SilberMedaille hat geschrieben:Die Argumentation ansich: Gold war Jahrtausende wertvoll ist fraglich. Es war deshalb wertvoll, weil es Jahrtausende als Zahlungsmittel eingesetzt wurde. Wie einem Stück Papier wurde ihm einfach einen Wert zugeordnet und das ist meiner Meinung nach auch heute noch in den Köpfen drin. Aber seit einigen Jahrzehnten sind die EMs als Zahlungsmittel vom Markt verschwunden (in Deutschland zuletzt in den 10€ Stücken). Gold wird heute gefördert, um wieder in einem Safe unter der Erde zu verschwinden. Allein diese Tatsache ist absurd. Dazu kommt noch die Konsumgesellschaft, ein großer Teil der Jugend macht sich doch über seine finanzielle Zukunft gar keine Gedanken. Und die wenigen, die sich doch um ihre Finanzen kümmern, rennen zur nächsten Bank und legen ihr Geld in Riester an (welcher Banker rät schon zu Gold und selbstständiges Denken kommt heutzutage auch immer kürzer).
Ein weiterer Punkt, der für mich gegen Gold spricht: Goldkauf wird staatlich gefördert! Währrend bei allen anderen Produkten ( z.B auch Immos) beim Kauf eine Steuer fällig wird, entfällt diese bei Gold. Zusätzlich ziehen bei anderen EMs die Steuern noch an. Mag ja paranoid klingen, aber für mich sieht das ganze danach aus, dass man EM-Jünger zur besseren Kontrolle in Gold treibt. Da können die Zentralbanken durch ihren großen Goldvorrat auch schön manipulieren und mitspielen.
Wenn ich mir dann noch ansehe, was für Geld auf den Tisch legen muss für eine winzige Goldunze, dann spricht für mich gar nichts für Gold.
Ich lasse aber jedem seine Meinung, diese ist meine! Und ich habe bisher noch keine Argumente gehört, die mich zum Umstimmen gebracht hätten.
Fazit: Als krisensichere Wertanlage kann ich Gold nun wirklich nicht guten Willens beschreiben. Auch bei Silber sollte man das nötige Kleingeld haben und Verluste akzeptieren können.
Generell würde ich erst ab einem 5-stelligen Grundkapital zu EMs raten, und dann aus den obigen Gründen eher zu Silber.
Deiner Präferenz von Silber gegenüber Gold schließe ich mich aus Gründen der praktischen Verwendung als Industriemetall vollkommen an. Wenn Du beim steuerbefreiten Goldkauf aber einen unfairen Vorteil gegenüber Umsätzen in anderen Sachwerten zu erkennen meinst, rege ich doch an, zu bedenken, welche Rolle Gold vor nur zwei Generationen innehatte: Eine fast ausschließlich monetäre.
Geld oder allgemeiner Geldaggregate mit einer Steuer zu belegen, brächte ohnehin einen unverhältnismäßig großen Widerstand in den Geldkreislauf, behinderte den Umsatz, verringerte unnötigerweise den Geldumlauf und damit die wirtschaftliche Entwicklung. Deshalb meidet die Politik diese Art der Besteuerung bei den reinen Geldmitteln gewöhnlich. Vielleicht existiert die Steuerbefreiung des Umsatzes von Anlagegold auch nur noch aus rein traditionellen Überlegungen, weil es früher eben unzweifelhaft eine Geldfunktion innehatte und die Politik meint, dieses Privileg müsse gewissermaßen als Bestandschutz fortwirken. Möglicherweise zeigt sich hier aber auch eine grundlegende Charakteristik des Golds, die bisher dauerhaft nicht so leicht abzuschaffen war, weil Gold von den meisten Menschen wenigstens teilweise noch als Geldmittel wahrgenommen wird.
Die eigentliche Frage ist, wie lange dieses Privileg noch Bestand haben wird. Und da scheinen mir Deine Bedenken keineswegs nicht überzogen. Eine drohende Besteuerung auch von Goldumsätzen kümmert mich dennoch wenig, da erstens nur ein kleiner Teil meiner Anlage in sattem Gelb vor sich hinglänzt und zweitens genügend privat handelbare Alternativen im Bereich der Sachwerte existieren, die sich jeder Form durchsetzbarer Besteuerung entziehen.