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Silberkurs - Ausbruch oder Rückfall, Teil 4

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silberhexe
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Beitragvon silberhexe » 29.08.2012, 08:21

Das Papiergeldsystem wird doch nur noch künstlich am Leben erhalten.
Aber es ist zu Scheitern verurteilt, die Verschuldung wächst stetig.
Zwangsläufig wird eine Flucht in Sachwerte einsetzen, dazu zählt EM.
Wo ich bin klappt nichts, aber ich kann ja nicht überall sein

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MapleHF

Beitragvon MapleHF » 29.08.2012, 08:29

Das ist schon richtig, aber das Geld- und Krisenmetall per se ist nunmal Gold.

Silber ist eher ein Zwitter, einerseits Industriemetall und andererseits Geld- und Krisenmetall. Ich bin aber auch überzeugt, dass Silber seine Rolle als "Gold des kleinen Mannes" ausspielen wird, wenn Gold für viele zu teuer geworden ist.

Wir wissen eben nicht, wie eine Krise ablaufen wird. Es besteht zumindest eine Wahrscheinlichkeit (meines Erachtens 30 - 40%) dass wir zuvor noch deflationäre Tendenzen sehen, was alle Preise nach unten treiben kann.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass bei solchen Entwicklungen Gold weniger verliert als Silber und daher die Ratio steigt (2008 lag sie über 80)

Aber bis Amerika einen alten/neuen Präsidenten hat, wird erstmal heile Welt gespielt ;) zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht.

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mazell
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Beitragvon mazell » 29.08.2012, 08:40

das mit der deflation höre ich immer!!!

eigentlich ein Riesenindikator jetzt KEIN EM zu kaufen sondern einfach warten, und mit dem freien geld, einfach leben!!

Silverneck
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Beitragvon Silverneck » 29.08.2012, 08:41

MapleHF hat geschrieben:... mit "langfristig" hat er ja auch sicher Recht. Aber wie sagte schon Keynes "in the long run we are all dead".

MapleHF


Richtig. Aber die Langfristigkeit muss man sich aus seinem aktuellen Lebensalter heraus auch noch leisten können. Ich bin aus dem Berufseben schon eine Weile raus und sorge mit den Anlagen natürlich bereits für meine Nachkommen vor. Da stimmt die Langfristigkeit. Ich möchte für mich selbst allerdings auch noch ein wenig davon profitieren und auf den Putz hauen. (So lange es noch geht smilie_02 ).

Anlageempfehlungen sind aus dieser Perspektive eben auch zu betrachten: Lebensalter.

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Beitragvon Silverneck » 29.08.2012, 08:45

silberhexe hat geschrieben:Das Papiergeldsystem wird doch nur noch künstlich am Leben erhalten.
Aber es ist zu Scheitern verurteilt, die Verschuldung wächst stetig.
Zwangsläufig wird eine Flucht in Sachwerte einsetzen, dazu zählt EM.


Ebenfalls richtig. Ich würde sogar die EM ganz oben an die Liste der empfehlenswerten Sachwerte stellen. Sie werden nahezu unverändert ihre Kaufkraft erhalten. Immobilien und Aktien können ihren Wert durch Zerstörung oder Pleite verlieren. Je nach Ausprägung des kommenden Währungszusammenbruches kann das glimpflich oder dramatisch ablaufen.

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Beitragvon silberhexe » 29.08.2012, 08:56

Für mich ist es wichtig, EM in kleinen Stückelungen zu besitzen.
Dafür eignet sich Silber hervorragend. Da kann ich bei Bedarf mal ein paar Unzen in bares umtauschen.
Bei Gold ist das schwieriger, Gold in sehr kleinen Stückelungen (z.B. 1 Gramm) ist einfach zu teuer gegenüber seinem Wert. Wenn ich z.B. nur 1 Unze Gold habe und brauche bares, dann muss ich die Unze veräußern und habe dann kein EM mehr.
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Taipan
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Beitragvon Taipan » 29.08.2012, 09:44

Deflation & Inflation

Ohne eingreifen der Nationalbanken/Regierungen würde es 100%ig zu einer Deflation kommen. Da aber keiner diese will wird es Stützungen und Konjunkturprogramme geben die dieses verhindern. Dies geht nur mit neuen Schulden. dadurch ist eine Deflation eigentlich nicht realistisch. Bzw. andere Frage wer hätte durch eine Deflation Vorteile?

Banken: nein - da die Kredite der Firmen nicht bedient werden können
Regierungen: nein - da die Steuereinnahmen dramatisch einbrechen würden
Nationalbanken: nein - da eine Zinssenkung nicht mehr möglich ist und auch ihr Bilanzen leiden würden
Firmen: nein - Märkte brechen weg

bei Inflation:

Banken: ja - mehr Staatsanleihen, mehr Geld im umlauf, schnellere Zirkulation
Regierungen: ja - Schulden sinken im Wert, Steuereinnahmen steigen, Pensionen sinken real, Beamtenlöhne sinken real
Nationalbanken: jein - Entwertung gut, Zinsen können aber nicht angehoben werden da die Inflation damit nur noch mehr angeheizt werden würde.
Firmen: ja - Konsum wird belebt, Preise steigen

warum sollten die jenigen die das Lenkrad in der scheinbar in der Hand haben absichtlich gegen die Mauer fahren? ich denke das alle Zeichen auf starke Inflation zeigen. eine Deflation wird mit aller Kraft verhindert werden.

d.h. EM können zu jederzeit gekauft werden egal ob zu 25.00, 30.00 oder einiges mehr. Die Inflation wird auf 10 Jahressicht im gesamten mindestens 70 bis 90% betragen.

nur meine Meinung!

lg
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genau so ist es und so denke ich wird es auch kommen

Beitragvon Skorpi1966 » 29.08.2012, 09:53

Ich denke besser kann man es nicht in Worte setzen
Bin immer auf der Suche nach Lunar1 2oz alle Motive :-)

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Bumerang
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Beitragvon Bumerang » 29.08.2012, 09:57

MapleHF hat geschrieben:...

Ich denke es hängt in erster Linie davon ab, wie es mit der Wirtschaft weitergehen wird. Gibt es eine zweite Rezession nach 2008, dann werden wir deutlich tiefere Silberpreise sehen. Fällt der Double Dip aus, rechne ich nicht mehr mit allzu heftigen Rücksetzern (10% +/- sind immer drin).

Und ob die Rezession kommt oder nicht, wird nicht zuletzt von der Politik abhängen. Ob sie es vermag gegenzusteuern oder nicht. Zumindest in Amerika wird man wegen der Präsidentenwahl wohl versuchen Rezessionstendenzen in diesem Jahr zu verhindern.

MapleHF


Eine Rezession wurde noch nie mit Geld drucken gelöst! Sie kann nur nur durch reale Umverteilung gelöst werden. Kapital muss konsumiert werden! Das kann auf zwei Wege geschehen:

a) direkte Umverteilung der großen Vermögen auf die Konsumbereiten, bzw auf die die einen hohen Konsumbedarf haben, auch Arme oder Kleinverdiener genannt

b) Umverteilung des Vermögens der Mittelschicht. Da wird die Zukunft des Mittelschichts heute konsumiert!
Das für die Zukunft Angelegte Geld der Mittelschicht wird weginflationiert und dem Konsum heute zur Verfügung gestellt. Die die das Geld auf dem Konto haben, glauben noch daran, während Andere es gerade ausgeben!

An b) sind wir seit ca 30 Jahren dran! Nun ist auch die Zukunft (der Mittelschicht) verkonsumiert! Was soll denn noch umverteilt werden? Das Vermögen der Großen. Freiwillig oder auch nicht.

Denn, Inflation ist keine Lösung um aus der Rezession heraus zu kommen!
Gruß

Bumerang
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Entweder man hat Kapital oder man ist Kapital

MapleHF

Beitragvon MapleHF » 29.08.2012, 10:02

Im Grund stimme ich Dir zu Taipan,

keiner wünscht sich eine Deflation. Aber andererseits sind doch gerade die ganzen Sparprogramme, die momentan europaweit gefahren werden, dazu geeignet Deflation zu generieren.

Je nachdem wie schnell man auf eine einsetzende deflationäre Entwicklung dann von politischer Seite reagiert, kann es zu einer kurzfristigen Deflation kommen. Ich persönliche sehe die Wahrscheinlichkeit hierfür, wie oben schon geschrieben bei 30 - 40%, also es ist nicht mein bevorzugtes Szenario, aber eben auch nicht ausgeschlossen.

Taipan hat geschrieben:Nationalbanken: jein - Entwertung gut, Zinsen können aber nicht angehoben werden da die Inflation damit nur noch mehr angeheizt werden würde.


Das ist sachlich falsch Taipan. Laut Lehrbuch heizen Zinserhöhungen die Inflation nicht an, sondern bremsen die Inflation.

Ist eigentlich auch logisch. Je höher die Zinsen, umso höher der Anreiz das Geld verzinst anzulegen und damit dem Kreislauf zu entziehen.

Zudem sinkt auch die Kreditaufnahme der Wirtschaft bei steigenden Zinsen.

MapleHF

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Beitragvon rosab2000 » 29.08.2012, 10:07

Deflation?? smilie_20 smilie_13 smilie_40

MapleHF

Beitragvon MapleHF » 29.08.2012, 10:09

Wer sich mal mit der Geschichte von Währungsreformen und Geldcrashs befaßt, wird feststellen, dass es nicht so selten vorgekommen ist, dass einer Hyperinflation ein deflationärer Schock vorausging.

MapleHF

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Beitragvon Silverneck » 29.08.2012, 10:15

MapleHF hat geschrieben:Wer sich mal mit der Geschichte von Währungsreformen und Geldcrashs befaßt, wird feststellen, dass es nicht so selten vorgekommen ist, dass einer Hyperinflation ein deflationärer Schock vorausging.

MapleHF


Sehr richtig MapleHF!
Die Phasen mit starker oder gar Hyperinflation begannen stets mit der unerwünschten kurzzeitigen Deflation. Wurde nichts unternommen, versank das Land in Depression. Wurde durch die Zentralbanken mit Gelddrucken gegengehalten, löste das dann die Inflation bis hin zur Hyperinflation aus. Der Witz liegt in der richtigen Dosierung der Gelddruckerei. Dafür gibt es aber keine mathematischen Formeln, sondern nur Banker- und Politikergeschwätz. Lehrbücher sind dazu nicht mit belegbaren Rezepten erschienen. Der Glaube an die richtige Maßnahme setzt sich dann durch.
Ob das Ganze funktioniert oder wie bisher immer im Desaster endet, kann man erst viel später sehen.

Silverneck
Zuletzt geändert von Silverneck am 29.08.2012, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Taipan
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Beitragvon Taipan » 29.08.2012, 10:15

Taipan hat Folgendes geschrieben:

Nationalbanken: jein - Entwertung gut, Zinsen können aber nicht angehoben werden da die Inflation damit nur noch mehr angeheizt werden würde.



Das ist sachlich falsch Taipan. Laut Lehrbuch heizen Zinserhöhungen die Inflation nicht an, sondern bremsen die Inflation.

Ist eigentlich auch logisch. Je höher die Zinsen, umso höher der Anreiz das Geld verzinst anzulegen und damit dem Kreislauf zu entziehen.


Ich wollte eigentlich darauf hinweisen das die Lehrbücher am ende der Lebensdauer eines Systems nicht mehr funktionieren. Das steigende Zinsen die Inflation im Normalfall bremsen ist allen bekannt. wenn man das aber jetzt machen würde würde genau das gegenteil passieren. Warum? weil die Verschuldung bereits zu hoch ist. d.h. die Inflation würde nicht durch steigende Preise durch erhöhte nachfrage sondern wegen erhöhter geldmenge angeheizt werden. Die Geldmenge würde sich dramatisch erhöhen da durch die Zinsen permanent virtuell geld gedrukt werden müsste. es ist ein unterschied ob ich 1 % Zinsen zahle bei 20.000 mrd USD Schulden oder 4%. Dieses Werkzeug funktioniert jetzt nicht mehr bzw. steht gar nicht mehr zur Verfügung (siehe Japan seit zig Jahren).

Deflation wird es meiner meinung nur in Staaten geben die Wirtschaftlich nicht so relevant sind (GR,ESP, P, IR). Aber weder in USA, China, DE. Hier wird alles getan um den Konsum und die Wirtschaft ja nicht abzuwürgen. Es kann sich einfach keiner leisten!

lg
Taipan
Es gibt immer mehrere Wirklichkeiten

rosab2000
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Beitragvon rosab2000 » 29.08.2012, 10:18

Taipan hat geschrieben:


Hier wird alles getan um den Konsum und die Wirtschaft ja nicht abzuwürgen. Es kann sich einfach keiner leisten!

lg
Taipan



Genau DAS! ist der Punkt! So ein Schwachsinn von einer Deflation auszugehen! smilie_13 Natürlich nur meine Meinung!


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