Na endlich mal ein Post zum dagegen halten.
MapleHF hat geschrieben:Bumerang hat geschrieben:Es wird so sein, dass alle (wichtigen) Währungen ggü dem Dollar steigen werden. Das wird die ohnehin angeschlagene Wirtschaft der USA zusätzlich treffen, weil die Rohstoffe, allen voran das Öl, für sie noch teurer werden.
Es ist schon lustig zu lesen, wie Du hier volkswirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten mit Füßen trittst, um Deine Argumentation zu begründen.
Ui, das sind aber harte Worte. Wo habe ich die volkswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten mit Füßen getreten? Ich weiß zwar worauf Du anspielst, dazu weiter unten, aber mit Füßen treten, ist schon heftig.
Also….
MapleHF hat geschrieben:Wenn der Dollar abwertet werden Güter aus den USA auf dem Weltmarkt günstiger und können auch bei technischer Rückständigkeit durch den Preisvorteil wieder konkurrenzfähig werden (auch Japan, China und Korea hatten seinerzeit so angefangen).
Stimmt zwar grundsätzlich. Der Preisverfall muss aber so stark sein, um die Schwächen über zu kompensieren! Beispiel.
Ein Amischlitten schluckt so viel, dass er in Europa auch dann nicht in bedeutend größeren Zahlen verkauft wird, wenn der Preis um 20 % sinkt! Außerdem, sind die koreanischen und japanischen Autos trotzdem Billiger, und in vielen Dingen deutlich besser. Wer außerhalb den USA ein „muscle car“ will, kauft sich längst keinen Mustang oder Corvette, sondern BMW M5, Audi Q, oder Porsche. Da können die Amischlucker noch so billig werden!
Dieses Verhalten kann man auf viele andere Produkte übertragen.
MapleHF hat geschrieben:Ob der Rohstoff dann in den USA teurer wird, spielt nur für die amerikanischen Verbraucher eine Rolle, nicht aber für die Exportwirtschaft. Denn der Weltmarktpreis für einen Rohstoff ist derselbe, egal in welchem Land der Rohstoff verarbeitet wird. Wenn aber die ohnehin nicht zu üppigen amerikanischen Löhne, die zudem kaum mit Sozialabgaben belastet sind, durch den Dollarkurs abgewertet werden, hat das global betrachtet (wenn die anderen Währungen aufwerten) auf die Stücklohnkosten doch enorme Auswirkungen.
Ups. Da hast Du was nicht verstanden, fürchte ich.
Beispiel. Produkt A besteht aus 30% Rohstoffe, 30% Energie und 40% Lohnkosten. In der Industrie kommt dieses Verhältnis oft vor!
Also, die 60% werden durch den schwachen Dollar teurere werden, während nur 40% billiger werden. Selbst bei 50:50, ist kein Vorteil da. Erst bei weniger Anteil an Energie und Rohstoffe, wird es günstiger! Aber der Verbraucher wird mehr Geld für die Fahr zur Arbeit brauchen, und auf kurz oder lang für höhere Löhne sorgen! Denn wenn am Ende des Tages nicht viel übrig bleibt, lohn der Weg zur Arbeit nicht. Folge, Wirtschaftsleistung nimmt ab.
Die amerikanischen Löhne sind zwar nicht direkt mit Sozialabgaben belegt, aber indirekt durch die enorme Staatsverschuldung schon! MediCare und MedicAid werden aus Steuermitteln finanziert. Am Ende müssen diese Kosten von der Wirtschaft getragen werden. Wie lange das noch geht, werden wir sehen. Ron Paul will das Abschaffen.
MapleHF hat geschrieben:So könnte im Extremfall (bei sehr starkem Abwerten des Dollar) Amerika das China (Billiglohnland) der Zukunft werden. Nur haben die USA im Gegensatz zu China ganz andere konzernmäßige Verstrickungen (z.B. GM/Opel) und brauchen nicht mal kopieren, weil ihnen die Patente sowieso gehören.
Einfach mal sacken lassen und drüber nachdenken ...
MapleHF
Das kann in der Tat passieren. Doch sind Lohnkosten nicht alles, wie oben beschrieben.
Wenn niedrige Lohnkosten die Lösung aller Probleme wären, dann würden die Afrikaner jubeln. Tun sie aber nicht.
Mit den Patenten ist so ´ne Sache. Nach Deiner eigenen Aussage, spielt die Musik künftig in Asien. Was glaubst Du, was die Chinesen vom Patentrecht halten? Offiziell „kämpfen“ sie natürlich gegen Raubkopien.
Aber auch der immer schneller werdender technologische Fortschritt, macht viele Ami Patente obsolet. Am Ende schützt (für Exporte) nur die Qualität der eigenen Produkte, nicht das Patent.
Übrigens, die amerikanische Pharmaindustrie macht ihren größten Umsatz in den USA. Wenn der Dollar pfutsch ist, verdienen sie deutlich weniger!
Was die USA hart treffen wird, wenn der Dollar als Leitwährung abgelöst wird, ist der Wegfall der unglaublichen Seigniorage-Einnahmen!
http://de.wikipedia.org/wiki/PetrodollarDadurch konnten sie Handelsbilanzdefizite sich jahrelang leisten, und so auf Kosten der Anderen leben.
Der „Vorteil“ einer schwachen Währung, im Sinne von günstigen Preisen, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein!
MapleHF hat geschrieben:P.S.: Ich denke wir sind uns, was die Entwicklung der Edelmetallpreise angeht einig, aber was Du an Argumentationen von Dir gibst ist teilweise hahnebüchen.
Ich würde mich freuen, wenn wir uns auch bei den anderen Punkten irgendwann, durch Argumentation und kontroverse Gespräche, näher kommen.