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Silberkurs - Ausbruch oder Rückfall, Teil 6

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AGnostiker
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Beitragvon AGnostiker » 16.03.2014, 11:26

Gimli, ich mag Deine Beiträge! Diese ironisch-lamentierenden und reflexiven Zwiegespräche mit den stets selbsttherapierenden Wunsch- und Wirklichkeitswidersprüchen sind einfach köstliche Buchstabenhäppchen. Es steckt viel Schmerz, Kummer, Verzweiflung, aber auch ein wenig Hoffnung und Jetzt-erst-recht-Mentalität in diesen raunzenden und teilweise still fluchenden Stimmungsgemälden eines gescheiten Gescheiterten auf dem Weg in die totale Zwiebelsuppe. Weiter so! smilie_01

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Gimli
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Beitragvon Gimli » 16.03.2014, 11:38

Jeder darf glauben, was er will, but....

You made my day!

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Rollmops
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Beitragvon Rollmops » 16.03.2014, 15:28

Maple Leaf hat geschrieben:Zwischenzeitlich bin ich der Meinung, dass der industrielle Einfluss auf den Kurs von Silber überschätzt wird.

Zwischenzeitlich bin ich der Meinung dass der industrielle Einfluss auf irgendwelche Kurse überschätzt wird.

Die Preise an den Börsen haben doch schon lange nichts mehr mit der Realwirtschaft zu tun.
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Hook
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Beitragvon Hook » 16.03.2014, 15:41

Morgen wird ein interessanter Tag an den Börsen. Sollte das Krim-Referendum pro Osten ausfallen, dürften einige Indizies gen Süden rauschen.

Vielleicht sehen wir die kommende Woche eine Rakete für EM.

Und nein, ich glaube nicht, dass nur Gold davon profitiert ^^

Im Prinzip könnte man heute Abend (bei entsprechendem Wahlergebnis) einträchtige Puts auf bestimmte Aktien oder Calls auf EMs positionieren.

No risk no fun...

Soll keine Empfehlug sein...ich selbst zocke seit ner Weile nicht mehr. smilie_06
....and a bottle of rum

SaschaBerlin
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Beitragvon SaschaBerlin » 16.03.2014, 16:39

Gimli hat geschrieben:Seltsam, dass manch einer hier so offenherzig sein Hab und Gut bekannt gibt. Wie dem auch sei...

Dass Vertrauen in Silber scheint dahin, Skepsis hat die Oberhand. Wohltuend dabei, dass überschäumende Euphoriker verstummt sind und der Realitätssinn sich zurück meldet. Viele, die vom Silber angezogen sind und sich die ersten Unzen hinlegen, beteiligen sich einige Wochen und Monate hier am Forum, im Glauben, an einem ganz großen Ding dran zu sein. Silver makes you rich and beautiful. Nichts passiert, Houston meldet sich nicht, der Space Shuttle schwimmt im Morast.

Schmerzhaft, wie die einstigen Jünger des Silberjungen, dessen beinahe religiöse Verkündigungen diese in seinen Bann zogen, jetzt ihre Schätze enttäuscht und ernüchtert verkloppen. Die Erkenntnis, dass Silber gehypt wurde, wiegt schwer. Welcher normal Sterbliche, wenn nicht die Industrie, interessiert sich noch für den Stoff? Es ist bitter. Wenn die Zocker zuschlagen, sollten die Holzaugen der blind gemachten Kleinanleger, die so gern Teil einer Geschichte sein möchten, wachsam sein.

Gimli,


Das kommt halt immer drauf an, mit welcher Einstellung, Zielsetzung und Anlagehorizont man die Sache angeht. Wenn man Silber kauft, um es in einem halben Jahr mit 20% wieder zu verkaufen, dann ist sicher einige Skepsis und Vorsicht angebracht.

Aber glaubst du denn allen ernstes, daß Silber NIE WIEDER steigen wird?
Natürlich wird es irgendwann wieder eine Übertreibung geben. Und ich halte 50 oder mehr Dollar für absolut realistisch. Ob das in 2, 5 oder 15 Jahren kommen wird weiß niemand. Aber daß es passieren wird ist doch wohl sicher.
Es hat immer Übertreibungen gegeben und es wird sie auch in Zukunft geben. Oder mit welcher Begründung könnte man sagen, daß Gold und Silber nie wieder massiv steigen werden?

Wenn man es also gut ertragen kann 10 Jahre auf seinen Münzen sitzen zu bleiben, ist ein Wertzuwachs garantiert. Und in der Zwischenzeit hat man ein schönes Hobby und genießt die Freuden des Sammelns.
Ich kaufe Silbermünzen nicht um damit fetten Profit zu machen. Sondern weil ich die Münzen schön anzusehen finde, und mir das Sammeln Spaß macht. Wenn ich dann die ein oder andere Münze nach Jahren mit 20, 50 oder 100% Wertsteigerung wieder verkaufe; umso schöner.

$ilver $urfer
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Beitragvon $ilver $urfer » 16.03.2014, 16:44

Haben sich hier wirklich so viele vom Silberjungen "verführen" lassen?

Mir war der Kerl schon immer ein bisschen suspekt. Was für ihn spricht ist sicher, dass er selbst nicht daran verdient, wenn die Leute Silber kaufen. Seinen Börsenbrief will er natürlich wie jeder andere an den Mann bringen.
Was ich komisch finde, ist, dass er einerseits sagt sobald jeder Silber kauft ist es für ihn nicht mehr interessant. Andererseits hat er auf einer Edelmetallmesse alle dazu aufgefordert "die frohe Botschaft", sprich in Silber zu investieren, zu verbreiten. Das klang fast schon missionarisch.

Welche Preise erwarten denn die Pessimisten hier? Stagnierende oder rechnen manche hier nochmal mit richtig niedrigen Preisen (10-12$)?

silberhai

Beitragvon silberhai » 16.03.2014, 16:55

SaschaBerlin hat geschrieben

Wenn man es also gut ertragen kann 10 Jahre auf seinen Münzen sitzen zu bleiben, ist ein Wertzuwachs garantiert. Und in der Zwischenzeit hat man ein schönes Hobby und genießt die Freuden des Sammelns.
Ich kaufe Silbermünzen nicht um damit fetten Profit zu machen. Sondern weil ich die Münzen schön anzusehen finde, und mir das Sammeln Spaß macht. Wenn ich dann die ein oder andere Münze nach Jahren mit 20, 50 oder 100% Wertsteigerung wieder verkaufe; umso schöner.



smilie_12 ich hätte es auch nicht besser formulieren können , genauso denke ich auch smilie_01


Silberhai

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Friedrich 3
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Beitragvon Friedrich 3 » 16.03.2014, 17:08

Jetzt wollte ich doch gerade den Hering für seinen Beitrag mal ordentlich Lobhudeln....

Dann aber doch ein Zitat gewesen....dann hudeln wir halt dem Sascha aus Berlin.
Er spricht weise Worte gelassen aus...

Sorry Fischlein... smilie_07
So und nicht anders...
39 x Erfolgreich gehandelt und keine schlechten Geschäfte

Denar
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Beitragvon Denar » 16.03.2014, 17:09

Zitat Hook:

"Da halt ich es mit dem legendären afghanischen Partisanenspruch:
"Ihr habt Uhren, ich habe Zeit""


Finde ich gut den Spruch.

Auf mich angewendet sieht das dann so aus
"Ich habe Unzen, ich habe Zeit."

Hab mir ja vor kurzem meine dritte Andorra zugelegt.

amabhuku

Beitragvon amabhuku » 16.03.2014, 17:23

Gimli hat geschrieben:
Dass Vertrauen in Silber scheint dahin, Skepsis hat die Oberhand. Wohltuend dabei, dass überschäumende Euphoriker verstummt sind und der Realitätssinn sich zurück meldet. Viele, die vom Silber angezogen sind und sich die ersten Unzen hinlegen, beteiligen sich einige Wochen und Monate hier am Forum, im Glauben, an einem ganz großen Ding dran zu sein. Silver makes you rich and beautiful. Nichts passiert, Houston meldet sich nicht, der Space Shuttle schwimmt im Morast.

Schmerzhaft, wie die einstigen Jünger des Silberjungen, dessen beinahe religiöse Verkündigungen diese in seinen Bann zogen, jetzt ihre Schätze enttäuscht und ernüchtert verkloppen. Die Erkenntnis, dass Silber gehypt wurde, wiegt schwer. Welcher normal Sterbliche, wenn nicht die Industrie, interessiert sich noch für den Stoff?
Gimli,


Silber hat ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotential, das sonst nur dem Gold zugeschrieben wird.
Viele, die ich vor Jahren mit der Kaufseuche angesteckt habe, sind schon längst auf der Überholspur vorbei und haben mehr als ich.
Es wird Silber bis zur Schmerzgrenze gekauft und eher zur billigeren Margarine gewechselt.

Will damit nur sagen, es gibt mehr als nur die Zocker und die Vernunftkäufer mit langem Atem.
----- Die Sammler und das sind die härtesten Käufer.
smilie_02

Tunnelblick
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Beitragvon Tunnelblick » 16.03.2014, 17:45

Das Problem ist nur, solange es bei diesen Preisen bleibt, hat man kein Grund aufzuhören smilie_02 .

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Querulant
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Beitragvon Querulant » 16.03.2014, 20:12

@Gimmli

.... Welcher normal Sterbliche, wenn nicht die Industrie, interessiert sich noch für den Stoff? ... Es ist bitter. ...

Und wieder grüßt das Murmeltier äh, der Pessimist. smilie_16

Die Erkenntnis, dass Silber gehypt wurde, wiegt schwer.

Typisches Pauschalurteil eines Pessimisten oder Enttäuschten.
Wenn Silber gehypt werden kann, dann kann es auch gedrückt werden (was auch mit Sicherheit schon der Fall war). Ist Dir vermutlich entgangen.

ihre Schätze enttäuscht und ernüchtert verkloppen.

Das können nur Zocker sein.
Wer langfristig denkt, wäre schön blöd, das zu tun.

Welcher normal Sterbliche, wenn nicht die Industrie, interessiert sich noch für den Stoff?

Alle Nicht-Zocker und die aus werterhaltenden Gründen Silber kaufen - natürlich zum richtigen Zeitpunkt, d.h, nicht gerade dann wenn der Kurs gerade nach oben manipuliert wurde.
Lieber arm dran als Bein ab :)

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Rollmops
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Beitragvon Rollmops » 16.03.2014, 20:46

Ich bin und bleibe Silberbug und ziehe Silber dem Gold nach wie vor vor.
Und das hat gar nichts mit dem Silberjungen zu tun. Als ich von dem Silbervirus befallen wurde hatte ich noch nie irgendetwas von Thorsten Schulte oder seine Prognosen gehört. Wobei ich einige seiner Argumente durchaus teile. Zugegeben ich bin etwas überrascht dass das Finanzsystem in dieser Form immer noch besteht. Ich hätte nicht damit gerechnet dass sie das derzeitige System derart lang am Leben erhalten könnten. Aber irgendwie bin ich auf froh dass alles noch derart ruhig ist. Da Silber für mich eine LANGFRISTAnlage ist stört es mich auch nicht, dass ich auch bei 35€ gekauft habe. Es gibt da so ein Loch im Boden in dem ich immer wieder Andorras reinschmeisse und ich hoffe dass bis zum Zeitpunkt meines Rentenantritts das Loch voll ist.
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Beitragvon Querulant » 17.03.2014, 02:25

.
http://www.allmystery.de/themen/gg100905-59#id11763003

Wenn man das liest und da nur ein Körnchen Wahrheit dran ist, braucht man sich über die Kurse nicht mehr wundern.
Dann braucht man auch nicht mehr spekulieren wohin es morgen oder übermorgen gehen wird, da es nämlich ganz unberechenbar bleibt, weil alles von nur sehr wenigen Bigplayern beeinflusst oder zumindest gesteuert werden könnte. :twisted:

Als Werterhaltung erachte ich EM dennoch besser als bunte Paperlappen. smilie_01
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Quin
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Beitragvon Quin » 17.03.2014, 09:38

Gibt schon noch ein paar Anwendungen im privaten und industriellen Sektor, wo Silber benötigt wird.

Hier mal eine kleine Textübersicht, ganz gut zusammengefasst, inkl. Ausblick bis 2020(Quelle: gildsilbershop.de) :

Nachfrage der Industrie nach Silber

Auf die Elektronik entfällt etwa die Hälfte der Industrienachfrage nach Silber. Silberhaltige elektronische Bauteile kommen u.a. in Autos, Computern, Flugzeugen, Handys, Kühlschränken, Leuchtdioden, Mi­krowellenherden, Spülmaschinen, Telefonen, Tonträgern, TV-Geräten, Waschmaschinen und Zahnbürsten zum Einsatz. Von 2003 bis 2010 wuchs der Silberverbrauch in diesem Bereich um 4,4 % pro Jahr. Besonders ins Gewicht fallen dabei bleifreie Weichlote. 2030 werden hierfür einer Schätzung zufolge bereits über 9 Tsd. Tonnen benötigt (2009: 5,5 Tsd. Tonnen).[3]
Der Anteil von Katalysatoren am industriellen Silberverbrauch lag 2010 bei 11 % (2003: 16 %). Für neuen Aufschwung könnten auf Silber statt Platin basierende Abgaskatalysatoren sorgen, die u.a. in Brennstoffzellen und Fahrzeugen einsetzbar sind.[4]
Auf Hartlegierungen, die für den Automobilbau, die Energieverteilung sowie die Luft- und Raumfahrt eine Rolle spielen, entfielen 2010 ebenfalls 11 % des industriellen Silberbedarfs. Beispielsweise enthielten die Außenbeschichtungen der Space-Shuttles der NASA Silber-Lithium-Aluminium-Legierungen, deren Energieversorgung erfolgte – wie auch bei anderen Raumfahrzeugen oder Satelliten – durch silberhaltige Silizium-Zellen. Einsatzgebiete von Hartlegierungen sind zudem Kühlanlagen, Sanitäranlagen sowie die Mess- und Regelungstechnik. Im Zeitraum von 2003 bis 2010 stieg der Silberbedarf im Bereich der Hartlegierungen um über 3 % pro Jahr.
Aufgrund seiner keimbefreienden Wirkung und seines Reflexionsvermögens ist Silber auch für die Wasseraufbereitung und Solarenergiegewinnung von Bedeutung. Energie und Wasser gelten als globale Megatrends, da nicht erneuerbare fossile Energieträger und globale Wasservorkommen knapp werden. Zusammen lag der Anteil am gesamten industriellen Silberverbrauch 2010 bei 12 %; zwischen 2003 und 2010 stieg der Silberverbrauch für die Wasseraufbereitung um 8 %, für Solarenergie um 22 % pro Jahr.[5]
5 % des Industrieverbrauchs nach Silber entfiel 2010 auf Batterien, das Wachstum des Silberverbrauchs lag zwischen 2003 und 2010 bei 4 % pro Jahr. Klassische Silberoxidbatterien sind langlebig und werden in Uhren, Kameras, Taschenrechnern und anderen elektronischen Kleingeräten eingesetzt. Silber-Zink-Batterien zeichnen sich durch besonders lange Laufzeiten und eine hohe Energiedichte aus. Sie sind wieder aufladbar und vollständig recycelbar. Möglicherweise werden sie Batterien auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie vom Markt verdrängen.
Aufgrund seines Reflexionsvermögens ist Silber für Reflektoren prädestiniert. Die ersten dieser Reflektoren waren Spiegel. Auch die Herstellung energieeffizienter Fenster sowie silberbeschichteter Brillengläser und Autoscheiben zur Reflexion der Sonneneinstrahlung gehören zu diesem Anwendungsbereich. Der Anteil am industriellen Silberverbrauch lag 2010 bei 5 %, der Silberverbrauch nahm zwischen 2003 und 2010 um 3,6 % pro Jahr zu.
Der Silberbedarf für Flachbildschirme umfasst 3 % der gesamten industriellen Silbernachfrage. Der jährliche Anstieg war zwischen 2003 und 2010 mit 5,7 % pro Jahr überdurchschnittlich hoch. Da der Trend weiter in Richtung Flachbildschirme geht, ist hier auch künftig mit einer steigenden Silbernachfrage zu rechnen.
Wegen seiner antibakteriellen bzw. keimtötenden Wirkungen ist Silber für medizinische Anwendungen sowie die Lebensmittel- und Körperhygiene von Bedeutung. Der Anteil am industriellen Silberverbrauch lag 2010 bei 1,3 %, zwischen 2003 und 2010 stieg er um 22 % pro Jahr. Neben der Wund- und Zahnbehandlung gibt es viele neue Anwendungen, die künftig bedeutsam werden könnten. Schon lange ist bekannt, dass Silber Kolibakterien und Salmonellen abtötet, dies gilt in Bezug auf kolloidales Silber aber auch für Viren.[6] Nanopartikel aus Silber können zudem Herzinfarkte, Schlaganfälle, Embolien und Thrombosen verhüten, indem sie Blutplättchen daran hindern, Gerinnsel zu bilden.[7] Zur Abtötung von Bakterien wird Silber in Implantate und medizinische Geräte in Form von Nanopartikeln eingearbeitet. Mit einer auf Silbergewebe basierenden Karte wird die hochfrequente Strahlung von Mobiltelefonen, die den menschlichen Körper belasten und aktuellen Ergebnissen von Langzeitversuchen zufolge sogar krebserregend sein könnten, effektiv abgeschirmt.[8] Die antistatischen Eigenschaften von Silber werden für die Herstellung von Bodenbelägen für Büros und Flugzeuge genutzt. Aufgrund seiner geruchshemmenden Wirkungen kamen 2010 auf Silber-Ionen basierende Dusch-Gels sowie hochwirksame und zugleich hautschonende Deodorants auf den Markt.
RFID (Radio Frequency Identification) ist ein funkgesteuertes Etikett mit einer Silber enthaltenden Antenne, das der automatischen Identifizierung und datenmäßigen Erfassung u.a. in den Bereichen Buchleihe, Eintrittskarten, Fälschungssicherung von Banknoten und Medikamenten, Personen- und Tieridentifizierung (Reisepässe, Chips in der Haut), Skipässe, Verkehr (Mautsysteme, Geschwindigkeitsmessung, Wegfahrsperre, Fahrkarten), Warenbestandsmanagement und Zeiterfassung dient.[9] Pro RFID-Chip werden rund 10 mg Silber verbraucht. Der Anteil am industriellen Silberverbrauch lag 2010 bei 0,5 %. Zwischen 2003 und 2010 stieg er um 44 % pro Jahr. Einer Schätzung zufolge werden 2030 5,7 Tsd. Tonnen Silber benötigt (2010: 0,07 Tsd. Tonnen), das praktisch nicht wiederverwertbar ist.[10] Dies würde annähernd einem Viertel der Minenförderung des Jahres 2011 entsprechen.
Der Silberverbrauch für Textilien lag 2010 bei 47 Tonnen (0,4 % der Industrienachfrage). Mit eingewobenem Silber versehene Textilien (Smart Textiles) stellen eine Anwendung dar, die nicht nur medizinische Bereiche betrifft, sondern auch den Privatbereich. So werden z.B. Socken, Tücher, Kissenbezüge oder Gesichtsmasken angeboten.[11] In anderen Kontexten kommen auch nanotechnologisch basierte Verfahren zum Einsatz, indem Nanosilber aufgrund seiner keimabtötenden Wirkung in Fasern von Kleidungsstücken eingewoben wird. Sollte sich hier möglicherweise ein Modetrend herausbilden, könnte daraus ein erheblicher zusätzlicher Silberbedarf resultieren.
Silberhaltige Mittel zur Holzkonservierung stellen eine Alternative zu gesundheits- und umweltschädlichen Präparaten z.B. auf Chrom-Kupfer-Basis dar. Es wird sich allerdings erst noch erweisen müssen, inwieweit sie sich durchsetzen können.
Angesichts der Probleme mit der Stromnetzinfrastruktur wird der Einsatz sicherer, leistungsfähiger Hochtemperatur-Supraleitungen (HTSL) erwogen. Silberverstärkte Stromleitungen leiten über weite Strecken ein Vielfaches der elektrischen Energie herkömmlicher Kupferkabel.[12]
Zur sicheren langfristigen Datenspeicherung außerhalb von PCs wurden in Deutschland unzerstörbare Mikrofiches mit hohem Silbergehalt entwickelt. Diese Form der Datenspeicherung könnte künftig große Bedeutung erlangen, da herkömmliche digitale Datenspeichermöglichkeiten (Festplatten, DVDs usw.) mit der Zeit Datenverluste erleiden, was selbst dann der Fall ist, wenn Datenträger nicht durch äußere Einwirkungen beschädigt werden.
Zur energiesparenden Lichtversorgung werden zunehmend silberhaltige anorganische Leuchtdioden (LED), in Monitoren silberhaltige organische Leuchtdioden (OLED) eingesetzt.

Zukünftige Nachfrage nach Silber

Die meisten industriellen Anwendungen betreffend dürfte Silber auch künftig verstärkt nachgefragt werden. Einige Anwendungsbereiche werden sogar erhebliche zusätzliche Silbermengen erfordern. Begünstigt wird dies durch das Wirtschaftswachstum der Schwellenländer Ostasiens (z.B. China, Indien), Osteuropas (z.B. Russland) und Lateinamerikas (z.B. Brasilien) sowie die Weiterentwicklung bestehender bzw. Entdeckung neuer Silber erfordernder Anwendungen.

2020 wird eine Industrienachfrage nach Silber von 22 Tsd. Tonnen erwartet.[13] Die jährliche Steigerung läge demnach bei 5 %. Die Indus­trienachfrage entspräche dann neun Zehnteln der weltweiten Silberförderung 2011, dem Jahr mit der höchsten Silberfördermenge aller Zeiten. Begründet wird dies mit dem starken Anstieg der Silbernachfrage für RFID-Chips, Solarzellen und die Wasserreinigung. Der Rückgang der Silbernachfrage der Fotoindustrie soll sich dagegen nicht weiter fortsetzen. Ebenfalls stabil bleibe demnach die Silbernachfrage nach Schmuck und Silberwaren. Mit den neuen Industrieanwendungen sei im Übrigen ein Trend zu eher sinkenden durchschnittlichen Recyclingquoten verbunden, da aus technischen Gründen und aufgrund der geringen Einsatzmengen – etwa in RFID-Chips – eine wirtschaftlich sinnvolle Wiedergewinnung nicht möglich sei.

Einschränkend sei angemerkt, dass nicht jede neue industrielle Anwendung geeignet ist, übertrieben euphorische Erwartungen auch zu erfüllen. In der Vergangenheit nahm die Markteinführung von Neuentwicklungen häufig sehr viel mehr Zeit in Anspruch, als in Studien zunächst angenommen, zudem führten nicht alle aussichtsreich erscheinenden Anwendungen zu dem prophezeiten Silbermehrverbrauch (z.B. silberhaltige Mittel zur Holzkonservierung, die sich auf dem Markt bislang nicht durchsetzen konnten).[14] Umgekehrt kann ein hoher Silberverbrauch aufgrund neuer Produktentwicklungen, die Silber verdrängen, auch wieder zurückgehen, wie das z.B. bei der Verdrängung der analogen durch die digitale Fotografie der Fall ist.
erfolgreich gehandelt mit:

11 Mitgliedern.


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