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EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

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Datenreisender
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EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon Datenreisender » 30.05.2016, 08:06

EU plant offenbar Massenzugriff auf private Bankkonten – über’s Wochenende

Die EU arbeitet angeblich an einem Masterplan, um Kontoinhaber stärker mit in die Bankensanierung einzubeziehen. Um einen Banken-Run zu verhindern, sollen Konten übers Wochenende in eine mögliche Bankensanierung einbezogen werden. Im Klartext: Die Einlagen können zur Rettung der Banken ausgebucht werden.
(...)
Hier die Vorgaben: Von Freitagabend bis Montag soll das Ganze abgeschlossen werden können. Im Idealfall merken das die Kontoinhaber gar nicht. Denn sie würden frühestens am Montagmorgen sehen, dass ihr Konto entsprechend belastet wurde. So wollen die Experten in Brüssel verhindern, dass ein Banken-Run ausgelöst wird und/oder dass die Banken vorübergehend geschlossen werden müssten. Optimisten unter den treibenden Kräften in Brüssel rechnen gar damit, dass noch in diesem Jahr eine entsprechende Richtlinie erlassen werden könnte.

Weiterlesen: http://www.pravda-tv.com/2015/05/eu-pla ... ochenende/
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buntebank
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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon buntebank » 30.05.2016, 08:12

...
Zuletzt geändert von buntebank am 22.07.2021, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon lifesgood » 30.05.2016, 08:17

Die Risiken für Giralgeld und Kontoguthaben ab einer gewissen Größenordnung sind sicherlich gegeben.

Aber solche Aussagen, was übers Wochenende alles passieren soll (egal ob aktuell oder nicht), nehme ich sowieso nicht ernst. An wieviel Wochenenden hätte den laut Eichelburg schon eine neue Währung eingeführt werden sollen? smilie_09

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon Bumerang » 30.05.2016, 08:41

Die Meldung mag alt und voreilig sein, aber inhaltlich richtig.

Die Banken in der EU führen eine eindeutige Identifikationsnummer ein. So kann das Finanzamt innerhalb der EU alle Geldvermögen einer Personen abrufen.

Eine bail in Gesetz wurde längst verabschiedet. Bei der nächsten Bankenkrise wird es zum Tragen kommen, damit eben keine neue Währung, zumindest kurzfristig, notwendig wird.

Fasst alle Geldvermögen sind zu einem großen Teil Scheinvermögen! Sie existieren nur weil sie keiner verlangt.
Gruß

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon lifesgood » 30.05.2016, 08:55

Aber genau das ist doch der Punkt.

Die Bail in Regeln sind da, aber die betreffen doch immer nur den Bankkunden dessen Bank Probleme hat. Wenn die Bank XY pleite ist, hat das für den Kunden der Sparkasse Z erstmal keine Auswirkungen.

Hier ging es jedoch um ein generelles EU-weites Abbuchen von Beträgen von jedem Konto und das ist genauso Quatsch mit Soße, wie die Lastwagen mit neuen Geldscheinen, die von den Eichelburg-Jüngern in regelmäßigen Abständen gesichtet werden.

lifesgood

P.S.: Ist doch völlig in Ordnung, dass das Finanzamt alle Kontenguthaben eines Steuerpflichtigen in der EU einsehen kann. Die Schweiz meldet auch, also wird Steuerhinterziehung erschwert. Gerade Du gehörst doch zu denen, die sich darüber aufregen.
Jetzt müßte man nur noch die legale Steuervermeidung angehen ...

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon Bumerang » 30.05.2016, 09:05

lifesgood hat geschrieben:Aber genau das ist doch der Punkt.

Die Bail in Regeln sind da, aber die betreffen doch immer nur den Bankkunden dessen Bank Probleme hat. Wenn die Bank XY pleite ist, hat das für den Kunden der Sparkasse Z erstmal keine Auswirkungen.


Genau das wage ich zu bezweifeln, dass nur irgendeine Bank vom Run geschont wird, wenn eine andere bereit Konten belastet hat!


lifesgood hat geschrieben:P.S.: Ist doch völlig in Ordnung, dass das Finanzamt alle Kontenguthaben eines Steuerpflichtigen in der EU einsehen kann. Die Schweiz meldet auch, also wird Steuerhinterziehung erschwert. Gerade Du gehörst doch zu denen, die sich darüber aufregen.
Jetzt müßte man nur noch die legale Steuervermeidung angehen ...


Worüber ich mich aufrege ist nicht, dass das Finanzamt Zugriff auf Informationen bekommt, sondern wenn es Gesetze rückwirkend und/oder plötzlich ändert, die massiv von der alten Gesetzgebung abweichen.

Ich habe absolut nichts gegen Aufdeckung von Steuerhinterziehung! Als AN kann ich gar nicht Steuern hinterziehen, jedenfalls nicht mehr als ein Paar Km mehr bei der Entfernungspauschale zu schummeln.
Gruß

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon lifesgood » 30.05.2016, 09:13

Bumerang hat geschrieben:Als AN kann ich gar nicht Steuern hinterziehen, jedenfalls nicht mehr als ein Paar Km mehr bei der Entfernungspauschale zu schummeln.


... das wiederum ist vom Beruf abhängig. Ich denke es ist allgemein bekannt, dass nicht wenige Friseurinnen, KFZ-Mechatroniker usw. usw., auch privat nach Feierabend gegen Bares arbeiten ;)

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon Bumerang » 30.05.2016, 09:31

lifesgood hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Als AN kann ich gar nicht Steuern hinterziehen, jedenfalls nicht mehr als ein Paar Km mehr bei der Entfernungspauschale zu schummeln.


... das wiederum ist vom Beruf abhängig. Ich denke es ist allgemein bekannt, dass nicht wenige Friseurinnen, KFZ-Mechatroniker usw. usw., auch privat nach Feierabend gegen Bares arbeiten ;)

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Ja, ist bekannt. Dies war mal anders, als die MwSt noch bei 10 bis 12% war und die Menschen gut verdient haben.

Es wird sofort aufgeschrien, wenn Unternehmer mehr als 30% Steuern zahlen sollen, aber dass der AN mit Est, Mwst und andere Konsumsteuern längst die 50% überschritten hat, ignoriert man großzügig.

Ich kann dem Hungrigen natürlich auch den Mundraub anlasten. Aber das hatten wir schon X Mal......

Das Verhältnis der Steuerbelastung zwischen AN und Unternehmer, wenn auch nicht alle, ist längst gekippt. Solange sich das nicht ändert wird es nur schlimmer.
Gruß

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon lifesgood » 30.05.2016, 10:10

Bumerang hat geschrieben:
lifesgood hat geschrieben:
Bumerang hat geschrieben:Als AN kann ich gar nicht Steuern hinterziehen, jedenfalls nicht mehr als ein Paar Km mehr bei der Entfernungspauschale zu schummeln.


... das wiederum ist vom Beruf abhängig. Ich denke es ist allgemein bekannt, dass nicht wenige Friseurinnen, KFZ-Mechatroniker usw. usw., auch privat nach Feierabend gegen Bares arbeiten ;)

lifesgood


Ja, ist bekannt. Dies war mal anders, als die MwSt noch bei 10 bis 12% war und die Menschen gut verdient haben.

Es wird sofort aufgeschrien, wenn Unternehmer mehr als 30% Steuern zahlen sollen, aber dass der AN mit Est, Mwst und andere Konsumsteuern längst die 50% überschritten hat, ignoriert man großzügig.

Ich kann dem Hungrigen natürlich auch den Mundraub anlasten. Aber das hatten wir schon X Mal......

Das Verhältnis der Steuerbelastung zwischen AN und Unternehmer, wenn auch nicht alle, ist längst gekippt. Solange sich das nicht ändert wird es nur schlimmer.


... ich habe ja hier schon mehrmals geschrieben, dass ich höhere Steuern in Verbindung mit vernünftigen Abschreibunsmöglichkeiten für Investitionen als wirtschaftsförderlich ansehen würde.

Dass das Verhältnis der Steuerbelastung zwischen AN und Unternehmer gekippt ist, sehe ich (zumindest beim Vergleich dieser beiden Gruppen) nicht.

Ist ein Unternehmer als Einzelunternehmer oder Freiberufler tätig, gilt für ihn dieselbe Steuerprogression wie für den Arbeitnehmer.

Ist der Unternehmer in Form einer Kapitalgesellschaft tätig, bezahlt diese Kapitalgesellschaft nur 15% Steuer, aber das Geld steht dem Unternehmer dann auch nicht privat zur Verfügung. Will er die verbliebenen 85% aus der Fa. ziehen fallen nochmals 25% Kapitalertragsteuer und Soli an. Somit bleiben von 100 in der Gesellschaft verdienten Euros auch nur 62,58 € übrig. Was einen Steuersatz von 37,42% entspricht. Da muss man als Einzelfirma oder AN schon ein sehr hohes Einkommen haben, um auf diesen Durchschnittssteuersatz zu kommen. Bei einem Alleinstehenden wären das rund 175.000 € im Jahr bei Ehepaaren 350.000 €/Jahr.

Andererseits hat so eine Fa. auch Nachteile.

Wenn Du Dein Edelmetall als Privatperson irgendwann mal mit fettem Gewinn verkaufst, ist dieser Gewinn steuerfrei. Verkauft die Kapitalgesellschaft, fallen ebenso die 37,42% Steuern an, bis der Unternehmer den Gewinn netto in der Tasche hat.

Bei Konzernen, die groß genug sind, Gewinne steueroptimiert zu verschieben, sieht das natürlich anders aus.

lifesgood

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon Bumerang » 30.05.2016, 11:08

lifesgood hat geschrieben:[

... ich habe ja hier schon mehrmals geschrieben, dass ich höhere Steuern in Verbindung mit vernünftigen Abschreibunsmöglichkeiten für Investitionen als wirtschaftsförderlich ansehen würde.

Dass das Verhältnis der Steuerbelastung zwischen AN und Unternehmer gekippt ist, sehe ich (zumindest beim Vergleich dieser beiden Gruppen) nicht.

Ist ein Unternehmer als Einzelunternehmer oder Freiberufler tätig, gilt für ihn dieselbe Steuerprogression wie für den Arbeitnehmer.

Ist der Unternehmer in Form einer Kapitalgesellschaft tätig, bezahlt diese Kapitalgesellschaft nur 15% Steuer, aber das Geld steht dem Unternehmer dann auch nicht privat zur Verfügung. Will er die verbliebenen 85% aus der Fa. ziehen fallen nochmals 25% Kapitalertragsteuer und Soli an. Somit bleiben von 100 in der Gesellschaft verdienten Euros auch nur 62,58 € übrig. Was einen Steuersatz von 37,42% entspricht.

Da muss man als Einzelfirma oder AN schon ein sehr hohes Einkommen haben, um auf diesen Durchschnittssteuersatz zu kommen. Bei einem Alleinstehenden wären das rund 175.000 € im Jahr bei Ehepaaren 350.000 €/Jahr.

Andererseits hat so eine Fa. auch Nachteile.

Wenn Du Dein Edelmetall als Privatperson irgendwann mal mit fettem Gewinn verkaufst, ist dieser Gewinn steuerfrei. Verkauft die Kapitalgesellschaft, fallen ebenso die 37,42% Steuern an, bis der Unternehmer den Gewinn netto in der Tasche hat.

Bei Konzernen, die groß genug sind, Gewinne steueroptimiert zu verschieben, sieht das natürlich anders aus.

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Zur ersten Aussage die Frage, was soll denn noch höher abgeschrieben werden?

Dass ich nicht Kleinunternehmer bzw Selbständige gemint habe, dürfte klar sein.

Dennoch können auch sie, wenn sie eine Kapitalgesellschaften gründen, mehr Einkommen das nur mit 15% versteuert wurde vermehren! Diese Steuern fehlen zunächst und müssen jetzt kompensiert werden, was insb. durch Konsumsteuern passiert. Nicht nur ungerecht sondern auch konsumschädlich.

Dann werden Beteiligungsgesellschaft gegründet, die das Problem von ggf. begrenzten Gewinnthesaurierungsmöglichkeiten nicht haben, da per se Zweck der Geschäftsausübung, insb. wenn sie ganz legal im Ausland sitzen und dort nicht oder kaum besteuert werden!

Somit können hier erzielte Einkommen "steuerfrei" einfach gehortet und vermehrt werden. Nur was man als einkommen benötigt wird ausgeschüttet und wenn die Beteiligung im Ausland ist, in Deutschland nur abzüglich der Auslandssteuern höher als 15% versteuert. Doch das meiste wird eben thesauriert.

Ganz zu schweigen von echten ausländischen Investitionen die mit 15% davon kommen!

Investitionen sind nur dann für die Wirtschaft gut, wenn sie unmittelbar in Produktion fließen. Beteiligungen aufbauen auf Kosten der anderen Steuerzahlern ist nicht nur eine Frechheit sondern im hohen Maße wirtschaftsschändlich.

Ob Du nun Gold als Privatperson kaufst oder als GmBh bleibt dir überlassen. Entweder du versteuerst Deine Ausschüttung privat und genießt die Steuerfreiheit der Kursgewinne, oder du kaufst aus unversteuertem einkommen in der GmbH und Teilst später die höheren Kursgewinne bzw. kannst Kursverluste absetzen!
Gruß

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon Unzen999 » 30.05.2016, 11:18

Das es solche Gedankenspiele gibt davon bin ich fest überzeugt. Davon abgehalten bestimmt nur weil die Stimmung dann komplett kippen würde (wenn sie es nicht schon ist). Mich würde interessieren inwieweit es dann auch die Bankschließfächer betreffen würde. Soweit ich mich daran erinnere falls es eine Blaupause zu Zypern gibt sind die Schließfächer dort geöffnet worden smilie_08
Ein rollender Stein kann kein Moos ansetzen!

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon Bumerang » 30.05.2016, 11:32

Unzen999 hat geschrieben:Das es solche Gedankenspiele gibt davon bin ich fest überzeugt. Davon abgehalten bestimmt nur weil die Stimmung dann komplett kippen würde (wenn sie es nicht schon ist). Mich würde interessieren inwieweit es dann auch die Bankschließfächer betreffen würde. Soweit ich mich daran erinnere falls es eine Blaupause zu Zypern gibt sind die Schließfächer dort geöffnet worden smilie_08


Ob die Schließfächer geöffnet werden oder nicht, ist schwer zu sagen. Es kommt wohl darauf an, ob nur viele Banken oder (auch) der Staat ein Problem bekommt.

Sollte sich der finanzpolitische Himmel stark verdunkeln, würde ich mein Schließfach leeren.
Gruß

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon lifesgood » 30.05.2016, 12:04

Bumerang hat geschrieben:
Zur ersten Aussage die Frage, was soll denn noch höher abgeschrieben werden?


Irgendwie scheinen die Themen Unternehmenssteuern und Abschreibung bei Dir pawlosche Reflexe auszulösen, die Dich schreiben lassen ohne zu denken.

Ich hatte Folgendes geschrieben:
... ich habe ja hier schon mehrmals geschrieben, dass ich höhere Steuern in Verbindung mit vernünftigen Abschreibunsmöglichkeiten für Investitionen als wirtschaftsförderlich ansehen würde.


Die wichtigen Punkte habe ich farblich markiert. Von höheren Abschreibungen war nicht die Rede. Wie denn auch in der Regel kann man nur 100% abschreiben, die Stellschraube kann man also nur bei Zeitfaktor ansetzen.

Nun machen wir mal eine Beispielrechnung:

Fall 1: Die GmbH zahlt 15% Steuer, das Investitionsgut kostet 100 k€ und "erwirtschaftet" 10 k€ im Jahr und wird auf 10 Jahre abgeschrieben. Somit hat die GmbH den Gewinn der Maschine 10 Jahre steuerfrei und bezahlt danach 15% Steuer auf das, was die Maschine erwirtschaftet. Das heißt für die ersten 10 Jahre hat der Staat nichts von dem, was die Maschine erwirtschaftet.

Fall 2: Die GmbH zahlt 25% Steuer, restliche Daten gleich. Die GmbH, kann im ersten Jahr 50% abschreiben und danach noch 5 Jahre lang 10%. Über die ersten 10 Jahre bleibt der Effekt derselbe (nur dass der Staat die zusätzliche Abschreibung aus dem ersten Jahr erst in den Jahren 7 - 10 wieder zurückbekommt, was bei den derzeitigen Negativzinsen für Staatsanleihen eher ein Vorteil ist). Die GmbH hat den Vorteil, dass durch die Sonderabschreibung weniger Kapital gebunden ist.

Nutzen nun beide Fälle die Maschine länger als 10 Jahre, ist das Steueraufkommen im Fall 2 höher als in Fall 1. Oder aber die GmbH wird früher wieder in neue Maschinen investieren und dadurch bei anderen Branchen für Beschäftigung sorgen und die Wirtschaft ankurbeln.

Was eine Verschiebung des Abschreibungszeitraumes bewirken kann, hatte der Bauboom im Osten nach der Wende gezeigt. Und der Staat hat die Möglichkeit, die Sonderabschreibung an Bedingungen (wie z.B. Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen oder sonstwas) zu knüpfen.

Bumerang hat geschrieben:Dass ich nicht Kleinunternehmer bzw Selbständige gemint habe, dürfte klar sein.


Deine Aussage war:
Das Verhältnis der Steuerbelastung zwischen AN und Unternehmer, wenn auch nicht alle, ist längst gekippt


Und das kann man eben nicht an AN und Unternehmer festmachen. Wobei ich einen verheirateten Unternehmer, der 350.000 € im Jahr an Gewinn generiert, nicht als Kleinunternehmer bezeichnen würde ... ;)

Dass das steuerliche Verhältnis von Klein-/Normalverdienern zu Großverdienern nicht mehr in Ordnung ist, sehe ich ja auch so. Aber das ist eben nicht vom Unternehmertum abhängig. Das gilt für den angestellten Manager der mit Boni sieben- oder achtstellige Jahresbezüge einstreicht, genauso.

Aber jetzt werde ich mich mal wieder wichtigeren Dingen widmen ... ;)

lifesgood

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon Frank the tank » 30.05.2016, 12:28

Moin,
es werden immer mehr Mosaiksteinchen zusammen gelegt, so ergibt sich dann ein Gesamtbild.
Achtung Verschwörungstheorie!
Grüße
Frank the tank

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Re: EU plant Massenzugriff auf Bankkonten

Beitragvon Bumerang » 30.05.2016, 12:39

lifesgood,

du hast Dich jetzt ausschließlich auf die Abschreibungen konzentriert. Den Begriff "höher" habe ich falsch gewählt, es ging mir darum, dass da eben nichts wirklich verbessert werden kann. Mittelfristig ist die zeitliche Verschiebung ein Nullsummenspiel, sagst Du ja selbst.

Es ging mir hauptsächlich um höhere Steuern die notwendig sind, was Du auch befürwortest, weil sie tatsächlich durch die Abschreibungsmöglichkeiten echte Investitionen und damit Arbeitsplätze fördern und Steuereinnahmen generieren. Wer nicht investiert ist also schlechter dran.

Die Angestellten mit 300k Einkommen zahlen eben keine 15% sondern 45% EkSt! Also spielt es sehr wohl einer Rolle, ob man Unternehmer ist oder nicht. Letztere müssen bei hohem Einkommen auch nicht die Sozialversicherungen subventionieren, so wie höher verdienende Angestellten! Kleine und schlecht verdienende Unternehmer sind nicht viel besser dran, das sagte ich bereits.
Gruß

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