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Silberkurs - Ausbruch oder Rückfall, Teil 4

Allgemeine Themen wie Kurse, Wirtschaft und Politik, Lagerung, (Steuer-)Rechtliches, Finanzen, Immobilien etc.

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McSilver
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Beitragvon McSilver » 25.04.2013, 21:00

lifesgood hat geschrieben:
McSilver hat geschrieben:Und wie sollen die Konjunkturprogramme finanziert werden?
Über Schulden.
Und wie werden zunehmend Schulden gemacht?
Über die Druckerpresse.

Also laufen die Konjunkturprogramme letzten Endes auf eine Ausweitung der Geldmenge hinaus.


Natürlich wird auch durch schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme die Geldmenge erweitert.

Der Unterschied liegt darin, dass sie eben nicht wie neue Schulden zur Staatenrettung im Finanzkreislauf landen, sondern in der Realwirtschaft und dort für Nachfrage sorgen. Denn es ist ja nicht die größere Geldmenge per se, die für Aufschwung sorgt (sonst müßte die Wirtschaft ja brummen) sondern nur der Teil der größeren Geldmenge der auch im Wirtschaftskreislauf landet.

lifesgood



Es stimmt zwar, dass die Wirtschaft durch Konjunkturprogramme stimuliert werden kann. Aber diese Stimulation ist vergleichbar mit der eines Drogen-Junkies, der immer mehr von seinem "Stoff" braucht, um stimuliert zu werden. Am Ende dieser Wirtschaftspolitik steht der Zusammenbruch - sofern man nicht den Weg eines schmerzhaften und langwierigen Entzugs geht.
Der damalige FED-Chef Paul Volcker hat Anfang der 80er Jahre durch extrem hohe Leitzinsen gerade noch rechtzeitig den Weg in die Hyperinflation gestoppt.

Wenn der größte Teil des in den letzten Jahren neu geschaffenen Fiat moneys in der Realwirtschaft landen sollte, wird die Inflation gewaltig sein. Ob es diesmal klappt, das Geld rechtzeitig aus dem System zu nehmen, ist äußerst fraglich. (Und wenn man sich die politischen Akteure anschaut, wird man kaum jemand den Mumm und das Verantwortungsbewusstsein zutrauen für eine solche unpopuläre Maßnahme, die ja erst einmal bedeutet, eine schmerzhafte Rezession durchzustehen - den Entzug also -, um den Zusammenbruch zu vermeiden.)


Die gute Nachricht: Wenn das die Aussichten sind, ist es fast egal, zu welchem Preis man in diesem Jahr noch EM kauft, Hauptsache man tut es!
smilie_24

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Hebby
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Beitragvon Hebby » 25.04.2013, 21:57

haehnchen03 hat geschrieben:
lübecker hat geschrieben:
Quin hat geschrieben:Und meine Begründung ist: Da Silber um die 70% Industriemetall ist.


Jetzt schon 70% Silber an die Industrie ?

Was ich da schon für Zahlen gelesen hab, 49 über 53 bis nun zu 70 %.
Die Kraft der vier Kerzen

Hebby
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Beitragvon Hebby » 25.04.2013, 21:59

haehnchen03 hat geschrieben:Und meine Begründung ist: Da Silber um die 70% Industriemetall ist.


Jetzt schon 70% Silber an die Industrie ?

Was ich da schon für Zahlen gelesen hab, 49 über 53 bis nun zu 70 %.[/quote]
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lübecker
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Beitragvon lübecker » 25.04.2013, 23:22

Durch die Beiträge von McSilver hat dieser Faden mächtig an Niveau gewonnen.

Daher mein Dank an ihn.
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paulbommel
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Beitragvon paulbommel » 25.04.2013, 23:28

lübecker hat geschrieben:Durch die Beiträge von McSilver hat dieser Faden mächtig an Niveau gewonnen.

Daher mein Dank an ihn.


dem schließe ich mich gerne an!
bisher >10 mal erfolgreich gehandelt
-----------------------------------------------
http://www.silber.de/forum/paulbommel-t15029.html

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Janus
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Beitragvon Janus » 26.04.2013, 00:08

Info: Auf Wunsch mehrerer Mitglieder wurden nun die Beiträge ab dem 26.4.13, vormals aus dem Silberkurs-Thread, nun in diesen eigenständigen Thread “Soziale Marktwirtschaft - Fluch oder Segen?” verschoben.

Forum-Team


McSilver hat geschrieben:Wenn der größte Teil des in den letzten Jahren neu geschaffenen Fiat moneys in der Realwirtschaft landen sollte, wird die Inflation gewaltig sein. Ob es diesmal klappt, das Geld rechtzeitig aus dem System zu nehmen, ist äußerst fraglich. (Und wenn man sich die politischen Akteure anschaut, wird man kaum jemand den Mumm und das Verantwortungsbewusstsein zutrauen für eine solche unpopuläre Maßnahme, die ja erst einmal bedeutet, eine schmerzhafte Rezession durchzustehen - den Entzug also -, um den Zusammenbruch zu vermeiden.)


Siehst Du überhaupt eine Möglichkeit, wie das System fortbestehen soll, ohne das irgendwann eine Hyperinflation oder Schuldenschnitte (=Enteignungen) auftreten?

Durch den Effekt von Zins und Zinseszins wird die Gesamtmenge sämtlicher Schulden ja exponentiell größer. Politiker würden vielleicht sagen, dem Problem kann man mit Wachstum und Produktivität begegnen. Ewiges Wachstum? Wir sollen immer produktiver werden, obwohl zumindest in Deutschland schon seit 30 Jahren mehr Waren produziert werden, als wir verbrauchen können. Wir sollen immer produktiver werden, um über das Zinssystem eine immer reicher werdende Finanzelite zu finanzieren. Der Gedanke missfällt mir. Eigentlich soll Geld doch nur ein Tauschmittel sein! Vielleicht wird man in 200 Jahren auf unsere Zeit zurückblicken und sich wundern, wie unfair und rückständig das Finanzsystem war.

Wer ist eigentlich der Mensch in Deinem Avatar? Oder hast Du den einfach nur so ausgewählt? Reine Neugier. :wink:

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Friedrich 3
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Beitragvon Friedrich 3 » 26.04.2013, 05:58

Vielleicht wird man in 200 Jahren auf unsere Zeit zurückblicken und sich wundern, wie unfair und rückständig das Finanzsystem war.


Das hat man vor 200 Jahren auch schon gesagt.Das würde dann in 200 Jahren bedeuten das der Kommunismus gesiegt hat.Aber nicht diese stalinistische Verhunzung durch die letzten Regime sondern so wie es Marx und Engels eigentlich wollten."Alle Menschen sind frei und gleich"


Ein Traum der wohl ewig ein Traum bleiben wird......
So und nicht anders...
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haehnchen03
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Beitragvon haehnchen03 » 26.04.2013, 07:46

Ich glaube mal, das dem System schon viel Geld entzogen wurde und auch weiterhin entzogen wird.
Durch das niedrige Zinsniveau.

Mc Silver vergleicht Kojunkturprogramme mit einem Junkie.
Ich würde es mit einem stotterndem Motor vergleichen, der falsches Benzin ansaugt.
Dem muß man solange gutes Benzin nachschütten, bis er wieder rund läuft.
Und eine Hochzinspolitik wie damals in den USA hat natürlich auch viele und große Nachteile.
Wenn man beobachtet, wurde in der Amtszeit von Reagan und Volcker die Schulden (eben durch die Hochzinspolitik) richtig erhöht.
Und folgende Präsidenten konnten eben die Handbremse nicht ziehen.
Außerdem entsteht auch eine Investitionsbremse und die Arbeitslosigkeit ist dadurch auch gestiegen.
Zuletzt geändert von haehnchen03 am 26.04.2013, 08:06, insgesamt 1-mal geändert.

lifesgood

Beitragvon lifesgood » 26.04.2013, 07:46

... "ein Traum der ewig ein Traum bleiben wird", so ist es Friedrich.

Jede Systemlehre egal ob Kommunismus oder Kapitalismus hat ihre spezifischen Vorteile und wären im Grunde gut.

Warum sie nicht auf Dauer funktionieren liegt alleine am Menschen.

Denn egal in welchem System, solange diejenigen, die Macht haben, diese zu ihrem eigenen Vorteil mißbrauchen und auch noch die Freiheit der Bevölkerung zum Erhalt der eigenen Macht beschneiden, wird ein System zwangsläufig auf lange Sicht scheitern.

Der real existierende Kommunismus in Russland/DDR usw. war nicht gut und der Raubtierkapitalismus wie wir ihn derzeit hier haben ist auch nicht gut, weil beide Systeme große Teile der Bevölkerung zum Wohle weniger ausbeuten.

Das Problem bei beiden Systemen lag bzw. liegt darin, dass die jeweils Mächtigen des Systems diese Macht mißbrauchen.

Stellt sich die Frage, ob das in der Natur des Menschen liegt, mehr an sich selbst als an Andere zu denken. Wenn man sich die Geschichte der Menschheit so ansieht, neigt man dazu, diese Frage mit ja zu beantworten, was mich sehr skeptisch macht, ob es langfristig möglich ist, ein System das Gerechtigkeit und Freiheit für alle gewährleistet, zu erhalten.

Ist traurig, ist aber meiner Meinung nach so.

lifesgood

Metaller
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Beitragvon Metaller » 26.04.2013, 08:01

haehnchen03 hat geschrieben:Ich glaube mal, das dem System schon viel Geld entzogen wurde und auch weiterhin entzogen wird.
Durch das niedrige Zinsniveau.


smilie_08

Ein Zins oberhalb von 0% bewirkt eine wachsende Geldmenge.

Eine Verringerung der Geldmenge geht einher mit einer Verringerung der Schulden z.B. durch Schuldenschnitte.
Erst stirbt der freie Markt, dann stirbt die Demokratie.
Das menschliche Individuum wird vom Bestehenden sozialisiert. Normalität bildet den Horizont, den nur wenige überwinden.

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haehnchen03
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Beitragvon haehnchen03 » 26.04.2013, 08:11

Na ich sehe das an mir selber.
Jeder Euro den wir in Silber anlegen ist vorerst mal aus dem System.
Jeder Euro der unter das Kopfkissen wandert ist ebenfalls aus dem System.
Kaufmännisch mag er noch vorhanden sein, aber real ist er verschwunden.

Metaller
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Beitragvon Metaller » 26.04.2013, 08:23

haehnchen03 hat geschrieben:Na ich sehe das an mir selber.
Jeder Euro den wir in Silber anlegen ist vorerst mal aus dem System.
Jeder Euro der unter das Kopfkissen wandert ist ebenfalls aus dem System.
Kaufmännisch mag er noch vorhanden sein, aber real ist er verschwunden.


OK, also meintest du eine Reduzierung der Umlaufgeschwindigkeit ?!
Erst stirbt der freie Markt, dann stirbt die Demokratie.

Das menschliche Individuum wird vom Bestehenden sozialisiert. Normalität bildet den Horizont, den nur wenige überwinden.

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Beitragvon haehnchen03 » 26.04.2013, 08:39

Nun Metaller, da ich kein Bänker bin und im Moment zu faul bin alles zu ergockeln schreibe ich wie ich es meine.

Nehmen wir als Beisiele mal die 10€ Münzen.(Rechenbeispiel)
Die sind offizelles Geld. Auflage 1.000 000 alle werden verkauft . Somit sind 10 Mio. Papierfetzen aus dem Umlauf und werden so schnell nicht wieder auftauchen.

Nehmen wir mal einige /viele derer die da glauben es passiert wie in Zypern
Die gehen auf die Bank und heben ihr Geld ab und legen es in ihren Safe oder Sparstrumpf oder oder.
Somit ist viel Geld aus dem Umlauf und wird nur langsam wieder auftauchen.

So meine ich das.

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lübecker
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Beitragvon lübecker » 26.04.2013, 08:40

haehnchen03 hat geschrieben:Jeder Euro den wir in Silber anlegen ist vorerst mal aus dem System.


Der wäre erst aus dem System, wenn der Händler welcher ihn entgegen genommen hat, ihn unter sein Kopfkissen oder in seinen Sparstrumpf legen würde.
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haehnchen03
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Beitragvon haehnchen03 » 26.04.2013, 08:45

Lübecker ,
gerade habe ich darüber nochmals nachgedacht.
Ja das stimmt bei Silber hast du recht.


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