Altersvorsorge

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Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Rhenanus »

Hannoveraner hat geschrieben: 09.10.2025, 09:23
Von daher lieber jetzt alles einmal durchspielen und die Unterlagen entsprechend vorbereiten als in vielen Jahren dastehen und die Schule gibt es z.b. nicht mehr. Wo hätte ich mir dann die Bestätigung holen müssen.

Möchte man wie ich früher in Rente ist das ein noch aufwendigerer Ritt. Da werden noch mehr Infos und Nachweise abgerufen.
Aber alles machbar auch für jemanden wie mich der solche Verwaltungsakte überhaupt nicht mag
Das Stichwort heißt: KONTENKLÄRUNG

Wichtig sind dabei auch die Ausbildungszeiten, weil die vor dem ersten Geldverdienen ja nicht gemeldet werden. Spätestens nach einigen dieser vorläufigen Bescheide, die alle paar Jahre kommen, sollte man sich darum kümmern. Alles andere geht später gut von der Hand, wenn man weiß, alle relevanten und irrelevanten Zeiten (keine Zweifel mehr) sind erfasst. Ob sie was bringen, entscheiden andere, Hauptsache in der Zeit lückenloses Konto wie bei einem Lebenslauf.

Wie so oft im Leben, haben viele schon keine Lust, die paar Seiten Text in den Zwischenbescheiden zu lesen und heften lieber alles ab, dann schimpfen sie auf das System und die geringe Rente, ohne Durchblick zu haben. Aber die Deutschen mit ihrer Bürokratie lieben es, verwaltet zu werden. Geht schon in der Schule mit Kurs- / Fächerwahl los: die Lehrer müssen prüfen, dass die Wahl alles abdeckt, damit sie später bei fehlender Zulassung keine Klage am Hals haben. Die Schule ist für die Laufbahn und den Abschluss verantwortlich, davon geht man auch bei der Rente aus. Wer selbst keinen Praktikumsplatz findet, den versorgt die Schule, sogar bei den Nachprüfungen zum Abitur wissen die Prüfer vorher, welche Punktzahl möglichst erreicht werden soll, damit es nicht an 1-2 Pünktchen scheitert.
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Hannoveraner
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Hannoveraner »

Rhenanus hat geschrieben: 09.10.2025, 09:39
Hannoveraner hat geschrieben: 09.10.2025, 09:23
Von daher lieber jetzt alles einmal durchspielen und die Unterlagen entsprechend vorbereiten als in vielen Jahren dastehen und die Schule gibt es z.b. nicht mehr. Wo hätte ich mir dann die Bestätigung holen müssen.

Möchte man wie ich früher in Rente ist das ein noch aufwendigerer Ritt. Da werden noch mehr Infos und Nachweise abgerufen.
Aber alles machbar auch für jemanden wie mich der solche Verwaltungsakte überhaupt nicht mag
Das Stichwort heißt: KONTENKLÄRUNG

Wichtig sind dabei auch die Ausbildungszeiten, weil die vor dem ersten Geldverdienen ja nicht gemeldet werden. Spätestens nach einigen dieser vorläufigen Bescheide, die alle paar Jahre kommen, sollte man sich darum kümmern. Alles andere geht später gut von der Hand, wenn man weiß, alle relevanten und irrelevanten Zeiten (keine Zweifel mehr) sind erfasst. Ob sie was bringen, entscheiden andere, Hauptsache in der Zeit lückenloses Konto wie bei einem Lebenslauf.

Wie so oft im Leben, haben viele schon keine Lust, die paar Seiten Text in den Zwischenbescheiden zu lesen und heften lieber alles ab, dann schimpfen sie auf das System und die geringe Rente, ohne Durchblick zu haben. Aber die Deutschen mit ihrer Bürokratie lieben es, verwaltet zu werden. Geht schon in der Schule mit Kurs- / Fächerwahl los: die Lehrer müssen prüfen, dass die Wahl alles abdeckt, damit sie später bei fehlender Zulassung keine Klage am Hals haben. Die Schule ist für die Laufbahn und den Abschluss verantwortlich, davon geht man auch bei der Rente aus. Wer selbst keinen Praktikumsplatz findet, den versorgt die Schule, sogar bei den Nachprüfungen zum Abitur wissen die Prüfer vorher, welche Punktzahl möglichst erreicht werden soll, damit es nicht an 1-2 Pünktchen scheitert.
So ist es leider. In Deutschland wurde etwas tolles aufgebaut und ein gutes Sozialsystem geschaffen.
Leider meinen viele das ist Gott gegeben und haben es sich darin gemütlich gemacht.
Ein großer Teil der Deutschen ist was das angeht träge geworden und hat sich auf das System verlassen. Verlässt sich immer noch drauf.
Es wurde privat zu wenig vorgesorgt. Nicht umsonst haben wir in Deutschland die geringste Eigentumsquote in Europa.
Jahrzehntelang hat man hier die Augen verschlossen und auch aus der Politik hat sich keiner rangetraut.
Spätestens als Blüm die Litfaßsäule mit dem Rente ist Sicherplakat verschönert hatte war klar das wir Probleme bekommen. Das war Mitte der 80er. Es gab ein großes Gelächter aus Teilen der Politik und Medien über die Aktion. Seither ist das immer ein Thema und niemand traut sich das anzufassen.

Über die Verwaltung nur kurz eins gesagt.
Meine Rente wurde ca. 2 1/2 Jahre Rückwirkend gezahlt. Ich hatte in der Zeit noch Krankengeld bekommen. Übergangsgeld vom Arbeitsamt ( AlG1 Ersatz wenn du nach der Aussteuerung nicht Arbeitsfähig bist) , Auflösvertrag mit voller Lohnzahlung und Freistellung über Zeitraum x.
Jetzt musste die Rückwirkende Rente mit den anderen Zahlungen verrechnet werden. Krankenkassen und Arbeitsamt holen sich das Geld von der RV zurück. In Summe lag ich immer über den Zuverdienstgrenzen, so das ich dachte ich bekomme nichts mehr. Habe dann doch noch 5 stellig was bekommen. Dann kamen über 30 Seiten wo jeder einzelne Monat hin und hergerechnet wurde was mir trotz Überschreitung der Zuverdienstgrenzen zusteht. Meine Frau ist was das angeht Verwaltungstechnisch und vor allem Mathematisch hoch ausgebildet und arbeitet in komplexen Versicherungsmathematischen Bereichen. Die hat nicht mehr nachvollziehen können was da gerechnet wurde. Aus welchen Bestimmungen und Vorgaben die stammen usw. Haben es dann aufgegeben weil es uns egal war ob ich 1000€ Zuviel oder zuwenig bekomme.
In den letzten 3 Monaten kamen dann immer wieder Zahlungen von Arbeitsamt, weil mir Rückwirkend aufgrund von Neuberechnungen mehr Geld Zustand. Die RV hat dann ebenfalls 2 mal nachgezahlt weil es auch hier zu rückwirkenden Neubewertungen kam. Dann kam auf einmal Geld von meinem Ex Arbeitgeber der mir Rückwirkend aus Neuberechnungen der Sozialabgaben noch Geld schuldete, bzw. er von den Sozialkassen Geld zurückerhalten hatte. Wenig später musste ich Teile dieser Gelder zurückzahlen weil die Krankenkasse rückwirkend andere Einstufungen hatte. Hängt damit zusammen das ich freiwillig gesetzlich Versichert bin und der Status von mir , aus welchen Gründen auch immer , während der Zeit als ich Krankengeld und Übergangsgeld bezogen anders war. Jetzt meldet sich die RV das sich auch die Krankenkassenzahlungen während der Zeit in der ich rückwirkend die Rente bezogen habe anders berechnet werden und ich muss wieder zurückzahlen.
Jetzt versuche ich das mit der Krankenkasse zu klären was da gelaufen ist.
Am Ende verstehen wir das beide nicht mehr. Auch meine Frau nicht.

Hört sich alles wirr an . Fühlt sich auch so an wenn man erlebt wie die Zahlungen und Rückforderungen an mich hin und her gehen. Das obwohl die das meiste untereinander klären
Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Rhenanus »

Du bist mit deiner Vita beim Ausscheiden sicherlich ein Sonderfall. Die Sachbearbeiter der einzelnen Abteilungen haben ihre Vorschriften und müssen die Sache endgültig abschließen. Es macht dann schon einen Unterschied, ob die Krankenversicherung, die Rentenversicherung, der Arbeitgeber usw. jeweils zuständig ist. In dem Fall greifen natürlich Vorschriften und Paragraphen, die nur für die Sachbearbeiter verständlich und anwendbar sind. Sonst müsste ja jeder eine Ausbildung bei KV, PV, RV usw. absolvieren. In der Regel wissen die Leute, was sie da tun. Und wenn es hart auf hart kommt, kann man sich die Sache immer noch erklären lassen.

Wären wir damit einverstanden, wenn alle Abteilungen es auf sich beruhen ließen? Haben wir dann vielleicht mehr bezahlt als nötig oder steht uns vielleicht noch Geld zu? Solche Probleme löst auch der versprochene Bürokratieabbau nicht. Wie sollte er denn auch?
Hannoveraner
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Hannoveraner »

Rhenanus hat geschrieben: 09.10.2025, 14:06 Du bist mit deiner Vita beim Ausscheiden sicherlich ein Sonderfall. Die Sachbearbeiter der einzelnen Abteilungen haben ihre Vorschriften und müssen die Sache endgültig abschließen. Es macht dann schon einen Unterschied, ob die Krankenversicherung, die Rentenversicherung, der Arbeitgeber usw. jeweils zuständig ist. In dem Fall greifen natürlich Vorschriften und Paragraphen, die nur für die Sachbearbeiter verständlich und anwendbar sind. Sonst müsste ja jeder eine Ausbildung bei KV, PV, RV usw. absolvieren. In der Regel wissen die Leute, was sie da tun. Und wenn es hart auf hart kommt, kann man sich die Sache immer noch erklären lassen.

Wären wir damit einverstanden, wenn alle Abteilungen es auf sich beruhen ließen? Haben wir dann vielleicht mehr bezahlt als nötig oder steht uns vielleicht noch Geld zu? Solche Probleme löst auch der versprochene Bürokratieabbau nicht. Wie sollte er denn auch?
Ja klar bin ich ein Sonderfall. Für Normalfälle läuft es ja wie von Dir , mir und andere beschrieben. Einfach simpel und übersichtlich. Das Thema Kontenklärung ist das wichtigste , wie ja schon von verschiedenen Beschrieben wurde.

Der Bürokratieaufwand ist da schon extrem. Auch zu verstehen was dahintersteht und wie was funktioniert.
Ich bin da noch gut durchgestiegen. Für viele die in einer gesundheitlichen Zwanglage sind, gerade Psychosomatisch ist das kaum zu schaffen.

Gut das es hier wie von Schubidu beschrieben private Rentenberater und Betreuer gibt.
Betreuer die sich auch in den vielen Sonderfällen auskennen.
Für den Normallfall aber gar nicht benötigt werden.

Die Sozialverbände sind hier auch sehr gut aufgestellt. Gegen eine recht kleine Jahresgebühr sind die auch hilfreich bis ggf. auch Unterstützung bei Klagen usw.

Um zum Ursprung zu kommen. Durch die regelmäßigen Rentenbriefe dürfte keiner mehr überrascht sein was die Rente betrifft
san agustin
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von san agustin »

Schubidu hat geschrieben: 08.10.2025, 09:39 Ja ohne zusätzliche private Vorsorge sieht es sehr düster aus.

Wer 50 Jahre lang gearbeitet hat (haben die Wenigsten) und immer so viel verdient hat, dass er pro Jahr einen Rentenpunkt generiert (im Jahr 2025 wären das 50.493 € brutto - das muß man erst mal haben), hat 50 Rentenpunkte angesammelt und bekommt eine Bruttorente von 2.039,50 € (50 x 40,79 € pro Rentenpunkt), von der noch der Versicherungsanteil und ein wenig Steuer wegkommt.

Für denjenigen, der weniger Rentenpunkte angesammelt hat (sei es, dass er weniger verdient hat oder weniger Rentenjahre hat) sieht es noch düsterer aus.

Da kann man schon keine großen Sprünge mehr machen, aber wenn man davon dann noch Miete bezahlen muß, wird es existenziell.
Ich hoffe sehr, dass die Mitglieder DIESEN THREAD nicht überlesen, sondern genau hinschauen smilie_22

DIe angesprochenen 50 RP ist ein Auslaufmodel - dass schaffen/schafften nur die Boomer, danach werden es wohl max. 40 Jahre Arbeitszeit
dann fehlen nochmal ca. € 500 brutto im Jahr
abzüglich Beiträge Krankenversicherung + und event. Steuer

Hier muss ich dann nicht nochmal die Endsumme ausrechnen, dass kann und muss jeder selber hinbekommen

Handeln und nicht abwarten - auf niemanden (den Staat) verlassen
smilie_38
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Schubidu
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Schubidu »

... grundsätzlich kann man ja, bei höhrerem Verdienst und höheren Beiträgen auch mehr als einen Rentenpunkt im Jahr generieren.

Bei mir sind es in Summe 75, die ich generiert habe. Aber da ich im Rahmen des Versorgungsausgleichs bei der Scheidung 16 Punkte abgegeben habe, bleiben nur 59.

Davon 13,2% Abschlag wegen Rente mit 63 ab Dezember bleiben gut 51 RP.

Aber da ich ja vorerst noch teilzeit weiter arbeite kommen bis zum Regelrentenalter nochmal Punkte dazu.

Aber egal wie viel Punkte man hat. Die Rente allein ohne zusätzliche Vorsorge bedeutet Einschränkungen im Alter. Daher ist es heute umso wichtiger zusätzlich vorzusorgen.
Hannoveraner
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Hannoveraner »

Schubidu hat geschrieben: 12.10.2025, 20:33 ... grundsätzlich kann man ja, bei höhrerem Verdienst und höheren Beiträgen auch mehr als einen Rentenpunkt im Jahr generieren.

Bei mir sind es in Summe 75, die ich generiert habe. Aber da ich im Rahmen des Versorgungsausgleichs bei der Scheidung 16 Punkte abgegeben habe, bleiben nur 59.

Davon 13,2% Abschlag wegen Rente mit 63 ab Dezember bleiben gut 51 RP.

Aber da ich ja vorerst noch teilzeit weiter arbeite kommen bis zum Regelrentenalter nochmal Punkte dazu.

Aber egal wie viel Punkte man hat. Die Rente allein ohne zusätzliche Vorsorge bedeutet Einschränkungen im Alter. Daher ist es heute umso wichtiger zusätzlich vorzusorgen.
Gruselig was im angeblich besten Deutschland das es jemals gegeben hat auf viele zukommt.

Mit meinen 73 RP die ich jetzt schon ansammeln konnte stehe ich noch sehr gut da.
Ohne eine eigene Immo würde das aber auch schnell anders aussehen . Gerade wenn jemand in einer teuren Stadt wohnt.
Das sich soviele auf das Sozialsystem verlassen haben und wir in D das Schlusslicht bei der Eigentumsquote sind, wird sich bitterböse rächen.
Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Rhenanus »

Hannoveraner hat geschrieben: 12.10.2025, 23:12 Das sich soviele auf das Sozialsystem verlassen haben und wir in D das Schlusslicht bei der Eigentumsquote sind, wird sich bitterböse rächen.
Auch hier hat die Medaille zwei Seiten. Die Boomer-Generation hat von der Kriegsgeneration schon beträchtlich geerbt oder bekommt in den nächsten Jahren noch. Außerdem hängt es an den Ansprüchen der Deutschen beim Bauen. Die Mindestanforderungen reichen weder den Architekten, Baufirmen und Bauherren. Man baut ja nur einmal im Leben, sagte man früher. Heizungsmonteure aus Nachbarländern (z.-B. Elsass) würden den Einbau einer Wärmepumpe mindestens 10.000 Euro günstiger machen, aber die Förderung wird bei uns ja durch die Aufschlage gleich wieder eliminiert.
Die Niederländer haben ein um mehr als 20% höhere Eigentumsquote. Da ich nur wenige Kilometer von der Grenze entfernt wohne und oft rüberfahre, liegt der Vergleich nahe. Kleinere Häuser und Grundstücke (aber schöne und gepflegte Vorgärten), weniger Rollläden, Heizungsrohre verlaufen vor und nicht in der Wand, oft Verzicht auf teure Gardinen und so lässt sich das fortsetzen. Man könnte auch die Autos vergleichen und bekommt ein ähnliches Bild. Teure Luxusschlitten sind eher selten, Porsche, BMW und Mercedes sieht man bei den Nachbarn einfach viel seltener.

Wer in den letzten Jahrzehnten von den Eltern nichts bekommen hat, der hatte es schwer zu Eigentum zu kommen, wenn er nicht gut verdient hat, zumal auch die Familiengröße eine Rolle spielt. Und die Entwicklung der Mietpreise ist vor 15-20 Jahren wohl auch nicht in diesem Maße gesehen worden. Und Eigentum erwerben bei gleichzeitigem Verzicht (Urlauf, Auto, Hobby) über Jahre ist für viele einfach unvorstellbar.
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gullaldr
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von gullaldr »

Rhenanus hat geschrieben: 13.10.2025, 00:26Außerdem hängt es an den Ansprüchen der Deutschen beim Bauen.
Wenn Du damit die Bewohner meinst: So hoch sind deren Ansprüche eigentlich gar nicht. Abgesehen mal von schicken Bädern, die seit einiger Zeit hip sind. Und dem größten Flatscreen.

Die Ansprüche kommen vielmehr von der Politik und Wirtschaft selbst. Immer mehr Bürokratie und immer mehr Baunormen machen das Bauen immer teurer. Dabei sind das dann oftmals nicht mal unbedingt immer zwingende Vorschriften, aber die Bauherren erfüllen diese Normen (z.B. im Schallschutz, Brandschutz, Energieeffizienz usw.), um spätere mögliche Klagen von Käufern auszuschließen.
Rhenanus hat geschrieben: 13.10.2025, 00:26 Und die Entwicklung der Mietpreise ist vor 15-20 Jahren wohl auch nicht in diesem Maße gesehen worden.
Wenn man immer mehr Menschen ins Land holt, dann aber nicht in der Lage ist, für diese ausreichend angemessenen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, steigen eben die Mieten. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Allerdings sind es gar nicht so sehr die Kaltmieten, die gestiegen sind, sondern vielmehr die Warmmieten, also die Verteuerung von Energie. Nicht also raffgierige Vermieter, die gerne als Feindbild dargestellt werden, tragen die eigentliche Schuld, sondern unsere Politik. Wenn in den nächsten Jahren die EU-Verordnungen zur Sanierung von Häusern aus Gründen des Klimaschutzes richtig durchschlagen, wird es für die Mieter noch ungemütlicher. Denn entweder werden die Kosten auf die Mieten aufgeschlagen oder jede Neubautätigkeit und jedes Interesse an der Vermietung von Wohnraum versiegen, da nicht mehr lukrativ.
Frank the tank
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Frank the tank »

Soso, die Boomer Generation hat von der Kriegsgeneration geerbt, starke These und Verallgemeinerung.
Bin Boomer, von meinen Klassenkameraden und -innen hat ungefähr die Hälfte ein Haus Bj 1963 bis 1966 geerbt. Der Rest hat nichts bekommen bzw einige gut verdienende müssen für die Eltern im Pflegeheim zahlen. Manche kommen aus der Nummer raus wegen Freibeträgen usw.
Der größte Preistreiber beim Bauen ist nicht der Bauherr sondern der Staat. Bürokratie und Auflagen ohne Ende. Heute das Dach erneuern, musst du PV aufs Dach zimmern...
Eine Stunde Handwerker kostet 89€, wo kommt das wohl her? Wie lange muss ein Normalverdiener selbst für eine Handwerkerstunde arbeiten?
Immer mehr "Fachkräfte" werden ins Land geholt. Die wollen auch irdendwo wohnen. Die möchten auch die Gesundheitsleistungen und Sozialleistungen wie Ureinwohner haben. Da steigen die Beiträge für den arbeitenden Teil der Menschen in diesem Land. Alles hausgemacht....
Als Vermieter muss man sich zukünftig an den CO2 Kosten der Mieter beteiligen. Alles böse Vermieter die die Häuser nicht dämmen und ihre Mieter die teuren Energiekosten bezahlen lassen. Alles absurd in der EU.... Und was wird getan um Energiekosten zu senken? AKWs still gelegt, finde den Fehler.
Frank the tank
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Frank the tank »

Wird die Pension nach dem letzten Gehalt berechnet?
Die Pensionen richten sich nach dem Durchschnitt der in den letzten drei Jahren vor Pensionsbeginn erzielten Bruttogehälter. Von diesem durchschnitt- lichen Bruttogehalt wird die Pension berechnet.

Wie hoch ist die Beamtenpension vom letzten Gehalt?
Beamtenpensionen-Tabelle: So hoch sind die Pensionen von Beamten
Die Höhe der Beamtenpension hängt von der Besoldungsgruppe, der Dienstzeit und dem Bundesland ab. Grundsätzlich gilt: Pro vollem Dienstjahr steigt der Pensionsanspruch um 1,79375 % des letzten ruhegehaltfähigen Gehalts. Nach 40 Jahren im Dienst erreichen Beamte den Höchstsatz von 71,75 % ihrer letzten Bezüge.

Wie viel Prozent vom letzten Gehalt bekommt man Pension?
Höhe des Ruhegehaltes. Das Ruhegehalt beträgt für jedes Jahr ruhegehaltfähiger Dienstzeit 1,79375 Prozent der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge, insgesamt jedoch höchstens 71,75 Prozent. (§ 14 Abs. 1 Satz 1 BeamtVG).


Übersicht mit KI
Die Rente wurde nicht auf 48 % gekürzt, sondern das Rentenniveau sank über die Jahre und erreichte 2015 einen Tiefpunkt von 47,7 %. Seitdem wurde das Rentenniveau durch Gesetze auf mindestens 48 % angehoben und wird aktuell bis mindestens 2025 durch eine „Haltelinie“ gesichert.

Das Rentenniveau ist das prozentuale Verhältnis zwischen einer standardisierten Rente und dem Durchschnittseinkommen aller Beschäftigten in Deutschland. Es gibt an, wie hoch die Rente für einen Standardrentner ist, der 45 Jahre lang immer genau das Durchschnittseinkommen verdient hat, im Verhältnis zum aktuellen Durchschnittslohn. Das Rentenniveau wird oft als "Sicherungsniveau vor Steuern" bezeichnet und dient als wichtiger Indikator für die Entwicklung der gesetzlichen Rente im Vergleich zur allgemeinen Lohnentwicklung.


Ich stelle mal eine These auf:
Deshalb scheint den Pensionären auch die Sonne aus dem Arsch und die können es sich leisten Grün zu wählen.
Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Rhenanus »

Es bleibt nicht bei Bädern und Flat Screen, sondern man darf bei vielen auch die schönen Hochglanzküchen und Wintergärten nicht vergessen. Neues Haus und alte Einrichtung ist ja auch nicht so schön, wenn man Gäste einladen will. Es schaukelt sich vieles hoch.
Diskutiert die Politik seit Jahren über die Mietpreisbremse, weil die Warmmieten, also die Energiekosten, so gestiegen sind? Energie ist natürlich teurer geworden, aber die Energiepreise werden vom Vermieter auf den Mieter umgelegt und fallen unter Nebenkosten. Von den Steigerungsraten der reinen Miete sollte man das trennen, beides zusammen verschärft die Lage. Hintergrund ist nicht nur die Zurückhaltung der öffentlichen Hand beim Wohnungsbau, sondern auch erhöhter Bedarf durch den Wunsch junger Leute und Singles nach einer Wohnung sowie der Bedarf durch Zuwanderung.
In zahlreichen Städten sucht man inzwischen nach Eigentümern, die ihre Wohnung lieber tageweise an Touristen vermieten. Die Zahl der Ferienwohnungen bes. im ländlichen Raum nimmt auch immer weiter zu, nicht dass ich das kritisiere, weil ich es selbst regelmäßig in Anspruch nehme. Da wird nach dem Ableben der Eltern die Wohnung eben nicht mehr dauervermietet, sondern man beschränkt sich
auf einen Teil des Jahres mit deutlich erhöhten Kosten für die Fewo. Und in Neubauten bezieht man gleich eine oder mehrere Fewos mit ein. Viele Vermieter lassen die Wohnung auch einfach leer stehen, weil sie schlechte Erfahrungen bis hin zur Räumungsklage machen mussten. Was ist mit dem Schutz der Vermieter, wenn der Mieter nicht zahlt und alles demoliert? Es sind somit mehr Wohnungen da, nur sind sie nicht so genutzt oder nutzbar, wie Wohnungssuchende es gerne hätten.
Vor Jahren versprach man 400.000 neue Wohnungen pro Jahr - war wohl nichts! Mit dem neuen Bauturbo wird nun alles besser ... smilie_11
Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Rhenanus »

Frank the tank hat geschrieben: 13.10.2025, 06:53 Soso, die Boomer Generation hat von der Kriegsgeneration geerbt, starke These und Verallgemeinerung.
Bin Boomer, von meinen Klassenkameraden und -innen hat ungefähr die Hälfte ein Haus Bj 1963 bis 1966 geerbt. Der Rest hat nichts bekommen bzw einige gut verdienende müssen für die Eltern im Pflegeheim zahlen. Manche kommen aus der Nummer raus wegen Freibeträgen usw.
Du und deine Klassenkameraden als Paradebeispiel zur Widerlegung meiner These und Verallgemeinerung erinnert stark an die Erfahrungen aus dem Umfeld eines anderen Forenmitglieds. Wenn die Hälfte ein Haus geerbt hat, passt es doch, da die Eigentumsquote in D knapp unter 50% liegt.
Ich habe von den Schwiegereltern eines dieser ungedämmten Nachkriegshäuser übernommen und in den 90-er Jahren Heizung, Fenster, Bad, WC, Küche, Fliesen OG, Innentüren und Außerdämmung erneuert bzw. erneuern lassen. In der Nähe von Düsseldorf stiegen zugleich die Immopreise stark und ein Verkauf 2005 ermöglichte nach einem Umzug in den ländlichen Raum den Kauf eines fast neuen Hauses, wo wir erst einmal Ruhe hatten, lediglich Bad, WC und Küche wurden vor dem Einzug erneuert. Man steckt Geld in ein Eigenheim, aber man zahlt keine Miete und muss sich meist auch nicht um Umzug und neue Einrichtung (Küche) in der neuen Wohnung kümmern. Und ein Pflegeheim musste ich auch nicht bezahlen. Schon interessant, wie genau du über die Erbschaften und Pflegekosten aller Klassenkameraden informiert bist. Aber lassen wir das - die Ursachen sind vielschichtig und jeder betont andere.
Rhenanus
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von Rhenanus »

Frank the tank hat geschrieben: 13.10.2025, 07:07 Ich stelle mal eine These auf:
Deshalb scheint den Pensionären auch die Sonne aus dem Arsch ...
Pensionäre haben Anrecht auf eine Mindestversorgung, weil der Staat für das Auskommen der Beamten verantwortlich ist. Wer also lange nur Teilzeit arbeitet oder erst später einsteigt und nur einen kleineren erdienten Pensionsanspruch hat, wird auf die Mindestversorgung aufgestockt.
25rubel
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Re: Altersvorsorge

Beitrag von 25rubel »

Frank the tank hat geschrieben: 13.10.2025, 07:07 Wird die Pension nach dem letzten Gehalt berechnet?
Die Pensionen richten sich nach dem Durchschnitt der in den letzten drei Jahren vor Pensionsbeginn erzielten Bruttogehälter. Von diesem durchschnitt- lichen Bruttogehalt wird die Pension berechnet.
meines wissens liegt diese sogar nur bei zwei jahre, weshalb einige kurz vor der pensionierung sehr gerne die karriereleiter emporsteigen, wenn beispielsweise die stelle des stellvertretenden schuldirektors ausgeschrieben wird.
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