Bumerang hat geschrieben:Besser wird es nicht, im Gegenteil.
Das Zauberwort heißt hier Wärmelieferung. Was für ein Unding. Man stelle sich vor, mann kauft kein Brot mehr sondern Sättigung. Oder man kauft Reichweite und kein Benzin mehr. Der Preis für diese "Einheiten" darf der "Lieferant" selbst bestimmen.
Der Preis für die "Wärme" wird mit einer Formel festgelegt, die man ohne Leistungskurs Mathe auf dem Gymnasium nicht versteht. Insbesondere sind darin ALLE Investitionskosten drin! Diese sollten aber Bestandteil der Kaltmiete sein, schließlichwill man eine Wohnung mit Heizung. Einen Gas- oder Ölzähler komnte hingegen jeder ablesen.
... Fernwärme wird nach kWh abgerechnet. Der Gaszähler zählt die Kubikmeter Gas, die Abrechnung des Gasanbieters erfolgt jedoch nicht nach dem Gasverbrauch, sondern ebenso nach der Energiemenge kWh. Öl wird nach Litern bezahlt, aber bevor die Kosten auf die einzelnen Wohnungen verteilt werden, wird der Ölpreis ebenso auf die Energiemenge in kWh umgerechnet.
Auch bei Gas/Strom/Wasser zahlst Du mit dem Verbrauch das Leitungsnetz. Und die Hausanschlußkosten der Fernwärme werden wie bei Gas, Wasser usw. ohnehin vom Hauseigentümer bezahlt.
Hinzu kommt, dass bei Fernwärme die umlagefähigen Nebenkosten einer Heizungsanlage, wie Kaminkehrer, Wartungskosten Heizung, Heizraumreinigung usw. usw. nicht anfallen.
Jeder Vermieter ist daran interessiert, seinen Wohnraum so teuer wie möglich zu vermieten. Da der Mieter aber die Wohnungskosten als Ganzes, also incl. Nebenkosten betrachtet, hat kein Vermieter ein Interesse daran, die Betriebskosten unnötig aufzublähen, weil er bei gleicher Warmmiete weniger Kaltmiete für sich hätte. Daher wird kein Vermieter an Fernwärme anschließen, wenn sich dadurch die Heizkosten signifikant erhöhen.
Ich bin auch kein Freund der Fernwärme, aber in einer sachlichen Diskussion sollte man doch die realen Fakten betrachten.
Bumerang hat geschrieben:Darauf kommen noch hohe Kosten für Hausmeister, Gartenarbeit etc, freilich durch Tochterunternehmen erledigt. Der Vermieter "reicht diese kosten ja nur weiter".
Der Staat hat den Weg dafür frei gemacht. Umsatz bedeutet Umsatzsteuer! Je höher desto besser. Für solche Unternehmen und den Staat.
Die neuen Blocks in Großstädten laufen alle so!
Ich mache ja die Rechnungsprüfung in mehreren Wohnanlagen.
Im wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten für die Hausverwaltungen, die Bewirtschaftung (Hausmeister, Gartenpflege, Treppenhausreinigung usw.) sicherzustellen.
Outsourcing: Man vergibt diese Arbeiten an externe Firmen. Vorteil, man bezahlt nur die Stunden die tatsächlich geleistet werden (natürlich höher) - Nachteil die Leistung ist mehrwertsteuerpflichtig.
Eigenes Personal: So wird das in fast allen Anlagen, die ich kenne, gehandhabt.
Aber hier bezahlt man nicht nur die Stunden, die geleistet wurden, sondern auch Urlaubs- und Krankheitszeit (die Arbeit muss zusätzlich entweder an weiteres eigenes Personal oder an externe Firmen bezahlt werden), Weihnachtsgeld usw.. Hinzu kommen pauschale Lohnsteuer, Sozialversicherung, Unfallversicherung usw. usw.. Zudem muss man für eigenes Personal auch entsprechende Gerätschaften (Rasenmäher, Werkzeug, Putzmittel usw. usw.) bereitstellen und ggf. warten, reparieren und/oder ersetzen. Und entsprechende Räumlichkeiten für diese Gerätschaften werden auch benötigt.
Das muss man mit sehr spitzem Bleistift rechnen, es ist mitnichten so, dass externe Firmen generell teurer sind.
Und auch hier gilt, wie oben, dass kein Vermieter ein Interesse an künstlich aufgeblähten Nebenkosten hat.
"Dem Vermieter ist es egal, weil er die Kosten an den Mieter durchreicht" hört sich auf den ersten Blick plausibel an. Wenn man dann aber genauer drüber nachdenkt - kein Mieter würde bei zwei vergleichbaren Wohnungen, die mit den höheren Nebenkosten für dieselbe Kaltmiete nehmen - kommt man drauf, dass dem eben nicht so ist.
lifesgood