@ Hannoveraner:
Ich denke, es geht gar nicht primär um die Schuldfrage.
Es geht eher um die Analyse dessen, was nötig ist, um unsere Gesellschaft funktionsfähig zu halten.
Hier sehe ich allerdings unsere Politik als vollkommen inkompetent.
Eine Führungsriege, die sich im Hinblick auf möglichst großen Zuspruch (sprich Wählerstimmen) in jeder Situation auf den kleinsten gemeinsamen Nenner festlegen muss, noch dazu mit einer jeweiligen Minderzahl an Wählerstimmen im Rücken, kann nichts Befriedigendes für die Bevölkerung ausarbeiten.
Wenn Angela Merkel oder auch Robert Habeck bei Wählervoten von 10 bis 23% davon sprechen, daß sie einen Regierungsauftrag hätten, dann stimmt deren Weltbild nicht mit Meinem überein.
Leider ist (meiner Meinung nach) unserer Regierung das innenpolitische Gefüge nicht mehr wichtig. Es geht nur noch um unser Image in Europa und dem Rest der Welt. Das kann nicht der Weg sein.
Das dadurch entstehende Ausprägen der beidseitigen Extreme macht die Sache nicht einfacher.
Es gibt zwischen "Alle rein hier und saubere Luft muss Geld kosten" und "Alle raus hier und Deutschland, Deutschland über Alles" nur noch eine Grauzone, in der sich NICHTS mehr bewegt.
Das sorgt für massive Unsicherheit.
Wird meine Rente reichen? Werde ich versorgt sein, wenn ich Pflege brauche? Hat mein Kind die Möglichkeit, eine gute Ausbildung zu bekommen? Eine bezahlbare Wohnung? Kann es seine Existenz sichern, eine Familie gründen? Kann es das Alles bezahlen?
Die Antworten darauf gibt uns nicht die Politik, und der Staat als öffentliche Hand hat auch nur begrenzte Möglichkeiten, die Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten.
Global betrachtet jammern wir sicherlich immer noch auf recht hohem Niveau.
Aber die Situation wird nicht besser. Für Etliche wird sie sogar spürbar schlechter.
Hätte ich eine Patentlösung, würde ich sie für 1,- € pro Person unters Volk bringen. Dann könnte ich bei meinem EM-Dealer endlich mal die Bestellung 'raushauen, die mir schon länger vorschwebt.
Habe ich aber nicht. Und die ist wohl auch nicht in Sicht.
So wird sich auch weiterhin Jeder sein eigenes Konstrukt zurechtlegen, von dem er meint, daß es ihn am weitesten nach vorne bringt.
Man sieht, wie unterschiedlich die Auffassungen sind. Wenn man jede mal für sich hinterfragt, bekommt man mitunter Anstösse für neue/andere Ansätze.
(Fast) kein Post ist vergeblich. Das ist 'ne gute Sache...
Noch was in anderer Sache:
Wir haben uns hier mehrheitlich stillschweigend auf das "Du" geeinigt.
Man ist einfach näher dran, wenn man angegriffen, beleidigt, gelobt oder vergöttert wird.
Machst Du mit...?