John Doe Silver hat geschrieben:Die Regierung ist inkompetent. Mehr dazu siehe Artikel unten. Wahrscheinlich sind Parteisoldaten jetzt bei der Bank an der Macht. Was wir als unseriös ansehen hat bei Sozialisten durchaus Methode.
https://www.theepochtimes.com/mexican-p ... 30691.html
Ich habe selten einen so manipulativen, einseitigen und schlicht grottenschlechten Artikel gelesen. Weiß gerade nicht, ob ich mich für den Link bedanken soll oder nicht.
Auch wenn es hier um die Libertad geht, möchte ich kurz darauf eingehen (als Stammfaden-Pate nehme ich mir einfach das Recht).
Allein schon die Einleitung von einem stabilen Peso und geringer Inflation ist die Krönung. War ein US-Dollar im Jahr 2010 umgerechnet 11,50 Pesos wert, waren es gegen Ende der letzten Präsidentschaft bis zu 22 Pesos.
Dann wäre da noch der
auf einem See errichtete Flughafen, der ähnlich wie der BER Jahr für Jahr absackt. Ganz zu schweigen, dass dafür Tausende Menschen schlicht zwangsenteignet wurden und dass da Unmengen Korruptionsgelder geflossen sind (an Freunde und Bekannte des Ex-Präsidenten, der übrigens auch über 1,4 Milliarden Dollar von "El Chapo" erhalten haben soll). Das wird im Artikel natürlich nicht erwähnt. Bei einem 13 Milliarden Flughafen dieser Art wird aber nicht von einem "Pet Project" gesprochen wie beim 8 Milliarden Schienenprojekt von AMLO auf der Halbinsel Yucatan. Warum nicht?
Im Artikel wird die Benzinknappheit genannt und wie AMLO dagegen vorging. Zuvor wurden an den Tankstellen bis zu 70% illegal abgeschöpftes Benzin verkauft (viele Tankwirte waren natürlich Freunde vom Ex-Präsidenten und selbst zahlreiche Fußballer der Nationalmannschaft hatten zufällig eine Tankstellen-Lizenz). Das Benzin wurde einfach aus den Pipelines geklaut und dann mit der Lizenz völlig offiziell verkauft - quasi ohne Kosten oder Investition. Nett. Da half es nur, die Pipelines (den "Geldhahn") zuzudrehen und die Korruption so zu stoppen. Übrigens wurden Tausende neue Tankwagen organisiert, mit denen das Benzin bis heute problemlos zu den Tankstellen gelangt. Es kam gut 1-2 Wochen zu Warteschlangen in einigen Regionen, aber von Knappheit würde ich nicht sprechen. Die Benzinpreise sollen auch nicht eingefroren werden, sondern subventioniert.
Zu dem Vergleich mit Hugo Chavez fällt mir ehrlich nichts ein.
Dass es in Folge der Fehlwirtschaft der letzten 100 Jahre zu Problemen kommt, ist klar. Dass diese Probleme nicht in 100 Tagen (AMLO ist seit Dezember im Amt) behoben werden können, ebenso. Was sind 100 Tage gegen 100 Jahre? Es ist schon erstaunlich, dass mit dem neuen Präsidenten plötzlich die Kritik ans Tageslicht kommt, die all die Jahre zuvor gefehlt hat.
Zitat: "Die Mexikaner spüren schon die Zerstörung"
--> Wie erklärt sich dann eine Zustimmung/Zufriedenheit der Bevölkerung mit dem neuen Präsidenten in Höhe von bis zu 86%? (Quelle:
https://adnpolitico.com/presidencia/201 ... asta-un-86)
Die Banco de Mexico bzw. Casa de Moneda mag bezüglich der Edelmetalle aktuell nicht in unserem Sinne agieren. Irgendwas werden sie sich dabei schon gedacht haben. Und selbst wenn die Banco inkompetent ist (durchaus möglich), so würde ich trotzdem nicht gleich alles so katastrophal sehen wie in diesem Artikel.