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Altersvorsorge

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Tykon
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Tykon » 31.10.2019, 10:41

PB350 hat geschrieben:Ich kann nicht erkennen, dass das Leben vor 20 oder 30 Jahren besser gewesen ist. Nur ein paar banale Dinge: In meiner frühen Kindheit hatten wir beispielsweise nur ein Wählscheibentelefon und einen Röhrenfernseher im Wohnzimmer für alle. Navigationssysteme gab es auch noch nicht, was für viel unnötigen Stress gerade auf Urlaubsreisen sorgte. Die Bibliotheken vor Ort konnten mit dem heute abrufbaren Wissensschatz auch nicht mithalten: viel weniger Auswahl und oft veraltetes Wissen. Mir fallen spontan 100 weitere Dinge ein, die damals schlechter oder zumindest mühseliger waren.

Das sehe ich noch einwenig differenzierter. Beim Beispiel Telefon .... ich war früher im Büro das wandelnde Telefonbuch. Wenn jemand die Nummer eines Kollegen oder einer Abteilung wollte, hat er meist mich gefragt. Sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben wußte ich extrem viel auswenig. Seitdem man jeder Nummer aus nem Speicher oder einer Datenbank abruft, ist davon einiges verloren gegangen.

Zum Thema Navigation und Urlaubsreisen, ich bin zweimal mit nem Shell Atlas nach Spanien gefahren. Hat auch nicht länger gedauert als heute. Der einzige Unterschied war, man mußte sich vorbereiten und sich die Route im Vorfeld auch mal anschauen und einprägen. Ist mit Navi ja gar nicht nötig. Mit Navi geht dadurch m.E. aber auch ein Stück Orientierungssinn verloren.
Hier in Deutschland hatte ich die Strategie, dass ich in jeder fremden Stadt erstmal zum Hauptbahnhof gefahren bin. Dort hingen nämlich immer komplette „Falk-Pläne“ für ankommende Reisende. Da hab ich mir mein Ziel raus gesucht und bin dann weiter gefahren. Hat wunderbar geklappt.

Beim Thema Wissen stimme ich zu. Das ist heute deutlich einfacher und umfangreicher zu erhalten.

Das Leben war anders, nicht unbedingt besser. Aber definitiv nicht schlechter. smilie_01

Hannoveraner hat geschrieben:@ Aurifer
KKK ist nicht abwertend, das ist es allerdings, wenn ich es heute fordere und Frauen ihren Lebensweg vorschreibe (hast du nicht getan, wäre aber die Konsequenz aus dem einen Verdienst für die ganze Familie). ....



Spannender Diskussionspunkt
1 Konsequenz aus dem einen Verdienst könnte aber auch bedeuten der Mann bleibt zu Hause.
Mann könnte auch Hälfte / Hälfte

Wir haben ein gesellschaftliches Problem. Eine Frau die zu Hause bleibt um sich um die Kinder zu kümmern ist gesellschaftlich nicht respektiert. Besonders wenn es sich um eine deutsche, studierte Frau handelt.
Bleibt der Mann zu Hause, wird das als modernes Familienleben gefeiert.
KKK ist leider durch unser linkes Familienpolitisches Weltbild zum Schimpfwort mutiert.
Selbst die damalige Familienministerin Schwesig hat sich verächtlich zu KKK gezeigt.

Auch wenn Du, ich und viele andere KKK als eines von vielen Modellen sehen

Bei KKK basiert aber die Lebensplanung auf einer dauerhaften Ehe. Und da sind wir wieder beim Hauptthema. Aufgrund der gesellschaftlichen Änderungen kann sich heute doch kein Mann und keine Frau mehr, im Hinblick auf die Rente, leisten, nicht das maximum an Rentenanspruch zu erwirken.

Wieviele Ehen blieben früher doch nur wegen der Versorgung der Frau bestehen? Das kann doch auch niemand wollen.
Die Gesellschaft hat sich geändert, und da paßt ein Modell KKK einfach nicht mehr rein. Das mögen einige schade finden, ist aber trotzdem so.

Auch hier gerne weiteres persönliches:
Mein jetziger Mann, aufgewachsen in einer katholischen Kleinstadt, hat mit 24 geheiratet, weil es eben so üblich war. Vom Elternhaus direkt in die eheliche Wohnung. Er hat schon öfter gesagt, wenn er zuerst eine eigene Wohnung allein gehabt hätte, hätte er wohl nie geheiratet, da er sich dann früher „anders“ orientiert hätte.
Aus diesem ersten Leben sind zwei mittlerweile erwachsene Töchter hervor gegangen. Seine Frau hatte nach dem ersten Kind nur noch auf Minijob weiter gearbeitet. Das wäre wohl auch so geblieben, wenn wir uns nicht kennen gelernt hätten.

Und plötzlich war die Altersversorgung seiner Frau in Form des Ehemanns futsch ....

Paare wie uns gab es vor 40 Jahren kaum .... ich bin froh heute zu leben und nicht in der „guten alten Zeit“.
Aber mein Beispiel funktioniert mit jedem Paar ... egal wie zusammengestellt. Niemand kann und sollte sich m. E. ein Leben lang in einer Partnerschaft gefangen fühlen, die eigentlich keine mehr ist. Und deswegen funktioniert ein KKK Modell heute nicht mehr.

Ist jedenfalls meine Sicht der Dinge.
Zuletzt geändert von Tykon am 31.10.2019, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
Ich kann die Floskel "bleibt Gesund" nicht mehr hören oder lesen. Es kotzt mich mittlerweile an. smilie_44

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Bumerang
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Bumerang » 31.10.2019, 10:48

Aurifer hat geschrieben:
Schulden für Immobilien waren akzeptabel, aber gewiss nicht für Konsumgüter.


Als ich meine Bankausbildung began, lagen die Habenzinsen bei ca 6/7%. Ich hielt das für unanständig. Wie kann jemand der es geschafft hatte, eine Million zu erwirtschaften, einfach ohne was zu tun, 70T DM im Jahr verdienen? Damals wusste ich nicht, dass nicht der Zinssatz das Problem war sondern das System insgesamt.

Mit einer Zentralbank im Rücken, die die Risikomarge der Kreditgewährung praktisch auslöscht, wenn man das Geld zur Bank bringt und 7% risikofrei erhält (ist genau das), sind die 7% unanständig. Als wir eine harte Währung hatten, goldgebunden z.B., waren die Zinsen niedriger und das Risiko real, das Geld zu verlieren, ob man es der Bank oder einem privaten Schuldner verlieh. Somit waren reale Zinssätze von 4 bis 5 % in Goldwährungen einem Risiko ausgesetzt. Zog man die Ausfälle mit in die Berechnung, war die Nettoverzinsung niedriger.

Also war es damals gerechtfertigt, einen guten Zinssatz für sein Erspartes/Erwirtschaftetes zu verlangen, wenn man es anderen zur Verfügung stellte. Diese wiederum liehen es sich nur aus, wenn sie damit eine höhere Marge erzielen konnten als dieser Zins. Von Konsum war gar keine Rede.
Das war gerecht. Vor allem aber hat der Lohnempfänger und Sparer die Möglichkeit gehabt, sein Vermögen zu mehren, ohne hinter der Inflation her zu laufen.

Immobilienkredite waren deshalb gerechtfertigt, weil sie auch eine Investition waren. Man hatte später ein Haus und musste keine Miete zahlen. Maschinen und ggf auch noch PKW, wenn man damit zur Arbeit fährt, können ebenfalls als sinnvolle Investition angesehen werden. Vielleicht gerade noch die Ersteinrichtung wenn man heiratet, gepaart mit eine wenig Ersparnissen. Wenn man mit Anfang 20 heiratet und keine Hilfe von den Eltern bekommt, aber beide arbeiten, spricht nichts gegen.

Was aber ungerecht ist, wenn Geld präferentiell verteilt, aber mittels Inflation anderen abgeknüpft wird.

Geldwertillusion.


Heute kann man nicht ordentlich sparen um später zu kaufen, wenn man nicht schneller als das Hamsterrad ist. Das geht aber nur, wenn man aussteigt. Ca 80% könne aber nicht aussteigen bzw begreifen nicht dass, sie Im Hamsterrad sind.

Wer nicht überdurchschnittlich verdient und gleichzeitig Disziplin aufweist, nicht das Geld zum Fenster hinaus zu werfen, kann nix tun. Durschnittsverdiener und Wenigverdiener leben fast von heute auf morgen.
Die Mieten, Steuern, Sprit, Lebensmittelpreise steigen unaufhörlich, das Gehalt aber kaum. Wovon sparen? Was damit später noch kaufen?

Das Bisschen was man zurücklegen könnte, anlegen in was? Aktien?

Da hat es nur noch geholfen, die Zinsen zu senken und damit das Rad etwas zu verlangsamen. Der Hamster ist aber schon erschöpft. Er kann bald gar nicht mehr gehen, geschweige denn laufen.

Selbst wenn das Rad still steht (nullzins) hechelt er bereits. Wobei für ihm die Zinsen noch lange nicht 0 sind. Was soll jetzt passieren? Das Rad zurückdrehen (Minuszinsen)? Als ob das keine Bewegung wäre. Was nütz ihm der niedriger oder Minus Zins, wenn er damit sein Erspartes verliert.

Bevor man also den Zeigefinger hebt, sollte man sich überlegen, ob die Mehrheit überhaupt eine Chance hat, dem Rad zu entkommen. Tönt doch aus allen Kanälen, das Wachstumsmantra.

Man erzieht das Hammster zum Rennen und jetzt wirft man ihm das vor.

Das erinnert mich an einem Witz.

Man macht ein Experiment, mit jeweils 2 Männer und einer Frau auf je einer einsamen Insel. Franzosen, Engländer und Sovjetbürger.

Nach einem Monat gehe sie zu den Briten. Die Männer hatten sich eine Hütte gebaut und tranken Tee, die Frau etwas weiter weg auch. Sie redetet nicht miteinander. Auf die Frage warum, antworteten die Gentlemen, naja, niemand hat uns die Lady vorgestellt.

Die Franzosen hatte alle drei eine gemeinsame Laube aus Blätter, gerade gut gegen den Regen, lagen nackt am Strand. Auf die Frage wie sie so gelebt haben, antwortete die Frau: Eine Woche war Piere der Ehemann und Jacques der Liebhaber und dann umgekehrt.

Bei den Sovjets, die Männer am Strand, die Frau bereitete das Essen vor. Na, und wie war es so ?
Sie sagte, naja, sie nahmen mich wie se gerade wollten. Einmal die Woche in der Parteisitzung musste ich dann Selbstkritik üben, weil ich eine Hure sei.
Zuletzt geändert von Bumerang am 31.10.2019, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Weizenbiertrinker
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Weizenbiertrinker » 31.10.2019, 11:01

Tykon hat geschrieben:
PB350 hat geschrieben:Ich kann nicht erkennen, dass das Leben vor 20 oder 30 Jahren besser gewesen ist. Nur ein paar banale Dinge: In meiner frühen Kindheit hatten wir beispielsweise nur ein Wählscheibentelefon und einen Röhrenfernseher....
Beim Beispiel Telefon .... ich war früher im Büro das wandelnde Telefonbuch. Wenn jemand die Nummer eines Kollegen oder einer Abteilung wollte, hat er meist mich gefragt. Sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben wußte ich extrem viel auswenig....

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Sorry,

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Tykon
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Tykon » 31.10.2019, 11:10

Weizenbiertrinker hat geschrieben:
Tykon hat geschrieben:
PB350 hat geschrieben:Ich kann nicht erkennen, dass das Leben vor 20 oder 30 Jahren besser gewesen ist. Nur ein paar banale Dinge: In meiner frühen Kindheit hatten wir beispielsweise nur ein Wählscheibentelefon und einen Röhrenfernseher....
Beim Beispiel Telefon .... ich war früher im Büro das wandelnde Telefonbuch. Wenn jemand die Nummer eines Kollegen oder einer Abteilung wollte, hat er meist mich gefragt. Sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben wußte ich extrem viel auswenig....

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Sorry,

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Ist mir auch erst jetzt aufgefallen ..... smilie_14
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon dirty old » 31.10.2019, 11:30

Machen wir uns nichts vor,wenn all die Hirnlosen nicht über ihre Verhältnisse leben würden,gäbe es ja das wahnwitzige Wachstum im Konsum gar nicht.Von den Leuten wie "wir" es sind,die ihre Anschaffungen erst ersparen und dann kaufen bzw. unsinnigen Konsum erst gar nicht begehen,würde die Wirtschaft doch nicht leben können.Wobei ich mich immer frage wie das in der Praxis überhaupt geht.Wenn das Auto finanziert ist,und der Autohändler auch nicht gleich zahlt,und der Hersteller bei seinen Zulieferern Verbindlichkeiten hat usw.usw………
Schaurigen Halloween und schönen Feiertag smilie_24
Grüsse

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Bumerang » 31.10.2019, 12:01

dirty old hat geschrieben:Machen wir uns nichts vor,wenn all die Hirnlosen nicht über ihre Verhältnisse leben würden,gäbe es ja das wahnwitzige Wachstum im Konsum gar nicht.Von den Leuten wie "wir" es sind,die ihre Anschaffungen erst ersparen und dann kaufen bzw. unsinnigen Konsum erst gar nicht begehen,würde die Wirtschaft doch nicht leben können.Wobei ich mich immer frage wie das in der Praxis überhaupt geht.Wenn das Auto finanziert ist,und der Autohändler auch nicht gleich zahlt,und der Hersteller bei seinen Zulieferern Verbindlichkeiten hat usw.usw………


Genau das. Alle schreiben einen Deckel und freuen sich über das Wachstum. Den Deckel zahlt später der unbeteiligte Sparer. Deshalb braucht man unbedingt Fiat Money.
Gruß

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Aurifer » 31.10.2019, 12:03

dirty old hat geschrieben:Machen wir uns nichts vor,wenn all die Hirnlosen nicht über ihre Verhältnisse leben würden,gäbe es ja das wahnwitzige Wachstum im Konsum gar nicht.Von den Leuten wie "wir" es sind,die ihre Anschaffungen erst ersparen und dann kaufen bzw. unsinnigen Konsum erst gar nicht begehen,würde die Wirtschaft doch nicht leben können.


smilie_01 Massive Wohnzimmer- und Schlafzimmer-Möbel bei der Ersteinrichtung einmal gekauft fürs Leben und darüber hinaus. Wasch- / Spülmaschine > 20 Jahre, erste Microwelle 26 Jahre, Autos (seitdem ich nicht mehr 45.000 km / Jahr fahre) 12-16 Jahre - im letzten Jahr einen Neuwagen als Auslaufmodell / Ausstellungsfahrzeug mit Eintausch Altfahrzeug, Umweltprämie, Barzahlungsrabatt gekauft, Schnellkochtopf / Qualitätsmesser > 35 Jahre, Arbeits-PC (ohne Internetanschluss) 8-12 Jahre. Manchmal denke ich, kann nicht dieses oder jenes alte Stück den Geist aufgeben, dass man einen Grund hat, dem Konsum zu frönen - ausgenommen natürlich meine Ehefrau (da reichen 33 Jahre Ehe noch lange nicht).

@ Hannoveraner
"Auch wenn Du, ich und viele andere KKK als eines von vielen Modellen sehen"

Nein - war nur ein Vergleich mit der alten Zeit. Ich besuche die Kirche recht selten, meine Frau ist berufstätig (was ich auch für die Beziehung toll finde), Kinder sind keine da. Und in der Küche / beim Einkaufen verbringe ich mehr Zeit als meine Frau, die dafür ein deutliches Übergewicht bei der Wäsche (ich bügele selbst) usw. hat. Wenn beide einen Beruf ausüben, sollte Aufgabenteilung selbstverständlich sein.
KKK kann ein Modell sein, wenn Frau / oder Mann sich bewusst für den erzieherischen und häuslichen Teil entscheidet(entsprechendes Einkommen des anderen vorausgesetzt). Kirche ist daneben immer möglich.
Zuletzt geändert von Aurifer am 31.10.2019, 12:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon buntebank » 31.10.2019, 12:06

...
Zuletzt geändert von buntebank am 22.07.2021, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
zufrieden verschiedenste Sorten getauscht mit einem guten Dutzend Forums-Mitgliedern.

Unendlicher Geld-Nachschub auf: https://www.buntebank.com/

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Aurifer » 31.10.2019, 12:22

@ bb

Könnte man in der Tat, aber wenn man die Grenzen verschiebt vom Großkapitalismus hin zum Sozialismus / Kommunismus - mit staatlicher Lenkung -, dann hören viele wieder auf sich zu engagieren, weil es sich für sie nicht lohnt. Beispiele für das Scheitern dieser Staaten / Wirtschaftsform haben wir vor 30 Jahren hinreichend erlebt. Andererseits glaube ich, dass gebotene Möglichkeiten an viel Geld zu kommen, auch immer wieder genutzt werden, sobald ein Türchen entdeckt wird.
Man darf sich fragen, inwieweit unsere Markwirtschaft sozial ist. Aber wollen wir auf dem Wohnungsmarkt Enteignungen oder staatlich starre Mietenregelungen? Dann geht es in den Städten wieder Richtung möblierte Vermietung (nicht geregelt), Ferienwohnungsangebote usw. Natürlich verdienen bei den großen Konzernen die Leute an der Spitze unverschämt viel Geld. Deckelt man Gehalt und Boni wandern die Spitzenleute ins Ausland ab - funktioniert besonders gut im Sport! Und bei Aktiengesellschaften ist es natürlich schwer, irgendeinem etwas wegzunehmen. Vermögenssteuer bleibt auch umstritten (siehe damals Erhöhung in Frankreich - Landesflucht).

Wenn die Politik Regelungen aufstellt, gibt es andere, die schon wieder neue "Rezepte" sich zu bereichern erfinden. Ein Politikapparat, der von Lobbyisten gesteuert wird und auf Kompromisse angewiesen ist, läuft da leider immer nur hinterher.

PB350
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon PB350 » 31.10.2019, 12:55

Ich bin sehr froh, im heutigen Informationstechnologiezeitalter leben zu dürfen, weil einem niemand mehr so schnell etwas vormachen kann. Alles lässt sich umgehend im Netz überprüfen.

Wenn man sich beispielsweise früher über Altersvorsorgeprodukte wie Versicherungen und Geldanlagen informieren wollte, musste man sich eher auf die Menschen in seinem direkten Umfeld verlassen. Das Problem ist, dass es sich dabei oft um nicht vorhandenes, falsches, unvollständiges oder veraltetes Wissen handeln kann. Und die sogenannten Beraterexperten in Banken und bei Versicherungen haben in erster Linie nicht das finanzielle Wohlergehen ihrer Kunden im Blick. Am Ende blieben vielleicht noch die Bibliotheken und Bücherläden übrig, aber diese können in Sachen Auffindbarkeit, Auswahl, Vollständigkeit, Aktualität und Schnelligkeit niemals mit dem Netz mithalten. Auch finde ich die Produktauswahl und -möglichkeiten heute viel besser.

Ich liebe es, mir mein eigenes Bild über alle mich interessierten Themen machen und meinen eigenen Wissensschatz aufbauen zu können. So habe ich mein Wohlergehen selbst in der Hand. Dies setzt aber etwas Eigeninitiative voraus, die leider nicht jeder aufbringen möchte.
Zuletzt geändert von PB350 am 31.10.2019, 13:10, insgesamt 2-mal geändert.

Hannoveraner
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Hannoveraner » 31.10.2019, 13:00

@ Aurifer
KKK ist auch nicht unser Lebensmodell
Meine Frau hat für sich/ und ein gutes Modell gefunden und arbeiten 4 Tage halbtags. Das war für Sie immer wichtig. Beide halbtags wäre ein Traum
Mit der Kirche hab ich lange abgeschlossen

Finde halt das dieses Modell gesellschaftlich akzeptiert sein müsste. Vor allem
finanziell machbar , inkl. Rentenpunkte.
Wenn wir mehr Kinder wollen. Besonders Kinder aus einer höheren Bildungsschicht, dann müssen die Rahmenbedingungen passen.
KKK muss ein gleichberechtigtes System unter vielen sein
Kinder in Not - Hilfe für Südafrika e.v.
https://www.kinder-in-not.org/

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Silbermann 1984
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Silbermann 1984 » 31.10.2019, 19:17

san agustin hat geschrieben:Wenn ich mich aber links und rechts herum schaue, denke ich nicht, das es viele interessiert
Das Credo lautet doch: ich lebe jetzt und später ist dafür auch noch Zeit :shock:


Das ist ja auch immer abhängig davon wieviel jemand im Monat über hat ,nimmt man jetzt mal die Zahl 500 ist er blöd denn er könnte wie auch immer 250€ neben hin legen .

Bleiben jetzt 100€ z.b. übrig dann ist es nachvollziebar das er in einen Gewissenskonflikt kommt ,entweder er nimmt die 100€ jeden Monat und legt die auf die hohe Kante und das Konsequent dann hat er im Jahr 1200 in 10 Jahren 12.000€ für das Alter ,dafür hat derjenige dann sich das ganze Leben nichts gegönnt nur damit er im Alter dann auch noch mal ein Schnitzel essen kann oder er denkt sich mit den 100€ im Monat geh ich auch mal ins Kino,leiste mir mal einen kleinen Urlaub oder fröhne einem kleinen Hobby .

Irgendwas braucht der Mensch ja auch mal.

Da kann man die Denkweise schon verstehen ,ich bin da auch immer hin und her gerissen weil beides gleichzeitig nicht möglich ist .

Diesen Monat hat wieder das Teufelchen gewonnen ,8 Bilder 20x30cm und ein Panoramaabzug 20x60cm und die passenden Bilderrahmen und die 100€ sind weg :shock: .

Nächsten Monat gibts dann mal wieder 5 Unzen Silber .

Man könnte das jetzt noch teilen aber irgendwann wirds ja total lachhaft .

H.M. Murdoch
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon H.M. Murdoch » 31.10.2019, 19:47

@ Silbermann: Ich persönlich denke, wenn sich viele Leute nur halb so viel Gedanken machen würden wie du, ob man sich das leisten kann/darf oder nicht, wäre schon viel gewonnen smilie_01
Du hast es gut beschrieben, mit dem Gefühl des "hin und her gerissen" zu sein.

Aber gerade die jüngeren Generationen (wie auch meine als Mitt-30er) ist es ja so, dass viele doch Gedanken - und planlos vorgehen. Im meinem Umfeld ist es zur Zeit so, dass sich viele Bekannte mehr Gedanken darüber machen, wo sie noch eine Stelle auf der Weltkarte finden, wo sie noch nicht waren und unbedingt hin müssen, statt an das Thema Altersvorsorge - Armut zu denken.

Ich denke auch, dass wie so oft die Wahrheit irgendwo zwischen dem regelmäßigen Sparen / Sparsamkeit und "dem sich auch mal was gönnen" liegt.
In den letzten Jahren hat sich Verhältnis beim Großteil der Bevölkerung meiner Meinung nach aber immer weiter hin zum zweiten verschoben.

Ich persönlich finde auch die Gründe im "persönlichen" Zeitmanagement eines jeden einzelnen begründet.
Was möchte ich damit sagen.... früher kamen die Leute von der Arbeit nach Hause und musste sich noch um Haus,Hof, Kinder, das freiwillige Amt im Verein / Kirche etc. kümmern und sind danach Abends nach der Tagesschau müde ins Bett gefallen.

Viele junge Leute wollen sich nicht mehr binden (materiell wie auch menschlich) und möglichst jegliche Verpflichtung (Verein, Partei, Gemeinschaft) vermeiden. Da entstehen dann auch aufgrund des technischen Fortschritts etc. zeitliche Vorteile im Haushalt und Beruf und diese freie Zeit will dann natürlich auch genossen werden oder besser gesagt "konsumiert" werden.
Beispiele sind hierfür die gefüllten Cafés und Restaurants an einem Samstagvormittag in einer Innenstadt ganz in meiner Nähe.
Wenn ich da an meine Kindheit denke, war Samstag der Tag reserviert für Garten, Auto waschen, Holz machen und sich um das Haus kümmern. Aber das gilt alles nicht mehr so wie früher.... ob das nun besser oder schlechter ist kann ich nicht beurteilen.
Ergebnis des ganzen ist aber, das wir weiterhin und immer mehr zur einer reinen Konsum - und Freizeitgesellschaft (auf Pump) verkommen.....

Hannoveraner
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Hannoveraner » 31.10.2019, 20:09

@ H.M. Murdoch
Spannende Aussagen. Gerade auch der Schluss
Jede Zeit hat seine Eigenarten.
Entscheidend ist was man macht.
Sind die Menschen heute wirklich glücklicher als vor 20 oder 30 Jahren. Macht dieses Leben mit mehr Freizeit und Möglichkeiten zufriedener?
Ist dieses Work Live Balance nur ein Modewort oder ist es der Schlüssel zum Glück?
Was geht in den Menschen in den Bars und Caffees wirklich vor?

Was macht man mit der freien Zeit? Wie geht man damit um?
Meine schönsten Erinnerungen an Urlauben oder in Freizeitgestaltung haben wenig mit Geld zu tun. Die Wertschätzung für das was man hat, für den Augenblick ist für mich der Schlüssel zum Glück. Das war schon immer so. Leider vergesse ich das zu oft, bzw. Setzte ich das nicht um.
Obwohl im Allgemeinen mehr Freizeit da ist, die Welt bereist wird, herrscht eine große Unzufriedenheit. In Hannover waren im Sommer gefühlt so viele Demos wie nie. Wir haben so viele Kinder und Jugendliche in psychiatrischen Behandlungen wie nie. Ebenso Erwachsene, burn Out, psychische Behandlungen werden immer mehr.
Hier läuft was falsch. In der Gesellschaft, bei „ jedem“ einzelnen zumindest bei immer mehr Menschen.

Da sind andere Themen als Altersvorsorge angesagt
Kinder in Not - Hilfe für Südafrika e.v.
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Siebenundvierzig900 » 31.10.2019, 21:04

Hannoveraner hat geschrieben:Hier läuft was falsch. In der Gesellschaft, bei „ jedem“ einzelnen zumindest bei immer mehr Menschen.

Da sind andere Themen als Altersvorsorge angesagt


1. Ja.

2.Widerspruch.

Gerade derartige Refelktionen können sogar mehr zur Altersvorsorge beitragen als die 1001, spekulative Zahlenjonglage mit ausschließlich ökonmischem Bezug.

Gerade weil Glück nie käuflich ist und die Zufriedenheitsversprechen welche dem gut trainierten Konsumenten tagtäglich um die Öhrchen geprügelt werden in den seltensten Fällen eintreten.

Nicht falsch verstehen, Zufriedenheit mit diesem oder jenem Produkt ist durchaus nicht selten, das daran geknüpfte Versprechen einer Erfüllung...... durchgehend Fehlanzeige.


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