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Der Telefonmann
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Altersvorsorge

Beitragvon Der Telefonmann » 23.04.2016, 09:56

Bevor hier gar keine aktuellen Themen mehr erscheinen, eröffne ich mal diesen Thread in der Hoffnung, dass alle hier gesittet bleiben :roll:

Rente mit 70

Junge Union will das Renteneintrittsalter anheben

Die Rente mit 70 könnte bald Realität werden. Die Junge Union (JU) hat zur Finanzierung eines höheren Rentenniveaus gefordert, das Renteneintrittsalter ab 2030 in behutsamen Schritten von 67 auf 70 Jahre anzuheben:

http://www.focus.de/finanzen/alters.... ... 54939.html

smilie_24

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silberhai

Re: Die Rente ab 70

Beitragvon silberhai » 23.04.2016, 10:03

Bringt nur böses Blut , wenn ich das Thema schon lese komme ich in Wallung :twisted:

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Jacob
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon Jacob » 23.04.2016, 10:18

Letztendlich handelt es sich bei jeder Erhöhung des Renteneintrittsalters faktisch um eine Rentenkürzung, da das reale Renteneintrittsalter in Deutschland, durch die Lebenswirklichkeit, nicht dem Gesetzlichen entspricht.

Nachtrag:

https://de.statista.com/infografik/2199 ... in-europa/
Zuletzt geändert von Jacob am 23.04.2016, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Nappo
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon Nappo » 23.04.2016, 10:18

Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen ...



Warum redet eigentlich keiner über die Beamtenpensionen, die die öffentlichen Haushalte plätten ?

Egal wann die Rente offiziell beginnt. Eine Reform bleibt ein Gebilde unter dem letztlich nur diejenigen leiden, die ihr ganzes Leben lang gebuckelt haben um dann wieder verschaukelt zu werden.

Ich sehe um mich herum nur noch Leute, die

a) ständig "krank", jammernd und steuerfinanziert sind und recht gut vom Staat und Steuerzahler leben. Die werden mit Sicherheit so oder so uralt und jetzt schon alimentiert. Da ist es völlig egal,wie die Kohle benannt wird, die fließt. Ob es Rente ist oder "Dieter" heißt. Hauptsache sie fließt. Und NEIN: Ich meine nicht all die "pösen Hartz IV Empfänger", denn das Problem liegt ganz woanders ....

b) Menschen, die unterbezahlt jeden Tag 12 Stunden buckeln und mit 66 meistens eh tot umfallen. Das sind die, die a) ihr Leben lang finanziert haben.
https://www.podcast.de/podcast/908466/

libelle
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon libelle » 23.04.2016, 10:29

Auch die Kirchen scheinen Probleme zu bekommen.
Bisher wurden ja Pastorinnen und Pastoren verbeamtet. Das kommt der Kirche jetzt aber teuer zu stehen, weil die Anlageform für die späteren Pensionen in dieser Niedrigzinsphase nicht mehr genug abwirft, muss man ständig mehr Geld nachschießen. Zukünftige Pastorinnen und Pastoren dürften dann wohl bald nicht mehr verbeamtet werden.
Bis 70 kann ich meinen Job sicherlich nicht machen, viel zu stressig. Aber es geht ja wahrscheinlich wieder mal nur um eine Rentenkürzung die mit der 70er Reglung angestrebt wird. smilie_27

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Jacob
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon Jacob » 23.04.2016, 10:31

Nappo hat geschrieben:...
Egal wann die Rente offiziell beginnt.
...

Na nicht wirklich, Thema Zugangsfaktor.

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Silvermonkey
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon Silvermonkey » 23.04.2016, 11:06

...
Zuletzt geändert von Silvermonkey am 02.05.2016, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
In der Ruhe liegt die Kraft
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Chinese
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon Chinese » 23.04.2016, 11:11

Man wird die Beiträge nicht wesentlich erhöhen können.

Man wird die Rentenhöhe nicht wesentlich weiter senken können.

Bei steigender Lebenserwartung wird man die Rentenbezugsdauer auch nicht wesentlich erhöhen können.

Das es langfristig nur mehr zu einer Grundrente reicht weiß man schon lange, sollte man meinen. Prekär macht es die aktuelle Nullzinspolitik und die sich abzeichnende (und bestehende) massive Geldentwertung. Das macht die private Vorsorge durch "sparen" für die Masse der Bevölkerung mit Ihren Bank und Versicherungsprodukten schwierig bis unmöglich.

EM, Aktien, Grundeigentum (Sachwerte) ist nicht jedermanns Sache und sind bei einem Großteil der Bevölkerung undenkbar.

Letztendlich fährt das ganze System (und auch die Rente) auf eine riesige Katastrophe zu. Der einzige der es richtet ist Draghi ( wir tun alles was getan werden muss) und verhilft dadurch (nicht nur den jetzigen Rentnern) großen Teilen der Bevölkerung und Staaten weiter über Ihren Verhältnissen zu leben.
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zwergensilber
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon zwergensilber » 23.04.2016, 11:34

Wie will man aber mit steigender Lebenserwartung und den geringen Geburtenquoten umgehen? Ich sehe keine andere Lösung. Als das staatliche Rentensystem in Deutschland eingeführt wurde, waren die Lebenserwartung weit geringer und Renteneintrittsalter ähnlich hoch.

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Sapnovela
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon Sapnovela » 23.04.2016, 11:48

Chinese hat geschrieben:Man wird die Beiträge nicht wesentlich erhöhen können.

Man wird die Rentenhöhe nicht wesentlich weiter senken können.

Bei steigender Lebenserwartung wird man die Rentenbezugsdauer auch nicht wesentlich erhöhen können.


Das liegt an der Kopplung der Renten an die Lohnsumme der arbeitenden Bevölkerung. Die geringen Renten sind eine direkte Folge unserer Suche nach der Wettbewerbsfähigkeit, das nichts anderes als niedrige Löhne bedeutet. Solange die ständig steigenden Kapitalerträge a) niedriger besteuert werden als Lohneinkommen und b) zur Finanzierung des Sozialstaates nichts beitragen, müssen die normalen Leute die soziale Unterschicht mit durchfüttern. Der Eigner einer Immobilien-GmbH kommt dagegen mit einem Steuersatz von 15% davon, weil Immobilien-GmbH noch nicht mal Gewerbesteuerpflichtig sind.

Chinese hat geschrieben:Das es langfristig nur mehr zu einer Grundrente reicht weiß man schon lange, sollte man meinen. Prekär macht es die aktuelle Nullzinspolitik und die sich abzeichnende (und bestehende) massive Geldentwertung. Das macht die private Vorsorge durch "sparen" für die Masse der Bevölkerung mit Ihren Bank und Versicherungsprodukten schwierig bis unmöglich.


Die umlagefinanzierte Rente ist davon erstmal gar nicht betroffen. Allerdings hast Du natürlich völlig recht, wenn man sich die private Altersvorsorge ansieht, die nur desw. notwendig ist, weil die gesetzliche Rente vorsätzlich geschrottet wird. Erst Rente mit 63, dann wieder Rente mit 70... totale Verarschung, die Rentenversicherung ist der Selbstbedienungsladen für Wahlgeschenke.

Chinese hat geschrieben:EM, Aktien, Grundeigentum (Sachwerte) ist nicht jedermanns Sache und sind bei einem Großteil der Bevölkerung undenkbar.

Letztendlich fährt das ganze System (und auch die Rente) auf eine riesige Katastrophe zu. Der einzige der es richtet ist Draghi ( wir tun alles was getan werden muss) und verhilft dadurch (nicht nur den jetzigen Rentnern) großen Teilen der Bevölkerung und Staaten weiter über Ihren Verhältnissen zu leben.


Wir werden sehen, ob Draghi das System richtet oder hin-richtet. smilie_08
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Sapnovela
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon Sapnovela » 23.04.2016, 11:53

zwergensilber hat geschrieben:Wie will man aber mit steigender Lebenserwartung und den geringen Geburtenquoten umgehen? Ich sehe keine andere Lösung. Als das staatliche Rentensystem in Deutschland eingeführt wurde, waren die Lebenserwartung weit geringer und Renteneintrittsalter ähnlich hoch.


Empfehle da einen Blick auf das schweizer Modell. Dort gibt es zwar auch mehrere Säulen (gesetzlichliche Versicherung, Pensionskassen und steuerbegünstigte private Vorsorge), aber die gesetzlichliche Versicherung ist in der Schweiz viel stärker, da
a) alle einzahlen müssen, auch Beamte und Selbständige
b) es keine Beitragsbemessungsgrenze gibt
c) das Äquivalenzprinzip (höhere Beiträge gleich höhere Rente) mit einem degressiven Faktor versehen ist.

So hat auch Oma Erna was von den Millionen-Boni der Finanzbranche... in D hat sie davon nix.
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lifesgood

Re: Die Rente ab 70

Beitragvon lifesgood » 23.04.2016, 12:06

Sapnovela hat geschrieben:Der Eigner einer Immobilien-GmbH kommt dagegen mit einem Steuersatz von 15% davon, weil Immobilien-GmbH noch nicht mal Gewerbesteuerpflichtig sind.


Das ist richtig, aber nur solange der Eigner der Immobilien-GmbH die Erträge in der GmbH beläßt, er kann also weder davon leben, noch sich privat etwas davon kaufen.

Will er das Geld für seinen Lebensunterhalt haben, kann er sich entweder ein Gehalt bezahlen, dann fallen ganz normal Steuer und Sozialbeiträge an, wie bei jedem anderen Arbeitnehmer auch.

Alternativ kann er eine Gewinnausschüttung machen, worauf er dann 25% Kapitalertragsteuer + Soli u. ggf. Kirchensteuer bezahlt.

Nun rechnen wir mal, die GmbH bezahlt 15% Steuer, bleiben 85% der Gewinne. Wenn man dann den Gewinn ausschüttet, damit man ihn privat zur Verfügung hat, müssen diese 85% nochmals mit 26,375% (25% + Soli) versteuert werden.

Also bleiben von jedem verdienten Euro dann privat 62,6 Cent, entspricht einer Steuerlast von 37,4% und das ohne Freibetrag ohne Progression vom ersten Euro ab. Um bei der normalen Steuerprogression zu einer durchschnittlichen Steuerlast von 37,4% zu kommen, muss ein Alleinstehender schon mehr als 180.000 € Jahreseinkommen haben - einfach mal hier durchrechnen: http://www.zinsen-berechnen.de/einkomme ... echner.php. Wobei er hier durch Vorsorgeaufwendungen, außergewöhnliche Belastungen usw. sein zu versteuerndes Einkommen mindern kann, das geht alles bei der Kapitalertragsteuer nicht.

Somit ist die Immobilien-GmbH erst ab rund 200.000 € Jahreseinkommen bei Alleinstehenden, bzw. 400.000 € Jahreseinkommen bei Verheirateten steuerlich interessanter.

lifesgood

lifesgood

Re: Die Rente ab 70

Beitragvon lifesgood » 23.04.2016, 12:17

Sapnovela hat geschrieben:So hat auch Oma Erna was von den Millionen-Boni der Finanzbranche... in D hat sie davon nix.


Auch das ist nicht richtig, weil diese Boni ja der Einkommensteuer, wegen der Höhe meist auch der Reichensteuer unterliegen.

Also gehen in der Spitze 45% davon ans Finanzamt.

Und was macht der Bund damit?

Mehr als 1/4 des Bundeshaushaltes geht in die Rente:

Die Leistungen an die Rentenversicherung belaufen sich auf rund 86,71 Milliarden Euro (2015: 84,3 Milliarden Euro). Für die Beteiligung an den Kosten für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung will der Bund 6,5 Milliarden Euro ausgeben (2015: 6,05 Milliarden Euro).


Quelle: https://www.bundestag.de/dokumente/text ... eit/396170

Man kann sicher kontrovers diskutieren, aber man sollte sich doch eine realistische Betrachtungsweise bewahren und das Ganze betrachten, anstelle sich auf Stammtisch-Niveau vermeintliche Aufreger rauszupicken, die einer objektiven Betrachtung nicht standhalten.

lifesgood

san agustin
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon san agustin » 23.04.2016, 13:35

mal eine recht ,,dümmliche,, frage

ich versuche immer noch irgendwie DAS unter einen hut zu bekommen:

1. rentenniveau gesenkt
2. rentenbeitrag gesenkt
dadurch: mehrausgaben des staates durch ,, aufstocken,,

hier wird m.M. nur die wirtschaft bedient
- durch rentenbeitragssenkung weniger belastung des arbeitsgebers
sowie durch einfrieren der krankenkassenbeiträge, werden die arbeitsgeber ebenfalls entlastet

mir wurde in der schule immer beigebracht: 1 + 1 = 2
aber unsere regierung will uns nun beibringen: 1 + 1 = 1

für mich keine frage: man(n) muss sich dem system entziehen

ich werde sicherlich nicht bis 67 arbeiten, ich werde auch nicht bis 60 arbeiten
und erst recht werde ich nicht bis 70 arbeiten

das ist sowas von glasklar smilie_24
smilie_38

barny68
1 kg Barren Mitglied
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Re: Die Rente ab 70

Beitragvon barny68 » 23.04.2016, 13:57

Das wird sich doch alles bessern.
Die Renten mussten runter und das Rentenalter rauf weil wir ein Demographisches Problem haben.


Das lösen wir doch gerade mit den Fachkräften die wir ins Land holen .
Es ist ja immer wieder von den etablierten Politikern zu hören das jeder der kommt in Summe ein Gewinn sein wird.

Daher werden wir bald in Geld schwimmen und alles ist gut
Hier meine Bewertung
http://www.silber.de/forum/barny68-t14903.html

Die meisten Post sind per Smartphone geschrieben
Verzeiht die dadurch entstandenen Fehler


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