Aktuelle Zeit: 04.06.2024, 00:29
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IrresDing hat geschrieben:
Auf Dividenden von BMW gibts nur 25%?
Das ist leider falsch.
Der Konzern zahlt Dividenden aus bereits versteuerten Gewinnen.
D.h. auf Dividenden werden folgende Steuern erhoben:
Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer, Abgeltungssteuer, ggf Quellensteuern. Dazu kommen noch Sozialabgaben ohne Gegenwert(!) fürs Unternehmen.
Dazu kann man Aktien als normalsterblicher Privatmann/frau, ohne nun Firmenkonstrukte/Stiftungen zu betrachten, nur aus dem Netto besparen, d.h. die erworbenen Firmenanteile haben auch die Einkommensteuern mal durchlaufen. Anders z.B. Renten und betriebliche AVs.
So und jetzt dürft ihr die Abgabenbelastung auf die Eigentümer der BMW Aktien noch mal berechnen. Und bei dieser Abgabenlast trägt man dann noch ein unternehmerisches Risiko. So als Sahnehaube oben drauf.
Ach und wie viel Steuern zahlt man noch mal auf Edelmetall nach einem Jahr?
Nix beim Gold und aufs Silber nur eine lächerliche Differenzsteuer.
Ja, Wasser predigen und Wein saufen.
LG
Beinhaltet § 49 EStG demgegenüber für nicht im Inland wohnhafte Anleger kein Besteuerungsrecht, ist keine Kapitalertragsteuer abzuziehen. Eine besondere Bescheinigung ist nicht erforderlich; die Abstandnahme vom Steuerabzug seitens des Kreditinstituts erfolgt auf Grundlage der Eigenschaft "Steuerausländer". Grundlage für diese Einordnung ist die Legitimationsprüfung nach § 154 AO.
IrresDing hat geschrieben: Einfach nur falsch, Bumerang.
Das ist wie, wenn du behauptest auf Benzin an der Zapfsäule wird nur Mehrwertsteuer (als letzte Steuer) erhoben. Dabei liegt der Gesamtsteueranteil am Benzin bei rd 70%.
IrresDing hat geschrieben:Dividendenausschüttungen werden i.d.R. vom versteuerten Gewinn ausgeschüttet. D.h. es fließen sehr wohl diese Steuern. Jede andere Behauptung ist einfach nur Unwissenheit deinerseits.
IrresDing hat geschrieben: Und die Sozialabgaben die der Staat dem Privatsektor auferlegt hat stehen, mit Ausnahme der gesetzlichen Unfallversicherung, nicht in Zusammenhang mit dem eigentlichen Beruf. Für den Arbeitgeber sind das schlicht und ergreifend Lohnnebenkosten die er von seinem Gewinn abführen muss .. .
IrresDing hat geschrieben: die aber keinen Gegenwert dem Unternehmen bringen. Vielleicht den ein oder anderen Euro weniger Lohn. Aber das wars dann. Nebenbei zahlt die Privatwirtschaft mehr Sozialausgaben als unser sozialistischer Umverteilungsstaat. .
IrresDing hat geschrieben: Und die Beteiligungsgesellschaften... Ähm ja, du schreibst es selbst: Sie verbleiben in den Gesellschaften. Und nun? Warum sollte das auch noch mal besteuert werden?
IrresDing hat geschrieben: Ansonsten stemmt sich die Klatten einfach in der nächsten HV gegen die Dividende. Das Geld bleibt dann einfach im Konzern und damit haben wir exakt das selbe. Die Gewinne sind weiterhin vom Unternehmen versteuert und sobald sie entnommen werden, werden sie wieder über die Einkommensteuer versteuert. Buchhalterisch könnte man es einfach mit einem Aktiv-/Passivtausch vergleichen.
IrresDing hat geschrieben: Wieso sollten Beteiligungsgesellschaften die lediglich Kapital verwalten ohne dass der Eigentümer dran kommt Abgeltungssteuer zahlen? Wie du schon sagtest: Es ist eine KapitalERTRAGsteuer. Die Kapitalertragsteuer ist eine Erhebung der Einkommensteuer. Wieso sollte man eine Einkommensteuer zahlen, wenn kein Einkommen ausbezahlt wird? Du zahlst doch auch keine Einkommensteuer für deine Rentenbeiträge. Oder willst du nun ein Steuersystem einführen bei dem vorher die Rentenbeiträge versteuert werden und nachher bei Ausbezahlung der Rente noch mal? Du Schlingel, da verblasst die Merkel ja vor Neid! Das Bundesverfassungsgericht würde dir jedenfalls die Leviten lesen, da sei mal sicher.
IrresDing hat geschrieben: Zahlst du etwa Steuern auf dein "Einkommen" weil dein Haus die letzten Jahre an Wert gewonnen hat? Oder weil dein Gold und Silber wertvoller geworden ist (schön wärs). Das sind alles Buchgewinne die kein Einkommen sind und die erst bei Ausschüttung steuerpflichtig werden (wenn überhaupt, der Privatmann zahlt kaum Steuern darauf). Sorry, du echauffierst dich hier dass keine Einkommensteuer anfällt und gleichzeitig erklärst du, dass kein Einkommen zustande gekommen ist. Passt nicht, gell?
LG
lifesgood hat geschrieben:Ich habe ja ein Weilchen überlegt, ob es Sinn mach in einer Diskussion wo von Populismus, Neid, Umverteilungsempfängern usw. gesprochen wird überhaupt zu antworten.
Ja Chinese, ich stimme Dir vollkommen zu, es wird immer schwerer und uninteressanter sich durch harte Arbeit ein Vermögen zu schaffen. Aus diesem Grund und auch weil ich kein Vermögen mehr schaffen muss, werde ich ab Januar meine Arbeitszeit deutlich reduzieren und dennoch weiterhin im Spitzensteuersatz landen (weil der IMHO zu früh greift). Das nur zum Thema Neid und Umverteilungsempfänger.
Was die Besteuerung der GmbH und auch der AG angeht, hast Du und hat auch das Irre Ding im Grunde Recht. Aber ich sehe hier einen entscheidenden Unterschied, nämlich die von Dir erwähnte "harte Arbeit".
Eine GmbH ist in der Regel inhabergeführt. Wenn jemand ein Unternehmen gründet oder übernimmt, überlegt er sich, ob er dieses Unternehmen in Form eine Personengesellschaft, einer Kapitalgesellschaft oder einer Mischform gestaltet. Dass er dabei versucht sein Einkommen (das aus Unternehmerlohn, Kapitalverzinsung usw. besteht) steueroptimal zu gestalten ist verständlich und legitim. Je nachdem welche Gesellschaftsform er wählt zahlt er irgendwo zwischen 40 und 50% Steuern, bis er das Geld privat zur Verfügung hat. Aber je nachdem welche Form er wählt, trägt er auch privat Risiken.
Das heißt, wer unternehmerisch tätig ist, dem bleiben für diese Tätigkeit vom erwirtschafteten Gewinn ein Nettoertrag von 50-60%. (Soli lasse ich der Einfachheit halber mal außen vor). Bewegt sich dieser Nettoertrag in hohen 5-stelligen oder im niedrigen 6-stelligen Bereich, so gibt der Unternehmet einen Großteil dieses Geldes wieder für private Dinge aus, fördert er die Wirtschaft und zahlt hier weiter Steuern (MWSt., Grunderwerbsteuer wenn er ein Immo kauft, wie auch diverse andere Verbrauchssteuern). So dass letztendlich vom ursprünglichen Gewinn wohl deutlich über 70% wieder beim Fiskus landen.
Aktienbesitz per se (unabhängig davon ob man sie geerbt, oder gekauft hat) stellt in meinen Augen keine unternehmerische Tätigkeit dar und hat mit harter Arbeit absolut nichts zu tun. Und die Risiken beschränken sich im Extremfall auf den Verlust des Kapitals, wohingegen der Einzelunternehmer meist auch privat haftet. Dennoch wird für dieses Einkommen die Steuer bei 25% gedeckelt.
Bewegt sich dieses Einkommen nun in Größenordnungen, dass selbst bei exklusiver Lebensführung nur ein niedriger 1-stelliger Prozentsatz für den Lebensunterhalt wieder ausgegeben wird, liegt die Gesamtsteuerquote in der Region um die 30%. Und die Dividende ist ja noch nicht mal Alles, es gibt ja auch noch Kursgewinne. Die Beispielhafte BMW-Aktie ist in den letzten 20 Jahre um 238,5% von 22,52 € am 30.10.1998 auf 76,23 € am 31.10.2018 gestiegen. Und auch hier realisierte Gewinne würden beim Verkauf nur mit 25% versteuert.
Das hat nichts mit Neid (dieses Gefühl ist mir fremd) zu tun, aber ich finde es zum Kotzen, dass die Gesamt-Steuerquote für Einkommen im Bereich von Hunderten Millionen, grob überschlagen unter der Hälfte der Steuerquote meines im Vergleich dazu mickrigen Einkommens liegt.
Ich kann es nicht ändern, aber wenn man schon für blöd verkauft wird, sollte man das schon erkennen und muss es nicht gut heißen. Man muss nicht Hurra schreien, wenn man verarscht wird.
Und ganz ehrlich, wenn meine Steuern schon umverteilt werden, dann ist es mir persönlich lieber, wenn das Geld dort landet, wo es benötigt wird und wo es auch wieder umgesetzt wird und damit die Wirtschaft fördert, als dass es Superreichen ermöglicht, weitere Vermögenswerte anzuhäufen, die dann auch wieder weitere (steuerbegünstigte) Kapitalerträge generieren.
Momentan ist es doch der Mittelstand (vom leitenden Angestellten bis zum mittelgroßen Unternehmer - also Menschen die hart arbeiten) der einen Großteil des Gemeinwesens finanziert. Bei den Kleinen ist nichts zu holen und bei den Großen wird niedrig besteuert (was auch der Steuerkonkurrenz verschiedener Länder geschuldet ist, aber das ist ein Anderes Thema - könnte man nur global lösen).
Und darin sehe ich den Grund, weshalb es für denjenigen, der tatsächlich mit harter Arbeit sein Geld verdient, immer schwieriger und uninteressanter wird Vermögen zu schaffen.
Und was mich dabei antreibt ist nicht mal vordergründig mein, durchaus ausgeprägtes soziales Gewissen, sondern viel mehr die Sorge. Und zwar die Sorge, dass die offensichtliche Schieflage (extremer Vermögenszuwachs bei den Reichen) über kurz oder lang zu Vermögenssteuern und oder -abgaben, höherer Erbschaftssteuer usw. führen wird.
Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass diese aber nicht in erster Linie die Reichen treffen wird (die finden Mittel und Wege das zu optimieren), sondern diejenigen, die es trotz widriger Umstände durch harte Arbeit geschafft haben sich ein (kleines) Vermögen zu schaffen. Und offen gestanden sehe ich es nicht ein, mehr zu bezahlen, nur damit die Reichen immer reicher werden.
lifesgood
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