Finerus hat geschrieben:Dazu aus Wikipedia, Deutsche Inflation 1914 bis 1923:
Es gab auch Inflationsgewinner. So wurden die Grundeigentümer in der Inflation faktisch vollständig entschuldet, während die Immobilien den Wert beibehielten. Der Gesetzgeber versuchte, diese Inflationsgewinne über die Hauszinssteuer abzuschöpfen.
Urban Legend oder nicht, riskant ist so eine Anlage allemal, denn heutzutage dürfte sich die Politik noch weit kreativerer Instrumente zur Gewinnabschöpfung als der Hauszinssteuer bedienen. Schlimmer noch, ein "Krisengewinnler" genießt im Volk nicht die mindeste Sympathie. In Venezuela, ebenso aber auch unter dem Regime eines übermächtigen EU-Krisenmanagement, halte ich eine konfiskatorische Besteuerung deshalb für nicht ausgeschlossen.
Die Politik bedient IMMER (gewollt oder ungewollt) eine kleine Gruppe, die der Reichen!
Sie zahlen, sie bestimmen. Ausnahmen, bei denen es zu einem Tausch der Eliten kam, gab es eher selten (Oktoberrevolution in Russland und Osteuropa nach 45, Islamische Revolution im Iran).
Bleiben die Strukturen bestehen und erfolgt nur eine übliche Währungsreform, werden die Reichen bedient. Sie haben Immobilien und zwar jede Menge. Die meisten privaten Hauseigentümer sind nur Mitläufer. Selbst eine pro forma Besteuerung nach der Krise ändert den Status und den Wert der Immobilien nicht. Relativ zu allen Fiatanleger betrachtet, steigt sogar ihr Realwert!
Es ist völlig Wurst wie viel Steuern man auf sein Vermögen zahlt, wenn das eigene Vermögen unter den meisten Anderen erhalten bleibt und real sogar an Wert gewinnt!
In der Berechnung des Gesamtvermögens einer Volkswirtschaft fließen alle Vermögenswerte ein wie man hier sehen kann. Rund sind es 35% Boden, 20%, Anlagen und 45% Geld (Forderungen = Verbindlichkeiten)
Nehmen wir nun die Prozentwerte als Nominal an, 35 Boden, 20 Anlagen und 45 Geld.
Wenn 80% des Geldes vernichtet werden (die 20% bleiben als Schulden und Zwangshypotheken für einen Reset) bleiben 45-36 = 9 Geld übrig.
Die neuen 100% sind also 35+20+9 = 64
Davon machen 20 Boden dann rund 31%.
Das ist eine Wertsteigerung um 50% (von 20 auf 30)!
Selbst wenn wir den übrig gebliebenen Anteil von 9 Geld als Zwangshypothek gleichmäßig auf Boden und Anlagen verteilen, ist nach der Belastung mit rund 6 Kredit für den Boden bezogen auf den neuen Wert 100% (64) die 14 (immer noch ca 22%) eine netto
Wertsteigerung um 10% (2 von 20) übrig!
Hatte man vorher Schulden auf dem Haus, die inflationiert wurden, kann die netto Steigerung ein mehrfaches des eingesetzten EK sein, also mehrere 100%! Da zahlt man die Zwangshypothek doch gerne.
Klar jammert man, wenn man Steuern zahlt. Meistens sieht man sich nicht um, was die anderen verloren haben bzw zahlen.
Es ist kein Wunder, dass meist die Finanzbranche vor den Risiken der eigenen Immobilien warnen (bei gleichzeitiger Vermarktung von Immofonds
).
http://home.uni-leipzig.de/bank/unsere_ ... pothek.pdfDa werden aber gerne Äpfel mit Birnen verglichen bzw sehr einseitig "bewertet".
Während man beim Aktienmarkt immer von "Rückschlägen und Korrekturen" spricht, die "langfristige Überlegenheit der Aktie" nie in Frage stellt (was de facto nicht stimmt, siehe die Wirtschaftskrisen und die Aktienmärkte) ist der Tenor bei den Immobilien "Blase und "Zwangshypothek", sowie das Kreditrisiko (das gar kein Risiko der Immobilienanlage ist).
Wer Kredite aufnimmt, die er nicht bedienen kann, hat ein Problem. Völlig Wurst ob er sie für den Kauf von Immobilien, Aktien, Derivaten, EM oder Autos verwendet. Im Übrigen, sind sehr Viele "Wertpapiere mit hohen Performance Chancen" nichts Anderes als Verbreifungen von Verbindlichkeiten.
Die kann jetzt jeder day traden, denn es gibt gar keinen Hacken.
Klar kann der Immobilienmarkt überteuert sein. Dank Fiatgeld kennt den Zeitpunkt leider nur die Zentralbank. Wer mit seinem Geld in die "teuere" Immobilie flüchtet, sichert sein Vermögen vor der Inflation ab. Dafür zahlt er eventuell eine (hohe) Prämie, wenn die Preise zunächst Fallen.
Am Ende überleben die Immobilien
jede Währung.