Pfennigfuchser Maxi hat geschrieben:Ein Reihenhaus in München für eine Million "kostet" also bei 100,000 Euro Eigenkapital im Jahr 13.333,00 Euro Zinsen. Das ist eine monatliche Belastung von nur 1.111,00 Euro. Ein Reihenmittelhaus zur Miete kostet 2.000,00 Euro aufwärts. Da get schon noch was. Außerdem könnte man den Zins mit Negativzinsen/Strafzinsen/Bargeldverbot/Draghi Aufkaufprogrammen/Schäubles Rettungsschirmen/ etc. weiter nach unten drücken. Bei 0,65 % effektivem Jahreszins bliebe die monatliche Belastung auch bei einem Kaufpreis von 2 Millionen immer noch dieselbe.
... und wenn man die 889 € Differenz monatlich zur Tilgung verwendet, braucht man über 50 Jahre, bis das Ding abbezahlt ist. Dass in dieser Zeit diverse Reparaturen fällig sind (2 - 3 mal Heizung, Dach, usw. usw.) und zudem der Zins auch nicht 50 Jahre stabil bleiben wird, lasse ich mal aussen vor.
Und mal ehrlich, wer macht schon 5 Jahre Zinsbindung? 5 Jahre Zinsbindung bei 90% Fremdkapital sind Selbstmord. Denn wenn in 5 Jahren noch über 90% der Darlehenssumme stehen und der Zinssatz um 3 oder 4 % gestiegen sein sollte, ist man finanziell tot.
Bei 15 Jahren Zinsfestschreibung sprechen wir schon von über 2% Effektivzins im Jahr bei 20 Jahren gar von 2,54%.
Und bei 2,54% Effektivzins kosten die 900.000 € auch schon 22.500 € Zinsen im Jahr.
@gulladr: Man muss hier differenzieren zwischen Luxusimmobilien, die sich irgendwelche in- und ausländische Multimillionäre oder Milliardäre zum Privatvergnüngen kaufen und "normalen" Wohnraum, den sich der Normalo zum Eigennutz kauft oder ein Vermieter zum Vermieten.
Im Neubaubereich ist durch die diversen Kostensteigerung die Mietrendite im Wohnbereich mit mit 3% schon hoch gegriffen, dass würde heissen, dass der qm der in München 10.000 € kostet, 25 € Miete im Monat kostet. Da ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Wer soll noch höhere Mieten bezahlen können? Steigende Preise bei nicht weiter steigenden Mieten bedeuten sinkende Renditen, dafür nimmt dann niemand mehr die mieterfreundliche Gesetzgebung in Kauf.
lifesgood
P.S.: Dieses ganze Mietpreisgequatsche aller Parteien ist an Verlogenheit nicht zu überbieten. Hier bei uns in der Provinz waren die Mietpreise teilweise 15-20 Jahre stabil. Erst seit 2015 kann man bei Neuvermietung höhere Preise erzielen. Warum wohl? Man braucht nicht studiert zu haben, um zu erkennen, dass mehr Wohnraum benötigt wird, wenn mehr Menschen in einem Land leben.
Auch der Bau von ein paar Tausend Sozialwohnungen, der Milliarden verschlingen würde, ist hier eher Kosmetik. Wenn man schnell, in größerem Umfang Wohnraum schaffen will, muss man an Förderprogramme, wie seinerzeit in den neuen Bundesländern (also Sonderabschreibungen). Diese Sonderabschreibungen könnte man auch an eine Maximalmiete für einen bestimmten Zeitraum koppeln, das würde auch einen Preisdruck auf die anderen Wohnungen ausüben.
lifesgood