Silbersparer hat geschrieben:
Den Zusammenhang mit Arcandor verstehe ich nicht.
Explorer sind Aktiengesellschaften - kein Widerspruch. Was machen eigentlich Explorer? Werden diese Explorer ihre Tätigkeit ausweiten bei Goldpreisen unter 1000 Dollar oder Silber unter 10 Dollar???
Artikel aus 1998
Gold producers had experienced a step change in demand for finance generated by a dramatic increase in gold prices during the 1970s. As a result, exploration grew strongly and the new mines needed appropriate capital. The new project financing strategies and derivative-centred hedging required a source of borrowed gold and the traditional sources of private gold deposits were declining. Bullion banks went to the central banks and convinced them to move into the gold lending market by offering steadily increasing interest rates for the use of a previously dormant asset.
As a result, the gold banks were able to offer producers mediumterm gold loans which better matched assets and liabilities as well as forward- and option-based structures to hedge existing (and new) developments. These hedges retained exposure to gold price movements, but provided shareholders with assurance that net worth
would be safeguarded in the case of violent price movements. According to the authors, the gold banks did not gain their newfound profitability without accepting some incremental risk. Central banks continue to be loath to lend gold on a medium-term basis. The bullion banks must accept the rollover risk in borrowing short-term and lending long-term, as well as some gold interest rate mismatch risk.
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Confidence of all parties has increased substantially, as indicated by a tripling of gold borrowing over the last 10 years to an estimated 4,000 tonnes per year currently. The market shows encouraging signs
of moving into longer-dated maturities. Central banks and commercial banks continue to respond to increased demand with measured supply. Both Germany and Switzerland, who have large gold reserves, recently entered the gold-lending market. Unless there is a large default, the market should continue to push into new territory for producer-related products.
https://www.gold.org/download/file/2819/Study18.pdfDer Widerspruch in diesem Artikel sollte auffallen.
Der starke Preisanstieg in den 70-ern hat bei den Minen zu einem Kapitalbedarf geführt, um die Nachfrage decken zu können. Also haben BB (Bullion Banken) angefangen bei den ZB (Zentralbanken) Gold zu leihen, das sie an Minen weiter geliehen haben, um neue Förderprojekte zu finanzieren.
Warum Gold und nicht Cash?
Argumentiert wird damit, dass neben Derivaten, Golddarlehen das beste Hedging für eine Mine sind im Falle von starken Kursschwankungen (sie leihen Gold und begleichen mit Gold nach der Förderung). Bei den Zentralbanken "lag das Gold eh nur herum". Ich dachte Reserven müssen herumliegen.
Wenn der Laden brummt, schmeißt jede Bank mit Geld (Kredit) nach Dir!
Starke Kursschwankungen bei erhöhte Nachfrage sind eher nach oben als nach unten zu erwarten. Aber auch die kann man mit Derivaten hedgen. Genau dafür sind die Dinge konzipiert worden, dachte ich. Hat sich wohl keine Bank getraut steigende Goldpreise zu hedgen. Damals musste man noch ausliefern!
Wenn nun die BB den Minen Gold leihen, um neue Projekte zu finanzieren, verkaufen diese Minen das Gold in den Markt. Ihre Kosten müssen sie mit Cash begleichen. Was passiert wenn große Mengen in den Markt geworfen werden? Der Kurs sinkt. Kann eine Mine ein Interesse daran haben? Nein.
Warum also dieser weg der Finanzierung?
Die BB tragen ein Risiko, weil sie den Minen langfristig Gold verleihen, aber bei den ZB nur kurzfristige Golddarlehen erhalten. Steigt der Goldpreis stark und bekommen sie von den ZB keine weiteren Golddarlehen, weil z.B Chaves & Co Ihr Gold zurück haben wollen, müssen die BB das Gold teuer ankaufen.
Also bleibt für diese Art der Finanzierung nur eine Logische Erklärung übrig - den starken Anstieg des Goldpreises durch die ZB via BB und via Minen zu stoppen/umkehren.
Das ist 20 Jahre lang gelungen. Anfang der 2000-er stieg Gold wieder stark an.
Wenn man nun diese Mechanismus kennt, kann man sich fragen, wie viel Gold verliehen wurde um den Preis zu halten? Im Umkehrschluss, wie viel Gold wird den ZB von den BB geschuldet ?
Am Ende der Kette steht die Fed, die auch das Gold der anderen ZB "verwahrt". Irgendwo muss ein dickes Minus sein. Man wird sehen, wer daran glauben muss.
Man könnte aber auch, so wie die SNB, die Minenaktien sammeln bei diesen Kursen und sich die Förderung der nächsten Jahre zu sichern um irgendwann das Minus auszugleichen.
Dass die Zentralbänker mit Goldkrediten vorsichtiger umgegangen sind als mit Fiat, dürfte klar sein. Ob es vorsichtig genug war, wird sich zeigen.
Für den Fall der Fälle gehen die Investoren in Papiergold und angebliche Gold ETF leer aus. Vielleicht auch manche Staaten.