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Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

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foxele
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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon foxele » 24.08.2023, 10:07

foxl60 » 24.08.2023, 09:36 hat geschrieben:
CrazybutOK » 24.08.2023, 00:04 hat geschrieben:...
Ich glaube, dass der wesentliche Unterschied einfach der ist, dass bei unserem System der Verkäufer seine (subjektive) Bewertung zugrunde legt, während beim Grading eine (objektive) Bewertung durch einen neutralen Sachverständigen vorgenommen wird.

Weiterhin bin ich davon überzeugt, dass sehr viele Händler unbedarften Sammlern ( weil eben NICHT so erfahren wie manche hier! ) Ihre Ladenhüter zu völlig überteuerten Preisen mit einer super aufgehübschten, vielleicht so gerade eben noch legalen Bewertung verkaufen. Und das nicht nur online, sondern eben auch in den Ladenlokalen. Diese Kunden denken dann, dass sie ein ganz tolles Stück in ihrer Sammlung haben, nur um dann irgendwann, wahrscheinlich Jahre oder Jahrzehnte später festzustellen, dass ihre tolle Münze eben nicht toll ist, sondern einfach völlig überteuert war.
...

Dem kann ich mich nur anschließen @CrazybutOK smilie_01 , auch wenn ich selbst keine (oder fast keine) gegradeten Münzen sammle.

Wer sich Münzen unter dem Aspekt der Wertanlage anschafft, macht beim Grading nichts falsch, wobei man natürlich auch bedenken muss, dass in Deutschland dafür noch fast kein Markt bzw. nur eine geringe Nachfrage besteht. Wenn man die Möglichkeit des Verkaufs in den USA hat, ist das natürlich was anderes.


Eben deshalb sollte man sich ja Kenntnisse aneignen um nicht unbedarft über den Tisch gezogen zu werden.
Eben halt keinen halben Kram machen.
Wer unbedarft an die Börse geht wird auch früher oder später ins Klo greifen.

Und Grading ist ebenso relativ.
Bei besonderen Stücken ok.
Bei Allerweltsstücken wird man beim Verkauf auch nie den Einstandspreis erhalten.
Siehe Beispiel 1 Mark 1915.
Da zahlt dir keiner auch nur 10.-€ das Stück.
Also bitte nicht bedingungslos darauf setzen.

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CrazybutOK
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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon CrazybutOK » 24.08.2023, 10:29

Gutes Beispiel mit den 1 Mark Reich von 1915.

Das sind z.B. Münzen, die ich NICHT zum Graden schicken würde. In Massen produziert, nur kurze Umlaufzeit - daher viele in guten Erhaltungen vorhanden. Die Münzen kosten, wie du sagst, zwischen 4-5 Euro pro Stück. Ein Grading würde selbst unter günstigsten Bedingungen bei Mengeneinlieferung immer noch den Kaufpreis der Münze übersteigen. Und es gibt bereits hunderte, wenn nicht tausende von diesen Münzen im gegradeten Zustand.

OK, schauen wir uns das mal etwas genauer an:

1 Mark 1915A

Auflage: 13,817.000 Stück

Gegradete mit MS64: 38 Stück ( höher: 147 Stück! )
Gegradete mit MS67: 20 Stück ( höher: 8 Stück )

Wenn ich versuche, Informationen zum Wert der Münze nachzuschlagen, finde ich dort bei NGC ...... NICHTS....

Das verwundert mich auch nicht. Wie gesagt, Massenware und dann auch noch sehr sehr viele von denen in gutem Zustand erhalten.

Wenn du jetzt also eine dieser insgesamt 8 Stück hast, die höher als MS67 bewertet sind - Dann ist das wohl schon ein besonderes Stück, dass einen gewissen Aufpreis rechtfertigt. Und es gibt ja auch noch NGC, die ebenfalls diese Stücke bewerten, da sind vielleicht auch noch einige super Stücke gegradet worden, das habe ich jetzt mal nicht überprüft.

Solltest du jetzt im Besitz eines 'Stückes 1915A zu einer Reichsmark sein, dass so toll ist, dass du es für etwas ganz besonderes hältst, und bringst es zu einem Experten in Deutschland, der dir dafür eine Expertise erstellt - glaubst du, das der Experte das dann umsonst macht? Ich glaube, dass wird teurer, als ein Grading...

Wenn ich mir überlege, eine Münze graden zu lassen, dann schaue ich mir zuerst mal die Auflage der Münze an, dann die Zeit, die sie im Umlauf war. So kann ich mir einen groben Überblick verschaffen, wie viele eventuell in einem grading-würdigen Zustand erhalten sind. Dann überprüfe ich die Anzahl der bereits gegradeten Münzen in dem Segment, wo ich meine eigene Münze einschätze, und sehe mir natürlich auch an, wie viele höher bewertete es bereits gibt und wie sie sich preislich bewegen. Dann ist es letztlich meine eigene Entscheidung, ob ich graden lasse, oder eben nicht.

Lassen wir es an dieser Stelle einfach gut sein. Ich gehe mit dir konform, dass es für den deutschen Markt sicher noch zu früh ist, aus wirtschaftlichen Gründen graden zu lassen.

Ich werde in ein paar Wochen einen Testballon für mich selber starten und werde euch an dieser Stelle auf dem Laufenden halten....

Danke an die freundlichen Mitstreiter hier für die Tipps, schriftlich und telefonisch. smilie_14

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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon foxl60 » 24.08.2023, 11:00

foxele » 24.08.2023, 10:07 hat geschrieben:...
Eben deshalb sollte man sich ja Kenntnisse aneignen um nicht unbedarft über den Tisch gezogen zu werden.
...

Das ist ja wohl selbstverständlich, dass man sich über seine Anlagen Gedanken machen und sich gewisse Kenntnisse erlangen muss.

Spricht aber nicht für oder gegen die Anlage/das Sammeln von gegradeten Münzen. Über den Tisch gezogen werden, kann man auch beim Kauf von ungegradeten Münzen.

foxele
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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon foxele » 24.08.2023, 11:10

Das ist richtig.
Aber auch bei gegradeten Stücken kann man ins Klo fassen.
Die falschen Stücke zu falschen Preisen gekauft und man schaut dumm aus der Wäsche.

Bei besonderen Stücken halte ich das Graden für durchaus Sinnvoll.
Nicht bei Allerweltsstücken.
Wobei die Grenzen da auch unterschiedlich bewertet werden.
Gibt Leute die meinen mit einem 3 Mark Preussen in Stgl. Was besonders zu haben.

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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon SeliPeti » 24.08.2023, 14:01

CrazybutOK » 23.08.2023, 21:53 hat geschrieben:@Foxele

Ich finde, dass "unser" System weitaus verwirrender ist, als das Bewertungssystem von den Grading-Unternehmen.

Wenn ich mir zum Beispiel die Herangehensweise von manchen Händlern anschaue - da kann einem schon Angst und Bange werden. Da werden in den Shops Münzen als vorzüglich/fast stgl angeboten, die ganz offensichtlich zu Tode gereinigt wurden. Oder im Altdeutschland-Bereich werden Münzen als vorzüglich angeboten, die geglättete Felder und Henkelspuren haben, usw.

Da finde ich das Grading-System weitaus präziser:

- Gereinigte Münzen bekommen kein Grading, ebenso wie anderwertig manipulierte Stücke
- Bei sehr alten Münzen werden Fehler zwar etwas großzügiger behandelt, aber auch hier gelten strenge Maßstäbe, was die Vergabe von Grading-Punkten angeht.

Es ist für mich beim Grading nachvollziehbarer, was zu einer Einstufung mit einer gewissen Punktzahl führt, als unser Bewertungssystem, dass meiner Meinung nach von vielen Händlern schamlos gedehnt und gestreckt wird. Was für den einen ein ss, ist für manch anderen halt vz/fstgl.

Ich habe Stücke gesehen, die von Händlern als "Prachtstück" angeboten wurden, die meiner Meinung nach mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Grading gnadenlos durchgefallen wären. Wenn ich ein gegradetes Stück mit einer MS66 oder gar MS67 aus dem Kaiserreich in den Händen halte - dann ist es auch ein besonderes, außergewöhnlich gut erhaltenes Stück!

Es gibt nur eine Sache, die mich beim Graden stört, in erster Linie für altdeutsche Stücke:

Das ist der Umgang mit einer starken, vor allen Dingen auch noch dunklen Patina. Solche Stücke werden nicht gegradet. Dabei ist das bei alten und sehr alten Münzen doch die natürlichste Sache der Welt....

Ich habe z.B. einen Sachsentaler von 1832, der bis auf einige erhabene Stellen eine fast durchgehende, dunkle, fast schwarze Patina aufweist. Das Stück ist ansonsten einfach eine tolle Münze, meiner Meinung nach gut für mindestens eine MS63 oder 64. Aber ich kann die Münze nicht graden lassen - sie würde durchfallen.

Naja, jeder hat da wahrscheinlich eine eigene Meinung. Ich kann es verstehen, wenn Grading abgelehnt wird - ich persönlich halte es insofern für gut, als dass es eine nachvollziehbare, klare Bewertung gibt, die auch von weniger kundigen Sammlern verstanden wird. UND diese Bewertung erfolgt nicht durch den Verkäufer der Münze, sondern durch unabhängige Experten. DAS IST MEINER MEINUNG NACH DER ENTSCHEIDENDE PUNKT!

Hallo,was mich mal interresieren würde, ist was solch ein Grading bei NCG oder anderen kostet.
Gruß Peti

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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon CrazybutOK » 24.08.2023, 14:03

@SeliPeti

Hier kannst du dir das Richtige für deine Münzen raussuchen....

https://www.ngccoin.de/submit/services-fees/ngc/

LG

Crazy
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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon foxl60 » 24.08.2023, 14:10

CrazybutOK » 23.08.2023, 21:53 hat geschrieben:...
Das ist der Umgang mit einer starken, vor allen Dingen auch noch dunklen Patina. Solche Stücke werden nicht gegradet. Dabei ist das bei alten und sehr alten Münzen doch die natürlichste Sache der Welt....

Ich habe z.B. einen Sachsentaler von 1832, der bis auf einige erhabene Stellen eine fast durchgehende, dunkle, fast schwarze Patina aufweist. Das Stück ist ansonsten einfach eine tolle Münze, meiner Meinung nach gut für mindestens eine MS63 oder 64. Aber ich kann die Münze nicht graden lassen - sie würde durchfallen.
...

Wenn du keinen Wert auf die Patina legst, könntest du die Münze doch vorher von NCS reinigen und dann von NGC graden lassen.

Sollte dann doch nichts einer angemessenen Bewertung entgegen stehen, oder ?

foxele
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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon foxele » 24.08.2023, 14:47

Hiess es nicht gereinigte Münzen werden nicht gegraded? smilie_08

CrazybutOK
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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon CrazybutOK » 24.08.2023, 14:49

NGC entfernt keine Patina. Und das ist auch gut so.

In einem Ihrer Instruktionsvideos erklären sie, warum sie stark/übermäßig patinierte Münzen nicht graden. Dort heißt es, dass viele Käufer keine stark patinierten Münzen wollen, insbesondere, wenn es sich um sehr dunkle Patina handelt. Es "sei den Kunden nicht zumutbar, eine sagen wir MS66 gegradete Münze zu erwerben, um dann ein fast komplett patiniertes Stück zu erhalten, auf dem das eigentliche Münzbild wegen der Patina kaum erkennbar ist." ( sinngemäß )

Ich behalte den Taler einfach, es ist einfach ein tolles Stück.... smilie_07

Crazy
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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon foxele » 24.08.2023, 14:52

Aha,
Die Arbeiten nicht unabhängig sondern im Sinne der Kunden.
Sieh an. smilie_08

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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon foxl60 » 24.08.2023, 14:55

CrazybutOK » 24.08.2023, 14:49 hat geschrieben:NGC entfernt keine Patina. Und das ist auch gut so.
...

Ich schrieb nicht von "NGC", sondern von "NCS" !

Entfernen die keine Patina smilie_08 ?
Zuletzt geändert von foxl60 am 24.08.2023, 15:00, insgesamt 2-mal geändert.

CrazybutOK
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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon CrazybutOK » 24.08.2023, 14:59

Nein.

Dort ist auch nicht von einer Reinigung, sondern von einer Konservierung die Rede.

Crazy
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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon foxl60 » 24.08.2023, 15:01

smilie_13 falsches Bild.
Zuletzt geändert von foxl60 am 24.08.2023, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon foxl60 » 24.08.2023, 15:05

Was ich sicher weiß ist, dass NCS rote Flecken auf Goldmünzen entfernt und das ist ja auch nicht nur Konservierung einer Münze.
Dateianhänge
rotflecken.png
Zuletzt geändert von foxl60 am 24.08.2023, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.

foxele
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Re: Grading Stammfaden (NGC - NCS - PCGS - OMP)

Beitragvon foxele » 24.08.2023, 15:06

foxl60 » 24.08.2023, 15:01 hat geschrieben:https://www.ngccoin.de/ncs-conservation/

Wenn ich dieses Bild auf der Seite nehme, sieht das doch nach Entfernung von Patina aus:


Schlimmer noch, sieht aus als wären jetzt feine Haarlinien auf der Proofmünze. :shock:


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