Aktuelle Zeit: 17.06.2024, 08:36
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IrresDing hat geschrieben:So, ich hoffe nun ein wenig dazu beigetragen zu haben.
IrresDing hat geschrieben:Nach Lesen des Fadens habe ich doch schon eine gewisse Beklemmung gespürt.
Also diese Kunst hat keinesfalls Wiederverkaufspotential. Natürlich, man kann diesen Künstler nun hochstilisieren als jungen Pablo Picasso. Aber mal ehrlich, ist das seriös? Kann diese geschaffene Kunst wirklich einen Kunstmarkt durch richtungsweisende und bisher ungeahnte Ideen erobern? Ich bitte euch. Augen aufmachen und mal ordentlich hinsehen. Natürlich sieht die Barbusige hübsch aus. Aber nur weil sie Titten hat, ist es noch keine Kunst. Kann ich euch versichern, ich hab schließlich auch zwei.
Auf dem Kunstmarkt ist es immer so: Entweder du kaufst Kunst oder du kaufst Gebrauchswert. Beides zusammen geht ganz ganz selten gut. Und das meist dann auch erst, wenn du schon lange unter der Erde liegst und deine Urenkel mit deinem Paradeschwert bei Kunst&Krempel vor die Kamera schleichen. Davon hast du dann aber auch nichts mehr.
Bullion und Art schließen sich somit meines Erachtens aus.
Und ich finde es witzig, wie hier versucht wird die Silberkunst neu zu erfinden. Es gibt und gab Silberkunst schon immer. Ich war vor 2 Wochen in Dresden im historischen und neuen grünen Gewölbe. Also ich kann euch versichern, ja es gibt Silberkunst. Nur die hat ihren Wert. So kostet heute eine Silberuhr von Cartier mit Lapislazuli und grauem Achat mal schlappe 19.100 EUR. Eine weitere Uhr aus Massivsilber, die eine Eule aus Nephrit und Onyx trägt, kostet mal ordentliche 43.400 EUR. Und wer nun zumindest auf ein mechanisches Uhrwerk hofft, vielleicht sogar auf eine aus berühmten Schmieden wie Lange & Söhne, etc., der wird enttäuscht. Es tickt ein Quarzwerk, das den Preis von ein paar Cents kaum überschreitet. Dafür aber garantiert wartungsfrei, nimmt man die Batterie außen vor.
Klar, hier zahlt man den Namen des Herstellers voll mit. Cartier eben. Dafür wird man aber auch immer einen Käufer finden. Es ist eben wie das weiße Gold. Während man für hübsche Porzellanfigürchen trotzdem kaum einen Abnehmer findet, geht das bei einem Meissner Stückchen schon eher schnell. Dabei ist beides Porzellan, beides von erfahrenen Künstlern von Hand bemalt, etc. Was zählt ist der Name - oder das Alter.
Wenn wir zum Alter kommen, gibts da auch schöne Sachen. Schmuckkästchen, Spiegel, Bilderrahmen und niemals zu vergessen wunderschöne Kerzenständer aus Silber. Aber auch hier kostet ein ordentlicher Kerzenständer aus dem 18. Jahrhundert eben 26.000 EUR. http://www.ebay.de/itm/Leuchter-Kandela ... 4897.l4275 Wers hat, der hats. Aber es geht auch günstiger: http://www.auktion-bergmann.de/Katalog. ... &s_id=7011 Ich selbst habe 2 schöne barocke Kerzenleuchter. Achso, ganz wichtig: Das Gewicht das da dran steht ist zwangsläufig NICHT das Silber-Gewicht. Meist haben Kerzenleuchter im Fuß eine Füllung um schwer und fest auf dem Tisch zu stehen. Klar, hat auch was mit der Sicherheit zu tun. Dafür sind aber antike Stücke Differenzbesteuert. Ein großer Vorteil!
Daher mein ganz persönliches erstes Fazit: Kunst aus Silber zur Anlage? Gerne. Aber entweder Namen oder Alter/Seltenheit. Neue Kunst ist sicher dekorativ. Keine Frage, so eine Skulptur hat was. Aber man sollte sich dann hinter die Ohren schreiben: Das Geld ist weg. Schmelzwert. Bei Schmuck ist es nebenbei genauso. Keines der teuer gekauften Stücke (und ich hab mich schon selbst für Weihnachten belohnt... grins) ist für den Preis wiederverkäuflich, den man selbst eingesetzt hat. Die paar Tausender die ich bei diesem letzten Kauf ausgegeben habe, habe ich abgeschrieben.
Und daher kommt mein zweites Fazit: Wenn es NICHT um die Anlage von Geld geht, zählt NUR der dekorative Wert. Wer also eine solche Skulptur schön erachtet, der soll sie durchaus kaufen. Die ist ja auch schön. Aber die Rendite ergibt sich wie beim Schmuck aus dem Tragen und Präsentieren. Aus dem Gefühl einen funkelnden Traum an sich zu haben und für sich selbst den Wert zu wissen (denn niemand kann heute bei Schmuck mehr beim Vorbeigehen sagen ob das nun echt oder Zirkonia ist - oder ob Weißgold oder Silber). Schmuck und Schmuckhaftes zu haben ist auch eine tolle Sache. Aber wie schon gesagt ergibt sich seine Rendite nicht oder nur selten aus der Wertsteigerung.
The problem is choice.
So, ich hoffe nun ein wenig dazu beigetragen zu haben.
LG
Marina
GuterJunge hat geschrieben:Nebenbei ist es ein lehrreiches Beispiel für die KUNST, einen einfachen Karton zu entpacken:
https://www.youtube.com/watch?v=VPUK2h_FXoU
GuterJunge hat geschrieben:Hier ein netter Beitrag für alle, die Silver-Bullets für "Kunst" halten.
Nebenbei ist es ein lehrreiches Beispiel für die KUNST, einen einfachen Karton zu entpacken:
https://www.youtube.com/watch?v=VPUK2h_FXoU
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