Altersvorsorge

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Hannoveraner
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Hannoveraner »

Kolibri hat geschrieben: 05.04.2025, 01:33 Mit 56 Jahren von einer Berufsunfähigkeitsrente zu Leben ist sicher keine richtige und planbare Entscheidung,eher eine unvermeidbare Notsituation.
Vor ein paar Jahren wollte der Hannoveraner noch auswandern,krankheitsbedingt gibt es jetzt die mickrige BU-Rente bis ans Ende seiner Tage.
Die Ehefrau noch berufstätig geht auch mal in Rente,da sinken die Einnahmen weiter.
Das bisher entstandene Rentenloch das dann noch größer wird möchte ich nicht finanzieren.
Dann doch lieber bis zum gesetzlichen Rentenbeginn weiterarbeiten und Reserven aufbauen.
@ Kolibri
Du hast mit vielem Recht.
Der ganze Prozess von Krankschreibung bis Rente hat gut 3 Jahre gedauert in dem ich viele Menschen kennengelernt habe die ebenfalls erkrankt waren. Da spielen sich absolute Dramen ab. Menschen die vorher gut verdient haben und auf einmal im Bürgergeld landen usw. Ehen die kaputt gehen. Vormals aktive Menschen die in die komplette Handlungsunfähigeit stürzen . Vertriebsleiter mit Personalverantwortung die es kaum mehr schaffen Ihr Haus zu verlassen und viele andere Fälle.
Da habe ich Glück gehabt und rechtzeitig die Notbremse gezogen.
Das ist mit ein Grund warum ich hier geschrieben habe. Auch hier wird es etliche User geben die auf einem schmalen Grad arbeiten und leben, es nicht merken oder nicht wissen wie die aus der Nummer raus kommen. Das hier viele/ die meisten finanziell für sich sorgen liegt in einem EM Forum schon näher.

Du hast Recht, das einer erkrankt ist nicht planbar. Aber es ist planbar wie man damit umgeht.
Wie man dann aber vorgeht um Gelder zu bekommen, Krankengeld, Übergangsgeld , Abfindung etc ist planbar. Ebenso Planbar ist es was zu tun ist um die Rente zu bekommen und gerade hier man muss genau wissen was notwendig ist um die zu erhalten. Wer nicht versteht wie das System funktioniert und was notwendig ist um die Rente durchzubekommen, hat es extrem schwer und es wird fast unmöglich. Auch da spielen sich Dramen ab. Besonders bei besonders schweren Fällen die nicht die Kraft und Energie haben die notwendigen Wege zu gehen.

Auf alle Fälle habe ich gemerkt wie gut es war frühzeitig Vorgesorgt zu haben.
Beim Thema Rentenlücke habe ich es immer differenziert gesehen.
Es gibt die tatsächliche Rentenlücke. Die Lücke zwischen dem Nettoeinkommen und dem was man als Rente bekommt.
Dann die „echte“ Rentenlücke. Das ist die Lücke die zwischen dem was man im monatlichen Leben ausgibt und für sich benötigt und an Rente bekommt.
Diese Lücke haben wir immer klein gehalten, da wir jeden Monat feste Summen angelegt haben. Tilgung für das Haus, Aktien und EM. Wir haben das Zwangssparen genannt. Sind in der Regel auch nie an des Geld rangegangen außer noch Mietwohnungen zu kaufen. Diese finanzieren sich gerade von alleine und es baut sich ein weiteres Finanzpolster auf ? Ein Polster auf das wir zurückgreifen können wenn meine Frau in Rente geht.
Wir haben immer alles gemacht, gekauft usw was uns wichtig war, nie aber auf die „Kacke“ gehauen und Geld verprasst.
Daher können wir jetzt unseren Lebensstil weiterführen. Ein Lebensstil wo wir praktisch nichts vermissen was mit dem Monetären zu tun hat.
Mit 73RP ist die Rente auch nicht so schlecht.

Zum Thema Südafrika.
Das Thema ist noch nicht ganz durch.
Neben vielen anderen Dingen war das Thema Arbeitsbelastung ein wichtiges Thema bei dem Gedanken. Geplant war es mit ca. 57 aufzuhören zu arbeiten und dann die Auswanderung voranzutreiben. Vieles in der Richtung was notwendig ist war / ist schon geplant und vorbereitet.
Durch die aktuelle Entwicklung gehört auch das zum Thema Leben neu überdenken.
Meine Frau arbeitet 24h und wandelt Sonderzahlungen in Freizeit um. Hat dazu 32 Tage regulären Urlaub und muss Überstunden vorrangig abbummeln. Gerade in 2 Stressphasen im Jahr kommt da einiges zusammen.
Dadurch können wir Problemlos 10 Wochen im Jahr frei machen und verlängerte Wochenenden verreisen.
Das ergibt neue Perspektiven und wir genießen es Deutschland und Europa zu erkunden
Südafrika gerne 3 oder 4 Wochen im Winter.
Wie es dann weitergeht
Zuletzt geändert von Hannoveraner am 08.10.2025, 09:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Hannoveraner
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Hannoveraner »

WhiteWarrior hat geschrieben: 04.04.2025, 17:50 Hallo Hannoveraner,

da hast du ja in deinem Fall alles richtig gemacht. Wichtig ist doch, dass du glücklich und zufrieden bist so wie es nun ist.

Bei dem frühen in Rente gehen gibt es 2 ganz wichtige Punkte:

1.) Zieht der Ehepartner mit? Oder funktioniert die Ehe nur, wenn beide 40 Stunden malochen und man sich nicht oft sieht. Auch muss der der noch arbeiten geht dem anderen den Renteneintritt gönnen. Sonst knallt es bald in der Beziehung.

2.) Zieht der Arzt der krankschreibt auch mit und zieht bis zum Schluss voll durch? Es gibt nur wenige Ärzte die sich voll für ihre Patienten einsetzen. Häufig ist es von grossem Vorteil privat krankenversichert zu sein.

Ich selbst arbeite gerne und habe als Unternehmer aber keinen Chef über mir. Habe heute wieder in meinem Wald gearbeitet. Für mich und meine Frau.

Bei einem frühen Renteneintritt sind grössere Edelmetallbestände - in meinen Augen - unschlagbar und machen einen wirklich frei.

Geniesse jeden Tag.
Danke für die Grüße und Glückwünsche.
Zu1
Da habe ich Glück . Meine Frau arbeitet 4 Tage 6h davon 3 im Homeoffice. Wir genießen die gemeinsame Zeit die wir dadurch haben. Meine Frau genießt die zusätzliche freie Zeit weil ja im Haushalt nahezu alles gemacht ist. Später Vormittag eine schöne Pause mit eine gemeinsame Wald/ Wiesenrunde mit dem Hund ist auch nicht schlecht.

Das ist aber ein Thema das uns alle ereilt , spätestens wenn die reguläre Rente kommt.
Ein Thema über das sich jeder ernsthaft Gedanken machen und vorbereiten sollte. Bei vielen funktioniert der Übergang reibungslos , bei anderen nicht. Auf einmal den ganzen Tag Zeit für sich zu haben und mit dem Parter zu verbringen ist schon ein anderes Leben.

Zu2. Bei mir hat es mit dem Hausarzt gut funktioniert. Wichtiger ist aber die KK die natürlich nicht gerne das Krankengeld zahlt und , richtigerweise, auf Maßnahmen drängt die zur Herstellung der Arbeitsfähigkeit führen sollen. Wenn du die machst, wird er Arzt auch mitziehen. Das interessante dabei ist, das all die Maßnahmen vorrangig dazu dienen schnell wieder in die Arbeitsfähigkeit zu kommen, nicht das vorrangige Ziel haben Gesund zu werden. Ein Thema über das auch etliche Mitarbeiter z.b. in Reha Kliniken offen reden.

Schön das du soviel Freude an deinem Job hast und den Ausgleich im Wald findest.
Weiter so smilie_01
Zuletzt geändert von Hannoveraner am 08.10.2025, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.
Hannoveraner
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Hannoveraner »

Nun ein kleines Update.

Es hat sich bei mir eine neue Renten Situation ergeben.
Die Rente wegen voller Erwerbsminderung wurde für 3 Jahre gewehrt. Dieses 2 1/2 Jahre Rückwirkend bis zu dem Rehaantrag den ich gestellt hatte. Dadurch musste ich recht schnell nach Bewilligung einen neuen Rentenantrag stellen.
Heute habe ich die Info erhalten das die Rente nun als Dauerrente bis zum Regulären Renteneintritt 2035 umgewandelt wurde smilie_23 smilie_23

Eines zeigt sich bei dem Thema ganz klar. Es war gut das meine Frau und ich schon früh angefangen haben vorzusorgen und auf verschiedenen Ebenen angelegt haben.
Dadurch konnte ich die ganze Zeit recht Tiefenentspannt in die Zukunft schauen. Auch ohne positiven Rentenbescheid hätten wir unser Leben so leben können wie wir es wollten. Da waren genug Rücklagen da.

Ich habe in der Zeit aber auch viele Menschen kennengelernt die es nicht hatten und vor den Trümmern Ihres Lebens standen. Krankengeld und Übergangsgangsgeld ( AlG1 Ersatz bei Arbeitsunfähigkeit) sind ausgelaufen und man rutscht schnell ins Bürgergeld ab. Bevor man das bekommt muss man sein Erspartes über dem Schonvermögen aufbrauchen usw. Da ist es gut die eine oder andere Unze im Keller liegen zu haben von der keiner was weiß.

Auf alle Fälle ist heute Partytime
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Schubidu
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Schubidu »

Herzlichen Glückwunsch!
Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Rhenanus »

Hannoveraner hat geschrieben: 07.10.2025, 16:27 Da ist es gut die eine oder andere Unze im Keller liegen zu haben von der keiner was weiß.
Die zwei im Garten vergrabenen Andorras nicht zu vergessen! Wer hätte gedacht, dass die mal in solche Höhen schießen. Bald wird es Zeit, die alten Schätze in der Nacht hervorzuholen.
linnchen
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von linnchen »

Rhenanus hat geschrieben: 07.10.2025, 18:27
Hannoveraner hat geschrieben: 07.10.2025, 16:27 Da ist es gut die eine oder andere Unze im Keller liegen zu haben von der keiner was weiß.
Die zwei im Garten vergrabenen Andorras nicht zu vergessen! Wer hätte gedacht, dass die mal in solche Höhen schießen. Bald wird es Zeit, die alten Schätze in der Nacht hervorzuholen.
Hab in meiner Garrett schon die Akkus geladen wann ziehen wir los smilie_09 smilie_02 smilie_10
WhiteWarrior
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von WhiteWarrior »

Ich wünsche dem Hannoveraner ebenfalls alles Gute zum neuen Lebensabschnitt. Da hast du nun auch neue Möglichkeiten mit deiner Lebenszeit sinnvolle Dinge zu tun.

Diejenigen hier im Forum, die über die Abschläge bei der Berufsunfähigkeit jammern und denken, wenn Sie noch 10 Jahre malochen haben Sie mehr Geld, diejenigen werden ganz hart aufschlagen.

Die gesetzliche staatliche Rente wird bei vielen nur noch für Essen, Trinken, Miete und Strom reichen. Freut euch schon mal auf den "Herbst der Reformen" von der GroKo.

Ich war mit meiner Frau vor 4 Wochen ebenfalls bei der staatlichen Rentenberatung, da Sie da auch drin ist. Ich muss sagen vor dem Berater habe ich grösste Hochachtung gehabt. Der Mann war wirklich schonungslos ehrlich und hat gesagt wie es wirklich aussieht.
Kein Klimbim und wünschdirwas sondern nur die Fakten.

Da wird noch für viele auf dem Amt der Tag der Wahrheit kommen. Rente minus Krankenversicherung, minus Pflegeversicherung, minus Steuern = netto Rente mit Kinnlade die auf dem Tisch vor dem Beamten aufschlägt.

Für die Linkspartei kommen goldene Zeiten.
Ein Volk das keine Waffen tragen möchte, wird Ketten tragen.
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Schubidu
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Schubidu »

Ja ohne zusätzliche private Vorsorge sieht es sehr düster aus.

Wer 50 Jahre lang gearbeitet hat (haben die Wenigsten) und immer so viel verdient hat, dass er pro Jahr einen Rentenpunkt generiert (im Jahr 2025 wären das 50.493 € brutto - das muß man erst mal haben), hat 50 Rentenpunkte angesammelt und bekommt eine Bruttorente von 2.039,50 € (50 x 40,79 € pro Rentenpunkt), von der noch der Versicherungsanteil und ein wenig Steuer wegkommt.

Für denjenigen, der weniger Rentenpunkte angesammelt hat (sei es, dass er weniger verdient hat oder weniger Rentenjahre hat) sieht es noch düsterer aus.

Da kann man schon keine großen Sprünge mehr machen, aber wenn man davon dann noch Miete bezahlen muß, wird es existenziell.
Hannoveraner
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Hannoveraner »

Schubidu hat geschrieben: 08.10.2025, 09:39 Ja ohne zusätzliche private Vorsorge sieht es sehr düster aus.

Wer 50 Jahre lang gearbeitet hat und immer so viel verdient hat, dass er pro Jahr einen Rentenpunkt generiert (im Jahr 2025 wären das 50.493 € brutto), hat 50 Rentenpunkte angesammelt und bekommt eine Bruttorente von 2.039,50 € (50 x 40,79 € pro Rentenpunkt), von der noch der Versicherungsanteil und ein wenig Steuer wegkommt.

Für denjenigen, der weniger Rentenpunkte angesammelt hat (sei es, dass er weniger verdient hat oder weniger Rentenjahre hat) sieht es noch düsterer aus.

Da kann man schon keinen komfortablen Lebensabend verbringen, aber wenn man davon dann noch Miete bezahlen muß, wird es existenziell.
Traurig sowas
Du schreibst es richtig. Für 1 RP muss man über 50.000€ verdienen.
Das ist das Bruttodurchschnittsgehalt eines Vollverdieners in D.
Wer verdient das aber schon sein Leben lang? Wer 50 Jahre Arbeitet , hat in der Regel eine Lehre gemacht. Das Einstiegsgehalt liegt dann entsprechend niedrig.
Das durchschnittliche Azubi Gehalt liegt irgendwo bei 900€
Das Durchschnittliche Gehalt im Handwerk liegt hei 3000€
Wer im Handwerk auf 50.000€ kommen möchte muss schon viel Berufserfahrung haben und zu den gut bezahlten Handwerksberufen gehören.
Handel sieht noch schlechter aus.

50 RP werden am Ende eher Akademiker bekommen, oder Arbeiter mit Lehrberufen die sich zusätzlich Qualifizert haben. Meister, Techniker etc.

Ich lese gerade die Diskussion um die Rente mit 70. höre es auch in den Nachrichten im Fernsehen und Radio.
Hier wird in vielen Artikeln Dänemark als Vorbild genannt. Dänemark hat gerade das Rentenalter auf 70 erhöht. Ebenso erwähnte das der eine oder andere Politiker
Das wird zum Anlass genommen auch hier über eine Erhöhung der Lebensarbeitszeit nachzudenken.

Was mich dabei am meisten ärgert ist der Umstand das in keinem der Berichte und Nachrichten erwähnt wird das die Dänen 1600€ fix ausgezahlt bekommen. Das kann noch ansteigen je nachdem wie lange man gearbeitet hat. Dazu muss jeder Arbeitgeber in ein Pensionsfonds einzahlen.
Am Ende bekommen die Dänen die gönnten 1600€ + Zusätzliche Positionen. Das sind dann zwischen70 und 80 % des letzten Gehaltes. Bei uns sind es ein Stück unter 50%.

Schlimm wie wir von der Politik und Medien durch weglassen wichtiger Infos belogen werden.

Mit meinen 72 oder 73 RP und Eigenheim kann ich da schon etwas entspannter sein
Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Rhenanus »

WhiteWarrior hat geschrieben: 08.10.2025, 08:36 Ich war mit meiner Frau vor 4 Wochen ebenfalls bei der staatlichen Rentenberatung, da Sie da auch drin ist. Ich muss sagen vor dem Berater habe ich grösste Hochachtung gehabt. Der Mann war wirklich schonungslos ehrlich und hat gesagt wie es wirklich aussieht.
Kein Klimbim und wünschdirwas sondern nur die Fakten.

Da wird noch für viele auf dem Amt der Tag der Wahrheit kommen. Rente minus Krankenversicherung, minus Pflegeversicherung, minus Steuern = netto Rente mit Kinnlade die auf dem Tisch vor dem Beamten aufschlägt.
White Warrior macht doch bisher mit seinen Postings nicht den Eindruck, als lebte er hinter dem Mond. Die Rentenversicherung des Bundes schickt doch in regelmäßigen Abständen Bescheide über den Stand der erworbenen Rentenpunkte und den momentan gültigen Wert eines Rentenpunktes. Zudem gibt es dann immer einen Vorausblick mit verschiedenen Rentenerhöhungen. Letztlich muss sich der Beitragszahler über die Jahre nur darum kümmern, dass sein Rentenkonto geklärt ist, also alle Zeiten - Ausbildung, Arbeitsstellen, Arbeitslosigkeit, Rehamaßnahmen etc. - erfasst sind. Falls nicht, möglichst schnell nachtragen lassen, denn je länger die Lücken existieren, desto schwieriger wird es mit Nachweisen.

Mehr als diese Renteninformation kann der Berater auch nicht leisten. Krankenversicherung der Rentner macht 50% des Beitragssatzes aus, Pflegeversicherung komplett ist auch bekannt, Steuer ist dann erst bei der Steuererklärung (mit allen weiteren Einkünften) sichtbar. Werbungskosten gibt es leider fast keine mehr, ebenso fällt die Altersvorsorge weg. Wer in den letzten Jahren von der Höhe seiner Rente und den Abzügen überrascht wird, hat wohl vorher über Jahrzehnte die Augen zugemacht.

Bei der Betriebsrente ist es allerdings gemeiner: außer Pflegeversicherung und Steuer schlägt die Krankenversicherung oberhalb eines Freibetrags von ca. 160 Euro in VOLLER BEITRAGSHÖHE zu, das sind momentan nur für die KV ca. 17 - 18%. Bei der miesen Kassenlage traut sich da natürlich kein Politiker ran. Wer die Riesterrente als Betriebsrente angespart hat, sollte auch hier mal genau nachrechnen, ob sich das noch lohnt. Ferner haben einge Betriebsrenten schöne Klauseln, was die Dynamik der Rentenerhöhungen betrifft. Die VBL (für den öffentlichen Dienst von Bund und Land) erhöht jährlich um 1% die Betriebsrente. Wie hoch war doch gleich noch die Inflation in den letzen Jahren? Und PV und KV wurden auch erhöht. Ja, die Betriebsrente kann bei Auszahlung trotz jährlicher Erhöhung geringer werden und Kaufkraftverlust ist vorprogrammiert.
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Schubidu
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Schubidu »

Rhenanus hat geschrieben: 08.10.2025, 20:30 Die Rentenversicherung des Bundes schickt doch in regelmäßigen Abständen Bescheide über den Stand der erworbenen Rentenpunkte und den momentan gültigen Wert eines Rentenpunktes.
So ist es. Ich wußte schon bevor ich mit dem Rentenberater den Rentenantrag (Rente mit Abschlag ab 1.12.25) gestellt hatte, wie viel rauskommt.

Heute kam der Rentenbescheid und der war 7 € höher als das, was ich im Vorfeld berechnet hatte. Davon leben müssen möchte ich nicht, aber im Topf der Alterseinkünfte macht es doch auch einen schönen Posten aus.

Wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, ist das kein Hexenwerk, das zu berechnen. Man hat die Rentenpunkte aus der letzten Renteninfo und was in der Zwischenzeit dazukam, kann man sich mit den Bruttogehältern der Zwischenzeit ausrechnen. Alles was man an Infos dazu braucht findet man recht schnell im Net.
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Rhenanus »

Ist wirklich kein Hexenwerk. Auch das Stellen des Rentenantrags beim Bund ist mit etwas Verständnis ohne Rentenberater möglich. Es gibt online viele Erläuterungen, man kann abspeichern und später fortsetzen, Fragen bei Unklarheiten beantwortet die Rentenversicherung auch telefonisch oder per Mail. Die Frage, die mich am meisten Zeit gekostet hat, bezog sich auf frühere Krankenversicherungen, da ich mehrfach in den zurückliegenden Jahrzehnten gewechselt habe - zum Glück hatte ich noch meine Kündigungsbestätigungen. Es wird halt geprüft, ob man im 2. Berufsabschnitt weitestgehend in der gesetzlichen Krankenversicherung war, um in den Genuss des halben Beitragssatzes für Rentner zu kommen.

Wer mal vor seiner Beamtenzeit als pflichtversicherter Arbeitnehmer tätig war, kann bei seinem Rentenantrag als Privatversicherter sogar von der Rentenversicherung einen Zuschuss zu seiner PKV zusätzlich zu seiner Rente (8,55 % von der Bruttorente) bekommen, weil er die GKV der Rentner nicht in Anspruch nimmt und er nur seine PKV-Beiträge zahlt. Ist nur ein Formular, das die PKV als Bestätigung an die Rentenversicherung leiten muss. Früher wurde dieser Beitrag manchmal auf die Pension angerechnet, aber das hat sich inzwischen erledigt - die Infos der Rentenversicherung sind dabei nicht ganz up to date. Ein solcher Rentenantrag für meine Frau hat kaum 45 Minuten beansprucht, nachdem die Frage mit dem Zuschuss zur PKV geklärt war.

Also nur Mut beim Rentenantrag - einfach mal das Formular aufrufen und sich anschauen, wozu man Auskunft geben können sollte. Das macht das spätere Ausfüllen leichter und wirkt dann nicht mehr so abschreckend bei Leuten mit Formularphobie.
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Schubidu
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Schubidu »

Ja, ich hätte das sicher auch alleine gekonnt und hatte für den Rentenberater alles perfekt vorbereitet, dass der nur noch eintippen mußte. Ich hatte das ja im Vorfeld auf der HP der Rentenversicherung schon durchgespielt.

Aber ich dachte mir, wenn man irgendwas übersieht, zieht es einen Rattenschwanz nach sich, bis man das wieder geregelt bekommt und hab das deshalb mit dem Rentenberater gemacht. Einfach damit nochmal jemand drüberschaut, der ständig mit der Thematik zu tun hat.

Problem bei der Krankenversicherung ist, dass man als privat Versicherter (bin ich ja auch) zwar 8,55% der Rente als Zuschuß für die PKV bekommt, aber nichts für die Pflegeversicherung.
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Hannoveraner »

Rhenanus hat geschrieben: 09.10.2025, 08:38 Ist wirklich kein Hexenwerk. Auch das Stellen des Rentenantrags beim Bund ist mit etwas Verständnis ohne Rentenberater möglich. Es gibt online viele Erläuterungen, man kann abspeichern und später fortsetzen, Fragen bei Unklarheiten beantwortet die Rentenversicherung auch telefonisch oder per Mail. Die Frage, die mich am meisten Zeit gekostet hat, bezog sich auf frühere Krankenversicherungen, da ich mehrfach in den zurückliegenden Jahrzehnten gewechselt habe - zum Glück hatte ich noch meine Kündigungsbestätigungen. Es wird halt geprüft, ob man im 2. Berufsabschnitt weitestgehend in der gesetzlichen Krankenversicherung war, um in den Genuss des halben Beitragssatzes für Rentner zu kommen.

Wer mal vor seiner Beamtenzeit als pflichtversicherter Arbeitnehmer tätig war, kann bei seinem Rentenantrag als Privatversicherter sogar von der Rentenversicherung einen Zuschuss zu seiner PKV zusätzlich zu seiner Rente (8,55 % von der Bruttorente) bekommen, weil er die GKV der Rentner nicht in Anspruch nimmt und er nur seine PKV-Beiträge zahlt. Ist nur ein Formular, das die PKV als Bestätigung an die Rentenversicherung leiten muss. Früher wurde dieser Beitrag manchmal auf die Pension angerechnet, aber das hat sich inzwischen erledigt - die Infos der Rentenversicherung sind dabei nicht ganz up to date. Ein solcher Rentenantrag für meine Frau hat kaum 45 Minuten beansprucht, nachdem die Frage mit dem Zuschuss zur PKV geklärt war.

Also nur Mut beim Rentenantrag - einfach mal das Formular aufrufen und sich anschauen, wozu man Auskunft geben können sollte. Das macht das spätere Ausfüllen leichter und wirkt dann nicht mehr so abschreckend bei Leuten mit Formularphobie.
Ich kann hier auch nur jedem empfehlen , egal wie alt er ist, das Prozedere einmal durchzuspielen.
Hierbei geht es um die ganzen Nachweise die man braucht. Ich brauchte eine bestimme Bestätigung über die Zeit an der Techniker Schule. Die hatte ich zuerst nicht in meinen Unterlagen gefunden. Hatte dann die Schule angeschrieben und die hätte mir helfen können. Habe dann aber kurz nach dem Anschreiben die Unterlage gefunden. Die hat sich hinter ein Zeugnis versteckt. Da kam das eine oder andere zusammen.

Von daher lieber jetzt alles einmal durchspielen und die Unterlagen entsprechend vorbereiten als in vielen Jahren dastehen und die Schule gibt es z.b. nicht mehr. Wo hätte ich mir dann die Bestätigung holen müssen.

Möchte man wie ich früher in Rente ist das ein noch aufwendigerer Ritt. Da werden noch mehr Infos und Nachweise abgerufen.
Aber alles machbar auch für jemanden wie mich der solche Verwaltungsakte überhaupt nicht mag
Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Rhenanus »

Schubidu hat geschrieben: 09.10.2025, 09:16 Problem bei der Krankenversicherung ist, dass man als privat Versicherter (bin ich ja auch) zwar 8,55% der Rente als Zuschuß für die PKV bekommt, aber nichts für die Pflegeversicherung.
Man kann nicht alles haben ... smilie_28
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