China Adventskalender 201801.12.2018
Guten Morgen!
Eieieiei…Ihr Lieben. Wir haben es mal wieder geschafft. Alle Türchen des Kalenders waren recht schnell belegt und ich eröffne hiermit den China Adventskalender 2018!
Ich versuche ja immer, etwas unkalkulierbar zu bleiben und Euch mit meiner Auswahl zu überraschen.
Auch dieses Jahr wäre vermutlich niemand darauf gekommen, was jetzt folgt.
Es ist nämlich eine Münze aus dem aktuellen Jahr. Eine
NEUERSCHEINUNG!
??? Und das in Zeiten, in denen unser geliebtes Sammelgebiet zerstört am Boden liegt, letzte Zuckungen sind hier und da zu beobachten, ansonsten ein blutiges Desaster... da kaufe ich eine relativ teure Neuerscheinung?
Mein Sammelgebiet konzentriert sich zu mindestens 95% auf Münzen von 1979 bis 2010. Danach gab es lediglich noch einige Lunare, die wunderschöne Bronzeserie, die 2015er Xu Beihong und paar kleine Goldpandas. Mir gefallen die alten Ausgaben meistens besser und sie sind natürlich auch interessanter, was Auflagen usw. angeht.
Vor einigen Jahren wurden wir noch mit Neuerscheinungen zugeschüttet. Die Händler kauften so viel wie möglich ein, da alles sehr schnell verkauft wurde. Viele Sammler (wie auch ich) kauften ein wie verrückt, natürlich auch mehrfach. Die Preise stiegen gen Himmel und sowohl Sammler als auch Händler waren zufrieden.
Dann kam aber die Zeit, in der nahezu jede Neuerscheinung später bei ebäh günstiger als zur Erscheinung verhökert wurde. Auch hier spielten noch viele mit... Aber das ließ schnell nach, zumal mein Interesse eh bei älteren lag. Zudem haben sicher auch viele Chinasammler in der Hoch-Zeit, in der jeder Neukauf, zumindest kurzfristig, ein Garant war, ihr Pulver verschossen (wie auch ich- allerdings eher für ältere Ausgaben). Es kam zu einem erheblichen Überangebot, gepaart mit abstürzenden EM Preisen usw. usw... die Geschichte kennt Ihr ja.
Jetzt sind wir in einer Phase, in der viele Händler zur Sicherheit nur noch so viel bestellen, wie sie per Reservierung auch verkaufen können/werden- also SEHR wenig. Das Risiko ist sonst zu hoch, auf Münzen sitzen zu bleiben. Es kommt also recht wenig zu uns. Keiner traut sich die teuren Münzen zu kaufen.
In letzter Zeit ist allerdings zu beobachten, dass hier und da die Preise einzelner Neuerscheinungen nachträglich wieder steigen. Sehr interessant, wie ich finde und ich hoffe ein bissi auf bessere Zeiten, die uns dann auch wieder mehr Freude bereiten
Es wäre ja auch abwechslungsreich, mal wieder über Neuerscheinungen zu schreiben...
Vor wenigen Monaten habe ich es also gewagt und habe diesen wunderschönen 150g Riegel gekauft:
Calligraphy Arts (zum vergrößern bitte Bild anklicken)
Es fiel mir übrigens nicht leicht, den Riegel vor Euch zu verbergen und ich war höchst erfreut, dass ihn niemand vorher hier gepostet hat. Im nachhinein ist dies eigentlich gar nicht
so überraschend, weil sie in Deutschland kaum aufgetaucht sind. Auch bei Zhao ist sie seit Erscheinung nur 5x verkauft worden. Es war also ein „Volltreffer“, ähnlich wie 2015 die Xu Beihong, und hat sich im Preis ungefähr verdoppelt. Also eine nicht nur "schöne", sondern (bis dato) auch "sich lohnende" Entscheidung.
Zu der Ausgabe allgemein- es gibt:
- 3x 30g Silber (Auflage je 20.000)- Nennwert je 10 Yuan
- 3x 30g plus Silber plus 8g Gold (Gold Auflage 10.000)-Nennwert je 10 Yuan plus 100 Yuan
- 150g Barren Silber (Auflage 5000)- Nennwert 50 Yuan
Nun aber zur Geschichte der chinesischen Kalligrafie:
Wenn man sich überlegt, wie oft man bei uns chinesische Schriftzeichen als Tätowierung sieht, oder wie viele Schriftzeichen irgendwo eingerahmt in Wohnungen hängen… dann wundert man sich nicht, dass insbesondere die chinesische Kalligrafie besonders eng mit der chinesischen Kunst (Malerei) in Zusammenhang steht. Viele kalligrafischen Künstler sind ebenfalls bedeutende Maler (auch gewesen: z.B. Wang Xizhi).
Es werden auch in beiden Künsten dieselben Werkzeuge benutzt: Schreibpinsel, Reibstein, Papier und die Stangentusche - diese werden auch als die 4 Schätze des Gelehrtenzimmers bezeichnet.
Die Kalligrafie wird folgerichtig zu den klassischen Künsten, auch 4 an der Zahl, gezählt … neben dem Go Spiel, der Malerei und dem Gesang.
Die Schrift gilt in China als Spiegel der Persönlichkeit, Intelligenz und Fähigkeit. Die Ausbildung dauert viele Jahre. Jeder Pinselstrich muss exakt gelernt sein. Fehler gelten als unmöglich, nachträglich verbessert bzw. korrigiert zu werden (ähnlich wie in der Aquarellmalerei).
So... und nun wünsche ich Euch noch einen schönen ersten Dezember. Kommt jetzt möglichst flott in das wunderbare besinnliche Weihnachtsgefühl rein und lasst uns gemeinsam eine tolle Adventszeit in unserem China Thread verbringen.
wittu