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Altersvorsorge....was soll man tun?

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Nappo
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon Nappo » 30.10.2018, 08:25

Wobei sich jetzt anscheinend die Mehrheit der Bevölkerung den Grünen und Abschaffung des Verbrennungsmotors zuwendet.
Überspitzt gesagt hungert der normale Arbeiter zukünftig bei sauberer Luft und läuft zu Fuß zur Arbeit.


Man kann vermuten: es soll wohl so sein.


@Chinese: Und meine Zustimmung zum gesamten Text von Dir.

Und dieser "Sozialismus" ist zynisch und "witzig" zudem. Die sozial Schwächeren werden zum Punching-Ball. Betitelt als Sozialschmarotzer. Nutzlose.

Und die Leistungsträger hingegen - welche Du beschrieben hast - müssen immer mehr Leistung erbringen und bekommen immer weniger. Streß, Psyche, Lebensqualität. Im Eimer. Wen interesiert das schon?
Abgesehen davon, werden sie immer weniger. Immer weniger tragen immer mehr der Anderen mit...

Der Unbill der jeweiligen Gruppe macht Front gegen die jeweils Andere.

Teile und Herrsche...

Was die Steuerklassen angeht, so ist die jüngste Diskussion müßig und auch falsch. Falschinformationen und Phrasen reichen in der Politik. Hier haben sie auch Früchte getragen.

Die Steuerklasse ist tatsächlich Wurscht. Sie ist nur für den Lohnbuchhalter wichtig zu wissen, da sie die monatlich abzuführende Lohnsteuer bemisst.

Verheiratete haben 4/4 (optimalerweise bei etwa gleichem Einkommen) oder 5/3 (höheres Einkommen bei 3 und niedrigeres bei 5)

Das ergibt i.d.R. bei 4/4 eine hohe Rückerstattung. Bei 5/3 i.d.R. eine Nachzahlung. Deshalb ist 5/3 auch abgabepflichtig. Wer trotzdem keine Aufforderung zur Abgabe bekommt, hat Glück gehabt. Das ist ausschließlich dem (noch) schlechten EDV-System geschuldet.

Das heißt aber nicht, dass 5/3 weniger zahlt als 4/4. Das ist eine irrige Annahme.

Hat 5/3 trotzdem nichts nachzuzahlen, liegt das an anderen Faktoren, wie z.B.:

- Kinder
- Behinderungen
- Außergewöhnliche Aufwendungen (z.B. hohe Krankheitskosten)

Das was auf der "Lohnsteuerkarte" steht, ist erst mal völlig egal. Am Ende wird abgerechnet. Man kann auch drauf schreiben, dass uns morgen der Mond grün erscheint.

In der Erklärung selbst, schlagen nur deshalb individuelle Situationen zu Buche, wegen:

- Freibeträgen
- Ehegattensplitting
- Werbungskosten
- Sonderausgaben

Das ist alles auf der "Lohnsteuerkarte" nicht drauf. Kann vorab auch nicht Berücksichtigung finden.
Es findet lediglich Berücksichtigung, da der Lohnbuchhalter in etwa zu schätzen in der Lage ist, welche Abrechnung am Ende erfolgt, durch z.B. Ehegattensplitting

Eine Ausnahme bildet noch sie Stkl. 2 . Aber auch nur wegen zusätzlicher Freibeträge. Also behält man vorher schlicht weniger Lohnsteuer ein. Geht aber nur, weil man "weiß", dass am Ende wegen der Freibeträge (hier Alleinerziehendenfreibeträge) weniger einbehalten wird.

Die Lohnsteuerklasse 1 behält vorab mehr ein, weil derjenige weniger Freibeträge hat bzw. auch kein Ehegattensplitting.

Das heißt: Alles was vorher abgezogen wird, ist nichts anderes als das, was der Unternehmer eine Einkommensteuervorauszahlung nennt.

Die tatsächliche Steuerlast wird am Ende ausgerechnet.

Die Ungerechtigkeiten sind gar nicht offensichtlich und sollen es auch nicht sein.

Beispiel:

- Kinderfreibetrag
- Riester-Rente
- Abgeltungssteuer

Denn tatsächlich sind das Geschenke an die Reichen. Nicht an die Arbeitnehmer!

Erklärung:

- Kinderfreibetrag: Der Finanzbeamte macht immer eine "Günstigerprüfung". Das heißt, man bekommt die ein und die selbe Sache nur einmal vergünstigt.
Der Kinderfreibetrag ist ein Betrag, der steuerfrei ist. Man muss also seinen individuellen Steuersatz nehmen und dann die Steuerersparniss analog des Kinderfreibetrages ausrechnen.

Es zählt also nicht nur die Anzahl der Kinder! Wir erinnern uns an Kneipengespräche. Dort heißt es gerne: "Hauptsache ich habe die Kinder auf der Karte!" Verarscht!

Denn: Das erhaltene Kindergeld wird der Steuerersparnis gegen gerechnet (Günstigerprüfung). Hat der Betreffende mehr Kindergeld erhalten, als die Steuerersparnis ist, dann fällt der Kinderfreibetrag weg.

Ist die Steuerersparnis durch den Kinderfreibetrag höher als das erhaltene Kindergeld, wird die Differenz angerechnet/ausbezahlt.

Das kann also nur bei Gutverdienern passieren, es sei denn, man hat 14 Kinder. Und selbst dann zahlst Du wegen der hohen Freibeträge keine Steuern mehr. Dann fällt der Kinderfreibetrag auch weg. Kein Steuersatz - keine Ersparnis. Logisch.

Danke SPD für die Erhöhung des Freibetrages 2019, welche sie auch - wie alle anderen - immer propagiert. Das Ursprungsklientel bekommt nämlich "nur" die 10 Euro KG-Erhöhung.

Riester- und Abgeltungssteuer lasse ich jetzt weg. Posting zu lang. Kann ich ja noch ausführen, wen es interessiert.
https://www.podcast.de/podcast/908466/

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libelle
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon libelle » 30.10.2018, 12:52

Die Ungerechtigkeit zwischen Kindergeld und dem Kinderfreibetrag ist wirklich nicht nachzuvollziehen und regt mich jedes Jahr aufs Neue auf.
Ebenso verhält es sich mit der anzusetzenden Kilometerpauschale für den Weg zur Arbeit.
Ganz klare Begünstigung von Besserverdienern!
Richtig bescheiden sind jene dran, die im Niedriglohnsektor überhaupt keine Erleichterung bekommen.

Das wäre wirklich mal ein Feld, welches die SPD für sich entdecken sollte, wenn sie noch was retten möchte.

Kilometerpauschale, aus der Mehrwertsteuer finanziert und für alle gleich, wäre sicherlich gerechter!

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Devilfish
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon Devilfish » 30.10.2018, 12:57

libelle hat geschrieben:Das wäre wirklich mal ein Feld, welches die SPD für sich entdecken sollte, wenn sie noch was retten möchte.


Eben nicht. Die, die wirklich so wenig verdienen wählen Links(wenn überhaupt) und der Rest in Deutschland verdient mittlerweile einfach zu gut. Da ist das Wählerpotenzial einfach nicht da. Die Bäckerreifachverkäuferin geht bestimmt nicht SPD wählen.

Krügi
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon Krügi » 30.10.2018, 14:13

Devilfish hat geschrieben:Eben nicht. Die, die wirklich so wenig verdienen wählen Links(wenn überhaupt) und der Rest in Deutschland verdient mittlerweile einfach zu gut. Da ist das Wählerpotenzial einfach nicht da. Die Bäckerreifachverkäuferin geht bestimmt nicht SPD wählen.

Ich bin wahrlich kein Politikwissenschaftler, aber ich denke auch dass dort Potential für die SPD liegen würde. Die Linken schrecken wegen ihrer teils sehr extremen Positionen, u.a. auch zum Thema Migration, viele ab. Die SPD könnte denke ich schon mit einem klaren Fokus auf Mittel- Geringverdiener und einer, nennen wir es mal pragmatischen und weniger ideologiegetriebenen Politik einige Wähler gewinnen. Aber im Moment scheint es ja eh egal was sie wollen oder machen, aus dem Tief kommen sie nur schwer wieder raus.

Mal ein paar Gedanken zum eigentlichen Thema hier: Auch ich als Anfang Zwanzigjähriger stelle mir natürlich die Frage wie und vor allem wovon ich im Alter leben möchte. Bis dahin ist es noch lange hin und keiner kann sagen wie es in Deutschland und der Welt dann aussieht. Und selbst wenn ich den ultimativen Masterplan hätte wäre er aufgrund meiner sehr eingeschränkten Sparmöglichkeiten im Moment sehr theoretisch. Nur eines weiß ich genau: Sollte es in 50 Jahren noch eine gesetzliche Rente geben freue ich mich darüber, ich verlasse mich aber ungern auf Andere (insbesondere Politiker) und nehme die Dinge lieber selber in die Hand.

Wie also vorsorgen? Im Moment bin ich von Edelmetallen überzeugt, da sie mir zahlreiche Vorteile bieten. Ich sehe Gold und Silber mittel- bis langfristig als sehr gute und sichere Anlage. (Warum muss ich euch sicher nicht erklären) Über den Preis in der Zukunft möchte ich nicht spekulieren, aber ich denke viel tiefer als jetzt kann er nicht sinken. Ich kann immer wieder in relativ kleinen Stückelungen kaufen wenn ich mal Geld übrig habe und so Stück für Stück meinen Bestand ausbauen wie es grade zur finanziellen Situation passt. Sollte ich Geld brauchen oder in andere Anlagen umschichten wollen lassen sich die EM relativ schnell zu Geld machen, die Differenz die man zwischen Ankauf und Verkauf verliert halte ich für akzeptabel. (Dies gilt natürlich nicht zwingend für Sammlermünzen, da muss man sich des Risikos bewusst sein dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht den erhofften Preis bekommt). Außerdem kann ich mich an den Münzen erfreuen und eine Sammlerleidenschaft ausleben. Also eigentlich optimal.

Doch egal wie viele Vorteile EM noch bieten, das Zauberwort heißt natürlich Diversifikation. Ich denke je breiter man sich aufstellt desto geringer ist das Risiko am Ende mit komplett leeren Händen dazustehen. Aus diesem Grund habe ich mir dieses Jahr einen ETF-Sparplan mit einer noch recht bescheidenen Sparquote eingerichtet. Nicht der optimale Zeitpunkt zum Einstieg und er wird mich sicherlich nicht reich machen, aber lieber sorge ich ein klein wenig vor als gar nicht. Eine selbstgenutze Immobilie erscheint mir in ein paar Jahren sehr reizvoll, dies ist natürlich aber auch immer eine Lebensstil-Frage bei der man meiner Meinung nach nicht auf den allerletzen Euro runterkalkulieren sollte ob es sich mehr oder weniger lohnt als andere Anlageformen. Ich bin in der Hinsicht doch sehr altmodisch. Eine Reserve in Form eines Tagesgeld-Kontos kann natürlich nie schaden. Von Kryptowährungen habe ich letztes Jahr auch mitbekommen und mit ein klein wenig Geld auch was erworben (zum Glück noch vor dem ganz großen Hype), dies war aber eher meiner Neugierde und dem Motto learning by doing geschuldet. Ansonsten sehe ich Bitcoin & Co. eher als Spielerei bzw. Kasino denn als ernstzunehmende Anlage. Darüber hinaus hab ich noch die ein oder andere Idee wo man sein Geld reinstecken könnte, dies ist aber bestenfalls auch Zukunftsmusik.

Mir ist natürlich klar dass vermutlich so gut wie jeder in diesem Forum besser über diese Themen Bescheid weiß und über mehr Erfahrung verfügt. Aber vielleicht ist es für den ein oder anderen ja interessant wie ich als junger und naiver Mensch die Dinge sehe :wink: Natürlich sind meine Gedanken auch nicht in Stein gemeißelt, vielleicht betrachte ich das ganze in fünf Jahren schon wieder ganz anders. Falls ihr Kommentare dazu habt immer raus damit, ich freue mich auch über einen regen Austausch und ich bin überzeugt ich kann auch hier im Forum noch das ein oder andere lernen smilie_24

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Bumerang
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon Bumerang » 30.10.2018, 14:32

Chinese hat geschrieben:Das Hauptproblem in Deutschland ist das ein normaler Arbeiter (damit meine ich ein normales Einkommen) nicht von seiner Rente ordentlich leben kann.

Dank der sozialistischen Umverteilung kann der normale Arbeiter (der weltweit gesehen mit die höchsten Brutto Lohnkosten bekommt) von seinem Nettolohn nicht ordentlich leben.

Dank dieser sozialistischen Umverteilung wird derjenige bestraft der Früh um 6 Uhr am Montagmorgen zur Arbeit

Wer in diesem System für eine bessere Rente vorsorgt wird am Ende in sozialistischer Manier bei Renteneintritt ganz solidarisch mit Sozialbeiträgen und Steuern auf seine Vorsorgebemühungen (die er sich von seinem möglichen Konsum abgespart hat) erleichtert.




Was macht der ehrliche Bürger, der in einem System wie du es vorschlägst, zwar ordentlich gearbeitet und selbst vorgesorgt hat, aber kurz nach seinem Renteneintritt mit einer Hyperinflation konfrontiert wird? In Deutschland gab es zwei Kriege die zum Totalverlust geführt haben. Krieg wird es nicht mehr geben, aber was ist nach einem Eurozusammenbruch, für die die ordentlich gespart haben? Wie starte man das System neu ohne den vormals Ehrlichen zu benachteiligen?
Gruß

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lifesgood

Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon lifesgood » 30.10.2018, 14:36

"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können" - jede Anlage und Vorsorge muss in erster Linie zu Dir persönlich passen und Du mußt Dich wohlfühlen dabei.

Da sich spezifische Präferenzen und Voraussetzungen ja auch mal ändern, muss man auch die Anlage von Zeit zu Zeit überdenken.

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AeroMaster
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon AeroMaster » 30.10.2018, 23:12

@Nappo, vielen Dank für den interessanten Beitrag. smilie_01

Ich muss gestehen, die Pendlerpauschale habe ich aus diesem Blickwinkel noch nicht betrachtet. Vollkommen richtig.

PS: Ein paar Worte zur Abgeltungssteuer wären noch sehr interessant. Danke.

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IrresDing
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon IrresDing » 31.10.2018, 00:44

Del
Zuletzt geändert von IrresDing am 11.09.2020, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
„Plötzlich erkannte er, dass er die Welt entweder mit den Augen eines armen, beraubten Opfers sehen konnte, oder aber als Abenteurer auf der Suche nach einem Schatz.“
– Paulo Coelho: Der Alchimist

libelle
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon libelle » 31.10.2018, 05:29

IrresDing hat geschrieben:
Nebenbei, dieses Neiden auf "Reiche" (ab wann ist man denn eigentlich reich?) ist in einem Edelmetallforum bei einem Gold-Unzenpreis von jenseits der 1.000 Euro schon irgendwie unfreiwillig komisch.

LG



Ah, ich hatte mich schon gefragt wann denn wohl die erste Neid-Karte gezogen wird.
Diese typische Abwehrhaltung zieht bei mir allerdings nicht.

Auch als Bürger mit überdurchschnittlichem Gehalt kann man durchaus wahrnehmen, dass in unserem Land einiges aus dem Ruder läuft und insbesondere Menschen mit schmalem Einkommen mehr und mehr auf der Strecke bleiben.
Grundsicherung hin oder her, wer seinen angemessenen Beitrag in unserer Gesellschaft leistet, egal in welcher Form, sollte mit Grundsicherung nichts zu tun haben, außer dass er deutlich drüber liegt.

lifesgood

Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon lifesgood » 31.10.2018, 06:20

Divide et Impera! Klappt ja offensichtlich hervorragend

Solange man einen Konflikt zwischen Geringverdienern und Besserverdienern schürt, soll niemand auf die Idee kommen, wer die großen Nutznießer des Systems sind.

Auch die Besserverdiener sind doch Sklaven des Systems, die mit ihrer Arbeitsleistung dafür sorgen, dass das Großkapital die fette Kohle macht.

Der wesentliche Unterschied zwischen Geringverdiener und Besserverdiener liegt wohl darin, dass die Einen rudern und die Anderen trommeln. Aber den wirklich großen Reibach machen nochmals Andere.

@Aeromaster: Du hattest nach der Abschlagsteuer gefragt. Die BMW-Mitarbeiter haben eine Prämie von 9.455 € erhalten. Da diese ohnehin schon ein hohes Gehalt haben, wird diese wohl mit 35 - 42% + Soli besteuert.

Herr Quandt und Frau Klatten haben für denselben Zeitraum zusammen eine Dividende von über 1 Milliarde Euro erhalten. Abschlagsteuer 25% + Soli

Derjenige, der für sein Geld arbeitet und sich nicht auf Geringverdiener-Niveau bewegt, zahlt also deutlich mehr Steuern für sein Einkommen, als derjenige, der Kapitaleinkünfte generiert, selbst wenn diese Kapitaleinkünfte 100.000 mal so groß sind :shock: .

Die Prämie der BMW-Mitarbeiter bzw. was netto davon bleibt, wird wohl großteils wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen.

Der verbleibende Nettobetrag der Quandt/Klatten-Dividende wird wohl in den Finanzkreislauf wandern und dort auch nach leistungslosem Einkommen suchen. Das ist auch der Grund des Reichstumszuwachses. Dieser findet im Wesentlichen nicht im Mittelstand statt, sondern ganz oben wo Kinderfreibeträge und km-Pauschalen keine Rolle mehr spielen.

Und das ist das Problem bei den Neiddiskussionen. Wie ich von einigen BMW-Mitarbeitern gehört habe, mußten die sich in ihrem Umfeld viele blöde Kommentare wegen der hohen Prämie anhören.

Der Neid richtet sich gegen den, den man täglich sieht, der vielleicht ein schönes Auto fährt, ein schönes Haus hat usw., man sieht nicht was er täglich dafür leisten muss. Aber nicht gegen die großen Nutznießer, von denen man wenig mitbekommt, weil sie in exklusiven Gegenden wohnen, wo sie unter sich sind und ihre Kinder auf exklusive Internate schicken um Netzwerke für die Zukunft zu schmieden.

lifesgood

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John Doe Silver
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon John Doe Silver » 31.10.2018, 07:52

Das Thema kommt bei Robert Kiyosaki & Gerald Hörhan regelmäßig. Der Staat sagt dir doch nur das du es lassen sollst für Geld zu arbeiten und besser Investor wirst allein schon wegen den Steuervergünstigungen.
Ein Idiot ist ein Idiot. Zwei Idioten sind zwei Idioten. Zehntausend Idioten sind eine politische Partei. - Kafka

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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon AeroMaster » 31.10.2018, 09:00

@lifesgood, vielen Dank für deine Ausführungen. Wieder etwas gelernt bzw. den Horizont erweitert.

Ich fand diese Reportage ganz interessant: https://www.ardmediathek.de/tv/die-stor ... d=52467238

Hobbyknipser
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon Hobbyknipser » 31.10.2018, 10:19

Tja, so siehts aus. Dazu dann noch so Zeugs wie Cum-Ex und andere Zig Milliarden Steuergeld, die irgendwo in privaten Taschen versumpfen.

Wo sind denn da die Leute auf der Straße? DAS ist doch wirklich mal zum Ausrasten?

Zu komplex, die Strippenzieher dahinter nicht fassbar. Da lässt es sich doch viel besser auf den Gutverdiener schimpfen. Oder den Hartzer, diesen Assi, der mein schönes Steuergeld versäuft und in Saus und Braus lebt, gelle Chinese? Sozialismus, nunu...
Wenn ich sehe, wie im TV die Bevölkerungsgruppen gegeneinander gehetzt werden - da weißte Bescheid...

Dieses ewige Gelaber, dass jeder für sich selbst zu sorgen hat und es auch jeder schaffen kann, sich ein ordentliches Vermögen anzuhäufen, wenn er nur nicht so stinkend faul wäre - tja, ääh... weiß nicht. Krieg ich auch was von dem Zeug was ihr nehmt? smilie_09

Wir werden in naher Zukunft durch KI und Robotik eine neue Art Revolution mit ungewissem Ausgang erleben. Keiner weiß, was uns das bringen wird - aber mal ein wenig optimistisch gedacht, wird das ganz wunderbar. Oder auch nicht. Je nachdem wie verhasst man gegenüber der "Umverteilung" eingestellt ist.

Supermarktverkäufer, Berufskraftfaher, Briefträger und viele andere werden überflüssig sein. Was macht man dann mit diesen Leuten? Und wer profitiert von den Gewinnen? Ich bin davon überzeugt, dass man ohne ein Grundeinkommen (oder wie auch immer man es nennen will, ich sehe ja schon wieder die Kämme anschwillen bei diesem Wort smilie_11 ) so eine Gesellschaft nicht zusammenhalten können wird. Und damit werden wir auch im Alter irgendwie klarkommen smilie_01



@Krügi
Schön, wenn ein Anfangzwanzigjähriger so denkt und handelt - smilie_12
Aber damit bist Du eine ziemliche Ausnahme - trotzdem weiter so! smilie_01


Also haut rein und habt einen schönen Tag
H.


Edit sagt: Kleiner Nachtrag
Dazu passt auch die heutige Pressemitteilung des stat. Bundesamts, laut derer 19% der Bevölkerung von Armut bedroht sind. Mit weniger als 60% des mittleren Einkommens eine private Vorsorge aufbauen? Viel Spass dabei. smilie_08
Zuletzt geändert von Hobbyknipser am 31.10.2018, 13:28, insgesamt 2-mal geändert.

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John Doe Silver
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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon John Doe Silver » 31.10.2018, 13:21

Wenn die Wirtschaftsentwicklung nach dem Crash kein V mehr ausbildet sondern ein L bleibt du aber noch den Menschenüberschuss aus dem Ölzeitalter hast was machst du dann als Systembesitzer? Du brauchst Krieg um die alle loszuwerden. Wahrscheinlich gibt es aber eine Hungersnot die das erledigt.
Ein Idiot ist ein Idiot. Zwei Idioten sind zwei Idioten. Zehntausend Idioten sind eine politische Partei. - Kafka

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Re: Altersvorsorge....was soll man tun?

Beitragvon Mar1988cel » 31.10.2018, 13:39

John Doe Silver hat geschrieben:Das Thema kommt bei Robert Kiyosaki & Gerald Hörhan regelmäßig. Der Staat sagt dir doch nur das du es lassen sollst für Geld zu arbeiten und besser Investor wirst allein schon wegen den Steuervergünstigungen.


Sprichst Du von Rich Dad poor Dad bzw. Ask the Punk?
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