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Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

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Sollte den Katalanen erlaubt sein, sich von Spanien abzuspalten?

Umfrage endete am 31.12.2017, 11:56

Ja, das Selbstbestimmungsrecht der Völker steht über einer nationalen Verfassung.
50
67%
Nein, wenn die Verfassung dies verbietet, hat keine Region/Volk das Recht dazu.
25
33%
 
Abstimmungen insgesamt: 75

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Bumerang » 11.10.2017, 17:17

haehnchen03 hat geschrieben:Alles klar.
Hier wirft sich nicht nur eine Frage auf.


Die Kosovaren hatten eine Pseudo-Autonomie (da Kommunismus). In den 80-ern war Jugoslawien in einer Wirtschaftskrise geraten. Die Albaner aus dem Kosovo haben damals die ersten Versuche gemacht, sich Unabhängig zu machen. Niemand hatte sie davor verfolgt und danach auch nicht. Jedenfalls soweit es im Kommunismus Freiheit geben kann. Diese Unabhängigkeitsbestrebungen wurden verstärkt. Daraufhin rollten Panzer auf der Straße und 1989 hat Milosevic die Pseudoautonomie fast vollständig abgeschafft.

Schließlich führte der Bürgerkrieg zum Zerfall Jugoslawiens und zu Gräueltaten auf vielen Seiten. In Katalonien ist man (noch?) nicht so weit und es kommt hoffentlich auch nicht dazu. Doch für den Fall, dass die Katalanen sich von Spanien lösen sollten, wurde bereits gedroht, "alle zur Verfügung stehenden Mittel" dagegen einsetzen.

Vergleicht man die jeweilige Phase eines solchen Prozesses, gibt es bisher jedenfalls keine Unterschiede.
Gruß

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon haehnchen03 » 11.10.2017, 20:22

Wer was getan oder nicht getan hat lassen wir mal außen vor.(im Falle Kosovo)
Du hast geschrieben, das EU Recht kein Völkerrecht aushebelt im bezug auf Katalanien.
Im EU Recht gibt es keinen § der für die katalanische Sache anzuwenden geht.
Und im Völkerrecht gibt es auch keinen $ der da greifen könnte.
Im Falle Kosovo gab es eben doch einen § der anzuwenden ging ( Verfolgung, Unterdrückung, Angst um Leib und Leben usw).
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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Bumerang » 12.10.2017, 11:32

haehnchen03 hat geschrieben:Wer was getan oder nicht getan hat lassen wir mal außen vor.(im Falle Kosovo)
Du hast geschrieben, das EU Recht kein Völkerrecht aushebelt im bezug auf Katalanien.
Im EU Recht gibt es keinen § der für die katalanische Sache anzuwenden geht.
Und im Völkerrecht gibt es auch keinen $ der da greifen könnte.
Im Falle Kosovo gab es eben doch einen § der anzuwenden ging ( Verfolgung, Unterdrückung, Angst um Leib und Leben usw).


Mit dem Kosovo Beispiel wollte ich zeigen, dass man die jeweilige Eskalationsstufe vergleichen muss und nicht Unterschiedliche. In Kosovo wurden alle Eskalationsstufe erreicht, in Spanien ist man am Anfang. Deshalb kann man nicht die Verfolgung der Kosovaren auf dem Gipfel der Eskalation mit der (noch) Freiheit der Katalanen vergleichen. Mal schauen was dort passiert.

Dass es im EU Recht keinen Paragraphen dazu zu finden ist, liegt auf der Hand. Da gibt es noch nicht einmal eine Regelung wie man die EU und den Euro verlassen kann.

Das Völkerrecht besteht aus verschiedenen Vereinbarungen, insb aus der

Charta der Vereinten Nationen.


Artikel 1

Die Vereinten Nationen setzen sich folgende Ziele:

1. den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren und zu diesem Zweck wirksame Kollektivmaßnahmen zu treffen, um Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen, Angriffshandlungen und andere Friedensbrüche zu unterdrücken und internationale Streitigkeiten oder Situationen, die zu einem Friedensbruch führen könnten, durch friedliche Mittel nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts zu bereinigen oder beizulegen;

2. freundschaftliche, auf der Achtung vor dem Grundsatz der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker beruhende Beziehungen zwischen den Nationen zu entwickeln und andere geeignete Maßnahmen zur Festigung des Weltfriedens zu treffen;


Artikel 55

Um jenen Zustand der Stabilität und Wohlfahrt herbeizuführen, der erforderlich ist, damit zwischen den Nationen friedliche und freundschaftliche, auf der Achtung vor dem Grundsatz der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker beruhende Beziehungen herrschen, fördern die Vereinten Nationen


und dem


Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte
Artikel 1

(1) Alle Völker haben das Recht auf Selbstbestimmung. Kraft dieses Rechts entscheiden sie frei über ihren politischen Status und gestalten in Freiheit ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung.

(2) Alle Völker können für ihre eigenen Zwecke frei über ihre natürlichen Reichtümer und Mittel verfügen, unbeschadet aller Verpflichtungen, die aus der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf der Grundlage des gegenseitigen Wohles sowie aus dem Völkerrecht erwachsen. In keinem Fall darf ein Volk seiner eigenen Existenzmittel beraubt werden.

(3) Die Vertragsstaaten, einschließlich der Staaten, die für die Verwaltung von Gebieten ohne Selbstregierung und von Treuhand gebieten verantwortlich sind, haben entsprechend den Bestimmungen der Charta der Vereinten Nationen die Verwirklichung des Rechts auf Selbstbestimmung zu fördern und dieses Recht zu achten.



Es geht natürlich IMMER um die "natürlichen Reichtümer und Mittel", also um die Wurst, wie man schön sagt. Nicht um Sprache, Hymne, Patriotismus oder was auch immer.

Das Problem beginnt aber beim begriff Volk bzw Nation. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.
Welche Gruppe ein Volk ist und welche nicht, entscheiden andere. Und schon sind wir beim Stalin, der sagte, dass nicht die Wahl wichtig ist sondern wer die Stimmen zählt.

Im HB wurde hierzu ein guter Artikel geschrieben.

Ich teile nicht die Meinung des Verfassers, dass das Völkerrecht als Volk ausschließlich den bereits existierenden Staat sieht. Aber ansonsten erkennt er den Widerspruch zwischen Staat und Selbstbestimmung und insbesondere die einzig friedliche Lösung des Problems, nämlich den FÖDERALISMUS.
Gruß

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon haehnchen03 » 12.10.2017, 13:12

Ich verstehe nicht was du nun willst.
Ich hoffe einige User lesen da richtig mit und verstehen es. Ich jedenfalls bin überfordert mit dem Stil der Diskussion.
Katalonien kann sich nicht auf EU Recht berufen und auf das Völkerrecht ebenfalls nicht.
Ich hoffe es bleibt so.
Also ist eine Unabhängigkeit im Sinne von EU und Völkerrecht fragwürdig.
Eine Unabhängigkeit auf Grund der Meinung der Katalanischen Menschen für mich ebenfalls fragwürdig.
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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Bumerang » 12.10.2017, 14:09

haehnchen03 hat geschrieben:Ich verstehe nicht was du nun willst.
Ich hoffe einige User lesen da richtig mit und verstehen es. Ich jedenfalls bin überfordert mit dem Stil der Diskussion.
Katalonien kann sich nicht auf EU Recht berufen und auf das Völkerrecht ebenfalls nicht.
Ich hoffe es bleibt so.
Also ist eine Unabhängigkeit im Sinne von EU und Völkerrecht fragwürdig.
Eine Unabhängigkeit auf Grund der Meinung der Katalanischen Menschen für mich ebenfalls fragwürdig.




Dass die EU mit der Selbstbestimmung nicht viel gemein hat, ist unbestritten.

Ok, dann mal anders. Was bedeutet für dich Selbstbestimmung der Völker, wenn die Meinung der Katalanischen Menschen für dich keine Bedeutung hat?
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Cardy
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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Cardy » 12.10.2017, 14:34

Vielleicht sollte man sich auch mal die Frage stellen, warum die Katalanen so scharf darauf sind, einen eigenen Staat zu gründen? Werden sie unterdrückt, ist es ihnen verboten, die eigene Sprache zu sprechen? Würde es ihnen wirtschaftlich besser gehen? Oder haben sie vielleicht einfach mal die Schnauze voll, von einem fernen Zentralstaat und noch ferneren Brüssel bevormundet und mit dämlichen Vorschriften belegt zu werden?
Mit persönlich ist es egal, ob es einen Staat Catalunya gibt oder nicht. Ich kenne die Gründe nicht und kann nicht beurteilen, ob es richtig ist oder nicht. Einiges spricht dafür, einiges dagegen. Wichtig ist vor allem, dass das ganze friedlich abläuft. Wenn allerdings eine Abspaltung hilft, diesen EU Wahnsinn zu reduzieren, dann bin ich voll dafür.

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Finerus » 12.10.2017, 15:06

haehnchen03 hat geschrieben:Katalonien kann sich nicht auf EU Recht berufen und auf das Völkerrecht ebenfalls nicht.
Ich hoffe es bleibt so.
Also ist eine Unabhängigkeit im Sinne von EU und Völkerrecht fragwürdig.
Eine Unabhängigkeit auf Grund der Meinung der Katalanischen Menschen für mich ebenfalls fragwürdig.


Züge dieser Argumentation finden sich in einigen Kommentaren wieder, selbst von Vertretern der Kommission Juncker. Ich vermag ihr ehrlich gesagt nicht zu folgen.

Die oben zitierten Bedingungen aus dem Völkerrecht sind die einzigen, an die das Selbstbestimmungsrecht geknüpft ist. Insbesondere ist es nicht erforderlich, daß eine Ethnie von einer anderen unterdrückt oder durch Anwendung von Gewalt an der Ausübung seiner Rechte gehindert wurde. Das Selbstbestimmungsrecht setzt also auch nicht erst dadurch ein, daß es durch eine Art Opferrolle verdient wird. Ebenso läuft der Einwand, Spanien sei eine Demokratie, deren Verfassung die territoriale Einheit zur Heiligen Kuh erklärt, ins Leere. Auch dies genügt nicht, um den Katalanen als geschlossener, eigenständiger Volksgruppe eine Selbstbestimmung zu verweigern. Anders sähe es z.B. aus, wenn den Katalanen der Status eines eigenständigen Volkes strittig gemacht würde, eine Methode, mit der etwa die Türkei ihre "Bergtürken", sprich Kurden, an die Kandare legt. Dabei teilen sich das Türkische, eine dem Mongolischen verwandte Sprache, und das Kurdische, das wie Deutsch, Französisch oder Persisch zur den indoeuropäischen Sprachen zählt, nicht einmal diegleiche Sprachfamilie, d.h. es existieren keinerlei Ähnlichkeiten. Das Beispiel zeigt nebenbei, daß bei der Unterdrückung von Unabhängigkeitsbestrebungen gerne zu abstrusen Rechtfertigungen gegriffen wird. Im Fall der Türkei werden Kurden zu Bergtürken umgedichtet, im Fall Spanien werden friedlich wählende katalanische Bürger zu Schwerverbrechern erklärt, gegen die Gendarmerie, also militärisch organisierte Polizei, zu Felde geführt wird. Ein Vorgehen, das wohl entscheidend zur Verhärtung der Fronten beigetragen hat.

Hauptunterscheidungsmerkmal der Katalanen ist ihre eigene Sprache, die sich vom Kastilischen klar in Vokabular und Grammatik unterscheidet. Das Verbreitungsgebiet dieser romanischen Sprache reichte historisch in den französischen Roussillon und darüber hinaus. Bereits im Jahr 1700 wurde dort Katalanisch per Dekret verboten - ein Zwangsakt ähnlich der Unterdrückung des Katalanischen während der Franco-Diktatur. Nach dessen Ende wurde vor etwas mehr als 30 Jahren, parallel zu den Bestrebungen eines Europa der Regionen, der Versuch unternommen, die historischen Beziehungen zwischen den grenznahen südfranzösischen Départments und der Region Katalonien wiederaufleben zu lassen (Stichwort "Septimanie"). Man fand jedoch schnell heraus, daß den Zentralregierungen in Madrid und Paris wenig daran liegt, daß ihre Grenzregionen, die früher einmal engste kulturelle, politische und wirtschaftliche Beziehungen unterhielten, erneut zusammenfinden. Die Enttäuschung über das gescheiterte Experiment habe ich auf französischer Seite hautnah miterlebt. Den katalanischen Regionalpolitikern könnte dies vor Augen geführt haben, was passiert, wenn man die eigene Sprache und Kultur nicht aktiv schützt: sie geht infolge von Unterdrückung oder Vernachlässigung unter, schleichend, aber stetig. So wie im Roussillon, wo außer Ortsnamen nichts mehr an das Katalanische erinnert.

In der Frage nach dem eigenständigen Charakter einer Ethnie spielen neben der Sprache und Abstammung sicher noch andere Faktoren eine Rolle, beispielsweise die geschichtliche und kulturelle Entwicklung, geographische Begrenzungen, Handelsbeziehungen, aussenpolitische Präferenzen etc. In der Hinsicht meine ich einige Punkte zu erkennen, die eine eigenständigere Rolle Kataloniens nahelegen. Zumindest genug, um eine sehr weitreichende, unantastbare Autonomie zu rechtfertigen. Zu diesem befreienden und innere Spannungen abbauenden Schritt setzte man vor gut 10 Jahren durch umfangreiche Gesetzesreformen an, nur um von der Regierung Rajoy mitten in dieser Bewegung zu Fall gebracht zu werden. Nach Einschätzung einiger Kommentatoren gilt dieses Ereignis als Auslöser für die einfache Frage, vor die sich inzwischen viele Katalanen gestellt sehen: In Spanien ausharren als Bürger zweiter Klasse oder einen eigenen Weg gehen?

Vermutlich hat diese Frage erst durch den Zwang aus Madrid so sehr an Bedeutung gewonnen. Aus meiner Sicht für Madrid eine ebenso unnötige wie aussichtslose Konfrontation. Von den Risiken für die Stabilität der EU-Wirtschaft und des Euro-Systems ganz zu schweigen.

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Silberfreak1 » 12.10.2017, 15:15

Boey-Jesus-Christus hat geschrieben:Da hast du Recht mit allem. Was mir nur durch den Kopf geht ist, dass durch unser "sozialistische" Transferunion viel Verdruss entsteht. Soli in DL... Vorschlag Macron Soli auf Eu Ebene... EZB Geldmaschine... Masstricht lol.
Die Politik erklärt sich auch nicht mehr selbst und verselbstständigt sich. Alles nicht im Sinne der EU Bürger. Eu hat mal gut angefangen und wird mit Gesetzesverletzung von Brüssel und Berlin aus gelenkt... da gibts viele die nichts mehr zusagen haben.


Ja das sehe ich ähnlich und außer uns Beiden sicherlich auch viele Andere.
Da wäre viel Handlungsbedarf zur Erhaltung der EU und des Euro gefordert.
Im Augenblick gehen wir m.E. weiter den falschen Weg.
Gerade Deutschland mit A.Merkel hat viel dazu beigetragen.

Ausufernder reglementierender Bürokratismus - zu starke Vorherrschaft der großen Staaten - zuwenig Selbstbestimmung in den einzelnen EU Länder. Welches sogar schon soweit geht, dass man vorschreiben tut, wer wie viel Asyl Antragsteller aufzunehmen hat.
Aber diese Punkte könnten sicherlich bei entsprechendem Willen durch Veränderungen gelöst werden.

Das Problem welches ich als fast unlösbar ansehe, ist u.a. die Schieflage einiger Südländer mit drohender Pleite, welches man u.a. versucht mit 0% Zinspolitik, Aufkäufe von Staats und Firmen Anleihen und gemeinsamer Haftung zu begegnen.
Das Target II von 800 mrd. für Deutschland würde sich demzufolge ständig weiter erhöhen.
Man stelle sich zudem einmal vor, was mit den Haushalts Defizit einiger Länder passieren würde die jetzt schon über den max. zulässigen 3% liegen, wenn die Zinsen in den nächsten Jahren ggf. um "nur 2%" steigen würden.

In der EU gibt es ja bekanntlich das Vetorecht eines einzelnen Landes.
Mal angenommen, es würden jetzt noch 10, 20 oder 30 Länder (nach Abspaltungen) hinzukommen.
Sicherlich kein Szenario welches man sich wünschen würde.

Hinzu würde bei Abspaltungen in Euro Ländern ja auch die Haftung der bisherigen Salden kommen,
diese wären dann aufzuteilen. Sicherlich auch ein äußerst schweres Unterfangen.

Desweitern gibt es ja starke wirtschaftliche Gefälle in den einzelnen EU Staaten wie z.B. in Italien oder Belgien. Man stelle sich mal vor es würde dort zu Abspaltungen von" Reichen und Armen" Landesteilen kommen. Dann würden diejenigen die kaum Wirtschaftskraft haben sich nicht mehr Ausreichend zum Erhalt finanzieren können, geschweige dann überhaupt Euro Schulden Salden übernehmen können.
Ich denke das Ganze ist sehr Komplex und nicht nur eine Frage von Empathie oder Ja / Nein.

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Bumerang » 12.10.2017, 16:24

Silberfreak1 hat geschrieben:.



In der EU gibt es ja bekanntlich das Vetorecht eines einzelnen Landes.
Mal angenommen, es würden jetzt noch 10, 20 oder 30 Länder (nach Abspaltungen) hinzukommen.
Sicherlich kein Szenario welches man sich wünschen würde.


Das Vetorecht zeigt doch eigentlich das Hauptproblem. Man kann nicht eine Union gründen in der alles mit der Zustimmung aller Beteiligten erreicht wird. Es ist unrealistisch, dass alle Maßnahmen für alle gut sind. Deshalb sind einfach Dinge nicht geregelt, die keine 100% Zustimmung bekommen hätten. Möglich ist es nur, wenn sich eine Politische EU Elite bildet, die ein Interessen daran hat, die Struktur zu behalten. Deshalb stelle ich mir die Frage, ob die EU Parlamentarier ihr Land vertreten oder einfach nur zu Abhängigen des Systems geworden sind.

Also kann es entweder die Vereinigten Staaten von Europa mit einem Europäischem Parlament das mit einfacher Mehrheit regiert geben, freilich nach Zustimmung der Völker mittels eines Referendums oder wir kehren zur EWG zurück. Das heutige Durchwursteln hat keine Zukunft.

Silberfreak1 hat geschrieben:.
Desweitern gibt es ja starke wirtschaftliche Gefälle in den einzelnen EU Staaten wie z.B. in Italien oder Belgien. Man stelle sich mal vor es würde dort zu Abspaltungen von" Reichen und Armen" Landesteilen kommen. Dann würden diejenigen die kaum Wirtschaftskraft haben sich nicht mehr Ausreichend zum Erhalt finanzieren können, geschweige dann überhaupt Euro Schulden Salden übernehmen können.
Ich denke das Ganze ist sehr Komplex und nicht nur eine Frage von Empathie oder Ja / Nein.


Der Markt löst nicht alle Probleme aber Viele. Wettbewerb ist gut, insb in der Politik. Subventionierung ist auch gut, aber sie darf nicht, nicht wettbewerbsfähige Strukturen am Leben erhalten. Das wird aber getan.

Es fließt so viel Geld in die schwachen Regionen, landet aber zu 70% in privaten Händen, nämlich der korrupten Politiker und Unternehmer.

Würde das Geld da bleiben wo es erwirtschaftet wurde, würde der Preis der schwacher Regionen sinken und von den aufgekauft werden, die wissen wie man gut wirtschaftet Sie können es dann aufbauen, aber doch nicht jene, die nicht in der Lage waren daraus etwas zu machen! Wenn die Korruption alles lahm legt, wandern die Menschen aus oder verändern doch etwas.

Geld einfach verteilen bringt nix. Man kann Infrastrukturprogramme finanzieren, keine Frage. Aber einfach quer subventionieren ist für die Allgemeinheit kontraproduktiv.

Deshalb gibt es überall Bestrebungen das eigene Geld zu behalten, das inzwischen mit zwei Händen weggetragen wird.
Gruß

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Silberfreak1 » 13.10.2017, 13:23

"Der katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont hat am Dienstag vor dem Parlament in Barcelona verkündet, dass Katalonien durch das Referendum am 1.Oktober das „Recht erworben hat, ein unabhängiger Staat zu sein“. Er übernehme das Mandat der Wähler, um Katalonien in eine selbständige Republik zu verwandeln.
Zunächst war unklar, ob Puigdemont mit seiner Rede wirklich die Unabhängigkeit erklärt hatte. Doch dann unterzeichneten am Abend alle 72 Abgeordneten, die einen eigenen Staat befürworten, die Unabhängigkeitserklärung".

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 40387.html

m.M. neben dem Verfassungsbruch nun auch noch ein Anti demokratisches handeln.
Denn wie schon bemerkt - nur umgerechnet 36% der Katalanen hatten am Sonntag pro gestimmt und nach Umfrage votiert sogar eine Mehrheit dagegen.
Ich hoffe das man diesem un gesetzmäßigen Treiben ein Ende setzen wird und im spanischen Katalonien Politiker an die Macht kommen die in einem Gesetzmäßigen handeln auch den Willen aller Katalanen entsprechend berücksichtigen werden.

http://www.bento.de/politik/katalonien- ... n-1739900/
Dateianhänge
umfragekata05102017.jpg

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Outback 1403 » 13.10.2017, 13:56

Silberfreak1 hat geschrieben:"Der katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont hat am Dienstag vor dem Parlament in Barcelona verkündet, dass Katalonien durch das Referendum am 1.Oktober das „Recht erworben hat, ein unabhängiger Staat zu sein“. Er übernehme das Mandat der Wähler, um Katalonien in eine selbständige Republik zu verwandeln.
Zunächst war unklar, ob Puigdemont mit seiner Rede wirklich die Unabhängigkeit erklärt hatte. Doch dann unterzeichneten am Abend alle 72 Abgeordneten, die einen eigenen Staat befürworten, die Unabhängigkeitserklärung".

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 40387.html

m.M. neben dem Verfassungsbruch nun auch noch ein Anti demokratisches handeln.
Denn wie schon bemerkt - nur umgerechnet 36% der Katalanen hatten am Sonntag pro gestimmt und nach Umfrage votiert sogar eine Mehrheit dagegen.
Ich hoffe das man diesem un gesetzmäßigen Treiben ein Ende setzen wird und im spanischen Katalonien Politiker an die Macht kommen die in einem Gesetzmäßigen handeln auch den Willen aller Katalanen entsprechend berücksichtigen werden.

http://www.bento.de/politik/katalonien- ... n-1739900/



" Puigdemont reuneix JxSí i la CUP a Palau per consensuar la resposta a Rajoy

El president de la Generalitat, Carles Puigdemont, està mantenint diversos contactes aquest divendres al Palau de la Generalitat per abordar la resposta al requeriment que ha rebut del president del Govern, Mariano Rajoy. Fonts del Govern consultades han explicat que alguns dels citats han sigut consellers de l'Executiu català, a més de representants de Junts pel Sí i la CUP, els dos grups que formen la majoria independentista al Parlament.

Altres fonts de l'Executiu admeten els contactes, però destaquen que no es tracta de cap reunió extraordinària del Govern; a més, assenyalen que la resposta al requeriment segueix prevista per dilluns, quan expira el termini. Les reunions es produeixen després que el president català hagi rebut aquest dijous i divendres diverses peticions d'activar la declaració d'independència com a resposta al requeriment.

La CUP, l'ANC i Demòcrates ja han exigit al president català que convoqui el Parlament i aixequi la suspensió sobre la declaració d'independència que ell mateix va imposar dimarts i al·leguen que aquesta és l'única manera d'aconseguir una mediació internacional per al conflicte. "

Quelle:
http://www.elperiodico.cat/ca/politica/ ... ui-6350648

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Bumerang » 13.10.2017, 15:28

Silberfreak1 hat geschrieben:
... auch noch ein Anti demokratisches handeln.
Denn wie schon bemerkt - nur umgerechnet 36% der Katalanen hatten am Sonntag pro gestimmt und nach Umfrage votiert sogar eine Mehrheit dagegen.


Der Unterschied Unterschied zwischen Umfragen und Wahlen sowie Wahlberechtigten und Wählern ist Dir schon klar, oder? Letztere bestimmen das Ergebnis, die anderen haben sich herausgehalten.


Silberfreak1 hat geschrieben:Ich hoffe das man diesem un gesetzmäßigen Treiben ein Ende setzen wird


Wie?

Silberfreak1 hat geschrieben:... und im spanischen Katalonien Politiker an die Macht kommen die in einem Gesetzmäßigen handeln auch den Willen aller Katalanen entsprechend berücksichtigen werden


Wie werden sie den Willen der Katalanen ermitteln? Durch Umfragen?
smilie_11

Du hast leider nicht begriffen, was Demokratie ist.
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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon haehnchen03 » 13.10.2017, 21:09

Wie war denn die Wahl Legitimiert?
Ist das Demokratie?
"Lerne fleißig das Einmaleins, so wird dir alle Rechnung gemein" Adam Ries

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Silberfreak1 » 13.10.2017, 22:31

haehnchen03 hat geschrieben:Wie war denn die Wahl Legitimiert?
Ist das Demokratie?


- nicht Verfassungskonform und damit Recht widrig sowie Null und Nichtig.
Die Verantwortlichen Rädelsführer/Unterzeichner müssen ggf. mit entsprechenden Anklagen und Verurteilungen rechnen.

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Re: Sollte es den Katalanen erlaubt sein einen eigenen Staat zu gründen?

Beitragvon Bumerang » 14.10.2017, 07:31

... tja, dann müssen wohl Lettland, Litauen und Estland zurück in die SU, Jugoslawien wieder zusammengesetzt werden oder wir kehren gleich zum Römischen Reich zurück und lassen uns von der Katholischen Kirche führen :wink:
Gruß

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