In der Stadt würde ich jetzt persönlich auch nicht mehr kaufen sondern verkaufen und auf dem Land kaufen, wo sie noch billig sind. Es gibt einen Zyklus Stadt-Land Land-Stadt, der von den Mietpreisen und den Spritpreisen abhängig ist. Meiner Meinung nach sind wir gerade am Ende der Landflucht Phase, wenn nicht bereits die Stadtflucht begonnen hat.
Zugegeben, ich habe auch nicht gedacht, dass die Spritpreise dermaßen wieder fallen werden. Aber sie sind nun mal deutlich niedriger als sie waren und werden wohl so stark nicht mehr steigen.
Diese Trends beziehungsweise der Umkehr wird immer von den gut bis sehr gut Verdienenden ausgelöst. Sie können sich ein weiteres Fahrzeug leisten, die Spritkosten, den Parkplatz in der Firma und alles was man sonst noch braucht wenn man außerhalb der Stadt wohnt. Die Geringverdiener sind immer in der Falle! Sie schaffen es gerade noch mit dem Jobticket und der kleinen Altbauwohnung in der Stadt zu überleben. Rauszuziehen geht gar nicht (finanziell). Umgekehrt, wer jetzt auf dem Land wohnt und dort einen schlecht bezahlten Job hat, kann nicht in die Stadt ziehen, selbst wenn er dort einen besser bezahlten Job findet. Jetzt eine Mietwohnung mit normalen Preisen zu finden ist ausgeschlossen. Ggf ein (zusätzliches) Auto + Sprit, sind nicht drin. Selbst für die Untere Mittelschicht Familien wird es ggf eng. Hat man in jungen Jahren bereits eine Immobilie erworben und mit 45-50 bereits ab bezahlt, sieht die Sache schon ganz anders aus. Doch für die meisten jungen Leute ist die Immobilie kein Thema. Da sind Urlaub, iPhones, Autos, etc. etc. viel wichtiger.
Diese Menschen muss es freilich auch geben, sonst hätten die Anderen nicht günstig kaufen können. Insofern wir diese Frage immer eine heftige Diskussion auslösen. Ich für meinen Teil habe die Seite längst gewählt. Jeder muss mit den Entscheidungen leben, die er mal getroffen hat. Die Schuld bei den anderen zu suchen, wenn man falsch lag, hilft nicht.
Man kann aber sehr wohl gesellschaftliche/strukturelle Fehler korrigieren, die zu Problemen führen.
Nirgends ist das Bauland so knapp und die Bauvorschriften so kompliziert. Ich halte das nicht für einen Zufall oder eine preußische Tugend!
Man demonstriert gegen jeden Scheiß, aber noch nie hat der Deutsche mal für Bauland demonstriert, oder gegen Agenda 2010! Neee, die Mieten waren doch vertretbar, die "Schmarotzer" wollte man nicht mehr unterstützen und die Alten (Rentner) sollten auch mal mit weniger zufrieden sein. Schließlich ist es nur "gerecht" wenn sie nach 40+ Jahre Arbeit und vollen Beiträge in die Kasse, gerade mal die Miete davon zahlen können und damit die Trägheit der Jüngeren, die mit dem Arsch zuhause sitzen anstatt gegen diese Kürzungen zu demonstrieren, mit bezahlen.
Tja, nun ist man oft selbst nicht mehr (oder kaum noch) in der Lage die Miete zu zahlen, die Löhne sind kaum gestiegen, der Job ist oft weg, der Neue bringt nur noch 50% und man selbst ist (fast) zu dem "Schmarotzer" geworden, den man vor 10, 15 Jahren nicht unterstützen wollte!
Dafür sind dann die Flüchtlinge schuld und die AfD (stockkonservativ was die genannten Probleme angeht) wird die Rettung bringen.
Hut ab für diesen Durchblick!