellt sich die Frage, welche Seite größer ist. Jene derer die aus dem Fiat flüchten oder derer die aus Not EM verkaufen müssen.  Tendenziell sind Goldanleger eher risikoavers und haben also eher keine bis wenig Schulden bzw sind zu arm um Schulden zu haben. Die Spekulanten bzw. Anleger, die Gold als Versicherung halten, haben meistens Papiergold. Das wird sicher abstürzen und zunächst die Schwachen Hände etwas erleichtern. Doch die Überzeugten werden das Gold halten und bei einer „Entkoppelung“ von der Commex erst auf höchste Kurse warten und dann einkaufen gehen.


Die Fonds werden ein massives Problem haben. Verunsicherte Anleger werden massenweise verkaufen, die ETF den Trend verschärfen.

 

Was machen Menschen die Millionen oder gar Milliarden auf dem Konto haben? Warten, dass die Derivate mit den sie Ihr Depot abgesichert haben, nicht mehr eingelöst werden?

 

Die USA haben den Handelskrieg begonnen, in der EU ist die politische Landschaft explosiv, in Deutschland kann das erste mal nach dem Krieg in einem Bundesland kein MP gewählt und eine Regierung gebildet werden, weil „die demokratische Mitte“ zwischen Links und Rechts gefangen ist. AKK hat gerade hingeschmissen…

 

Vor 10 Jahren hat man hier noch „die gute Rendite“ der KLV für die Zukunft vorgerechnet. Heute rechnet man die „gute Rendite“ „der Aktien“ vor. Das dafür genauso wie bei den KLV, in der Volkswirtschaft dies Rendite erst erwirtschaftet werden muss, wird ausgeblendet.
Gruß

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