Unzen999 hat geschrieben:Er wird sich denken vor 2000 Jahren gab es für ein Kilo Gold nen römischen Streitwagen mit Pferden und heute wäre das Auto ja auch ganz ansehnlich.
Lass man den röm. Streitwagen (und die oft genannte Toga für eine Unze) im Keller. Geschichte läuft nach vorne und ein Blick zurück zeigt, dass die Geschichte (oder vielmehr die Veränderungen) immer schneller werden.
Die alten Griechen haben sich mit Schwert, Schild und Rüstung umgehauen. Viele hundert Jahre später haben das die Römer auch noch getan. Und im Mittelalter hat man idR auch eins mit dem Schwert auf die Mütze bekommen. Auch war das bevorzugte Bewegungsmittel an Land neben den Füßen das Pferd (Ochse, Esel, etc...). Und zwar über die ganze Zeit bis ins 19. Jahrh. Das sind tausende Jahre Geschichte. Auch heute kann man sich natürlich mit dem Schwert prügeln oder mit dem Gaul in die nächste Stadt reiten...aber eine Auseinandersetzung mit einer Knarre und die Bewegung mit dem Auto ist heute irgendwie...normaler geworden. Oder anders: Die Anzahl der Leute, die mit dem Pferd einkaufen reiten ist doch sehr gering geworden. Und während man tausende Jahre mit dem Gaul durch die Gegend geritten ist, hat man in knapp 100 Jahren den Luftraum erobert (erzähl mal einem aus 1900, dass heute tonnenschwere Maschinen mit hunderten von Leuten in 1-2 Tagen um die Welt fliegen können^^). Und ich will gar nicht wissen, was alles in 100, 200 oder gar 500 Jahren möglich ist (Mond-, Marskolonisierung, biologische Unsterblichkeit anhand Genmanipulationen, usw...)
Und das wird auch mit Sachen wie EMs passieren. Reale Werte werden virtuellen Werten weichen. Nicht heute oder morgen, aber schleichend wird sich das übermorgen erledigt haben. Eisen war auch mal sehr viel mehr wert, als es heute ist. Was heute ein Tresor mit Gold drin ist, ist morgen eine gut gesicherte digitale Wallet mit digitalen Werten (Kryptos oder irgendwas anderes, was vielleicht noch kommt). Aber es wird definitiv nichts mehr sein, was man mit sich herumträgt, anfasst und weglegt/wegschließt. Und was passiert, wenn man es durch technischen Fortschritt tatsächlich mal schaffen sollte, Gold relativ günstig künstlich herzustellen oder aus den Ozeanen zu gewinnen? Möglich ist es...
Meine Hoffnung besteht darin, dass zu meiner Lebenszeit sich diese Veränderungen im gesellschaftlichen Denken und der Technik noch nicht so stark vollzieht, dass Gold und Silber dadurch stark oder komplett an Wert verlieren. Unsere Enkel oder Urenkel werden Gold und Silber wahrscheinlich in keinster Weise mehr mit "Wertaufbewahrung" in Verbindung bringen (vielleicht noch in Geschichtsbüchern...ja ich weiß...Bücher wird es dann auch nicht mehr oder nur noch im geringen Maße geben). Für sie wird es ein Metall wie jedes andere sein, welches evtl. in Produktionen noch eine Rolle spielt. Für sie wird sehr viel wichtiger sein, was sich im digitalen/virtuellen Raum abspielt.