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Chinesische Gold- und Silbermünzen - Teil 3

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lucielentas
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Beitragvon lucielentas » 10.11.2013, 12:50

:shock: :shock:

na, da kann man ja mal gespannt sein:
http://www.ebay.de/itm/CHINA-10-Yuan-19 ... NA:DE:3160


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Komisch, dass man auf älteren Fotos immer jünger aussieht.

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John_McClane
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Beitragvon John_McClane » 10.11.2013, 14:10

@all

Ich wollte mal in die Runde fragen ob es Interesse an einem Treffen auf der Numismata in Frankfurt gibt?

Vorschläge für Ort und Uhrzeit sind willkommen!

Ich habe eben keinen Thread gefunden über die Numismata in Frankfurt..., weiss einer ob es da schon was gibt?

@lucielentas
Der Anbieter zeigt die Gebote bei all seinen Angeboten nicht öffentlich,von daher weiss man nicht obs mit dem 2.Account nachgeholfen wird.Macht mich immer schon stutzig sowas.....!Geht schließlich nicht um 10.000 euro Beträge!!!

Grüsse
John
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EM-ET
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Beitragvon EM-ET » 10.11.2013, 16:33

hallo John,

die Numismata Frankfurt habe ich fest eingeplant.
Weiß aber noch nicht wann. Werde mich evtl. danach richten, ob ein Treffen des Forums zu Stande kommt.

Morgen geht es aber erst einmal wieder nach ewig langer Zeit auf den Madian. Dort ist es ja auch nicht so schlecht.
Mal sehen ob es was zu berichten gibt.

Grüße
EM-ET

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lucielentas
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Beitragvon lucielentas » 10.11.2013, 16:44

@ john, die Idee kam mir dazu dann auch. wollen mal hoffen, das die "unterlegenden" bieter das spielchen durchschauen, wenn es denn so sein sollte

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John_McClane
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Beitragvon John_McClane » 10.11.2013, 17:21

@lucielentas

Die Endpreise machen mich jedenfalls stutzig....Beispiel. ..der 5oz Drache hat bei ebay mehr gebracht als ein 69 gegradeter in China.Der 5oz mit der Eisenbahn ist wesentlich teurer weggegangen als vor einer Woche die gleiche Münze im Sofortkauf die keiner haben wollte....und, und, und......alles sehr verwunderlich!!!

Gruss
John
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Beitragvon Dachs1000 » 10.11.2013, 18:35

@Forumstreffen in Frankfurt:

Freitag Abend wäre interessant! Als Fortsetzung zu unserem Berlin-Treffen..:-)))

Lg Dachs

wittu
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Beitragvon wittu » 10.11.2013, 19:32

H
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Khan
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Beitragvon Khan » 10.11.2013, 20:07

Der ebay-finger pusht definitiv nicht. Bei dem gehts sauber zu. Allerdings hat mich die 1/10 auch etwas verwundert. Da haben sich halt wieder 2 gefunden... :lol:

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John_McClane
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Beitragvon John_McClane » 11.11.2013, 13:22

@khan

Wie kannst Du das so sicher und zweifelsfrei behaupten?

Gruß
John
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EM-ET
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Beitragvon EM-ET » 11.11.2013, 14:46

Hallo zusammen,

ein herzliches „Grüß Gott“ aus Peking.

Heute war es nach vielen Monaten endlich mal wieder an der Zeit einen Abstecher auf den Madian zu machen.
Ich konnte die Gelegenheit nutzen und mit meinen beiden Lieblingshändlern etwas reden.

Beide waren von der Münzmesse in Peking die letzten Monat stattfand etwas enttäuscht. Mittlerweile ist es wohl nur noch eine reine Ausstellung bei der die Händler untereinander immer weniger Umsätze machen als früher. Es gibt zwar noch aufsehenerregende Geschäfte, aber es werden immer weniger. Mittlerweile spielt sich viel im Internet ab und Messen sind nur noch dazu da um gesehen zu werden.
Ausländische Aussteller waren auch da, jedoch ist das Interesse der Chinesen an ausländischen Münzen nahezu nicht existierend. Mancher Chinese kauft auch mal etwas ausländisches, aber da geht es nur nach dem Motiv. AE, Maples oder so etwas kauft man nicht.

Ebenfalls habe ich die Händler auf die teilweise deutlich nachgebenden Preise für ältere Münzen angesprochen. Dazu gibt es zwei Erklärungen.
1. Der fallende Preis für Gold und Silber
Dies war mir gerade bei Sammlermünzen nicht auf den ersten Blick ersichtlich, schließlich ist deren Preisentwicklung nicht direkt vom Silber- u. Goldpreis abhängig. Der Händler aber meinte, dass Chinesen zwar extrem preissensibel sind aber eben auch auf das Aussehen und das Motiv schauen. Wenn ein Chinese eine Münze sieht die ihm gefällt, dann kauft er diese Münze auch. Dabei ist es zweitrangig, ob er für das gleiche Geld mehr Material in Form von Pandas hätte haben können. Die Überlegung die dahinter steckt ist relativ einfach. Alles was in der Anschaffung mehr kostet als eine Bullion, bringt im Verkauf auch wieder mehr. Da der Kunde aber beim Kauf auf gefallene Silbernotierungen verweisst, müssen die Händler mitziehen. Sonst gibt es einen Käuferstreik

2. Der Markt für Gold- und Silbermünzen ist in China sehr überschaubar. Eine Mittelschicht die Münzen sammelt gibt es immer noch nicht. Dafür aber viele Anleger die alles kaufen was aus Gold oder Silber ist. Dabei ist es völlig egal, ob es Münzen sind oder ob es Schmuck ist. Aktuell geht man davon aus, dass nur einer von 10.000 Chinesen Gold oder Silber als Rücklage besitzen. Jedoch gibt es wohl nun einen Wandel hin zu mehr Offenheit in Sachen Gold- und Silber. Bisher hat jeder ein Geheimnis daraus gemacht, ob und was er besitzt. Mittlerweile wird in der Familie gerne mal die eine oder andere Münze herumgezeigt und so die Familie beeindruckt. Oft ist es dann so, dass Teile der Familie nachlegen, um bei der nächsten Zusammenkunft auch mithalten zu können. Jedoch ist die Auswahl der Münze häufig zufällig.
Beispiel: Mein Dolmetscher ist durch mich auch auf die Pandas gekommen. Nun hat er vor ein paar Monaten seinen kleinen Enkeln je einen Panda gekauft. Die Enkel hätten zu diesem Zeitpunkt lieber etwas anderes rundes mit silberähnlicher Farbe (Playstation Spiel) gehabt. Da hat es auch nicht weitergeholfen, dass den Kindern erklärt wurde, dass es sich durchaus um etwas wertvolles handelt. Als dann andere Kinder zu Besuch waren, wurde die Silbermünze herausgekramt um damit anzugeben. Mittlerweile haben die anderen Kinder teilweise auch Ihren Silberpanda.
Gerne lassen sich Chinesen aber von den Händlern dazu verleiten ihr Geld in Lunare zu stecken. Die Chinesen sind sehr zugänglich für das jeweilige Motiv aus ihrem Geburtsjahr.
Jedoch kann festgehalten werden, dass auch hier kein ausgeprägter Sammlermarkt für Lunare entsteht, sondern dass einfach nur das Motiv zum Kauf verleitet.

Von den Münzausgaben der letzten Jahre halten die Händler wenig. Als Empfehlung wurden mir die Peking-Oper-Serien sowie die Ausgaben rund um das Thema Buddha genannt.
Die Peking Oper ist ein Kulturgut Chinas und jeder im Land kennt sie. Diese Beliebtheit setzt sich bei den Münzen fort. Besonders wurde mir die 5OZ Goldmünze empfohlen. Sprengt leider ein wenig den Rahmen.
Der 2Oz Wutai gilt nach wie vor als Empfehlung, da der Buddha drauf ist. Die Putuo Silberausgabe geht im Gegensatz dazu überhaupt nicht, da kein Buddha drauf ist. Münzen mit Landschaftsbildern gibt es schon genügend. Da hätte es den 2Oz Putuo nicht dazu gebraucht.
Das gleiche gilt übrigens auch für die „gelben Berge“ (Huangshan). Landschaftsmotive ziehen im Moment überhaupt nicht.
Noch eine Info für diejenigen, die den Wutai mal im Original sehen wollen: Es wird in 71 Km Entfernung ein Flughafen gebaut, der bis Ende 2015 fertig sein soll. Anbindung an Guangzhou, Peking und Shanghai ist geplant. Aber noch nicht bestätigt.

Aber nun zur Hauptempfehlung: IM MOMENT NICHTS KAUFEN.
Lt. der Händler steht ein großer Verkauf an physischem Gold durch die USA bevor. Es wird erwartet, dass die Preisnotierungen deshalb die nächsten Wochen noch deutlicher nach unten gehen. Auf meine Frage wie groß denn „groß“ sei, gab es als Antwort „groß“.
Jetzt sind wir so schlau wie vorher. Es würde mich aber interessieren woher die Chinesen wissen, dass die USA verkaufen will. Tauschen evtl .die Chinesen Ihre USA-Bonds in Gold?

Über die Historischen Persönlichkeiten 1984-1993 habe ich kurz noch reden können. Da sind die Preise seit Monaten rückläufig. Gesucht sind da hauptsächlich die seltenen Varianten. Die Standardmünzen sind verfügbar und aktuell nicht so sehr gesucht.
Außerdem hatte mich ein Händler bei dem ich mal die Göttin Luo nachgefragt hatte genau auf diesen Münzsatz angesprochen. Der Preis liegt nur noch bei ca. 5000 RMB im Madian. Auf Zhao werden nur noch so um die 4.300 RMB erlöst. Vor über einem Jahr gab es bei Zhao wohl noch Auktionen mit Preisen von über 6.000 RMB und auf dem Madian noch höher.

Außerdem konnte ich noch kurz über das Thema Grading plaudern.
NGC besitzt mittlerweile eine starke Stellung und wird immer vorgezogen. Der Service den Händlern gegenüber ist wohl gut und das Grading kostet je nach Wert der Münze zwischen 100RMB und 600RMB (12-75 €). Für teuere Sammlermünzen (auch die erst kürzlich verausgabten Münzen) lohnt es sich, wenn wenigstens eine 69 dabei herauskommt. Es wird aber für großen Blödsinn gehalten, 1 Oz Pandas der letzten Jahre zu graden. Die Zahlen der hohen Gradings ist einfach zu hoch und man bekommt zum Teil nicht einmal die Kosten des Gradings im Verkauf erlöst. Aber auch wenn es teilweise sinnfrei ist Pandas und teilweise auch andere Münzen graden zu lassen, so ist im Verkauf an Privat vor allem über das Internet eine ungegradete Münze kaum noch an den Mann oder die Frau zu bringen. Viele haben Angst vor Fälschungen.

Bezüglich der Preisentwicklungen wird immer wieder darauf verwiesen, dass der Münzmarkt von 5-6 Großanlegern bestimmt wird. Die handeln wohl für Außenstehende willkürlich. Das was die sich in die Tresore legen steigt. Wenn der Sell-Knopf gedrückt wird, dann geht es entsprechend abwärts.


Unabhängig von den Münzthemen noch ein paar Dinge die ich noch so mit aufgeschnappt habe.
Ich habe mit meinen Partnern natürlich auch über alltägliche Probleme gesprochen.

Wirtschaft: Das Gesamtbild der Wirtschaft ist sehr gemischt. Einzelne Firmen haben nach Maschinenpark-Modernisierungen die Auslastung deutlich erhöhen können und sind mit der Entwicklung mehr als zufrieden. Jedoch sind die höheren Mengen nicht aus dem Ausland hinzugekommen, sondern wurden bei anderen chinesischen Firmen abgezogen.
Der weitaus größere Teil ist nicht mit der Entwicklung zufrieden. Umsatzrückgange, teilweise seit Jahren und zweistellig, verderben die Laune. Die von der Politik vermeldeten Zahlen bezüglich Wachstum werden bezweifelt. Hinter vorgehaltener Hand wird von einem Nullwachstum oder nur minimalen Wachstum gesprochen. Der Inlandsmarkt funktioniert noch nicht und der Export schwächelt wegen dem starken RMB.
Die Arbeitslosenquote ist aktuell sehr niedrig (angeblich 4%). Das führt dazu, dass die Arbeitnehmer aufbegehren und schmutzige oder laute Arbeit nicht mehr machen wollen. Gerade die junge Generation ist sich dazu schon zu fein. Es wird erwartet, dass die Arbeitslosenzahlen in den nächsten Jahren steigen werden, da die Automatisierung schnell voranschreitet und die Unternehmen effizienter Macht.

Inflation: Trotz des starken RMB fühlen sich die Chinesen von Ihrer Regierung benachteiligt. Grundnahrungsmittel wie z.Bsp. Reis sind die letzen Jahren im Preis explodiert. Heute erhält man für das gleiche Geld etwa 70% weniger Reis als noch vor ein paar Jahren. Das gleiche gilt für Gemüse und Fleisch. Einfaches Schweinefleisch kostet in Peking schon ca. 7 € je Kg.
Jedoch wird hier Elektronik und auch Autos immer billiger. Das hilft aber der ärmeren Bevölkerung eher nicht.
Durch die stark gefühlte Geldentwertung versuchen immer mehr Chinesen das verbliebene Geld hauptsächlich in Gold anzulegen.
Die ersten VW Santana hatten noch ca. 170.000 RMB gekostet. Mittlerweile liegt der Preis bei 75.000 RMB.
Kohle zum heizen ist ebenfalls sehr teuer geworden. Früher kosteten 500 Gramm 0,5 Yuan. Heute 1 Yuan.

Außenpolitik: Die Themen Nordkorea und Japan sind aus der Öffentlichkeit ein wenig verschwunden. Jedoch erwartet man gerade von Japan, dass ein Einlenken im Streit um die Steinhaufen im chinesischen Meer erfolgt. China hält den Japanern immer noch die brutale Kriegsführung gegen das chinesische Volk im II. Weltkrieg vor und warten immer noch auf eine offizielle Entschuldigung.
Auch die Eurokrise sowie die USA sind wichtige Themen. Dabei wird gerade von Deutschland eine Führungsrolle in der EU-Politik erwartet. Die USA sind durch die Staatsschulden sowie den NSA Skandal in der Kritik. China sieht das relativ Emotionslos: Wer Schulden macht muss zurückbezahlen. China denkt, dass sie nicht von den Abhörpraktiken betroffen sind, sollte es aber doch so sein, dann dürfte das erhebliche Probleme zwischen USA und China geben. Der Gesichtsverlust wäre nicht wieder gutzumachen.

Immobilienblase: Die vom Ausland befürchtete Immobilienkrise wird im breiten Volk nicht als Blase wahrgenommen. Auf dem Land ist davon wenig zu spüren. Natürlich steigen die Mieten, aber das wird noch als normal empfunden. Extrem steigende Preise gibt es hauptsächlich in den Boom-Zentren. Und dabei hauptsächlich in den besten Lagen. Dort sind schon lange keine Einheimischen mehr. Die Regierung hat aber erkannt, dass es so nicht weiter gehen kann. Es gibt nun Auflagen, dass man nur noch dann Eigentum erwerben kann, wenn man mindestens 60-70% der Kaufsumme ohne Kredite vorweisen kann. Außerdem erhalten Bauträger nur noch dann Zulassungen, wenn vor Baubeginn festgelegt wird, was die Wohnungen kosten werden und dass die Wohnungen nur an Bezieher von kleinen, mittleren oder großen Einkommen verkauft werden. So ist gewährleistet, dass auch Bezieher von kleinen Einkommen Wohneigentum erwerben können. So gibt es ausgewiesen Bauten, wo z.Bsp nur Käufer mit einem Gehalt von max. 4000 RMB im Monat kaufen dürfen.
Es wird angenommen, dass aktuell in den Boom Zentren etwa 20% der Neubauwohnungen auf Grund von Spekulation leer stehen. Ich selbst konnte im vorbeifahren sehen, das in ganz neu gebauten Hochhäusern höchsten bei 20% der Wohnungen Lichter an waren.

Das Thema mit den Immobilien ist für die Staats. Und Provinzregierungen ein zweischneidiges Schwert. I.d.R. werden die Immobilien nur in Erbpachtähnlich abgegeben. Normalerweise für 50 – 70 Jahre. Es wird aber auch oft vereinbart, dass das Grundstück an den Staat zurückfällt, wenn die Immobilie abgewirtschaftet ist und nicht mehr nutzbar ist. Je höher die Immopreise sind, desto mehr Geld kann die Regierung bei neuen Abschlüssen verlangen. Die Herstellungskosten einer Immobilie setzen sich zu 40% aus Grundstückskosten, 20% Lohnkosten und 40% Baukosten zusammen.

Einer meiner Partner erzählte mir, dass er viele Wanderarbeiter beschäftigt hat. Diese dürfen bei ihm auf dem Firmengelände wohnen und werden versorgt. Somit hat ein Wanderarbeiter bei ihm keine Kosten. Die Einkommen sind zwischen 2000 RMB (Wach- und Küchenpersonal, Reinigung) und 4000 RMB für Arbeiter an lauten und schmutzigen Arbeitsplätzen. Seiner Meinung nach, kann ein Wanderarbeiter innerhalb von 7 Jahren so viel Geld verdienen, dass er sich in der Nähe zum Arbeitsplatz (südlich der Stadt Wuxi) problemlos eine Wohnung mit 70m2 kaufen kann.
Zusätzlich zum Gehalt muss der Arbeitgeber 11% für Sozialversicherung ausgeben. Darin ist Kranken, Arbeitslosen-, Rentenversicherung und Krankenversicherung für Kinder enthalten. Der Arbeitnehmer zahlt von seinem Gehalt 17% in die Versicherungskassen ein.
Möchte der Wanderarbeiter nicht auf dem Firmengelände wohnen, so kann er Wohnungen für ca. 1000 RMB im Monat finden. Darin ist Strom usw. enthalten.
In anderen Städten sind die Löhne etwas höher, aber auch die Mieten sind höher.
Mein Dolmetscher hat auf dem Bahnhof in Shanghai ein paar Bedienstete nach Ihrem Gehalt gefragt. Eine Reinigungsfrau für harmlose Flächen (Boden, Tische usw) erhält ca. 1800 RMB im Monat. Damit kann man in Shanghai definitiv nicht über die Runden kommen.
Ein Toilettenreiniger bezieht ca. 2000 RMB. Entsprechend der Bezahlung sahen die Toiletten auch aus.
Ein Farmer, der natürlich nicht krankenversichert ist, hat sich in Baoding selbst ein Bein mit einem Messer amputiert, da er die Kosten für das Krankenhaus nicht aufbringen konnte. Nachdem er das fast nicht überlebt hatte, hat sich nun ein Krankenhaus bereit erklärt die Behandlungskosten zu übernehmen.

Korruption: Durch gezielte Maßnahmen hat die Zentralregierung versucht der Korruption Herr zu werden. Die Bevölkerung sieht China da auf einem guten Weg. Natürlich gibt es noch Korruption, aber es wird weniger. Außerdem kommt es im Volk gut an, dass man auch die Großen Dingfest macht und nicht nur die kleinen. So wurde wohl vor kurzem der ehemalige Chef der Cosco Reederei vernommen und jetzt auch den aktuellen Vizechef. Man vermutet, dass es beiden ans Leder geht.

Auf der anstehenden Vollversammlung der Zentralregierung (die erste Versammmlung unter neuer Führung) werden große Dinge in die Wege geleitet. Es wird vermutet, dass eine langsame Abkehr von Staatsbetrieben beschlossen wird. Bisher haben die Banken den privaten Unternehmen oftmals kein Geld gegeben.
Wenn es um Aufträge ging, bei denen Staatsbetriebe beteiligt waren, hatten private Unternehmen keine Chance. Die Banken haben die Aufträge nicht finanziert.
Nun erwartet man, dass die Banken verdonnert werden private Unternehmen nicht schlechter zu stellen.
Ebenfalls wird mit Maßnahmen zum Umweltschutz gerechnet. Was da kommt ist noch nicht klar, aber man wird versuchen sich den westlichen Standards zu nähern.
Mein Dolmetscher ist in verschiedenen Ausschüssen tätig. Er hat mir bestätigt, dass im Moment daran gearbeitet wird, die Richtlinien zu verschärfen. Dabei wird es darauf hinauslaufen, dass kleinere Unternehmen die eine noch festzusetzende Mindestgröße nicht erreichen einfach geschlossen werden. Es soll dazu aber eine 3 jährige Übergangszeit geben. In dieser Zeit soll es den Firmen ermöglicht werden, die Mindestgröße zu erreichen. Die verbliebenen Firmen sollen von den geschlossenen Firmen die Aufträge mit übernehmen und die Umweltrichtlinien einhalten.

Die genannten Angaben habe ich nicht auf Richtigkeit geprüft. Ich nehme aber an, dass es so schon stimmt.
Wer Rechtschreibfehler findet, der darf sie behalten.

Ich hoffe ich habe Euch nicht zu sehr gelangweilt.

Grüße
EM-ET

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John_McClane
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Beitragvon John_McClane » 11.11.2013, 14:51

@EM-TV

DES IS JA DER WAAAAHNSINN !!!!!

DANKE FÜR DIESE FÜLLE AN INFORMATIONEN UND DEINE EINDRÜCKE !!!!!


smilie_14 smilie_14 smilie_14

Grüße
John
Das Maß der Dinge wenn es um Chinamünzen geht.....,die hercules Sammlung:

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Dachs1000
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Beitragvon Dachs1000 » 11.11.2013, 15:41

Ganz großes Kino, EM-TV!!!

Vielen Dank!!!! smilie_14

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lucielentas
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Beitragvon lucielentas » 11.11.2013, 15:48

John_McClane hat geschrieben:@khan

Wie kannst Du das so sicher und zweifelsfrei behaupten?

Gruß
John



habe ich mich auch gefragt! zumal sich khan mit nahezu gleichem wortlaut, " ...manchmal finden sich da 2....." ,wie finger am telefon äußerte, als ich ihn nach ggf. weiteren pandas fragte und wir kurz über die preiserwartung hinsichtlich der 1/10 93er-auktion sprachen smilie_08
Komisch, dass man auf älteren Fotos immer jünger aussieht.

pandapaule
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Beitragvon pandapaule » 11.11.2013, 16:43

@EM-ET

Vielen Dank für den wiedermal beeindruckenden Beitrag . smilie_12

Gruß
PP smilie_24
Jedes Problem hat eine einfache Lösung.
Das Geheimnis liegt auf der Strecke zwischen den beiden.

koc
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Beitragvon koc » 11.11.2013, 16:58

@ em-et

danke super bericht smilie_01

gruss
koc
Zuletzt geändert von koc am 12.11.2013, 00:30, insgesamt 1-mal geändert.


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