Leichenschmaus? Und ich dachte immer, die Unzen werden im Altersheim verprasst.
Kann es sein, daß auch diese Statistik nicht so richtig ernst genommen wird? Muss für den Berufsstand frustrierend sein, daß die Masse Statistiken kaum Glauben schenkt, obwohl doch erst sie der Statistik ihre Beschäftigungsgrundlage beschert.
Wie sieht das bei unserer Umfrage inzwischen aus? Nach 50 abgegebenen Stimmen beträgt der gewichtete Mittelwert
657 Unzen. Wenn das den berühmten 1 bis 2 Andorras entspricht, die der
Durchschnittsanleger physisch bunkert, muss ich zugeben, daß der Wert meine Erwartung deutlich übertrifft. Mein physischer Bestand liegt bei Münzen und Barren übrigens unter diesem Mittelwert, Silberwaren nicht eingerechnet. Aber Silber und Silberaktien stellen bei mir auch nur eine sehr überschaubare Beimischung zu anderen Anlageklassen dar. Ein richtiger EM-Bug geht da sicher mit ganz anderer Gewichtung ran.
Andererseits enthalten diese 657 "Musterunzen" nicht nur reines Anlagemetall zur Spekulation oder Absicherung, sondern eben auch Sammlermünzen, die nicht bei nächstbester Gelegenheit auf dem Sekundärmarkt oder in der Schmelze landen. Dank der fleißigen Sammler nimmt also ein großer Teil dieses Silbers so gut wie gar nicht mehr am Metallumschlag teil. D.h. man hat es, behält es und interessiert sich nicht weiter, welche Mengen andere für richtig halten. So können auch etliche Kilogramm zusammenkommen, ohne daß die einen besonderen Zweck zu erfüllen hätten. Andere sammeln dafür Modelleisenbahnen, Ü-Eier, Exlibris, Porzellan, Schuhe, Buddha-Figuren, Ansichtskarten, Meteoriten, Teebeutel, Zigarrenbänder oder programmierbare Taschenrechner. Silber, Edelmetalle allgemein, unterscheiden sich davon höchstens in der Absicherung durch den Metallwert. Ansonsten "mus ein jeder
nach Seiner Faßon Selich werden."