Aktuelle Zeit: 28.03.2024, 20:45
rosab2000 hat geschrieben:Aktien hat keiner..em haben einige.. Aber streuen soll man dann sich von den 100 oder 200$€ im Monat 2 Aktien ,1oz Silber und 50€ ins Haus stecken oder wie ? [...] Wenn man 50 Jahre alt ist dann hat man vielleicht so viel Geld, aber wer soll das mit 20 oder 30 machen, der gerade sein Berufsleben aufbaut, Familie gründet, Auto, Wohnungseinrichtung und der gleichen braucht usw...
Hier werden zwei unterschiedliche Probleme vermischt, die die Diskussion von der eigentlichen Frage wegführen. Natürlich gibt es zu viele Leute, die von der Hand in den Mund leben müssen und so überhaupt nicht die Möglichkeit haben, Reserven aufzubauen. Für die stellt sich die Frage aber gar nicht, wohin mit dem Geld, die haben ganz andere Probleme. Worum es vielmehr geht, ist, was Leute tun sollten, die regelmäßig Geld zum Sparen zur Verfügung haben, selbst wenn es sich dabei nur um kleinere Beträge handelt.
Wie ich oben schon geschrieben habe, sind Aktienanlagen mittlerweile auch für Kleinstsparer relativ einfach möglich, eben über ETFs. Soweit ich weiß, kann man Sparpläne ab 25 EUR mit monatlicher oder gar quartalsweiser Ausführung einrichten. Wer also überhaupt Geld für eine langfristige Anlage zur Verfügung hat, der ist definitiv auch in der Lage, davon einen Teil für Aktien abzuzwacken.
Cash-Reserven aufs Tagesgeldkonto sind ab jedem Betrag möglich, da gibt es das Diversifizierungsproblem also nicht. Anleihen gibt es auch in ETF-Form, also gilt hier dasselbe wie bei Aktien-ETFs. (Ob man im aktuellen Nullzinsumfeld das Kursrisiko von Anleihen eingehen sollte, wenn die Rendite auf dem Tagesgeldkonto auch ohne dieses vergleichbar ist, sei mal dahingestellt.)
Ironischerweise fängt es bei Edelmetallen bereits an schwieriger zu werden, denn je kleiner die Stückelung, desto höher der Aufpreis. Hier muss man bei kleinen Summen also (will man nicht den Frevel einer Anlage in Edelmetall-ETCs begehen ) ggf. über mehrere Monate Geld sammlen, um dann einige Silbermünzen oder kleine Goldmünzen zu kaufen.
Bei Immobilien hat man mit einem finanzierten Haus bzw. einer Wohnung i.d.R. bereits ein gigantisches Klumpenrisiko an der Backe. Zusätzlich in Immobilien zu diversifizieren, wäre da also völlig fehl am Platze. Gehen wir von einer Mietwohung aus, dann ließe sich der Immobilienteil über REITs abdecken, die - oh Wunder! - auch gestreut über ETFs abbildbar sind.
Wer also die Möglichkeit hat, im Monat 100 EUR für später zurückzulegen, der kann problemlos je 25 EUR in Aktien, Anleihen/Tagesgeld und Immobilien stecken, für die restlichen 25 EUR kauft er sich jedes halbe Jahr ein paar Philies. Wem das noch zu kompliziert ist, der steckt je ein Drittel in Tagesgeld, Aktien und Edelmetalle. Selbst damit dürfte er langfristig schon besser aufgestellt sein, als 90% der Kleinsparer im Land.