Beitragvon Silberheinz » 08.03.2012, 16:55
Neben den modernen Anlagemünzen beschäftige ich mich schon länger mit älteren "Mexikanern". Für Sammler sind natürlich alle Münzen interessant - Für Anleger scheiden die Münzen nach ca. 1960 aber aus, da der Silbergehalt immer weiter heruntergefahren wurde. Z.B. hatte die klassische Ein-Peso-Münze ab 1957 nur noch einen Silbergehalt von 100/1000. Beobachtet man den amerikanischen ebay-Markt stellt man fest, dass im Zuge des ansteigenden Silberpreises mehr und mehr dieser Münzen mit dem Hinweis "Silver .100" angeboten werden. Die Beschreibung an sich ist völlig korrekt, aber sie suggeriert dem Ahnungslosen, dass es sich um Feinsilber handelt...
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Diese Münze ist natürlich aufgrund des Feingehaltes auch für Anleger interessant. Ich möchte aber entschieden widersprechen, dass diese Münzen nicht gefälscht werden. Im absoluten Gegenteil: Der Markt wurde in den vergangenen Jahren mit mehr oder weniger guten Kopien aus Asien überschwemmt! Also gerade bei dieser Münze gilt beim Kauf höchste Vorsicht! Die schlechten Fälschungen erkennt man bereits am Foto anhand der Prägung. Die guten jedoch nur durch Wiegen und den Magnet-Test. Die Fälschungen sind alle magnetisch und das Gewicht durchgängig zu niedrig. Nämlich nur 21-24g. Das kann man auch mit einer billigen, grammgenauen Waage feststellen. Und für den Magnettest muss man wirklich kein Experte sein. Beim Händlerkauf sollte einem sowas nicht passieren, aber gerade in der Bucht gilt wie gesagt höchste Vorsicht. Daher schreibe ich die Verkäufer vor Auktionsende immer an und frage, ob die Münze magnetisch ist.
Welche alten "Mexikaner" sind als Anlage noch interessant?
Hier sind eindeutig die 8-Reales- und 1-Peso-Münzen mit 902,7 Feingehalt zu nennen. Die 8 Reales wurden von 1823 bis 1897 und die Pesos von 1869 bis 1914 geprägt. Mexico war zu dieser Zeit als weltweit führender Silberproduzent bekannt und die Qualität seiner Münzen wurde weltweit geschätzt. Deshalb setzten sich die mex. Münzen in weiten Teilen der Welt als akzeptiertes Zahlungsmittel durch. So ähnlich wie heute z.B. der Dollar, mit dem man ja nicht nur in den USA bezahlen kann. Es flossen also zur damaligen Zeit große Stückzahlen der Münzen aus Mexico ab, was zur Folge hatte, dass immer mehr produziert wurden und daher die Stückzahlen selbst für heutige Verhältnisse relativ hoch sind. Das drückt m.E. für viele Jahrgänge den Sammlerwert nahe an den Spot und macht diese Münzen imho auch für Anleger interessant. Nur echt müssen sie sein, denn auch hier kommen viele Asien-Fälschungen vor (siehe Cuauhtemoc).