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Altersvorsorge

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lifesgood

Re: Altersvorsorge

Beitragvon lifesgood » 15.10.2019, 13:09

... er war doch (mit nur 1% Rentenanpassung gerechnet) auf 2.800 € Bruttorente gekommen und hatte mit 3% Inflation dann die Kaufkraft auf diese 1.388 € runtergerechnet.

Für die Steuer sind natürlich die 2.800 € Bruttorente relevant.

Bei einem Single geht das mit den 20% dann schon hin. Bei einem Paar sind es knapp 10% bei der Rente.

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Bumerang » 15.10.2019, 13:56

libelle hat geschrieben:Mal anders gefragt, glaubst du dass ein Rentner mit 1388€ im Monat fast 4 Mal soviel Steuern bezahlt wie ein Arbeiter mit 1388€ Brutto in Steuerklasse 1? smilie_08

Da sagt mir schon mein Bauchgefühl, dass das wahrscheinlich nicht so sein wird.


Das ist tatsächlich nicht stimmig.
Heute zahlt jemand mit 2.800 ca 20% Steuern. Aber sie sind in Zukunft eben nur halb soviel wert, also landet man eher bei 10%.

Man mag nun spekulieren, wie er zu den 20% kommt. So eine krasse kalte Progression unterstelle ich mal nicht für die Zukunft, doch kann ich sie auch nicht ausschließen. Bis 2037, also in 23 Jahren nach dem Video, steigt der Anteil der Personen über 67 von 19% auf 26%. Wie viele ü&0 noch arbeiten werden, und wie viele insgesamt und zu welchem Lohnniveau, ist ebenfalls nicht bekannt. Also kann gut sein, dass alles besteuert wird, was fließt.

https://service.destatis.de/bevoelkerun ... =2020&v=12
Gruß

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon lifesgood » 15.10.2019, 14:34

... was ist denn so schwierig?

Er berechnet 2.800 € Rente - da stimmen die 20% für einen Single schon. Zumindest aktuell, da der Grundfreibetrag aber auch jedes Jahr ein bisschen steigt, werden es wohl nur 17 oder 18% sein.

Die 1.388 € sind das was nach seiner Berechnung mit 3% Inflation an Kaufkraft übrig bleiben.

Da hier in D aber Einkünfte nach dem Nominalbetrag und nicht nach der Kaufkraft besteuert werden, stimmt das schon.

Eleganter wäre es gewesen, er hätte nach dem 20% Steuerabzug erst die Kaufkraft runtergerechnet, aber das Ergebnis bleibt dasselbe, egal ob ich vor dem Kaufkraftverlust oder nach dem Kaufkraftverlust die 20% Steuerabzug abziehe.

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Bumerang » 15.10.2019, 15:09

lifesgood hat geschrieben:... was ist denn so schwierig?

lifesgood


..dachte ich auch erst mal und wollte genau so wie du vorrechnen. Doch das kann nicht stimmen. Der Grundfreibetrag steigt, die Preise steigen, alles steigt, also werden die 2.800 Rente, bleibt alles wie bisher im Verhältnis, unmöglich mit 20% besteuert werden. Wie gesagt andere Faktoren ausgenommen. Denn dann würde der Normalverdiener (heute 2.800) bereits 5.600 verdienen und schon bei über 30% landen nicht 20%. Das könnte kommen, aber nur z.B. aus Gründen die ich genannt haben.
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon libelle » 15.10.2019, 15:49

Genau da sehe ich auch den Fehler in der Berechnung. Aber vielleicht habe ich es nur nicht richtig verstanden.
So halte ich die Zahlen in dem Video für eine geschickte Täuschung.

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Bumerang » 15.10.2019, 17:03

libelle hat geschrieben:Genau da sehe ich auch den Fehler in der Berechnung. Aber vielleicht habe ich es nur nicht richtig verstanden.
So halte ich die Zahlen in dem Video für eine geschickte Täuschung.


Jain. Selbst bei 10% Steuern sieht die Rechnung Sch... aus.

Ich meine, wer heute liest,. er würde 2.800€ bekommen, denkt doch nie und nimmer an rund 1.108€ Kaufkraft, wenn man mit 10% rechnet. So aus dem Bauch würde ich sagen 1.800. Leider falsch.


Aber etwas anderes ist noch interessanter.

Schaut man sich den Rentenbescheid aus dem Video, sieht man, dass diese Person ohne weitere Beiträge eine Rente von 876,11€ bekäme bei Rentenbeginn.

Zahlt er weiter, kommt er auf 2.2254,00 , die bei einer Steigerung von 1% auf 2.800 ansteigen.

Gut, rechnen wir die 1% Steigerung auf die 876,11 kommt er in 23 Jahren auf 1.101,00, ohne Beiträge!

Die müssen wir nun abzinsen mit 3%, kommen wir auf eine Rente im heutigen wert von 558,00€
Also ca die hälfte dessen, was er bei weitere Leistungen bekäme.

Nun angenommen, er zahlt nicht mehr in die Rentenkasse, weil er selbständig ist und spart stattdessen das geld.
Im Teil 2 Minute 0,38 sagt er, dass diese person 3.500 Netto verdient. Das sind Brutto ca 6300, also ca 585 € RV Beitrag jeden Monat. Wenn er sie bei seite legt, kann er sie später verbrauchen.
Man muss hier nicht aufzinsen, da man davon ausgeht, dass sein Lohniveu um mind 1% steigt, eher mehr. Ich will nicht mit ne halbe Goldunze rechnen smilie_06

Addiert man diese 585 mit den 558, kommt man auf etwa 1.143,00€ monatlicher Betrag, wenn er 23 Jahre noch lebt und nur eine 1%-ige Lohnsteigerung jährlich hat. Er wird aber mehr haben. Das wären schon mehr als die 1.100,00 die mit 10% gerechnet sind. Die 585 hat er steuer uns KV frei, bei geschickter Anlage.

Wer noch 10 Jahre bis zur Rente hat, bei dem ist die Befreiung aus der RV noch viel attraktiver, als bei diesem Rechenbeispiel.

Ich kenne Menschen, die sich aus diesem Grunde selbständig gemacht haben. Es sind eben die Gutverdiener. Ich denke auch darüber nach. Wenn mehr dem Beispiel folgen, sieht es für die Übrigen noch beschissener aus.
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Hannoveraner » 15.10.2019, 18:12

@ Bumerang

Interessante Idee mit dem Befreien von der Rente? Wie aber , wenn man wie im Beispiel Angestellter ist?
Vor allem wie wirkt sich das auf die ggf. 45 Jahre und früherer Rentenbeginn aus?

Zum Film auch noch einmal. Ich finde es schade das er sehr reißerisch ist. Alleine die Aussage das sei einer der besten Rentenbescheide die er je gesehen hat. Ok, der Autor möchte verkaufen und scheint dieses erfolgreich zu tun.
Ich würde eher ein Seminar buchen oder ein Buch kaufen wenn er Seriöser wäre.

Auf alle Fälle werde ich zur RV und eine ausführliche Beratung machen. Wird aus Zeitgründen erst im Frühjahr

Ein Stückweit frustrierend ist das schon.
Bin 51. arbeite seitdem ich 16 bin.
Arbeitgeber und ich haben 290.000€
eingezahlt für Brutto 2850€ ohne Steigerungen.
16 Höchstsatz würden noch hinzukommen.
Da ich mit 65 Jahren gehen könnte würden 4 Rentenpunkte fehlen und entsprechend das mindern. Da ich mit 63 gehen möchte 14,5% Minus.
2015 lag dagegen eine Durchschnittspension bei 2900€

Die Schere geht immer weiter auseinander
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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Turnbeutelvergesser » 15.10.2019, 18:58

Das mit dem Selbständig sein ist allerdings auch nicht so ohne. In was sollte man denn als Selbstständiger für seine Altersvorsorge investieren? In Immos, wie der Herr im Video empfiehlt? Ist das wirklich so sicher? Wie schaut das in 40 oder 50 Jahren mit der Immo aus? Generiert die dann immer noch den projektieren Geldfluss, um im Alter gut leben zu können? Oder haben bis dahin Mietnomanden die Immo zerstört? Oder ist die Lage nicht mehr so toll? oder, oder.....es bleiben immer Fragezeichen

Ich kenne jemand, der hat in der Hochzinsphase mehr als eine Lebensversicherung als Selbstständiger abgeschlossen. Sah damals toll aus. Heute eben nicht mehr.

Letztendlich kann einem als Selbstständiger auch niemand eine sichere Altersvorsorge garantieren. Dazu kommt, dass man als Selbstständiger seine Risiken z.B. Erwerbsunfähigkeit selber absichern muss. Immerhin springt hier die Rente ein, wenn´s erwerbsmäßig gar nicht mehr gehen sollte. Selbstverständlich sollte auch ein Angestellter eine BU haben.

Und wer weiß, der Staat hat bei der Betriebsrente/Direktversicherung die Spielregeln rückwirkend geändert. Wer garantiert einen, dass der Staat dies nicht bei anderen Anlageformen in der Zukunft auch tut? Die Ulla Schmid Nummer zeigt, wenn die Kassen leer sind, vergreift sich der Staat am sauer verdienten Geld seiner Untertanen.......ah Bürger.

Richtig zum Kot*** ist, dass es die, die den Mist verzapfen nicht im geringsten berührt. Die sind alle bis zum Grab rund um gut versorgt. smilie_54

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon pumpingiron111 » 15.10.2019, 20:36

Wieder mal eine Entscheidung gegen den „Bürger“:

https://www.n-tv.de/ratgeber/Scholz-bit ... 29139.html

Wie soll man da noch planmäßige Altersvorsorge betreiben????

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Turnbeutelvergesser » 15.10.2019, 20:49

Sollte sich jeder überlegen, auf was der Staat im Zweifelsfall nur sehr schwierig Zugriff hat. Denke viele von uns hier im Forum bauen zumindest in eine Richtung vor. Sonst wären wir hier nicht angemeldet. :D

Aber nochmal zu dem sozialen Gedanken in unserer Gesellschaft. Ich find´s toll, was viele hier leisten. Nur für den Staat scheint das eine Einbahnstraße zu sein. Wenn´s drum geht Löcher zu stopfen, ist´s von Staats wegen mit dem Solidargedanken nicht weit her.

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Hannoveraner » 15.10.2019, 21:10

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Siebenundvierzig900 » 15.10.2019, 21:19

Turnbeutelvergesser hat geschrieben:
Aber nochmal zu dem sozialen Gedanken in unserer Gesellschaft. Ich find´s toll, was viele hier leisten. Nur für den Staat scheint das eine Einbahnstraße zu sein. Wenn´s drum geht Löcher zu stopfen, ist´s von Staats wegen mit dem Solidargedanken nicht weit her.


Zumal noch eine weitere Ebene hinzukommt.
Etliche der klassischen "Kümmererorgas" agieren oftmals sogar gegen einen allgemeinen sozialen Gedanken und richten ihre Tätigkeiten an ihrer Agenda aus.

Bevor es von mir auch nur noch einen Cent in diese Richtung gibt fahre ich selbst lieber das alte Muttchen zwei Strassen weiter mal zum Einkaufen und trage ihr den Kasten Wasser in die Speisekammer.

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon lifesgood » 15.10.2019, 21:20

Ich käme nie im Leben auf die Idee, mich 10 Jahre vor der Rente, also mit 55 Jahren selbständig zu machen, nur um ein paar Rentenbeiträge zu sparen.

In diesem Alter hat man den Zenit seiner Leistungsfähigkeit längst überschritten. Wenn man nicht die Möglichkeit hat im bisherigen Beruf als Freelancer zu arbeiten, muss erstmal ein Geschäft aufgebaut werden bei dem netto das übrig bleibt, was man vorher im Angestelltenverhältnis hatte. KV und Pflegeversicherung muss ganz bezahlt werden, nicht nur AN-Anteil, Steuererklärung bzw. GuV muss gemacht werden usw. usw.. Ist man krank gibt es keine Vergütung wie im Angestelltenverhältnis, es sei denn man versichert das zusätzlich für teuer Geld.

Selbst wenn man die Möglichkeit hat, im angestammten Beruf als Freelancer zu arbeiten, ist der frühere Arbeitgeber der lachende Dritte. Man hat seine Kündigungsschutz- und Abfindungsansprüche verschenkt. Wenn man dann altersbedingt nicht mehr die Leistung bringen kann, ist es für den Auftraggeber ein Leichtes die vereinbarte Vergütung nachzuverhandeln oder den Vertrag ganz zu kündigen.

Wenn ich mir das recht überlege, ist das eine Schnapsidee. Es mag für einige wenige gutgehen, aber für Viele wäre das Harakiri.

Interessant ist sowas nur dann, wenn einen der Arbeitgeber ohnehin einsparen möchte und man eine stolze Abfindung mitnehmen kann.

Just my two cents ...

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Re: Altersvorsorge

Beitragvon Der Telefonmann » 15.10.2019, 21:47

Ich hätte da eine gastronomische High-Quality-Immobilie in Bonn/Bad Godesberg, welche ungefähr im 2-Jahresrhythmus einen neuen, innovativen Glücksritter den Eintritt in die Selbstständigkeit ermöglichen könnte.










smilie_10

lifesgood

Re: Altersvorsorge

Beitragvon lifesgood » 15.10.2019, 21:50

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