Chinese hat geschrieben:
Zu der Verknappung des unteren und mittleren Wohnraumes ist doch eindeutig ein Ursache der überzogenen freundlichen Mietergesetzgebung und Freundlichen Mieterrechtsprechung. Alleine das Risiko das ein Mieter nicht zahlt ist doch mittlerweile unkalkulierbar. Hinzu kommt dann noch eine übertriebene Gesetzesgebung bei den Bauvorschriften. Garniert wird das ganze mit einer nicht attraktiven Steuergesetzgebung für den Vermieter. Und dann wundert man sich das große Kapitalgeber wie Z. B. Versicherungen, nicht im großen Stil investieren. Wäre nicht die Geldpolitik der EZB würden noch weniger Kapitalisten in den Immobilienmarkt investieren. Wobei dies überwiegend Bestandsimmobilien sind.
Ich stimme dir zu. Der Staat wälzt alle Probleme auf die Mittelschicht ab. Sie soll für die Geringverdiener Wohnraum zur Verfügung stellen, die zusätzlichen (Miet)Einnahmen mit dem Spitzensteuersatz versteuern, säumige Mieter dulden und die Miete nicht auf den Marktpreis erhöhen dürfen, nur bei Neubauten wo meist Großinvestoren drin sind. Weil der Staat sich aus dem sozialen Wohnungsbau verabschiedet hat und generell alle Auswirkungen der Agenda2010 auf die Mittelschicht abwälzt. Warum zahlen viele Mieter nicht? Weil sie Arbeitslos werden, oder in H4 Familien aufwachsen und von heute auf morgen leben. Da gibt es Parallelen zum Thema Unterhalt. Da will der Staat für die Scherben der Familienpolitik auch nicht gerade stehen. Hauptsache ein Partner zahlt. Anders als das Amt kann der Zahlende nicht die Bedürftigkeit prüfen und den Anderen ggf. zu Arbeit zwingen. Egal, Hauptsache der Staat zahlt nicht.
Die Folge, wenig Ehen, also Einzelhaushalte, wenig Kinder, also Migration nötig, dafür aber wenig Einlieger- und private Wohnungen, bei diesen Rahmenbedingungen. Prima!
Zur Erschließung vom Bauland habe ich alles gesagt.
Bauvorschriften verteuern zwar die Kosten führen aber nicht zur Verknappung. Man baut 30 Km vom Frankfurt weg nicht deshalb nicht, weil "50" Parkplätze pro Wohneinheit, Zisterne, Passivhaus etc Pflicht sind, sondern weil man 2 Jahre oder länger ein erschwingliches Grundstück suchen muss. Alles Andere wird hingenommen. Wenn man Glück hat findet man eins. Aber immer mit Kompromissen.
Der Staat treibt die Mittelschicht alle 10 Jahre in immer wieder "Neue rentable Investment-Trends". Bekannte haben in den 80-ern in Sozialwohnungen investiert. Sie haben sich buchstäblich ruiniert. Dann in den 90-ern hat man Schrottimmos im Osten verhökert (meine SPK war damals auch dabei), danach kamen Photovoltaik, Solaranlagen, Passivhaus, Erdwärme Lufwtwärme und anderes Bullshit. Wegen der Umwelt? Ja, genaaauu.
Es war wegen Putin. Er soll kein Geld für Gas bekommen. Da wird ein Neubaugebiet in der Nähe Frankfurts nicht an das Vorhandene Erdgasnetz im Ort angeschlossen!!!
Ich sage immer Vorsicht, wenn die "super gute Investition" dich aufsucht. Wenn der Staat auch noch Subventionen gibt, dann erst Recht die Finger davon lassen. Macht man es dennoch, riskiert man neben den Verlusten, zum Bürgerinitiativgänger zu werden, der frustriert die Schuld wieder bei anderen Bürgern sucht, die wie auch immer "politisch inkorrekt sind". Selbst schuld? Neeee, niemals.
). Alles keine 110m weg. Dazu eng wie eine Legebatterie. 27qm 1 Zimmerwohnung entspannte 130.000€. Das Penthaus mit dem oben beschriebenen Ausblick und der tollen Geräuschkullise, 90qm plus Terrasse mal eben 1.300.000€. Wer das Geld hat und dort wohnen will. OK. Aber der Normalbürger kann sich das aktuell nicht leisten. Das Pendel schlägt irgendwann wieder zurück. Ob man richtig oder falsch liegt zeigt die Zukunft. Im Mittel liegt der Kaufpreis bei 16 Jahresmieten. Beim aktuellen Zinslevel sind (und da vertraue ich etwas Herrn Müller und Retz) 25 Jahresmieten fair bezahlt. Ich halte die Augen offen. Fällt mir was vor die Füße schlage ich zu. Das ganze darf man nicht übers Knie brechen.