wittu hat geschrieben:Moin,
Der Heimatmarkt dürfte trotz gestiegenem Rubel immer noch "tot" sein. Viele Russen werden derzeit andere Probleme haben, als Münzen zu sammeln. Aber es ist ein "gestandenes Sammelgebiet" und somit wird es diese Krise vermutlich gut überleben.
Meine bescheidene Meinung:
Der Heimatmarkt ist tatsächlich "tot", nur liegt es nicht (ganz) an der aktuellen Rubelschwäche, sondern an mehreren anderen Faktoren. Zum einen ist (und war) die moderne Numismatik in Russland nicht sonderlich beliebt. Es gibt sicherlich vereinzelt Sammler, die meisten Numismatiker verschmähen allerdings diese Münzen. Durch diesen Umstand ist der geringe Preis der meisten Ausgaben zu erklären (zum Vergleich s. mal was die Blechausgaben mit teils horrenden Auflagen kosten, u.a. 1 Rubel Barcelona, 300 Jahre Russische Seekriegsflotte, 10 Rubel Tschetschenien). Zum anderen ist es eine äußerst fragwürdige Ausgabepolitik der russischen Zentralbank: kaum interessante "nachhaltige" Serien (eine der wenigen ist "Rettet unsere Umwelt"), eine Ausgabeflut zu allen möglichen (wenig bedeutenden) Anlässen, teils künstliche Verknappung bestimmter Ausgaben und damit einhergehende "Abschüttelung" der Komplettsammler bestimmter Größen (bspw. bei den 3 Rubel Münzen), Erhöhung der Anzahl der Ausgaben mit einer geringeren Auflage (um dem aktuellen Desinteresse zu begegnen). Insgesamt steuert man m.M.n auf die "französische Verhältnisse" zu.
Ganz speziell für die größeren Einheiten gilt: Die Affinität für diese Stücke ist in Russland grundsätzlich sehr gering und so interessieren die vermeintlich geringen Auflagen (300 St bei den Kilos, 1000 St bei den 5-Unzern) nur sehr bedingt (was sich auch im Preis wiederspiegelt). Allerdings gibt es auch hier einige Ausnahmen.
Pros: Die Prägequalität ist gut, zahlreiche Münzmotive sehr ansprechend. Schließlich spricht nichts dagegen, dass sich die Nachfrage für die moderne Numismatik in Russland langfristig positiv entwickelt (und sich entsprechend auf die Preise auswirkt).