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Altersvorsorge

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Hannoveraner
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Hannoveraner » 08.10.2019, 06:25

@Panik95
Wie schon geschrieben. Das sollte nicht despektierlich sein, falls das so rüberkam sorry.
Gut zusammengefasst im Post.
Gerade das Thema Gesundheit ist bei mir und meiner Frau, wie beim Silbermann, ein großes Thema. Daher ist das auch einer der Hauptgründe für die Überlegung .
Realistisch sind es 5 Jahre früher aufhören + 1 Jahr ALG 1. Dann Rente mit 63 und Abschlägen.
Geplant war immer 60 und dann überbrücken. Das hab ich über 20 Jahre im Auge gehabt und einen entsprechenden Sparplan verfolgt.
Das wären 2 Jahre überbrücken.

Ich habe das Thema in meinem persönlichen Umfeld angesprochen. Das auch Personen beinhaltet die auf gleichem Niveau verdienen oder auch mehr haben. Ähnliches Alter , ähnliche Lebensumstände.
Generell hab ich positive Rückmeldungen erhalten.
Aber nicht einer von momentan 7 oder 8 Verwandten oder Freunden konnte sich auch nur ansatzweise vorstellen das zu machen. Aufhören, theoretisch ja, klar. Man müsse 1 Mio im Lotto gewinnen. Ein Platz in der Vorruhestandsregelung ergattern.? Die tiefe Sehnsucht aufzuhören und nur noch das zu machen was man möchte ist bei nahezu allen mit den ich gesprochen habe da. Bei dreien weis ich definitiv das da auch aus diversen Gründen nicht bis 65 arbeiten wollen, hier fehlt allerdings überhaupt die Vorstellungskraft aufzuhören und sich selbst zu finanzieren oder teilweise inkl. Verdienst der Frau. Geht das überhaupt, kam auch mehrfach.
Ich denke das ist ein extrem anerzogenes Sicherheitsdenken und Klammern an dem was man hat. Das ist in anderen Ländern nicht so ausgeprägt. Zumindest in meinem Umfeld klammern die Freunde an dem was die geschaffen haben. Das nach und nach auszugeben geht über deren Vorstellungskraft.
Was? Wieso willst du das gesparte ausgeben? Ist doch wichtig Rücklagen zu haben.. man könnte doch usw. usw.
Klar ist es wichtig Rücklagen zu haben. Aber wieviel?
Das soll natürlich jeder für Sich werten. Ich werte das auch nicht und respektiere das vollumfänglich. Jeder soll so leben wie er will und kann, komplett Wertfrei. Wer Spaß daran hat soll bis 70 arbeiten. Wer aber mit Mitte 50-60 über die Arbeit jammert oder wie ich gesundheitlich Probleme hat. Alternativ einfach nur gerne reist und der Meinung ist mehr Freizeit haben zu wollen, was ich oft höre, der sollte sich Gedanken mache was vielleicht möglich ist. So war mein Gedanke.
Das Sicherheitsdenken ist in Deutschland scheinbar extremer als ich dachte. Schon der Gedanke mit Abzügen mit 63 zu gehen überfordert viele. Das bei ausreichenden Rücklagen.
Man will ja nichts verschenken. Was auch verständlich ist und jedem selbst überlassen.
Mir kommt halt dann in den Gesprächen immer wieder der Gedanke warum sich so viele nicht von dem Sicherheitsdenken loslösen können. Besonders da bei vielen eine tiefe Sehnsucht da ist früher aufzuhören. Bei uns gibt Altersteilzeitprogramme, wenn ich es schaffe da mit 59 reinzukommen , dann bin ich sofort weg und genieße das Leben, Reise und habe Spaß. So oder so ähnlich hab ich schon oft gehört. Von Menschen denen ich meine Pläne offenbart habe und anderen wo nicht.
Bei denen wo ich weis das es denen finanziell genauso oder besser geht, verstehe ich halt nicht das die Vorstellungskraft komplett fehlt früher zu gehen.
Das trotz gesundheitlicher Probleme. Man kann nichts mit ins Grab nehmen. Der Tot kommt früher als viele denken.

Noch einmal bitte nicht falsch verstehen. Es soll nicht despektierlich sein.
Bin mir auch sicher das einige hier ähnlich denken und Ihr leben hier nicht offen darlegen was in Ordnung ist.
Mir hat das bislang viel gebracht hier und daher danke an alle Anregungen in allen Richtungen.
Kinder in Not - Hilfe für Südafrika e.v.
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Frank the tank
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Frank the tank » 08.10.2019, 09:47

„Seniorenaufstand“: 30 Milliarden Euro fehlen in der Rentenversicherung – „und keiner kriegt es mit“

https://de.sputniknews.com/gesellschaft ... in-gefahr/

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MaxeBaumann
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon MaxeBaumann » 08.10.2019, 10:06

Ist schon starker Tobak wenn man das so liest...... :shock:

Maxe
Wer die Wahrheit sagt braucht ein schnelles Pferd ( indianische Weisheit ).

lifesgood

Re: Altersvorsorge

Beitragvon lifesgood » 08.10.2019, 10:52

@Hannoveraner: Es ist immer schwierig Situationen zu beurteilen, in denen man sich (noch) nicht befindet.

Daher mal ein paar Gedanken, von jemandem, der schon einen Schritt weiter ist ...

Solange man im Hamsterrad strampelt, ist es ein Wunschtraum, das Ganze komplett hinter sich zu lassen. Wenn man dann jedoch die Situation erreicht hat, dass Arbeit keine wirtschaftliche Notwendigkeit mehr darstellt, sieht es anders aus. Man stellt sich die Frage, was man wirklich will.

Ich habe Zeit meines Lebens gerne und viel gearbeitet. Einzig die wenige Freizeit und das starre Zeitfenster hat mich in den letzten Jahren zunehmend gestört. So war für mich schnell klar, dass ich mit 56 Jahren nicht ganz ohne Arbeit leben möchte, aber eben auch, dass die Arbeit mein Leben nicht mehr so stark dominieren darf, wie bisher.

Ich seh das so. Arbeit gibt ein wenig Struktur im Leben und die Freizeit verliert schnell an Wertschätzung, wenn man nur noch Freizeit hat.

So ist meine aktuelle Work/Lifebalance für meine aktuelle Situation perfekt. Ich arbeite 4 Tage die Woche, wobei ich mich am Donnerstag frühzeitig ins Wochenende verabschiede. Mehr Freizeit würde mir aktuell nichts bringen, weil meine Lebensgefährtin noch vollzeit arbeitet und eine pflegebedürftige Mutter zu Hause hat. Die Kohle die dafür reinkommt wäre zwar nicht mehr erforderlich, wird aber dennoch gerne mitgenommen, sonst müßte ich jetzt schon an die Rücklagen, was aber auch kein Problem wäre.

Sollte sich hieran etwas ändern, kann ich an meinem Arbeitszeitmodell beliebig justieren und auf 20 oder 25 Std. die Woche runtergehen, oder den Jahresurlaub aufstocken. Je nachdem was mir dann mehr entgegen kommt.

Es ist mir durchaus bewußt, dass dies so natürlich nicht bei jedem praktiziert werden kann. Aber mir ist es jetzt lieber, als gar nicht zu arbeiten. Was die Zukunft bringt muss man sehen.

Wenn ich nur die Wahl hätte ganz oder gar nicht, würde ich wohl auch zu gar nicht tendieren. Irgendeinen unterqualifizierten Job würde ich sicher nicht machen.

Und noch was zur Finanzierung: Ich möchte am Lebensabend weder davon abhängig sein, dass meine Mieter ihre Miete zahlen (können), noch davon dass der Euro dauerhaft überlebt. Wenn es so sein sollte, freu ich mich und brauche weniger an die Rücklagen.
Aber die Rücklagen fürs Alter halte ich rein in EM. Das läßt sich immer schnell und problemlos in die gerade gültige Währung tauschen. Die Kaufkraft mag schwanken, dafür sollte das Polster etwas größer sein. Läuft´s gut, bleibt mehr über für meine Erben, läuft´s nicht so gut eben weniger.

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pumpingiron111
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon pumpingiron111 » 08.10.2019, 11:15

MaxeBaumann hat geschrieben:Ist schon starker Tobak wenn man das so liest...... :shock:

Maxe


Warum smilie_08 Siehe auch hier:


https://www.epochtimes.de/wirtschaft/fu ... 20566.html

Eine ungebremste Einwanderung in die Sozialsysteme bei gleichzeitiger Abkühlung (im besten Fall) der Wirtschaft bzw. Rezession und damit verbunden mehr Arbeitslosigkeit/ weniger Beitragszahler, wie lange soll das gut gehen??? Entweder hat ein Staat gesicherte Grenzen und Sozialsysteme oder es funktioniert gar nichts. Eine gewisse Zeit kann der „Staat“ durch Steuererhöhung (siehe eine panisch herbeigeredete CO2-Abgabe) entgegen wirken, aber wie lange noch....

libelle
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon libelle » 08.10.2019, 11:50

@ Hannoveraner

Einer der Gründe warum viele nicht frühzeitig (selbst finanziert) aus dem Arbeitsleben ausscheiden, dürfte das fehlende Vertrauen in die Zukunft, den Staat sein.
Die Rente ist eben nicht Sicher!
Gar nichts ist sicher und alles ist möglich.

Des weiteren fühlen sich sicherlich die meisten Menschen immer noch stark für ihren Partner mitverantwortlich.
Ein Risiko oder Entbehrungen nur für sich einzugehen ist etwas ganz anderes als es auch dem Partner zuzumuten.

Und es ist nicht nur das Sicherheitsbedürfnis, sondern auch unser Verantwortungsbewusstsein, welches überdurchschnittlich stark ausgebildet ist und uns unermüdlich antreibt. Es gibt immer noch die alte Schule, pflichtbewusst bis zum letzten Tag zu arbeiten.



In diesem Artikel sind einige interessante Tabellen eingearbeitet, die vielleicht etwas weiter helfen.

Schluss mit Schuften – ab in die Frührente So klappt’s mit dem früheren Rentenstart

https://www.focus.de/finanzen/altersvor ... 85964.html

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MirandaV
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon MirandaV » 08.10.2019, 14:21

Hannoveraner hat geschrieben:@Panik95
Wie schon geschrieben. Das sollte nicht despektierlich sein, falls das so rüberkam sorry.
Gut zusammengefasst im Post.
Gerade das Thema Gesundheit ist bei mir und meiner Frau, wie beim Silbermann, ein großes Thema. Daher ist das auch einer der Hauptgründe für die Überlegung .
Realistisch sind es 5 Jahre früher aufhören + 1 Jahr ALG 1. Dann Rente mit 63 und Abschlägen.
Geplant war immer 60 und dann überbrücken. Das hab ich über 20 Jahre im Auge gehabt und einen entsprechenden Sparplan verfolgt.
Das wären 2 Jahre überbrücken.

Hallo Hannoveraner,

wenn in Deinem Fall die Möglichkeit besteht, könntest Du folgendes machen:

1. Dein Arbeitsverhältnis mit Vollendung des 58. Lebensjahres beenden. Wichtig dabei: Dein Arbeitgeber muss dies tun, sonst gibt es Sperrfristen beim ALG1 von bis zu 6 Monaten.

2. Danach 2 Jahre ALG1 beziehen (Anspruch ab 58!). Das kann mitunter etwas anstrengend sein, je nach Sachbearbeiter beim Arbeitsamt (Bewerbungen schreiben, Angebote abwimmeln).

3. Wenn Du mehr als 35 Jahre in die RV eingezahlt hast, kannst Du dann mit 63 und den entsprechenden Abschlägen in Altersrente. Die Abschläge sind nicht so gravierend, erst ab ca. 85 machst Du Verlust bei diesem Modell.

Wichtig hierbei ist, dass Du spätestens dann, wenn der ALG1-Bezug endet, keine Schulden mehr hast. Ich halte Deine vermietete, jedoch noch nicht schuldenfreie ETW für ein Risiko (s. die Ausführungen von lifesgood zum Thema Mietausfallrisiko). Wenn Du die Hypothek nicht vorher tilgen kannst, dann wäre es sinnvoll, mindestens 12 Monatsraten verfügbar zu haben. Das sollte reichen, damit Du nicht in Verzug gegenüber Deiner Bank gerätst, falls der Mieter nicht zahlt und sich gegen die Räumung wehrt.

Wenn es zufällig bei Deinem Arbeitgeber ein Programm zur Restrukturierung gibt, könnte dies nützlich sein, um zusätzlich Cash in Form einer Abfindung zu generieren. Das ist allerdings nicht immer einfach. Vielleicht hat man gute Beziehungen zum Betriebsrat, der helfen kann, auf die Liste zu kommen. Oder man fährt seine Leistung herunter. Das allerdings kann einem eine harte Zeit bescheren (unangenehme Mitarbeitergespräche etc.). Solltest Du diese Möglichkeit haben und einen Auflösungsvertrag mit Abfindung angeboten bekommen, wäre es nicht so schlau, diesen zu unterschreiben. Warum? Es kostet Dich bis zu 6 Monate ALG1. Um den Mitarbeiter tatsächlich loszuwerden, lassen sich viele Arbeitgeber auf folgenden Deal ein: Du bekommst formal eine betriebsbedingte Kündigung, gegen die Du absprachegemäß vor dem Arbeitsgericht Kündigungsschutzklage erhebst. Danach gibt es einen gerichtlichen Vergleich, der die gleichen Bedingungen wie der Auflösungsvertrag enthält. Mit dieser Konstruktion macht das Arbeitsamt keine Probleme.

Die einkommensfreie Zeit bis zur Rente zu überbrücken, ist unter Umständen gar nicht so schwierig. Zunächst einmal fallen einige arbeitsbedingte Kosten weg bzw. sind deutlich weniger, z.B. Kfz oder Kleidung. Falls Deine Frau noch berufstätig ist in dieser Zeit, macht sich das Ehegattensplitting bemerkbar. Das können einige 100 Euro im Monat sein. Wenn man dann noch mietfrei wohnt, kann man, wenn man es will, mit 50000 Euro die 3 Jahre bis zur Rente überbrücken. Beachten sollte man jedoch, dass man krankenversichert ist. Wenn man in der GKV ist, bekommt man das eigentlich immer hin. Bist Du in der PKV, dann wird es deutlich anstrengender, weil Du Beiträge komplett selbst aufbringen musst.

Ich hoffe, Du findest die eine oder andere Anregung nützlich.

VG

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Bumerang
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Bumerang » 08.10.2019, 14:34

Hallo,

aus meiner Sicht gibt es zwei Gruppen, die für einen deutlich früheren Ruhestand in Frage kommen.

a) Menschen die finanziell dermaßen abgesichert sind, sprich, über ein zusätzliches Passiveinkommen verfügen, z.B. aus Vermietung und Verpachtung oder aber auch und aktive Beteiligungen an Unternehmen (GmbH, KG etc), so das sie nicht allein auf die Rente angewiesen sind und in der Zwischenzeit damit auskommen können.

Aus meiner Sicht sind Depots aller Art nicht ausreichend, bzw das Risiko zu Groß, doch noch ohne Geld zu bleiben. Aber auch Gold im Keller reicht m.E. nicht.


Wenn man mit z.B. 55 aufhört zu arbeiten, hat man noch gute 30 Jahre zu leben! Leute, das ist sehr, sehr lange. Der finanzielle Bedarf mag unterschiedlich ausfallen, aber bei sagen wir 1500 pro Monat, bräuchte man 216T€ bis 67! Dazu kommen noch ca 500€/Monat Ausgleich für die kleinere Rente bis 85. Also weitere 108T€

Das sind rund 324T€, Kaufkraft/2019, also inflationsbereinigt!!!!

Wie will man diese Summe bis 55 (abzüglich Verzinsung) mit Aktien, Fonds, ETF, erreichen und für weitere 30 Jahre sichern?? Also ich hätte Schiss davor, selbst wenn ich diese Summe mit 55 hätte. In 30 Jahren kann so vieles schief gehen, inkl Crash etc.

Hat man mit 55 das eigene Heim und zwei weitere Objekte bezahlt und kann sie vermieten für 1500+, kann man darüber nachdenken. Ob Menschen die das geschafft haben, so stark zurückfahren, sei dahingestellt. Aber gehen würde es.

b) Menschen die mit 55 am Existenzminimum oder knapp darüber leben.

Bevor die Moralkeule kommt. Wer trotz Arbeit, mit 55 nur um den H4 Niveau bezahlt wird, gleichgültig warum, wurde vom System verarscht! Hätte er das mit 18 gewusst, hätte er sicher den sog. Generationsvertrag in Frage gestellt. Aus meiner Sicht hat er das moralische Recht zu sagen, l.m.a.A. System. Er würde trotz Arbeit bis 67 seine finanzielle Situation nicht verbessern. Da ist was faul im System.

Für alle Anderen, ist die Rente mit "55" ein finanzieller Amoklauf.
Gruß

Bumerang
________________________________________

Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

lifesgood

Re: Altersvorsorge

Beitragvon lifesgood » 08.10.2019, 15:31

Bumerang hat geschrieben:Hallo,

aus meiner Sicht gibt es zwei Gruppen, die für einen deutlich früheren Ruhestand in Frage kommen.

a) Menschen die finanziell dermaßen abgesichert sind, sprich, über ein zusätzliches Passiveinkommen verfügen, z.B. aus Vermietung und Verpachtung oder aber auch und aktive Beteiligungen an Unternehmen (GmbH, KG etc), so das sie nicht allein auf die Rente angewiesen sind und in der Zwischenzeit damit auskommen können.


... zusätzliches Passiveinkommen ist nett, wenn es fließt. Aber will man sich darauf verlassen müssen? Über längere Zeiträume stehen bei jeder Immo auch Reparaturen und Renovierungen an. Es können Mietausfälle oder Leerstandszeiten auftreten. Gerade bei Verpachtung. Wenn ich mir die Leerstandsflächen, mittlerweile sogar schon im Zentrum mittelgroßer Städte, ansehe. Will man Firmennachfolger mit dem eigenen Lebensunterhalt belasten? Wenn ja, wer gibt einem die Sicherheit, dass der Firmenanteil auch in Zukunft noch ertragreich ist? Hat man überhaupt genug Anteile, eine Ausschüttung herbeizuführen, wenn die operativ tätigen Gesellschafter, das nicht wollen?

Bumerang hat geschrieben:Aus meiner Sicht sind Depots aller Art nicht ausreichend, bzw das Risiko zu Groß, doch noch ohne Geld zu bleiben. Aber auch Gold im Keller reicht m.E. nicht.


Ob ein Depot an physischem EM/Gold ausreichend ist, oder nicht, hängt doch schlicht und ergreifend von der Größe ab.


Bumerang hat geschrieben:Wenn man mit z.B. 55 aufhört zu arbeiten, hat man noch gute 30 Jahre zu leben! Leute, das ist sehr, sehr lange. Der finanzielle Bedarf mag unterschiedlich ausfallen, aber bei sagen wir 1500 pro Monat, bräuchte man 216T€ bis 67! Dazu kommen noch ca 500€/Monat Ausgleich für die kleinere Rente bis 85. Also weitere 108T€

Das sind rund 324T€, Kaufkraft/2019, also inflationsbereinigt!!!!


... ich würde da von der Summe her sogar noch deutlich höher gehen, wenn man vernünftig leben und auch noch einen Sicherheitspuffer haben möchte.


Bumerang hat geschrieben:b) Menschen die mit 55 am Existenzminimum oder knapp darüber leben.

Bevor die Moralkeule kommt. Wer trotz Arbeit, mit 55 nur um den H4 Niveau bezahlt wird, gleichgültig warum, wurde vom System verarscht! Hätte er das mit 18 gewusst, hätte er sicher den sog. Generationsvertrag in Frage gestellt. Aus meiner Sicht hat er das moralische Recht zu sagen, l.m.a.A. System. Er würde trotz Arbeit bis 67 seine finanzielle Situation nicht verbessern. Da ist was faul im System.


Da hast Du Recht, wer durch Arbeit seinen Status im Alter nicht verbessern kann, kann sich durchaus am A. l. lassen.

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Hannoveraner » 08.10.2019, 15:56

@ Bumerang
Danke für die Ausführungen

Ich plane, wie schon geschrieben, in 2 Abschnitten.
Abschnitt 1 . 56/57 -63 inkl. 1 Jahr ALG 1
Haus ist Ende 19 bezahlt.
Zinsen, Tilgung , Sondertilgungen + aktuelle Sparquote fließen dann überwiegend in Anlagen. Kleiner Teil in erhöhen des Lebensstils.

Da ich dieses Geld seit 13 Jahren nicht zur Verfügung habe, dann auch weiterhin monatlich automatisch abbuchen möchte. Hat dieses Geld für meinen Lebensstil nie eine Rolle gespielt. Tut daher auch nicht weh und ich kann leben wie immer.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt.
1 Jahr dieser Summe reichen locker um 1 Jahr bis 63 auszugleichen.
6 Jahre bis 57 sparen , 1 Jahr ALG ,? 5 Jahre Ausgleich - bleibt 1 Jahr als Reserve
Meine Frau arbeitet weiter Halbtags. 3 Tagewoche , Sonderzahlung in Freizeitausgleich, somit Möglichkeit zu reisen. Als Dipl. Math. Aktuar in gehobener Anstellung passt der Verdienst.
Danach 1 Wohnung verkaufen und ausgleichen, dann zweite Wohnung und bis ca. 80bei extrem vorsichtigerBetrachtukg. Realistisch 85 oder länger die gleiche Summe wie vorher zum Ausgleich ( Wohnung 1:1 , Einkauf Verkauf)
Danach noch die eigen genutzte Immobilie als Reserve.
Kleinere LV usw. ebenfalls als Reserve
Das mit dem gleichem Geld wie heute zur freien Verfügung


Denke das passt alles.
Werde mir gerade über vieles klarer.
Ursprung der Diskussion war ja zudem wie lege ich das Geld sicher an das nun jährlich frei wird. 10 Oz Gold kaufen? Fonds ist mir auf Dauer etwas unsicher Momentan hab ich 60:40 Fonds / EM
Ein Crash kann dann blöd sein.
Wohnungen abzählen geht nicht, da ich das Geld zum Ausgleich brauche.
Hab schon an Genossenschaftsanteile gedacht. Die sind derzeit recht sicher mit 3% Rendite. Meist aber nur bis 2/3000€
Da zeichnet man sich blöd
Aktienmarkt mit automatischem VK bei - x % ist mir auf Dauer auch sehr aufwendig
Anleihen? Tagesgeld ?????

Da suche ich noch
Zuletzt geändert von Hannoveraner am 08.10.2019, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Hannoveraner » 08.10.2019, 16:05

@ Libelle
Du hattest , wie ich ja auch, philosophiert warum so wenig die es könnten ähnliche Gedanken haben. Ich bin da komplett bei dir , gehe noch etwas weiter.
In unserer Gesellschaft brauchten wir uns nie Gedanken machen, alles ist Safe. Arbeitslosigkeit, Krankheit, Rente, alles war bislang auf hohem Niveau geregelt
Niemand müsste sich sorgen machen. Daher musste auch niemand großartig vorsorgen. Für mich mit ein Grund warum wir eine so niedrige Eigentumsquote haben, eine schlechte Quote Anlagen Besitzer etc.
Sparbuch und Schatzbriefe sind das höchste der Gefühle
Anlagentechnisch sind wir Deutschen unterirdisch. Es gibt auch keine Diskussionskultur über so etwas. Das ist privat, darüber spricht man nicht.
Ebensowenig über meine Gedanken. Die wenigsten mit denen ich sprach konnten sich das nicht mal vorstellen das so etwas möglich ist. Wie? Aufhören? Vor der Rente?
Hier fehlen auch wohlhabenderen einfach die Vorbilder , Gesprächspartner, Ideengeber
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Hannoveraner » 08.10.2019, 16:11

@ lifesgood
Danke für den persönlichen Erfahrungsbericht

Denke das wir grob eine vergleichbare Einstellung haben.
Leider gibt es bei uns keine vergleichbaren Modelle. Zumindest nicht für mein Job.
Daher ganz oder gar nicht.
Durch die Flexibilität meiner Frau können wir gut Reisen.
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Hannoveraner » 08.10.2019, 16:20

@ MirandaV
Herzlichen Dank für die tollen Tips
Ich werde mir einen Termin bei der RV geben lassen um alle Modelle zu checken . Das ist mir mittlerweile absolut klar geworden. Dann noch einmal bevor ich den Schritt wirklich gehe.

Das Thema kündigen lassen von der Fa. ist klasse.
Das hab ich mir in notiert

Auf alle Fälle werde ich vor Kündigung ein intensives Gespräch führen. Nach dann 30 Jahren gibt es vielleicht doch neue Arbeitsmodelle die es heute nicht gibt

Restrukturierungen oder Entlassungen mit Abfindung sehe ich eher nicht.
Mit Glück eine kleine interne Umfiermierung mit neuem Arbeitsvertrag. Den könnte ich verweigern.
Sie scheinen tief in diesem Thema zu stecken.
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lifesgood

Re: Altersvorsorge

Beitragvon lifesgood » 08.10.2019, 16:28

Hannoveraner hat geschrieben:Die wenigsten mit denen ich sprach konnten sich das nicht mal vorstellen das so etwas möglich ist. Wie? Aufhören? Vor der Rente?
Hier fehlen auch wohlhabenderen einfach die Vorbilder , Gesprächspartner, Ideengeber


Kommt immer darauf an, mit wem man spricht.

Ich kenne durchaus Selbstände ohne familiären Nachfolger, die nur darauf warten, dass sie 55 Jahre alt werden. 55 Jahre deshalb, weil ab diesem Alter bei einer Betriebsveräußerung die Differenz zwischen Verkaufserlös und Buchwert mit einem ermäßigten Steuersatz versteuert wird. Das macht schnell je nach Firmenwert einen 6-stelligen Betrag aus, der weniger ans Finanzamt überwiesen werden muss.

Allerdings geht es denen wie mir. Ganz ohne möchten sie auch nicht. Da wird dann schon auch darüber nachgedacht, was man mit ein wenig Kapital im Rücken und deutlich weniger Arbeitszeit noch so machen könnte.

lifesgood

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Hannoveraner » 08.10.2019, 16:36

@lifesgood
Solche kenne ich auch. Sind aber in der Regel meine Kunden. So eng wir oft sind, hier tiefer einzusteigen geht kaum.
Passt auch nicht unbedingt zu meiner Planung.
Wie gesagt aus meinem Bekanntenkreis/ Familienkreis die wie ich Angestellt sind, finde ich niemand der soweit denkt. Auch wenn es möglich wäre.
Über das Thema beschäftigen bin ich mir im klaren. Da hab ich aber genug Interessen und Hobbys mit denen ich sinnvoll den Tag füllen und die Birne fit halten kann.
Gäbe es bei uns interessante Modelle, wäre es ein anderes Thema
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