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Silbermann 1984 hat geschrieben:Ich sitze grade da und mache mir Gedanken über die ganzen Währungen die es in Deutschland schon so gab.
Dabei frage ich mich wie es dazu kommen konnte das die Reichsmark unter dem Kaiser und die im 3. Reich durch Inflation Wertlos wurden.
Die 1/2,1,2,3,5 RM Münzen waren doch aus Silber wie kann dann so eine Münze in einer Inflation wertlos werden?
Hat da einer genaueres Wissen darüber?
Hatte schon zweimal angesetzt.
Denke das ist einer der Gedanken die jeden umtreibt, der in EM investiert. Viele Ältere hier kennen noch die Geschichten der Großeltern und hatten eventuell mit den bunten Geldscheinen zu tun, die über Mio und Mrd. lauteten. Glaube die fanden sich in so gut wie jedem Haushalt der Altvorderen von den Foristen.
1871 das erste zentralisierte und standardisierte Geld in der Geschichte Deutschlands, nach einer kurzen Phase von 40 Jahren der erste WK mit Währungscrash wegen der Reparationszahlungen und anschließender Hyperinflation während der Weltwirtschaftskrise. Weimarer republkik mit zweiter WWK ab 1929, dann das dritte Reich und der Zweite WK wieder Währungscrash, Aufbau der DM und OM, Zusammenschluß und nun der Euro. Das alles innerhalb 150 Jahren hat wohl ein Trauma im deutschen Volk hinterlassen.
Die Leute haben viel Dreck gefresssen und nach jedem Währungscrash durch die Kriege und Weltwirtschaftskrise waren Gold und Silber die Anker, mit denen man hier über den Tag kommen konnte.
Ich denke das sind die Gründe warum soviel an KM in Edelmetall überlebt hat und die Deutschen immer noch weiter sammlen wie die Verrückten. Zeigt mir mal ein Land, in dem vergleichsweise häufig die Währung den Bach runter gegangen ist. Die EM-Münzen waren nie wertlos, Inflation und Hyperinflation 1923 wurden gedruckt. Alles was ging wurde denke ich versteckt und gehortet. Im Jaeger steht das schon im Laufe des 1. WK die leute anfingen die kleinen 1/2 Mark Silberlinge gehortet wurden und kaum in den Umlauf kamen. Denke gerade weil die Menschen mehr Vertrauen ins EM hatten sind heute noch soviele von den Münzen erhalten und werden immer noch gesammelt. Das Papiergeld das hinter Tapeten versteckt wurde und auch heute noch mal wieder in alten Häusern auftaucht ist ja auch keinen Pfifferling mehr wert.
Weiter ist im Jaeger an einer Stelle zu finden, dass es zum Ende der Weimarer Republik tatsächlich zu einem halbwegs geordnetem Umtausch der Kursmünzen kam. Die 500er Silberlinge wurden kleiner, das Nominal blieb gleich, aber der Silberanteil (bis auf die 1RM) blieb. Das erklärt wohl auch, warum die Münzen aus der Weimarer Republik so teuer sind.
Das Zeug aus den 30ern wurde wohl wieder gehortet, bis Dezember 1944 waren noch über 65% der 2 RM und 5 RM in Privatbesitz.
Im ersten WK ging es wohl das erste Mal mit dem horten von EM los.