Aktuelle Zeit: 26.04.2024, 11:03
san agustin hat geschrieben:Die Deutschen sind einfach in der Mehrzahl zu faul sich damit zu beschäftigen.
Börse erlernt man nicht übers Woe, sondern es benötigt sehr viel Jahre um sich da ,,reinzulesen,,
und Erfahrungn zu sammeln [...] Den Deutschen wird seit Jahrzehnten vom Staat quasi alles abgenommen, so auch die Altersvorge.
Ich denke auch, es ist eine Kombination aus Risikoaversion, mangelnder Finanzbildung und jahrzehntelanger Überzeugungsarbeit der Versicherungs- und Bankenbranche. Von zuhause aus kenne ich das auch nicht anders. Geld wurde entweder bei der Sparkasse oder in Lebensversicherungen angelegt. Mein erstes selbstverdientes Geld ging auch noch in einen Bausparvertrag. Da hab ich leider auch erst hinterher nachgerechnet und feststellen müssen, dass sich das überhaupt nicht rentiert. Hinterfragt wurden solche Anlagen nicht, es war halt Usus das Geld in irgendwelche Bankssparverträge zu stecken.
Zum Glück ist es dank technischem Fortschritt heute aber einfacher denn je, sich finanztechnisch weiterzubilden. Dazu gibt es Anlageinstrumente, um auch in die entferntesten Märkte kostengünstig und mit kleinen Summen zu investieren. Selbst wer das Risiko scheut, könnte sich so also langsam an Kursschwankungen herantasten. Die meisten tun es trotzdem nicht, weil sie völlig falsche oder antiquierte Vorstellungen von den Finanzmärkten oder einzelnen Anlageklassen haben.
Wer sich sicher ist, Kursschwankungen nicht auszuhalten, der muss ja auch nicht mit Macht in Aktien & Co. investieren. Für manche ist das halt nichts. Ich denke nur, viele unterschätzen ihre Risikotoleranz, vor allem junge Leute, die Teile ihrer Ersparnisse eigentlich sehr langfristig in riskantere Märkte stecken könnten, es aber trotzdem "sicherheitshalber" auf kurze Sicht anlegen, um sich dann permanent über eine Nullrendite zu beklagen.
Ich finde den Weg, den Australien mit dieser "Superannuation" geht, gar nicht so schlecht. Dort fließt ein Teil der Rentenvorsorge automatisch in Kapitalmarktfonds. In Schweden oder Norwegen gibt es glaube ich ein ähnliches Modell, wo Aktien die Standardoption sind. Wer die nicht will, muss sich dann aktiv eine andere Anlageform suchen. Aber sowas wäre hierzulande nur schwer vermittelbar, wo Aktien als das Werkzeug des Teufels gelten. Und so Leute wie Sahra Wagenknecht stoßen dann genau in dieses Horn, wenn sie Aktienanlagen auf Sicht von 30 Jahren und mehr mit Spekulation und Herumgezocke gleichsetzen.
Bumerang hat geschrieben:also ist das der Beweis, dass Aktien, beliebig zusammen gesetzt, eben nicht zwingend eine gute Rendite bringen.
Nein, wenn überhaupt belegt das, dass Aktien und aktives Management nicht auf Dauer gutgehen. Wie viele dieser aktiven Fonds haben wohl ein stures Buy and Hold betrieben? Ich vermute, nicht mal 1%.