Meteorite Impacts (CIT) Cook Islands 5 / 2 Dollars (ab 2007) Zur Geschichte der Meteoriten-MünzenLeonie Schulze: Wie ein Stück Weltall auf einer Münze landet (ohne Fotos / Werbung)
In: Münzenmarkt Okt. 2018 (25) Prähistorische Fauna auf Münzen, S. 10-13:
(Quelle:
https://muenzenwoche.de/wp-content/uplo ... _ebook.pdf)
Zu diesen roten Partien wird noch Bildmaterial bei den Münzen des jeweiligen Jahrganges nachgeliefert.Ist er klein genug, so bezeichnen wir, die astrologischen Laien, ihn als Sternschnuppe und schließen die Augen, um uns etwas zu wünschen. Wenn es jedoch ein Komet oder gar ein Meteorit ist, dann bekommen es die meisten mit der Angst zu tun. Und das hat seine Berechtigung. Denn wie wir 2013 anhand des
Meteors von Tscheljabinsk, der so eindrücklich von zahlreichen russischen Armaturenbrettkameras festgehalten wurde, erfahren haben, ist es nicht nur der Einschlag des Meteoriten, vor dem wir uns fürchten müssen. Die Druckwelle des Meteors, der beim Eintritt in die Erdatmosphäre zerbrach, war so stark, dass mehrere tausend Gebäude beschädigt und etwa 1500 Menschen durch splitterndes Fensterglas und kleine Steine verletzt wurden. Aber Meteoriten haben die Menschen schon immer fasziniert. Einmal interpretierte man sie als verheißungsvolle Vorzeichen, ein andermal als Omen für anstehende Kriege und Katastrophen. Für Wilhelm „den Eroberer“ war der Halleysche Komet, der im Frühjahr 1066 gesichtet wurde, Ausdruck des rechtmäßigen Todes seines Widersachers Harold II. Für Augustus war das sogenannte „Sidus Iulium“ die Manifestation der erfolgten Apotheose Caesars. Und seit langer Zeit sammeln Menschen Meteoriten. In den Kunstkammern der Renaissance-Fürsten fanden sich Bruchstücke dieser Himmelskörper genauso wie in den naturwissenschaftlichen Kabinetten der Aufklärung. Heute muss man abhängig von Größe und Gewicht tief in die Tasche greifen, um ein Stück Weltall zu besitzen. Anfang 2018 wurde ein 32 Kilogramm schwerer Meteorit, der vor 50 000 Jahren im heutigen Arizona einschlug, für 237 500 USDollar verkauft.
Münzbegeisterte wissen, dass man die Steine aus dem Weltall auch etwas günstiger erwerben kann.
2004 konnte man erstmals Münze und Meteorit zusammen erwerben. Mit der Silbermünze „The Meteorite NWA 267“ gab die Ideenschmiede CIT Coin Invest AG im Auftrag Liberias nicht nur den Startschuss für die bis heute laufende „Meteorite Impacts“-Serie, sondern für das Sammelgebiet Meteoritenmünzen. Es begann relativ simpel: Eine einfache Silbermünze ohne Farbauftrag mit mehreren kleinen Meteoritenstückchen als Inlay. Seither haben auch andere Münzstätten ihren Hut in den Ring geworfen und übertreffen sich Jahr für Jahr gegenseitig im Hinblick auf die spannendsten Designs, die außergewöhnlichsten Meteoriten und die spektakulärsten Prägetechnologien. Und die Verantwortlichen der PR-Abteilungen testen immer wieder aufs Neue, wie viele Wortspiele man mit Begriffen aus der Luft- und Raumfahrt kreieren kann. Im Rahmen des Internationalen Jahres der Astronomie nutzte die Royal Australian Mint für ihre Version der zu diesem Zeitpunkt bereits überaus beliebten Meteoritenmünzen Stücke eines 22,8 Kilogramm schweren Meteoriten aus dem sogenannten Campo de Cielo. Dieses „Feld des Himmels“ ist Experten bekannt, denn hier soll vor etwa 4000 Jahren ein ganzer Meteoritenschauer vom Himmel gefallen sein. 26 Krater finden sich dort bis heute. Und Münzstätten nutzen immer wieder Stücke aus diesem Feld für ihre galaktischen Kreationen. Neu an dieser Münze aus Australien war, dass die Steine nicht nur auf einer Seite der Münze als Inlay befestigt waren, sondern eingekapselt im Zentrum der Münze platziert wurden. In den folgenden Jahren experimentierten die Designer mit Farbe, benutzen immer größere Steine und die Münzbilder wurden dynamischer. Die Meteoriten kamen von überall. Sie waren in Polen
(Pultusk), Libyen
(HaH 280), Skandinavien
(Muonionalusta) und Kanada (Abee) eingeschlagen. Auch
Gestein vom Mond und Mars fand seinen Weg auf Münzen. Teile des Mauerkirchener Meteoriten, des größten Steinmeteoriten, der auf ehemals bayerischem Territorium niederging, werden im Rahmen der 50. Munich Show – Mineralientage ausgestellt. Der Stein, der für Physiker Ernst Florens Friedrich Chladni zur Grundlage seines Werkes wurde und damit den Beginn der modernen Meteoritenkunde einläutete, erhielt 2013 als Teil im Namen der von Fidji ausgegebenen „Cosmic Fireballs“-Serie ein numismatisches Denkmal für die Ewigkeit. Leider handelte es sich hierbei nicht um echte Meteoritenstücke, sondern lediglich um Tektite, also Glasobjekte irdischen Ursprungs, die durch den Einschlag großer Meteorite auf der Erde entstehen.
2016 zog CIT Coin Invest AG erneut ein Ass aus dem Ärmel. Die „Tamdakht Meteorite Strike“-Münze war eine kleine Sensation. Eine intentionelle Überprägung sorgte für einen Durchbruch im Münzgrund und imitierte so den Einschlag und Krater eines Meteoriten. Jede dieser Münzen ist einzigartig, denn wann und an welcher Stelle die Münze brechen würde, war nicht vorherzusehen. Auf dieser Münze wurde ein Stück des im Jahr 2007 in der Wüste in Mali eingeschlagenen Meteoriten Tamdakht befestigt. Wir sind gespannt, welche weiteren spektakulären Prägungen uns in diesem Sammelgebiet in Zukunft erwarten. Münzstätten werden wohl weiterhin den Münzgrund ihrer Prägungen und die Grenzen des Möglichen im Hinblick auf Prägetechniken sprengen. Meteoriten finden wir auf der Welt verteilt viele, alle bringen sie uns ein Stück Weltall näher und erzählen uns spektakuläre Geschichten. Genauso wie auch Münzen Zeugen ihrer Zeit sind. Meteoriten auf Münzen zu verewigen vereinigt auf diese Weise zwei interessante Spezialgebiete, die beide von begeisterten Sammlern getragen werden.
Exkurs: Asteroiden, Kometen, Meteoriten. Alles das Gleiche? Keineswegs. Asteroiden sind sogenannte Kleinplaneten. Sie bewegen sich in einer festen Umlaufbahn elliptisch um die Sonne und sind mit bloßem Auge eigentlich nie zu erkennen. Da sie hauptsächlich aus Gestein und nicht-flüchtigen Stoffen bestehen, haben sie auch nie einen Schweif. Kometen hingegen bestehen zum größten Teil aus flüchtigen Substanzen wie Staub und Wasser. Deshalb entsteht der bekannte Schweif, wenn sich ein Komet der Sonne nähert. Meteoroide sind viel kleiner und häufig Gesteinsstücke von Planeten und Kometen. Die meisten finden sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Ein Meteoroid kann von seiner Laufbahn abgelenkt werden und durchs Sonnensystem treiben. Sobald er in die Erdatmosphäre eintritt, bezeichnet man ihn als Meteor. Kleine Meteore verglühen in weniger als einer Sekunde – das sind Sternschnuppen. Wird ein Meteor nicht zerstört, sondern schlägt auf der Erde ein, dann spricht man von einem Meteorit.
Aus der Geschichte der CIT (Coin Invest AG) - Meteorite Impacts Meteoriten-Münzen, also Münzen mit einem eingelassenen Stückchen von einem Meteoriten, gibt es inzwischen eine Vielzahl. Die wichtigste Serie wird von der Coin Invest AG, gegr. von Dr. Günter Gruber in Liechtenstein, herausgegeben. Zunächst wurden von renommierten Mints moderne Münzen auf den europäischen Markt gebracht, doch schon in den 80-er Jahren entwickelte CIT eigene moderne Münzen, die schnell internationale Auszeichnungen erlangten, so etwa mit 50 Leke, Albanien 1988, Zug kommt aus einem Tunnel (Loch in der Münze) mit dem Coin of the Year Award. 1992 brachte CIT die erste Farbmünze heraus. Es war der Start der langlebigen Gedenkmünzen-Serie (> 50 Ausgaben) aus Palau: Marine Life Protection. 2004 erlangte man wiederum den Coin Award of the Year mit der ersten Tiffany Art: 2 oz Silber mit Glaseinschluss, Liberia - Preis der Erstausgabe inzwischen bei 7000-8000 Euro.
Eine weitere Liberia-Münze mit 2 oz und einem Einschluss in der Münze stammt aus dem Jahr 2004. Es ist der Startschuss der „Serie“ Meteorite Impacts. Der Begriff „Serie“ wird allerdings stark strapaziert, wenn man sich die unterschiedlichen Ausgaben von 2004 bis heute anschaut, denn das einzige durchgehende Merkmal ist, dass es sich um Silbermünzen mit einem Meteoriteneinschluss von CIT handelt (nach
https://www.cit-boutique.li/ueber-uns/u ... eschichte/)
Die Anfänge der Meteorite ImpactsDie Urmutter der Meteoriten-Münzen:
NWA 26710 Dollars, Liberia 2004, 2 oz Silber (.925) mit Meteorit, Proof, 50mm, Aufl. 999 St.
(Preis im Bereich von 700-1100 Euro) -
Bildquelle: NumisCollect

- liberia2004meteorite.jpg (42.24 KiB) 1926 mal betrachtet
2 Jahre später folgt eine zweite Münze:
Nantan Meteorite Fall - May 1516
5 Dollars, Palau 2006, 25g Silber (.925) mit Meteorit Proof, 38,61mm, Aufl. 2500 St.
Meteorite Impacts - Cook Islands Wie man an den Erstausgaben 2004 und 2006 sieht, ändert die CIT nicht nur Größe und Gewicht, sondern auch das Land als Herausgeber und den Münzwert.
Nach diesen ersten Veröffentlichungen zeichnet sich ab 2007 eine wirkliche Serie ab. Nennwert, Größe, Gewicht, Silbergehalt und Herausgeberland Cook Islands werden für die folgenden Jahre in Anlehnung an die Nantan-Ausgabe vereinheitlicht bis 2011, dann reduziert man 2012-2013 auf 20 g, 2014-2015 erhöht man den Silbergehalt auf .999 und das Gewicht auf 1 oz. In der Folgezeit 2016-2018 reduziert man den Nennwert auf 2 Dollars mit einem Gewicht von 1/2 oz, 2019 senkt den Titaniuim-)Silbergehalt wieder auf .925 bei Vergrößerung des Durchmessers auf 50 mm, 2020 kehr man zurück zu 5 Dollars und 1 oz bei größerer Dicke (Ultra High Relief) mit nur 33 mm Durchmesser bei .999 Silbergehalt, 2020 hat nur noch 26 mm Durchmesser wegen des am Rande eingelassenen Meteoriten. Die letzte Ausgabe 2022 geht wieder auf die Kennzahlen von 2014 zurück: 5 Dollars, 1 oz, .999 Silbergehalt, 38,61 mm Durchmesser.
Der kurze Überblick zeigt schon, wie wandelbar und uneinheitlich die Serie ist, dennoch kann man seit 2007 von einer Serie Cook Islands Meteorite Impacts / Stardust of the Universe sprechen. Wie die Münzen so wandelt sich auch die Verpackung. Anfangs noch ohne Box, gibt es später neben dem Zertifikat auch eine runde, bunte Metalldose mit Schaumstoffeinlage und Aufschrift: Stardust of the Universe. Die letzten Ausgaben haben allerdings schon wieder wechselnde Umverpackungen, besonders 2021 eine Art Wechselrahmen als Box.
Spannend an der Serie für den Sammler bleibt der Umstand, dass sich wie bei anderen Serien nicht nur die Jahreszahl und / oder das Motiv ändern: man weiß nie, was im nächsten Jahr kommt, ob bunt oder Antique Finish oder mit einem speziellen Metallbelag, ob flach oder (Super) High Relief, ob 1/2 oder 1 oz oder 20 bzw. 25 g, ob der Durchmesser 38,61 mm beträgt oder irgendwo zwischen 26 und 50 mm liegt. Hat die Münze / Kapsel an der Einschlagstelle ein Loch oder ist der Meteorit am Rand eingelassen? Weist die Münze eine Wölbung auf? Wie wird die Verpackung gestaltet.
2022 Abu Panu kehrt zu den „gängigen“ Maßen und Gewichten von 38,61 mm und 1 oz bei .999 Silbergehalt zurück und übernimmt die Sichtbox von 2021.